Cover-Bild Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Paperback
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 14.03.2024
  • ISBN: 9783864932540
Julie Heiland

Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt

Roman | Ein emotionales Epos rund um die Frauenkirche von 1938-2005

Eine Stadt, die in Trümmern liegt.
Eine Liebe, die Hoffnung schenkt.
Eine Vergangenheit, die alles überschattet.

Dresden ist vollkommen zerstört. Die junge Lotte gehört zu den Frauen, die die Stadt mit bloßen Händen wieder aufbauen. So sehr sich Lotte nach einem Neuanfang sehnt, so verzweifelt ist sie auf der Suche nach ihrem Geliebten. Als sie eines Abends einen jungen Mann vor dem Tod bewahrt, kehrt ihre Zuversicht zurück: Jakob weckt in ihr Gefühle, die sie verloren geglaubt hatte. Doch das Schicksal greift auch nach dieser Liebe, und erst Jahrzehnte später wird Lottes Enkelin Hannah die Wahrheit über ihre tragische Familiengeschichte erfahren...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2024

Ich habe in dir gelebt und du in mir

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1993: Hannah arbeitet auf Dresdens berühmtester Baustelle - an der Ruine der Frauenkirche. Damit ist sie mit einem entscheidenden Stück Dresdner Geschichte eng verbunden. Was sie aber erst im Laufe der ...

1993: Hannah arbeitet auf Dresdens berühmtester Baustelle - an der Ruine der Frauenkirche. Damit ist sie mit einem entscheidenden Stück Dresdner Geschichte eng verbunden. Was sie aber erst im Laufe der Zeit herausfindet ist, dass auch ihre Familiengeschichte eng damit verbunden ist.

„Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt“ von Julie Heiland erzählt die Geschichte dreier Frauen, einer Familie in drei unterschiedlichen politischen Systemen. Eng verbunden ist diese Geschichte auch mit dem Wiederaufbau der berühmtesten Dresdner Kirche - der Frauenkirche.
Julie Heiland ist bekannt als Autorin, deren Geschichten oftmals in der ehemaligen DDR spielen.
Mit diesem Roman ist hier eine herausragende und hochemotionale Erzählung gelungen.
Ihre Beschreibungen der Erlebnisse der drei Frauen erzeugen beim Lesen Gänsehaut und den Drang, immer weiterzulesen.
Die Autorin bringt den Lesenden dabei die drei Frauen Lotte (Großmutter und Mutter), Marlene (Mutter und Tochter) und Hannah (Enkelin und Tochter) näher. Alle drei Frauen sind unwahrscheinlich starke Persönlichkeiten, die, sobald sie das erste Mal auftreten, schwach wirken, aber sich unheimlich beeindruckend entwickeln. Gerade Lotte und Marlene wirken dabei aber auch oftmals unnahbar, dennoch bekommt man schnell ein Gespür für empfindlichen Charaktere dieser beiden Frauen.
Hannah fungiert dabei als verbindendes Element der Familie. Aber die Erzählungen aus dem Leben ihrer Mutter und Großmutter verändern sie von einer emotional beeinflussbaren, jungen Frau zu einer selbstbewussten und bestimmten Persönlichkeit.
Die Geschichte wirkt auf mich absolut realistisch und enthält meines Erachtens auch sehr viel spannende Momente. In vielen Kapiteln habe ich regelrecht mitgefiebert und die Seiten flogen nur so dahin.
Da ich selber aus den neuen Bundesländern komme, bin ich umso mehr für Julie Heilands Bücher zu begeistern. Der Fokus, den sie auf die Geschichte legt und dem Leser damit auch die wunderschöne Stadt Dresden näherbringt, finde ich äußerst faszinierend und fesselnd. Sie schreibt auch über unangenehme Dinge und Entwicklungen und bringt Lesenden die traurige deutsche Geschichte mit ihren Büchern ungeschönt näher.
Mein absoluter Höhepunkt war die Beschreibung der Zerstörung Dresdens. Hier befand ich mich regelrecht an Lottes Seite und hatte wirklich Gänsehaut. Es fühlte sich regelrecht an, als könnte man die Detonationen und Feuerwände nachvollziehen, denen sie sich in dieser Nacht stellen musste.

Mein Fazit: Es handelt sich hier um ein hochdramatisches und absolut emotionales Buch, welches am Beispiel von drei starken Frauen, die Geschichte Dresdens näherbringt. Aber vor allem bringt es die Geschichte dreier starker Frauen einer Familie näher, die niemals vergessen, aber doch die Fähigkeit des Vergebens entwickeln.
Eine Empfehlung für all jene, die historische Romane lieben, aber auch Romane über starke Frauen und die Entwicklung der neuen Bundesländer!

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Veröffentlicht am 14.03.2024

Liebe, Familienzerwürfnisse, Kriegsgeschichte – tolle Mischung

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Dieser historische Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt. Da gibt es einmal die 17jährige Lotte, die in Leo Zucker verliebt ist. Doch der ist Jude und von heute auf Morgen verschwunden. Sie sucht ihn überall ...

Dieser historische Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt. Da gibt es einmal die 17jährige Lotte, die in Leo Zucker verliebt ist. Doch der ist Jude und von heute auf Morgen verschwunden. Sie sucht ihn überall und entdeckt während ihrer Suche einen Mann auf der Elbbrücke, der sich anscheinend in die Elbe stürzen will. Trotz ihrer eigenen Trauer versucht sie ihn abzuhalten. Mit viel Feingefühl und Geduld schafft sie es, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Gegen den Widerstand ihrer Tante gibt sie ihm sogar ein Zuhause. Sehr gefühlvoll beschreibt die Autorin wie es Lotte gelingt Jakob in seiner Trauer zu trösten. Sie schafft es, dass er sich ihr gegenüber öffnet. Sie nimmt ihn sogar mit zur Arbeit, hofft dass die Enttrümmerung Dresdens, bei der sie täglich hilft, seinem Leben wieder einen Sinn gibt. Mir ist das sehr zu Herzen gegangen.
Die zweite Zeitebene beginnt im Jahr 1993. Hier ist Hannah Spatz die Hauptfigur. Als Architektin arbeitet sie am Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Frauenkirche mit. Einem Mammutprojekt, das nur mittels riesiger, weltweiter Spenden nach der Wende in Angriff genommen werden konnte. Sehr anschaulich wird vermittelt, dass dieser Wiederaufbau dem Zusammensetzten eines riesigen Puzzles gleichkommt. Hannah ist Lottes Enkelkind. Doch beide haben keinerlei Verbindung, da ihre Mutter Marlene dies unterbunden hat. Warum das so ist und ob es vielleicht doch noch zu einer Annäherung kommt, wird im Buch sehr berührend beschrieben. Es sind die vielen kleinen historisch belegte Fakten, die von der Autorin eingearbeitet wurden, die Lottes und Hannahs Geschichte so realistisch wirken lassen. Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten gefühlt und empfehle es gerne weiter. Von mir gibt’s 4,5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 09.05.2024

Geschichte wiederholt sich

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1939 entwickeln sich zwischen der jungen Lotte und dem jüdischen Musikstudenten Leo in Dresden zarte Bande.

1945 ist Leo verschwunden und Lotte sieht sich der Bombardierung Dresdens ausgesetzt, die Frauenkirche ...

1939 entwickeln sich zwischen der jungen Lotte und dem jüdischen Musikstudenten Leo in Dresden zarte Bande.

1945 ist Leo verschwunden und Lotte sieht sich der Bombardierung Dresdens ausgesetzt, die Frauenkirche geht in Flammen auf.

1993 arbeitet Hannah am Wiederaufbau der Frauenkirche mit und entdeckt die alte Fotografie eines Paares und ist von der Ähnlichkeit der abgebildeten Frau mit ihr selbst erschüttert.

Ein ganzes Paket deutscher Geschichte hat Julie Heiland hier für uns geschnürt. Natürlich sind die historischen Fakten und Zusammenhänge hinlänglich bekannt, doch hier erleben wir mit Lotte geradezu körperlich spürbar die grenzenlosen Schrecken der Bombennacht, die harten Nachkriegsjahre und die Knochenarbeit als Trümmerfrau. Voller Entsetzen müssen wir mit ansehen, wie der Judenhass der Nazizeit übergangslos in der Ostzone fortgeführt wird, ohne dass eine Aufarbeitung stattfindet. Und blanke Wut packt mich beim Lesen, wenn ehemalige Nazischergen nahtlos Karriere bei den Kommunisten machen. Da wird das Fähnchen einfach umgehängt und die Weste mit ein paar Unterschriften reingewaschen.

Die Autorin schafft es wahnsinnig gut, all diese Emotionen zu transportieren. Der Roman berührt und packt einen beim Lesen. Manche Szenen sind kaum auszuhalten, weil sie dermaßen schmerzhaft sind. Allerdings weist der knapp 600 Seiten umfassende Roman auch einige Längen auf. Dadurch wurde der Lesefluss stellenweise leider etwas zäh.

Was sich jedoch deutlich zeigt: Die Geschichte wiederholt sich! Und zwar in historischer Hinsicht, wenn aus Fehlern partout nicht gelernt wird. Aber auch familiär! Ich fand es wahnsinnig spannend, wie sich Konstellationen und Verhaltensmuster über die Generationen hin wiederfanden.

Ein packender und berührender Roman.

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Veröffentlicht am 01.05.2024

Ein über weite Strecken herausragender Roman!

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Meine Meinung:
Ich habe bisher alle Bücher von Julie Heiland gelesen und jedes einzelne davon, egal in welchem Genre war für mich ein absolutes Highlight.
Und auch dieses Buch konnte mich wieder von sich ...

Meine Meinung:
Ich habe bisher alle Bücher von Julie Heiland gelesen und jedes einzelne davon, egal in welchem Genre war für mich ein absolutes Highlight.
Und auch dieses Buch konnte mich wieder von sich überzeugen, wenn es auch nicht vollständig zu einem Highlight gereicht hat.
Die deutsche Autorin legt mit diesem Roman eine Geschichte über den Zweiten Weltkrieg vor, bzw. die Zeit danach in Dresden vor. Mit abwechselnden Kapitel, die zwischen der Vergangenheit und Gegenwart changieren, zieht einen die Autorin in einen erzählerischen Bann, der so einfühlsam, ehrlich und düster gesponnen ist, dass man sich ihm nicht entziehen kann.
Mit einer bemerkenswerten und meisterhaften Beobachtungsgabe, entführt uns die Autorin in die vergangene Zeit, so intensiv und bildhaft, dass man erstaunt und berührt zugleich ist.
Dabei ist die Zeichnung seiner Charaktere von einer Glaubwürdigkeit und Sensibilität für Detail geprägt, dass diese weit über das Sein, eines einfachen Protagonisten hinausgehen, sie werden innerhalb der Geschichte lebendig.
Dennoch muss ich sagen, dass mir die Emotionalität an wenigen Stellen, insbesondere innerhalb der Dialoge manchmal zu gestelzt und nicht zu 100 Prozent glaubhaft erschienen. Weshalb ich 4 sehr sehr gute Sterne vergebe!

Veröffentlicht am 15.04.2024

Lottes Leben

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Lotte liebt den jungen, jüdischen Künstler Leo, doch zu Zeiten des Nationalsozialismus dürfen sie diese Liebe nicht öffentlich leben.
Während Lotte Leo aus den Augen verliert , hageln die Bomben auf Dresden ...

Lotte liebt den jungen, jüdischen Künstler Leo, doch zu Zeiten des Nationalsozialismus dürfen sie diese Liebe nicht öffentlich leben.
Während Lotte Leo aus den Augen verliert , hageln die Bomben auf Dresden herab und zerstören alles was Lotte daran liebt.
Einige Jahre später, als sie bei der Enttrümmerung hilft, trifft Lotte auf Jakob. Dieser ist lebensmüde und will nicht mehr, doch Lotte lässt ihn nicht zur Ruhe kommen und reißt ihn mit.
Hannah, die viele Jahrzehnte später bei Arbeiten an der Frauenkirche auf ein Foto ihrer Großmutter stößt, fängt an in ihrer eigenen Geschichte zu graben und erfährt dabei Erstaunliches.

Dieser historische Roman von Julie Heiland erzählt überwiegend das Leben von Lotte im Dresden zur Zeit des zweiten Weltkriegs und danach.
Aber auch über deren Tochter Marlene und die Enkeltochter Hannah erfährt man so manches.
Dramatisch wird die Judenverfolgung und der Bombenhagel auf Dresden geschildert. Bilder die einen jungen Menschen sein Leben lang begleiten.
Entsetzt war ich über das Regime in der jungen DDR. Während die Menschen im Westteil des Landes am Aufbau arbeiteten und es ihnen recht schnell besser ging, gab es für die Menschen im Osten fast eine Verlängerung der Kriegszeiten.
Überwachung, Willkür, Armut und Elend waren auch weiterhin der Begleiter vieler Menschen dort.
Das Buch beschriebt die Verhältnisse sehr gut.
Was ich mir besser gewünscht hätte, wäre das Zusammenspiel der Handlungen in der Gegenwart und der Vergangenheit. Das hätte man noch besser auf einander abstimmen können. Aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau, denn trotzdem hat mich das Buch sehr gut unterhalten und mir Lottes Situation gut vor Augen geführt.
Ein spannender, historischer Roman mit starken Frauenfiguren.

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