Cover-Bild In den Augen meiner Mutter
(22)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 02.05.2024
  • ISBN: 9783426282816
Jo Leevers

In den Augen meiner Mutter

Roman
Maria Hochsieder (Übersetzer)

Ein Familienroman, der unter die Haut geht: Ist die schwangere Georgie bereit herauszufinden, was ihre Mutter 20 Jahre lang verheimlicht hat?

Die 32-jährige Georgie ist im achten Monat schwanger, als sie durch Zufall einen Hinweis auf den Aufenthaltsort ihrer Mutter Nancy erhält. Vor 20 Jahren hatte Nancy ihre Familie einfach so verlassen – ohne Erklärung, ohne Abschied. Jetzt, da Georgie selbst Mutter wird, kann sie das noch weniger verstehen als damals. Aber sie hat das Gefühl, Antworten zu brauchen, um in ihrem eigenen Leben endlich zur Ruhe zu kommen. Zusammen mit ihrem Bruder Dan reist Georgie in die schottischen Highlands, wo in den Medien über ihre Mutter berichtet wurde. Unterwegs kommen Erinnerungen an ihre Kindheit zurück, die mehr und mehr Fragen aufwerfen. War es etwa Georgies Schuld, dass Nancy gegangen ist? Und war ihr Vater wirklich der Held in der Geschichte? Was die Geschwister über ihre Familie herausfinden, erschüttert all ihre Gewissheiten. Und es stellt Georgies eigene Entscheidungen infrage.

Einfühlsam und ergreifend, ohne kitschig zu werden , erzählt Jo Leeversʼ berührender Familienroman »In den Augen meiner Mutter« von den Dynamiken innerhalb einer Familie, von den Banden zwischen Müttern und ihren Kindern, von Lügen und Geheimnissen und davon, wie unsere Erinnerungen uns täuschen können. Eine bewegende Familiengeschichte, die Leser*innen von »Der Gesang der Flusskrebse « oder »Vom Ende der Einsamkeit« tief berühren wird.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2024

Schuldgefühle und falsche Entscheidungen

0

Da mir schon Café Leben, der Debütroman der Autorin, sehr gut gefallen hat, habe ich mich sehr auf ihr neues Buch gefreut und bin nicht enttäuscht worden.
Es ist die Geschichte einer Mutter, die ihre ...

Da mir schon Café Leben, der Debütroman der Autorin, sehr gut gefallen hat, habe ich mich sehr auf ihr neues Buch gefreut und bin nicht enttäuscht worden.
Es ist die Geschichte einer Mutter, die ihre Familie unter mysteriösen Umständen verlassen hatte und die ihrer Tochter, die diesen Verlust nie verarbeiten konnte.
Georgie ist mit ihrem Lebensgefährten Wilf aufs Land gezogen. Sie wollen in einem neu gebauten Ökohaus mit dem Baby leben, das Georgie in den nächsten Wochen zur Welt bringen wird.
Während Wilf auf einer Geschäftsreise ist, sieht Georgie im Internet ihre seit zwanzig Jahren verschollene Mutter Nancy. Nancy wird als Heldin gefeiert, nachdem sie in Schottland ein Kind gerettet hatte. Georgie bittet ihren Bruder Dan, mit ihr gemeinsam nach Schottland zu fahren und Nancy zur Rede zu stellen. Warum hatte sie damals ihre Kinder verlassen?
Nancy ist entsetzt, als ihr bewusst wird, dass ihr Gesicht im ganzen Land bekannt geworden ist, denn es bedeutet, dass sie wieder fliehen und sich woanders niederlassen muss.
In Rückblicken wird Nancys Geschichte erzählt. Von ihren Eltern hat sie nie echte Zuneigung oder Liebe erfahren. An der Universität verliebt sie sich in Frank, zeitgleich stellt ihr Dozent ihr nach. Mit einundzwanzig wird Nancy schwanger, Frank und sie heiraten. Schon zwei Jahre später kommt ihr Sohn Dan zur Welt. Sie ist unglücklich, hat Depressionen, sucht Trost im Alkohol. Als Georgie zwölf und Dan zehn Jahre alt ist, verlässt Nancy ihre Familie.
Georgie und Dan trauern um den Verlust ihrer Mutter, von der sie bis auf ein Treffen, das beinahe in einer Katastrophe geendet hätte, und eine einzige Postkarte nie wieder was gehört haben. Schon kurze Zeit nach Nancys Verschwinden zieht Irena bei Frank und seinen Kindern ein.
Doch es bleibt nicht bei dem einen Verlust, den die beiden bewältigen müssen. Auch Finn, Dans bester Freund und Georgies früherer Lebensgefährte, stirbt und lässt Georgie und Dan voller Schuld und Trauer zurück.
Auf der langen Reise nach Schottland kommen sich die Geschwister, die sich nach Finns Tod entfremdet hatten, wieder näher. Sie sprechen über ihre traurige Kindheit, Finns tragischen Tod, Dans Partnerschaft, seinen Job.
Ich liebe den Schreibstil der Autorin. Was für eine Geschichte, berührend und tiefgründig! Bei der Schilderung des Geburtsvorgangs, dem Einsetzen der Wehen, der Fahrt ins Krankenhaus hatte ich Gänsehaut, eine unheimlich gute und einfühlsame Beschreibung. Es war tragisch über Georgies Verzweiflung und ihre Schuldgefühle zu lesen. Als ihr Vater sie zur Therapie schickt, glaubt sie, dass ihr diese helfen soll, „damit fertigzuwerden, dass sie so wenig liebenswert war, dass ihre Mutter sie verlassen hatte.“
Das Ende hat mir sehr gut gefallen, endlich wurden die vielen Geheimnisse von Nancy, Frank, Georgie und Dan aus der Welt geschaffen. Gegen Ende gab es eine überraschende Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe. „Letztendlich war es eine Konstellation von Menschen und Ereignissen, die zum falschen Zeitpunkt aufeinandertrafen. Jemand hat einen Fehler gemacht, dann ein anderer und so weiter. Kein Einzelner trägt die alleinige Schuld, und niemand ist gänzlich unschuldig.“ Von mir gibt es eine große Leseempfehlung für diesen einfühlsamen und tiefgründigen Frauen- und Familienroman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2024

Eine berührende Familiengeschichte, die mein Herz im Sturm erobert hat.

0

Vor 20 Jahren verließ Nancy ihre Familie und verschwand spurlos. Als die schwangere Georgie durch Zufall einen Hinweis auf den Aufenthaltsort ihrer Mutter entdeckt, begibt sie sich mit ihrem Bruder Dan ...

Vor 20 Jahren verließ Nancy ihre Familie und verschwand spurlos. Als die schwangere Georgie durch Zufall einen Hinweis auf den Aufenthaltsort ihrer Mutter entdeckt, begibt sie sich mit ihrem Bruder Dan auf einen Road Trip ins Ungewisse. Denn jetzt, wo sie selbst ein Baby erwartet, sucht sie nach Antworten. Warum hat Nancy ihre Kinder im Stich gelassen? Was die Geschwister herausfinden, stellt ihre komplette Vergangenheit infrage.

Eigentlich benötigt meine kleine Buchbesprechung nur drei Worte: Ich liebe es!
Jede einzelne Seite dieser Geschichte habe ich verschlungen. Ach, was erzähle ich euch – die Seiten haben mich verschlungen. Ich war zusammen mit Georgie und Dan auf der Suche, ich habe mich gemeinsam mit Nancy versteckt. Ich war so gefangen zwischen den Buchdeckeln, dass ich nicht mehr loslassen konnte. Egal, wo ich im wahren Leben gerade war oder was ich gerade getan habe, ich habe Georgie, Dan und Nancy mitgenommen. Jo Leevers erschafft so wunderbar authentische Charaktere, dass die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen. Und sie lässt aus Trauer Hoffnung, aus Verachtung Vergebung, aus Erinnerungen ein Neuanfang werden. So schafft sie es erneut, trotz aller Tragik, ein gutes Gefühl zu hinterlassen.

Kurz: Eine Familie, die zerbrochen ist. Ein Road Trip ins Ungewisse. Eine Suche, die Klarheit bringen soll. Und jede Menge Geheimnisse....
Einfühlsam und mitreißend erzählt Jo Leevers eine berührende Familiengeschichte, die mein Herz im Sturm erobert hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.06.2024

Auf der Suche nach Antworten

0

Georgie, 32 Jahre alt und bald Mutter, entdeckt in den Medien ein Foto und Hinweise auf den Aufenthaltsort ihrer Mutter Nancy, die vor 20 Jahren spurlos verschwand. Gemeinsam mit ihrem Bruder Dan reist ...

Georgie, 32 Jahre alt und bald Mutter, entdeckt in den Medien ein Foto und Hinweise auf den Aufenthaltsort ihrer Mutter Nancy, die vor 20 Jahren spurlos verschwand. Gemeinsam mit ihrem Bruder Dan reist sie in die schottischen Highlands, um endlich Antworten auf die quälenden Fragen zu finden, die sie seitdem beschäftigen.

Jo Leevers erzählt einfühlsam und detailreich von Georgies Suche nach Antworten. Dabei kommen Stück für Stück Lügen, Abgründe und Geheimnisse innerhalb der Familie ans Licht. Die Geschichte wechselt zwischen den Perspektiven von Georgie und ihrer Mutter Nancy, ergänzt durch authentische Rückblenden, die es leicht machen, sich in beide Figuren hineinzuversetzen.

Die Gefühle und Gedanken der beiden Frauen werden sehr empathisch und nachvollziehbar dargestellt. Der Erzählstil ist ruhig und flüssig zu lesen. Allerdings gab es einige Passagen, die sich etwas in die Länge zogen. Trotz der schweren Themen hätte ich mir ab und zu ein wenig mehr Leichtigkeit gewünscht. Einige Teile der Geschichte wirkten auf mich nicht ganz glaubwürdig. Insgesamt war der Roman angenehm zu lesen, hat mich aber nicht vollständig überzeugt. Aufgerundete 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.06.2024

Wenn sich die Mutter aus dem Staub macht

0

Seit 20 Jahren ist ihre Mutter Nancy Brown beinahe spurlos verschwunden. Nun steht ihre Tochter Georgie kurz davor, selbst ein Kind zu bekommen. Ausgerechnet jetzt erhält sie Hinweise zum Aufenthaltsort ...

Seit 20 Jahren ist ihre Mutter Nancy Brown beinahe spurlos verschwunden. Nun steht ihre Tochter Georgie kurz davor, selbst ein Kind zu bekommen. Ausgerechnet jetzt erhält sie Hinweise zum Aufenthaltsort von Nancy. Wird die Hochschwangere ihre Mutter endlich finden? Und warum ist diese damals überhaupt gegangen?

„In den Augen meiner Mutter“ ist ein Roman von Jo Leevers.

Meine Meinung:
Das Buch besteht aus 55 kurzen Kapiteln, denen ein Prolog vorausgeht. Erzählt wird im Präsens aus zwei Perspektiven, nämlich aus der Sicht von Nancy und der von Georgie. Die Geschichte spielt an unterschiedlichen Schauplätzen in Großbritannien und auf zwei Zeitebenen: in der Gegenwart sowie in der Vergangenheit (ab dem Jahr 1984).

In sprachlicher Hinsicht ist der Roman unauffällig. Der Schreibstil ist anschaulich und dank vieler Dialoge lebhaft.

Nancy und Georgie, Mutter und Tochter, sind die Protagonistinnen der Geschichte. Zwei lebensnahe Charaktere, die weitgehend klischeefrei und mit psychologischer Tiefe dargestellt werden. Ihr Innenleben ist gut nachvollziehbar. Auch Dan, die dritte Hauptfigur, wirkt authentisch. Eine weitere männliche Figur, die eine wichtige Rolle spielt, wird für mich allerdings nicht schlüssig in ihrem Verhalten beschrieben.

Inhaltlich dreht sich viel um Familiengeheimnisse, Schuld und Scham. Mutterschaft und die hohen Erwartungen an Frauen sind weitere Schwerpunkte. Dabei setzt der Roman feministische Impulse und regt zum Nachdenken an. Diese Form der Gesellschaftskritik hat mir sehr gefallen. Jedoch bringt die Autorin noch einiges mehr in der Geschichte unter, sodass sie inhaltlich etwas überfrachtet wird.

Auf den mehr als 300 Seiten ist die Geschichte unterhaltsam. Für Spannung sorgen mehrere Geheimnisse und Verwicklungen. Leider wirkte die Handlung an manchen Stellen zu sehr konstruiert.

Das hübsche Cover passt für mich thematisch nicht so richtig. Der deutsche Titel ist ebenfalls eine schlechtere Wahl als beim englischsprachigen Original („The Last Time I Saw You“).

Mein Fazit:
Mit „In den Augen meiner Mutter“ hat mich Jo Leevers nicht in Gänze überzeugt. Dennoch ist der Roman eine kurzweilige und spannungsreiche Lektüre.

Veröffentlicht am 04.06.2024

Ein Leben voller Fehler

0

“In den Augen meiner Mutter” von Jo Leevers ist ein berührender Familienroman.
Als Georgie und ihr Bruder Dan noch Kinder waren, hat ihre Mutter Nancy die Familie verlassen. Die Kinder wuchsen bei ihrem ...

“In den Augen meiner Mutter” von Jo Leevers ist ein berührender Familienroman.
Als Georgie und ihr Bruder Dan noch Kinder waren, hat ihre Mutter Nancy die Familie verlassen. Die Kinder wuchsen bei ihrem Vater und seiner neuen Frau auf. Ihre Mutter schickte nur einmal eine Postkarte und seitdem war sie verschwunden.

“Ein Leben voller Fehler steht zwischen diesen Träumen und der Realität von heute.” (Seite 292)

Die Autorin schildert die Ereignisse aus Sicht der Mutter und Georgie. Diese ist schwanger und hat furchtbare Angst, in die Fußstapfen der Mutter zu treten. Sie würde so gerne mit ihrer Mutter sprechen und Antworten auf die vielen Fragen erhalten.

Nancy war oft in melancholischer Stimmung und der Alkohol hat dazu beigetragen. Sie hat in jungen Jahren einige Fehler gemacht und diese Fehler, sowie ein Teil ihrer Vergangenheit machen ihr Angst und holen sie oftmals ein. Nancy schafft das Muttersein nicht, sie bekommt Essstörungen, magert ab und fühlt sich von ihrem Mann nicht begehrt. So verletzlich trifft sie auf Gerry, einen Universitätsprofessor aus ihrer Studienzeit und sie fühlt und hört das Begehren, welches er für sie empfindet. Und doch hat Nancy Angst.
Nancy spielt eine Rolle in ihrem Leben, solange bis etwas furchtbares passiert und sie weggeht. Ohne ein Wort!

Zwanzig Jahre später entdeckt Georgie ein Bild von einer Frau im Internet, die auf einer kleinen schottischen Insel ein Kind gerettet hat. Ihr Name ist Nan und es ist bestimmt ihre Mutter. Auch wenn diese Frau nicht attraktiv, sondern alt und etwas schäbig wirkt.

Hochschwanger macht sich die junge Frau auf den Weg und nimmt ihren Bruder Dan mit auf die Reise. In dessen kleinen und engen Auto wird die Reise zur Strapaze.

Die unterschiedlichen Sichtweisen und Rückblicke gestalten dieses Familiendrama unglaublich interessant und man wird in die Lügen, Intrigen, Geheimnisse und Ängste der Protagonisten gezogen.
Realitätsnah schildert Jo Leevers die Suche nach der Mutter, die unterschiedlichen Emotionen der Geschwister und deren Erinnerungen an die Kindheit.

Der Roman ist eine Aufarbeitung der Vergangenheit, eine Suche nach der Wahrheit!
Nach Antworten auf Fragen, welche die beiden Geschwister bis ins Erwachsenenalter beschäftigen.
Die Autorin versteht es die unterschiedlichen Charaktere detailliert zu beschreiben, die Gefühle der Familienmitglieder aufzuzeigen und das Drama des Schweigens, der Fehler und Schuldgefühle facettenreich und intensiv darzulegen.

Als Leser:in wurde ich von Beginn an sehr gut unterhalten und ich konnte mich gut in die Familie hineinversetzen. Es wurden viele Themen besprochen, die Geschichte zeigt auf, dass die Kindheitserinnerungen nicht immer das sind, was sie scheinen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und einfühlsam. Ein wahrer Genuss, dieses Buch zu lesen; man fliegt durch die Seiten.

Georgie wurde rückblickend in ihrer Teenagerzeit als aufsässig beschrieben und wollte alles werden, nur nicht wie ihre Mutter. Diese Angst sitzt tief in ihr und doch ist es vielleicht ganz in Ordnung ein bisschen so zu sein.

“Es muss nicht notwendigerweise etwas Schlechtes sein.” (Seite 337)

Der Familienroman regt zum Nachdenken an.
Zwanzig Jahre voller Missverständnisse und Annahmen.
Ein großer Lebensabschnitt!

Eine Leseempfehlung für diesen wundervollen Roman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere