Kribbeliger Thriller
Eine weibliche Leiche mit seltsamen Biss-oder Stichwunden wird aufgefunden. Das Opfer ist eine seit drei Jahren vermisste junge Frau, die von ihrer Partnerin als vermisst gemeldet wurde. Sie trägt eine ...
Eine weibliche Leiche mit seltsamen Biss-oder Stichwunden wird aufgefunden. Das Opfer ist eine seit drei Jahren vermisste junge Frau, die von ihrer Partnerin als vermisst gemeldet wurde. Sie trägt eine Kette mit einer in Harz gegossenen unbekannten Spinne als Anhänger. Ihrem Umfeld ist diese Kette nicht bekannt. Stammt sie vom Mörder? Das gesamte Mannheimer Kriminalteam ist gefordert. Die Ermittlungen gehen in zwei Richtungen, Eifersucht oder Rache.
Das ist ein harter und blutiger Thriller. Wer vorher noch keine Spinnenphobie hatte, kann sie sich in diesem Thriller holen. Die Spinnen-Angriffe sind so realistisch und detailliert beschrieben, dass man jedes Mal das Krabbeln und die Bisse am eigenen Körper spürt. Mein Mann, der entspannt neben mir im Liegestuhl lag, fragte äußerst alarmiert, was mit mir los sei, weil ich wieder völlig wibbelig eine Spinnenattacke gelesen habe.
Zwischen den aufregenden und beunruhigenden Spinnenszenen muss der Leser allerdings Geduld aufbringen für die kriminalbiologischen Untersuchungen, Giftbestimmungen und Untersuchung der leichenzersetzenden Organismen. Alles wurde genau beschrieben, war nachvollziehbar, aber manchmal doch etwas zu lang geraten.
Die Mannheimer Kripo, die zu Beginn des Buches namentlich und mit kleiner Beschreibung vorgestellt wird, hat im Vorgängerbuch gemeinsam schon einen brisanten Fall gelöst. Bei diesem Fall wurden Karen Hellstern und ihre Schwester entführt. Die Auswirkungen spürte man auch noch in diesem Fall. Es wurde so oft über den abgeschlossenen Fall gesprochen und angedeutet, wie aufregend und gefährlich es für alle Beteiligten war, dass ich mich schon fast genötigt fühlte, dieses Buch auch zu lesen. Finde ich nicht so gelungen. Wenn ein Autor oder eine Autorin mich mit ihrem Buch überzeugen, lese gerne weitere Bücher von ihr, auch den Vorgänger. In diesem Buch hatte ich immer das Gefühl etwas verpasst zu haben, weil ich nicht genau wusste worauf sich Andeutungen bezogen.
Bis auf die aufwendigen Laboruntersuchungen und dem ständigen Schlafmangel der Ermittlerinnen wurde die Spannung immer hoch gehalten. Es war spannend immer wieder die Zusammenhänge zwischen den Verbrechen in Kolumbien und Mannheim zu suchen und mit den Ermittlern zu fühlen, dass es irgendwie nicht passt.
Ich denke, dass Frau Corbin mit diesem Mannheimer Team noch einige brisante Fälle lösen wird. Es wäre zu wünschen, dass die einzelnen Folgen dann in sich mehr abgeschlossener wären, aber das ist natürlich Meckern auf hohem Niveau.