Cover-Bild Niemals ohne sie
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 255
  • Ersterscheinung: 10.03.2019
  • ISBN: 9783458178002
Jocelyne Saucier

Niemals ohne sie

Roman
Sonja Finck (Übersetzer)

Die Cardinals sind keine gewöhnliche Familie. Sie haben den Schneid und die Wildheit von Helden, sie haben Angst vor nichts und niemandem. Und sie sind ganze dreiundzwanzig. Als der Vater in der stillgelegten Mine eines kanadischen Dorfes Zink entdeckt, rechnet der Clan fest mit einem Anteil am Gewinn – und dem Ende eines kargen Daseins. Aber beides wird den Cardinals verwehrt, und so schmieden sie einen explosiven Plan, der, wenn schon nicht die Mine, so wenigstens die Ehre der Familie retten soll. Doch der Befreiungsschlag scheitert und zwingt die Geschwister zu einem Pakt des Schweigens, der zu einer Zerreißprobe für die ganze Familie wird.

Ein überwältigender und rührender Roman. In Niemals ohne sie schafft Jocelyne Saucier eine Welt, die aller Rauheit zum Trotz den Glauben an ein selbstbestimmtes, freies und gemeinschaftliches Leben feiert. So belebend und gewagt wie eine Utopie.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2019

Familiengeheimnisse!

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Ende der 50er, Anfang der 60 er Jahre: Denis, der Matz genannt wird, wächst als der jüngste Sohn von 21 Kindern der Familie Cardinal auf. In der Grossfamilie, die in Nerco in einem Haus auf vier Wohnungen ...

Ende der 50er, Anfang der 60 er Jahre: Denis, der Matz genannt wird, wächst als der jüngste Sohn von 21 Kindern der Familie Cardinal auf. In der Grossfamilie, die in Nerco in einem Haus auf vier Wohnungen verteilt lebt, heisst das Leben vor allem Verzicht. Verzicht auf die Aufmerksamkeit der Eltern, Verzicht auf persönliche Gegenstände, materielle Güter, Kleidung … ein eigenes Bett. Und trotzdem fühlt sich die Familie zufrieden und jedes neue Baby fügt sich automatisch in das Familienleben ein.
Als der Vater in einer Mine Erz entdeckt, sieht sich die Familie am Ende des entbehrungsreichen Lebens. Doch es kommt ganz anders als gedacht und ein dunkles Geheimnis überschattet die Familie.

Das Leben in einer Grossfamilie. Was heisst das für die 21 Kinder, den Vater, die Mutter? Ich mochte sehr, wie die Autorin diese Seite einer Grossfamilie ausgearbeitet hat. Mich hat berührt, wie die ältestes Tochter automatisch jedes neue Baby in ihre Obhut nimmt. Wie die Mutter als sehr beschäftigt, die vielen hungrigen Mäuler zu stopfen, dargestellt wird. Und doch unendlich liebevoll, den Schlaf ihrer Kinder bewacht. Schockierend, wie der Vater zum ersten Mal überhaupt in seinem Leben am siebten Geburtstag mit seinem Jüngsten spricht. Und dann Matz, der als Jüngster immer mitgeschleppt wird und doch ein Leben lang um die Anerkennung der älteren Geschwister kämpft. " In Nirco waren wir die Kings" … dies ein Satz aus der Perspektive von Matz. Die Verherrlichung einer Grossfamilie oder nur ein sehr gesundes Selbstbewusstsein, dass dem Jüngsten der Familie mitgegeben wurde? Stoff zum Nachdenken bietet diese Geschichte reichlich. Sätze wie "Meine Träume waren zu gross um wirklich geträumt zu werden" findet man viele. Wunderbar, wie Jocelyne Saucier uns Leser in das Leben der Familie Cardinal blicken lässt. In wechselnden Perspektiven einiger der Kinder liest man über dieses Leben zu der Zeit als Matz klein ist. Und dann, nach einem Zeitsprung, als der Vater mit 81 Jahren eine Medaille für Erzsucher im Jahre 1995 verliehen wird. Und sich die Familie nach vielen Jahren zum ersten Mal wieder trifft. Fast vollzählig, denn in der Vergangenheit gibt es ein Familiengeheimnis, über das nicht alle in der Familie Bescheid wissen. Gerade dieses Geheimnis, das zurückhaltend eingeflochten wurde und immer mehr Platz einnimmt, fand ich sehr spannend. Der Schreibstil der Autorin ist unheimlich spröde. Die direkte Rede wird sehr rar eingesetzt und dadurch wirkt die Geschichte wie eine Erzählung. Die Figuren haben damit nicht unbedingt Tiefe und wirken teilweise leblos und oberflächlich. Schade fand ich, dass die Story gegen Mitte sehr langatmig wird. Es geht hauptsächlich um Erz und den Fund von dem Gestein. Etliche geologische Details habe ich überflogen, da sie mich schlichtweg nicht interessierten. Erst gegen Schluss geht es leider erst wieder um die Familie Cardinale und die Beziehungen innerhalb der Grossfamilie.

Veröffentlicht am 15.02.2019

Niemals ohne sie – eine verwirrende Tragödie

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Niemals ohne sie, von Jocelyne Saucier


Inhalt:
Die Cardinals sind eine ungewöhnliche Familie.
Einundzwanzig Kinder, die in einem kanadischen Dorf mehr oder weniger sich selber überlassen sind.

Nach ...

Niemals ohne sie, von Jocelyne Saucier


Inhalt:
Die Cardinals sind eine ungewöhnliche Familie.
Einundzwanzig Kinder, die in einem kanadischen Dorf mehr oder weniger sich selber überlassen sind.

Nach einem „Unglück“ das nicht erwähnt werden darf, fällt die Familie auseinander und zerstreut sich auf der ganzen Welt.

Ein Familiendrama, das sich langsam von „hinten“ und aus lauter einzelnen Puzzleteilen zusammensetzt.

Meine Meinung:
Es ist schwer hier meine Kritik zu erklären.
Eigentlich hatte ich eine Geschichte um eine Familie erwartet die durch dick und dünn zusammenhält.
Ja ok, irgendwie war es ja auch so, aber diese Lüge die jeder für jeden aufrecht erhielt, hat die Familie auseinander gerissen und in alle Winde zerstreut.
Aber die Erzählweise für diese Tatsache fand ich sehr verwirrend.
Wir erfahren alles aus der Sicht einiger erwachsener Kinder, jeder erzählt etwas aus seiner Sicht, teilweise wirre Episoden, keiner weiß alles, jeder hat seine Geschichte zu erzählen und wir als Leser können uns dann eine Geschichte basteln.
Eine Geschichte die vor dem „Unglück“ von einer Familie erzählt, in der die Kinder sich selber überlasen waren und aus Grausamkeit und Boshaftigkeit, das reinste Chaos über das „Dorf“ brachten.
Hier konnte ich auch nie verstehen warum so viel Aggression in der Familie war, vor allem untereinander(wo doch die Familie alle galt?) oder gegen Außenstehende.
Das Unglück selber wird Jahrelang verschwiegen, und gerade das zerreißt die Familie.

Den Schreibstil würde ich als lyrisch, sehr blumig und detailverliebt, teilweise sehr hochtrabend beschreiben.

Mein Fazit:
Eine unglaubliche Familiengeschichte. Ein Drama, eine Tragödie.
Aber mit dem Schreibstil und der Erzählweise bin ich gar nicht klar gekommen. Deshalb bin ich mit dem Buch, das bestimmt sehr polarisieren wird, nicht warm geworden. Ich bin verwirrt und habe das Gefühl irgendwas nicht verstanden zu haben.
3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.03.2019

“Die Familie ist eine Begegnung mit dem, was man am tiefsten in sich vergraben hat.”

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Auf den neuen Roman von Jocelyne Saucier habe ich mich schon sehr lange gefreut. “Ein Leben mehr” war mit unter das erste Buch, das mich wieder ans Lesen herangeführt und begeistert hat. Ihre ruhige und ...

Auf den neuen Roman von Jocelyne Saucier habe ich mich schon sehr lange gefreut. “Ein Leben mehr” war mit unter das erste Buch, das mich wieder ans Lesen herangeführt und begeistert hat. Ihre ruhige und doch so klare, bildhafte Sprache hat mich schon damals sehr eingenommen. Nun geht es mit “Niemals ohne sie” in die nächste ‘Runde’.

Die Cardinals sind eine recht außergewöhnliche Familie. Mit den insgesamt 21 Kindern behausen sie eine alte, baufällige Hütte in Norco. Ihr Vater hatte dort ein riesiges Zinkvorkommen entdeckt und verkauft sein Wissen an eine Minengesellschaft, die ihn dann jedoch um seinen Anteil verprellt. Der große Wohlstand blieb aus und so leben sie weiterhin unter ärmlichen Verhältnissen. Als dann die Mine geschlossen wird, ziehen nach und nach andere Familien weg, nur die Cardinals erregen weiterhin Aufsehen. So wild, so unberechenbar, so explosiv. Sie halten nicht einfach nur zusammen, sie wollen die Ehre der Familie retten. Es den großen da oben zeigen und ihren Anteil vom Kuchen bekommen. Und so geschieht, was nicht geschehen sollte und aus dem Kampf um Ehre, wird ein Pakt, der die Kinder noch mehr zusammenschweißt und sie noch Jahre später verfolgen wird…



“Die geisterhafte Gestalt unserer Mutter spukte durch unsere Nächte und verfolgt uns bis heute. Manchmal, wenn ich allein im Bett liege, in meinem kleinen Zimmer in dem Hotel, in dessen Küche ich mich sechs Tage die Woche abrackere, warte ich auf sie.”



An dieser Stelle wäre ich jetzt gerne begeistert. Doch leider muss ich nun gestehen, dass ich mit diesem Buch mehrere Kämpfe geführt habe. Generell sind mir zu viele Namen bzw. Protagonisten immer ein Hindernis, dass es in diesem Fall gleich 21 Kinder plus Vater und Mutter sein müssen und die Kinder dann auch noch jeweils zwei Anreden besitzen… Achje. Auch der Handlungsstrang war für mich dieses Mal nicht ganz so spannend. Die Auflösung, auf die sich die ganze Geschichte zuspitzt, ist zwar logisch, aber dennoch fraglich. Alles hängt hier quasi von der Explosion und der damit folgenden Inszenierung ab bzw. dem fehlenden Zugehörigkeitsgefühl. Die einzelnen Protagonisten erzählen dabei nach und nach von ihren Erinnerungen, Ansichten, Ängsten und lüften so Schritt für Schritt das auftauchende Rätsel. Und dennoch wirft gerade die ‘Lösung’ des Ursprungs bei mir einige Fragen auf, die die Begeisterung schmälern. Warum? Wenn die alle da waren, wie soll denn…? Ahja. Und wieso fühlte sie das denn nicht vorher? Ach, hmm.

Wenn ich dieses allerdings außen vor lasse, dann hat es Saucier mal wieder geschafft mich mit ihrer Erzählweise zu begeistern. “Niemals ohne sie” ist ein eher ruhiges Buch mit enormer Zwischenmenschlichkeit innerhalb der Familie. Schutz, Fürsorge, Ängste, Hierarchien innerhalb einer Familie, die Beziehungen zwischen den einzelnen Familienmitgliedern und auch sehr viel Verständnis kommen innerhalb einzelner Zeilen wunderbar zum Tragen. Auch sprachlich habe ich mir hier wieder sehr viele einzelne Sätze markiert, die nicht nur ein Bild im Kopf erzeugen, sondern auch gedanklich einiges in Gang setzen. Aber ein Roman ist eben mehr als nur die Sprache und so konnte ich in diesem Fall das “Meisterwerk” nicht entdecken.

Veröffentlicht am 13.03.2019

Ein verwirrender Roman lässt mich unzufrieden zurück

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"Niemals ohne sie", Jocelyne Sauciers Roman über eine kanadische Großfamilie lässt mich bedauerlicherweise unzufrieden zurück.
Jedes der vielen Kinder verfügt über einen Spitznamen. Buchstäblich bis ...

"Niemals ohne sie", Jocelyne Sauciers Roman über eine kanadische Großfamilie lässt mich bedauerlicherweise unzufrieden zurück.
Jedes der vielen Kinder verfügt über einen Spitznamen. Buchstäblich bis zur letzten Seite war ich mir nicht wirklich sicher, jeden Spitznamen dem richtigen Träger zuordnen zu können.
Die recht häufigen Perspektivwechsel kamen erschwerend hinzu.
Möglicherweise hätten da ein Personenverzeichnis und/oder entsprechende Angaben bei jedem Perspektivwechsel Abhilfe schaffen können.
Das dunkle Coverbild drückt die von mir als düster empfundene Stimmung dieser Geschichte gut aus. Aufgrund der verwirrenden Personenbezeichnungen war es leider nicht möglich, bestimmten Protagonisten gegenüber irgendeine Art Sympathie oder auch Antipathie aufzubauen, was ein Interesse an ihrem Schicksal hätte wecken können. Schade.

Veröffentlicht am 16.03.2019

sehr langatmig und ohne Spannung

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In dem Buch geht es um die Cardinals mit ganzen einundzwanzig Kindern.
Der Vater und ist Erzsucher,die Mutter steht den ganzen Tag am Herd.
Die Kinder scheinen sich um sich selbst zu kümmern.

Ich hatte ...

In dem Buch geht es um die Cardinals mit ganzen einundzwanzig Kindern.
Der Vater und ist Erzsucher,die Mutter steht den ganzen Tag am Herd.
Die Kinder scheinen sich um sich selbst zu kümmern.

Ich hatte mich eigentlich sehr auf dieses Buch gefreut,weil ich auf eine tolle Familiengeschichte gehofft habe.
Stattdessen habe ich ein Buch bekommen,dass mich eigentlich von Anfang an gelangweilt hat.
Alles kommt total trocken erzählt rüber.Man kommt nicht wirklich in die Geschichte rein,weil immer wieder zwischen richtigen Namen und Spitznamen gewechselt wird.
Leider habe ich vergeblich ein Personenregister gesucht,dies hätte hier definitiv Sinn gemacht.

Alles in allem von ich sehr enttäuscht von dem Buch und habe es auch irgendwann mittendrin abgebrochen.

Vielleicht nehme es irgendwann nochmal zur Hand und beende es,weil es sonst nicht meine Art ist ein Buch abzubrechen.