Sehr humorvoller, unterhaltsamer Teil der Bridgertonreihe
Hyacinth Bridgerton ist die letzte Bridgertontochter, die sich bisher vehement geweigert hat, eine Ehe einzugehen. Nun sind ihre Schwestern alle verheiratet und auch wenn sie es niemals bereut hat, die ...
Hyacinth Bridgerton ist die letzte Bridgertontochter, die sich bisher vehement geweigert hat, eine Ehe einzugehen. Nun sind ihre Schwestern alle verheiratet und auch wenn sie es niemals bereut hat, die spärlichen Bewerber um ihre Hand abzulehnen, wünscht sie sich doch insgeheim einen Mann, der ihre Schlagfertigkeit und ihre Intelligenz zu schätzen weiß, ihr in dieser Hinsicht ebenbürtig ist, und ihre Fähigkeiten nicht als sonderbar herabwürdigt. Doch die Gentlemen des „tons“ scheinen leider alle dieser Meinung zu sein. Einzig ihre Familie und Lady Danbury, eine ältere Ausgabe Hyacinths schätzen sie so, wie sie ist. Besonders ihre wöchentlichen Besuche bei Lady Danbury liebt Hyacinth besonders, denn die Lady besitzt genau wie sie selbst eine große Portion Humor und Schlagfertigkeit.
Als sie die Lady zu der alljährlichen Soiree im Hause der Smythe- Smith Familie begleitet, trifft sie dort auf den Enkel Lady Danburys- Gareth St.Clair. Zu ihrem Erstaunen muss Hyacinth schließlich feststellen, dass Gareth nicht nur gutaussehend ist, sondern genau wie sie mit schlagfertigem Witz und Intelligenz ausgestattet ist. Eine Mischung, die sie mehr als nervös macht. Doch Gareth St.Clair genießt im „ton“ den zweifelhaften Ruf eines Lebemannes und Schürzenjägers und scheint sich für Hyacinth nicht im geringsten zu interessieren. Doch als sie sich ein paar Tage später abermals treffen, als Hyacinth zum wöchentlichen Besuch bei Lady Danbury weilt, erwähnt er im Gespräch ein kürzlich aufgefundenes Tagebuch seiner italienischen Großmutter, das er sehr gerne übersetzen lassen würde. Glücklicherweise beherrscht Hyacinth diese Sprache einigermaßen und so bietet sie ihm ihre Hilfe an. Gareth ist einverstanden und so verbringen beide von nun an viel Zeit miteinander.
Eines Abends, als die beiden einen Ball besuchen und zusammen tanzen, werden sie dabei von Gareth Vater, der sich ebenfalls im Ballsaal aufhält, gesehen. Gareth und sein Vater hassen sich sehr, denn was keiner im „ton“ ahnt, ist, dass Gareth in Wirklichkeit nur der Bastard seiner Mutter ist, den der Lord nach dem Fehltritt der Mutter als seinen eigenen Sohn anerkannt hat. Diese Tatsache hat der Lord, Gareth Zeit seines Lebens spüren lassen und nachdem der Lord ihn vor Jahren zwingen wollte eine Ehe mit einer schwachsinnigen Frau einzugehen, um die mittlerweile begrenzten finanziellen Mittel der St.Clairs aufzubessern und Gareth sich weigerte diese Ehe einzugehen, herrscht zwischen beiden eine starke Feindschaft. Doch auch dem Lord sind die Hände gebunden, als sein Erbe, Gareth ältester Bruder vorzeitig stirbt und außer Gareth keine weiteren Erben existieren.
Nach dem Tanz mit Hyacinth wird Gareth von seinem Vater angesprochen und beide geraten wieder einmal aneinander, wobei auch sehr böse Worte fallen. Der Lord lässt Gareth ziemlich aufgewühlt zurück und in dieser Verfassung wird er von Hyacinth gefunden. Gareth küsst Hyacinth daraufhin sehr ungestüm, doch eigentlich gefällt ihr der Kuss sehr gut, bis Gareth danach einen ziemlich gemeinen Scherz darüber macht.
Hyacinth läuft daraufhin bestürzt davon und lässt Gareth verwirrt zurück. Denn trotz des Scherzes hat auch ihm der Kuss sehr gefallen und hat seine Hormone ziemlich durcheinander- gewirbelt. Doch wird sie ihm verzeihen und ihm auch weiterhin bei der Übersetzung des Tagebuchs seiner Großmutter helfen? Denn die Übersetzung ist wichtiger den je, weil sich darin Hinweise finden lassen, wo die Großmutter ihre bisher verschollenen Juwelen, versteckt hat...
Hier ist er nun endlich- der neue Band über die Bridgertonfamilie von Julia Quinn, auf die schon sehr viele Fans, (einschließlich ich) gewartet haben. Die Geschichte über Hyacinth, die selbstbewusste und vielleicht schlagfertigste Bridgertontochter. Und im Gegensatz zu den beiden Vorgängerbänden ist diese Geschichte wieder sehr humorvoll und leicht geschrieben. Die Dialoge zwischen Gareth und Hyacinth sind sehr amüsant und bieten brillante Unterhaltung. Aber auch die witzigen Wortduelle zwischen der „eisernen“ Lady Danbury und Hyacinth brachten mich oftmals zum Schmunzeln. Obwohl dieser Roman viele witzige Passagen bietet, werden jedoch auch ernstere Untertöne in dem Buch angeschlagen.
Zum einen beschreibt die Autorin sehr gut Gareths innere und zerrissene Gefühlswelt und seine Einsamkeit, als ungeliebter Bastardsohn des Lords. Seinen bisher unerfüllten Wunsch nach Anerkennung und Liebe kann man als Leser sehr gut nachempfinden. Hyacinth dagegen kann zwar im Gegensatz zu Gareth mit einer liebevollen Familie die ihr Rückhalt bietet, aufwarten, doch auch sie fühlt sich oftmals durch ihre etwas direkte Art von anderen Menschen ausgegrenzt. Jedoch hat sie ein starkes Selbstbewusstsein und würde sich niemals verstellen, um anderen Menschen zu gefallen. Eine Eigenschaft, für die Gareth sie bewundert.
Außerdem versteht es die Autorin in dem Buch sehr gut, die langsame Annäherung der beiden, bis hin zum Zeitpunkt als sich Gareth und Hyacinth klar darüber werden, ineinander verliebt zu sein, zu beschreiben.
Sehr gut gefallen hat mir, dass es in diesem Buch auch ein „Wiedersehen“ mit einigen Familienmitgliedern der Bridgertons, allen voran Lady Bridgerton und Anthony, dem Familienoberhaupt, gibt. Gerade die erste Begegnung zwischen Anthony und Gareth ist sehr amüsant beschrieben. Auch die wunderbare Übersetzung des Romans lässt keine (Leser) Wünsche offen.
Kurz gefasst: Sehr humorvoller, unterhaltsamer Teil der Bridgertonreihe. Die Autorin steigert sich von Band zu Band. Allerdings sollte man sich Zeit dafür nehmen, denn man ist als Leser versucht, das Buch „in einem Rutsch“ zu lesen, weil es so gut ist. Also- nicht verpassen!