Cover-Bild Die Frauen vom Savignyplatz
(23)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 05.10.2018
  • ISBN: 9783746634258
Joan Weng

Die Frauen vom Savignyplatz

Roman

Weil die Liebe uns gehört! Berlin, 1925: Als Vicky von ihrem Mann verlassen wird, denkt sie gar nicht daran, sich einen neuen Gatten und Ernährer zu suchen. Stattdessen erfüllt sie sich lieber einen Traum und eröffnet gemeinsam mit ihrer besten Freundin eine Buchhandlung. Und zwar nur für Frauen. Der kleine Laden am Savignyplatz sorgt von Anfang an für Aufsehen. Schon bald werden sie zu Ikonen der aufkeimenden Emanzipation, aber auch Ziel konservativer Anfeindungen. Doch dann wirft Vicky plötzlich alle guten Vorsätze über Bord und das ausgerechnet wegen eines Mannes ... „Joan Weng weckt das Berlin der Goldenen Zwanziger mit seinem Glamour zu neuem Leben.“ Stuttgarter Zeitung

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2018

Vicky emanzipiert sich

0


Die Frauen vom Savignyplatz ist der erste Roman, den ich von der Autorin Joan Weng gelesen habe.
In der letzten Zeit gibt es viele Romane aus der Zeit zwischen den Kriegen, in den goldenen zwanziger ...


Die Frauen vom Savignyplatz ist der erste Roman, den ich von der Autorin Joan Weng gelesen habe.
In der letzten Zeit gibt es viele Romane aus der Zeit zwischen den Kriegen, in den goldenen zwanziger Zeiten.
Dieser Roman spielt in Berlin.

Vicky hat mit 17 Jahren, gegen den Wunsch ihrer Eltern, den 21jährigen Willi geheiratet. Sie ist mit dem 5. Kind schwanger, als die Ehe in die Brüche ging. Anfangs ist Vicky ziemlich naiv.
Dann erfüllt sie sich ihren Traum, sie eröffnet eine Buchhandlung für Frauen am Savignyplatz.

Dieser Roman besticht mit seinen Emotionen und guten Dialogen. Man erfährt wie die Frauen selbständiger werden und trotz aller Schwierigkeiten sich behaupten zu lernen.
Die Geschichte zeigt den Werdegang einer naiven Frau zu einer gestandenen Geschäftsfrau.
Das Nachwort der Autorin ist informativ. Den Roman kann ich weiterempfehlen und ich werde noch weitere Roman von Joan Weng lesen.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Lässt den zauber und den Flair der 20er wieder aufleben - eindeutig ein echter Schmöker

0


(0)

"So nicht", denkt sich Vicky, als ihr Mann sie verlässt. Sie denkt im Traum nicht daran, sich wieder an einen Mann zu binden und unter seiner Fuchtel zu stehen. Stattdessen erfüllt sie sich den langgehegten ...


(0)

"So nicht", denkt sich Vicky, als ihr Mann sie verlässt. Sie denkt im Traum nicht daran, sich wieder an einen Mann zu binden und unter seiner Fuchtel zu stehen. Stattdessen erfüllt sie sich den langgehegten Traum von einer eigenen Buchhandlung. Doch was so traumhaft beginnt, führt nach und nach direkt in ein Desaster- Emanzipation ist Mitte der 192e0er Jahre noch ein Fremdwort und auch die aufstrebende Nazibrut hat ein Auge auf die kleine Buchhandlung geworfen. Und dann bricht Vicky ihre guten Vorsätze ...wegen eines Mannes....

Ich liebe die Bücher von Joan Weng, denn sie zaubern mit einer ungeahnten Leichtigkeit den Flair und die Faszination längst vergangener Epochen in das heimische Wohnzimmer.
"Die Frauen vom Savignyplatz" ist ihr neuestes Werk und dieser Roman begeistert mit einer Protagonistin, die sich in keine vorgefertigte Schublade pressen lässt. Vicky weiß nämlich, trotz ihrer 17 Lenze, was sie will und setzt auch mal ihren Sturkopf durch. Dass ihr Lebensweg nicht immer geradlinig verläuft, auch mal mit Schrammen versehen ist, gehört einfach dazu und die Autorin schildert die Ereignisse so lebhaft, dass man meint, direkt den Szenen anzugehören und alles live mitzuerleben. Egal ob große Liebe, heftiger Streit und Anfeindungen durch die Nazis - alle Sequenzen leben durch ihre agilen Protagonisten, die sehr facettenreich angelegt sind und somit toll zur Geltung kommen. Der geschichtliche Hintergrund fließt wunderbar in die fiktive Geschichte ein und so taucht man immer tiefer in das Leben von Vicky ein und genießt jede Seite ihrer Lebensgeschichte. Auch wird hier die Sprache der Zwanziger gekonnt mit eingebunden und ich liebe den Ausdruck "katastrofürchterlich" - eine Wortschöpfung, die mir immer wieder ein Schmunzeln entlockt. Der Roman ist liebevoll bis ins kleinste Detail ausgestattet, überzeugt mit seinem besonderen Schreibstil und den bildhaften Schilderungen der Autorin.
Ein Buch, das gelesen werden will und ein echter Schmöker ist.

Herzlichen Dank an Nora Friedrich und dem Aufbau-Verlag für die kostenfreie Bereitstellung dieses Leseexemplares. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Sirup-Bücher

0

„Ich kann das nicht länger. ... Ich halte das nicht länger aus. Ich möchte die Scheidung.“ (S. 41) sagt Willi nach 9 Ehejahren und 4 Kindern zu Vicky, die schon wieder schwanger ist. Während sie noch hofft, ...

„Ich kann das nicht länger. ... Ich halte das nicht länger aus. Ich möchte die Scheidung.“ (S. 41) sagt Willi nach 9 Ehejahren und 4 Kindern zu Vicky, die schon wieder schwanger ist. Während sie noch hofft, dass er nur mal wieder eine Affäre hat, hat sich Willy ernsthaft verliebt. Nur ihre Eltern freuen sich, den ungeliebten Schwiegersohn jetzt endlich loszuwerden, denn Strumpffabrikant Jakob Ebert – der schon vor Jahren um Vicky geworben hatte – ist viel eher nach ihrem Geschmack. Doch Vicky nutzt diese Chance, um ihren eigenen Traum zu verwirklichen und den Buchladen ihrer Träume zu eröffnen: „Ich möchte einen Laden für Sirup-Bücher. ... die nicht literarisch sind oder kritisch. ... die einfach glücklich machen. ... Bücher die Kraft geben und Mut schenken – Sirup-Bücher eben.“ (S. 171). Das kam 1925 einer Sensation gleich. Und dann auch noch „Schmutz- und Schundliteratur“ wie Hedwig Courths-Mahler, da ist Ärger vorprogrammiert ...

Vicky war mutig, verrückt und naiv, als sie sich mit 17 Jahren in den mittellosen Chemiestudenten / Leutnant Willi verliebte und schwängern lies. Er hat sie und die Kinder all die Jahre mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser gehalten, sein Studium nie beendet. Nach der Trennung will Vicky selber Geld verdienen, unabhängig von einem (neuen) Mann sein. Ich habe mit ihr geweint und gelacht und Willi mehr als einmal in Gedanken ordentlich durchgeschüttelt. Aber sobald er zu Wort kam wurde klar, dass er nicht allein Schuld am Scheitern der Ehe war.
Neben ihrer besten Freundin Lisbeth steht Vicky jetzt vor allem ihr Bruder Bambi zur Seite. Der hat ein Kriegstrauma und wurde gerade erst nach Jahren aus einer Heilanstalt (Klapse) entlassen. Jetzt hat er ganz eigene Ansichten von der Welt, die außer ihm kaum jemand versteht, aber er schmeißt ihren Haushalt – verkehrte Welt.
Ihr Verehrer Jakob ist sehr süß und bemüht sich um sie, wird zu ihrem besten Freund und Ratgeber – aber liebt er sie und sie ihn? „Wenn man liebt, dann liebt man nur einen Einzigen. Der ist es für jetzt, der war es früher und der wird es auch immer sein.“ (S. 243)

Joan Weng hat es wieder geschafft, mich zu begeistern, zu fesseln und zu überraschen.
Sie erzählt wie ein Parr versucht, trotz Trennung freundschaftlich miteinander umzugehen. Nicht nur wegen der Kinder, sondern weil man sich mal geliebt hat und jetzt respektiert, dem Anderen nichts nachtragen will. Zudem zeigt sie auf, wie abhängig eine Frau damals von ihrem Mann war, dass sie allein keine Wohnung anmieten, oder ein Konto eröffnen konnte – von einem Laden ganz zu schweigen. Dabei war man doch so modern, liebte Anglizismen und propagierte die freie Liebe, hatte gleichzeitig aber Angst vor dem §175 und musste als Homosexueller versteckt leben. Dazu kommt, dass die Nationalsozialisten immer mehr erstarken, sich der Judenhass ausbreitet und das Bild der „guten deutschen Hausfrau“ aufkommt, die ihrem Mann zu Hause – und nur da – den Rücken frei hält, statt ihm einen Arbeitsplatz wegzunehmen. Erschreckend, wie sie schon 1925 immer mehr Einfluss auf die „öffentliche Ordnung“ genommen haben und niemand eingegriffen hat. Ich hatte ganz schön Angst mit Vicky. Es war eine schwierige und gefährliche Zeit, die Joan Weng sehr farbenprächtig schildert.

Besonders gefreut habe ich mich über das Wiederlesen mit Vickys Schwager Paul und dessen Freund Carl von Bäumler, Fritzi Keller und Nick Wassermann. Aber auch eine neue Figur hat es mir angetan – ich hoffe sie taucht mal wieder in einem Buch auf: Vickys Vermieterin Mietzi ist eine echte Berliner Schnauze und eine Seele von Mensch.

Ohne etwas zu verraten möchte ich sagen, dass mich das Ende sehr überrascht hat. Mit diesen Wendungen hatte ich nicht gerechnet!

Veröffentlicht am 01.04.2020

Berlin in den 20ern

0

Die Frauen vom Savignyplatz ist ein erfrischender und kurzweiliger Ausflug in das Leben der sogenannten „Goldenen Zwanziger“ in Berlin. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten habe ich im Laufe des Lesens ...

Die Frauen vom Savignyplatz ist ein erfrischender und kurzweiliger Ausflug in das Leben der sogenannten „Goldenen Zwanziger“ in Berlin. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten habe ich im Laufe des Lesens immer mehr mit der Hauptdarstellerin mitgefiebert.
Das Cover ist durchweg bunt gehalten. Im oberen Teil des Bildes, sieht man eine sehr elegant gekleidete Frau, welche mit ihrer rechten Hand eine Perlenkette umfasst. In der unteren Hälfte sind ein Gebäudepanorama sowie breite Alleen abgebildet, welche sehr stark an den Savignyplatz in Berlin erinnern. Der Klappentext fasst den groben Hintergrund der Handlung kurz und prägnant zusammen und legt dem Leser dabei die konkreten Details der Handlung noch nicht offen. Die hautsächliche Handlung der Geschichte erzählt von der Metzgertochter Vicky Genzer, welche nach einigen persönlichen Erlebnissen versucht ihren Traum von einer eigenen Buchhandlung zu verwirklichen. Die Handlung führt die Leser dabei in den Anfängen der 1920iger Jahre, weshalb eine zeitliche Einordnung relativ einfach ist. Die wesentlichen Themen der Erzählung sind: Liebe, Familie, Emanzipation, Literaturfaszination, sowie das Aufkeimen des Nationalsozialismus in Deutschland. Vicky Genzer steht dabei als Hauptprotagonistin für ein sich änderndes Frauenbild. Obwohl sie von ihrem Mann als schwangere Frau von bereits vier geborenen Kindern verlassen wird, zeigt Sie, dass das Frauenbild, welches heute als selbstverständlich erachtet wird, bereits in der damaligen Zeit seine Entwicklung fand. Die starke und trotz Rückschlägen strikt ihren Weg gehende Persönlichkeit der Hauptdarstellerin lässt den Roman eine Heldin des Alltags werden.
Trotz der sehr starken Hauptdarstellerin ist es der Schriftstellerin gelungen auch die Nebenfiguren der Handlung nicht zu sehr zu vernachlässigen. Wesentlich zu erwähnen sind neben dem Ehemann von Vicky Wilhelm Genzer, ihr zeitweise platonischer Freund und früherer Verlobter Jakob Ebert, ihre Freundin Lisbeth sowie ihr „Lieblingsbruder“ Bambi. Dieser wurde im Laufe der Geschichte zu meiner Lieblingsfigur. Durch die Kriegserfahrungen des ersten Weltkrieges psychisch für verrückt erklärt, zeigt dieser doch in entscheidenden Situationen eine erstaunliche Klarheit von Verstand und Hilfe. Dieses Zusammenspiel zwischen einem auf der einen Seite wirren Hirn und andererseits klarem Verstand in schwierigen Situationen hat mich durchweg fasziniert! Die Spannung der Erzählung findet durch die immer mehr persönliche Ausweglosigkeit der Situation einen sehr opulenten Rahmen. Die Geschichte lebt auch vor allem durch das wilde Berlin der zwanziger Jahre, welches über alle Aspekte von gesellschaftlichen Moralvorstellungen eher nur süffisant lächeln konnte. Der Aufbau der Geschichte ist chronologisch und es sind keine wesentlichen Zeitsprünge erkennbar. Der Schreibstil der Schriftstellerin ist locker und leichtfüßig. Die Geschichte lebt von Dialogen und verzichtet auf verblümte Beschreibungen von Handlungen und Orten. Als Zielgruppe des Romans kommen sowohl Anhänger historischer Romane als auch Fans der „goldenen Zwanziger“ in Frage. Er ist wegen seiner besonders ausgeprägten Hauptdarstellerin tendenziell eher für Frauen aller Altersklassen geeignet. Ich bin insgesamt positiv angetan von der Geschichte der Autorin. Als einzig kleiner Kritikpunkt ist anzumerken, dass die Beschreibung der Orte und Handlungsspielfelder meiner Meinung insgesamt etwas zu kurz angelegt war. Trotz allem ist der Roman aber empfehlenswert, da er neben den Anfängen der Emanzipation vor allem einen guten und sehr kurzweiligen Einblick in das wilde Berlin der zwanziger Jahre gibt. Ich bedanke mich bei NetGalleyDE und dem Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.


Veröffentlicht am 08.06.2019

Stimmung der 2oer toll eingefangen, glaubwürdige Protagonistin die Familie und Freiheitsdrang lebt.

0

Das Cover ist so toll und hat dadurch erst meine Aufmerksamkeit geweckt.

Die Stimmung dieses Buches fängt für mich die Atmosphäre der Zwanziger Jahre ein.
Einerseits das Partymachen, die Aufbruchsstimmung ...

Das Cover ist so toll und hat dadurch erst meine Aufmerksamkeit geweckt.

Die Stimmung dieses Buches fängt für mich die Atmosphäre der Zwanziger Jahre ein.
Einerseits das Partymachen, die Aufbruchsstimmung und die Spießigkeit der "normalen Bürger" und der Freiheitsdrang der Frauen.
Die Hauptprotagonistin Vicky ist farbig gezeichnet, das Agieren in den Situationen denn sie ist mutig ist trotzdem für ihren Mann und die Kinder da, verlangt aber ihre Freiheiten um sich selbst zu verwirklichen.
Ich wäre in ihrer Buchhandlung zu Besuch gewesen.
Und einen mir neuen Begriff für Wohlfühlbücher habe ich auch noch gelernt.

Der Schreibstil ist angenehm verständlich ohne dabei zu seicht zu werden.

Von Joan Weng hatte ich bisher noch nichts gelesen werde es aber wieder tun.
Ich vergebe für diese Geschichte 4 gute Sterne.