Schwieriges Thema gut verpackt
Als Tochter Daisy überraschend zurückkehrt wird es eng im Haus von Marigold. Denn neben der jüngsten Tochter wohnt auch noch Großmutter Nan mit in dem kleinen Haus. Doch Marigold ist ein Familienmensch ...
Als Tochter Daisy überraschend zurückkehrt wird es eng im Haus von Marigold. Denn neben der jüngsten Tochter wohnt auch noch Großmutter Nan mit in dem kleinen Haus. Doch Marigold ist ein Familienmensch und macht für ihre Familie alles. In Marigolds kleinem Lädchen wird nun in nachbarschaftlicher Gemeinschaft versucht, für Daisy neben einem Job auch einen Mann zu finden. Bei all diesen Bemühungen übersieht allerdings jeder, daß es Marigold immer schlechter geht.
Julia Woolf beschreibt in ihrem Buch "Marigolds Töchter" das traurige Thema Demenz auf berührende Art. Dabei schafft sie es bei aller Schwere des Themas, daß man dies Buch gern liest. Denn sie verzaubert den Leser durch ihren Schreibstil, der fesselt, berührt und eine ganz eigene Art der Eindringlichkeit aufweist. Sie schafft eine gute Balance zwischen Emotionalität und Lesespaß. Dies ist eine Kunst, die gegeben ist und wohl nicht erlernt werden kann. Ihre Charaktere sind so geschaffen, daß man eine Verbindung zu ihnen bekommt, sich als Teil der Familie und somit mit ihnen fühlt. Man erkennt, was es heißt eine Familie zu sein. Die Demenz wird hier in keiner Weise beschönigt, man erlebt das Anfangsstadium sehr intensiv mit und ist oft zu Tränen gerührt.
"Marigolds Töchter" ist ein Highlight und absolut zu empfehlen.