Cover-Bild Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Paperback
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 14.03.2024
  • ISBN: 9783864932540
Julie Heiland

Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt

Roman | Ein emotionales Epos rund um die Frauenkirche von 1938-2005

Eine Stadt, die in Trümmern liegt.
Eine Liebe, die Hoffnung schenkt.
Eine Vergangenheit, die alles überschattet.

Dresden ist vollkommen zerstört. Die junge Lotte gehört zu den Frauen, die die Stadt mit bloßen Händen wieder aufbauen. So sehr sich Lotte nach einem Neuanfang sehnt, so verzweifelt ist sie auf der Suche nach ihrem Geliebten. Als sie eines Abends einen jungen Mann vor dem Tod bewahrt, kehrt ihre Zuversicht zurück: Jakob weckt in ihr Gefühle, die sie verloren geglaubt hatte. Doch das Schicksal greift auch nach dieser Liebe, und erst Jahrzehnte später wird Lottes Enkelin Hannah die Wahrheit über ihre tragische Familiengeschichte erfahren...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2024

3 Frauen auf verschiedenen Zeitebenen fest verbunden mit einem historischen Bauwerk

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Von der Autorin hatte ich bis dato noch nichts gelesen, aber das interessante Cover mit dem Bildnis einer Frau aus vergangenen Tagen vor der Silhouette Dresdens hat mich sofort in seinen Bann ...

Von der Autorin hatte ich bis dato noch nichts gelesen, aber das interessante Cover mit dem Bildnis einer Frau aus vergangenen Tagen vor der Silhouette Dresdens hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Auch der Klappentext klang vielversprechend weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte; versprach es doch eine spannende Familiengeschichte eingebettet in die dramatischen Ereignisse einer kriegszerstörten und wiederaufgebauten Stadt, insbesondere einer weltbekannten Kirche.
Die Autorin hat einen schön flüssigen und mitreißenden Schreibstil. Man fühlt sich zeitweise mitten in die Geschichte einer 3 Generationen umspannenden Familiengeschichte hineinversetz. Die Figur der mittleren Generation wird allerdings etwas stiefmütterlich dargestellt - hätte aber durchaus etwas mehr Aufmerksamkeit verdient, spiegelt sie doch ebenfalls eine sehr schwierige Zeit wieder; hier hätte ich mir etwas mehr Informationen gewünscht.
Die Epoche der Lotte während und kurz nach dem Krieg sowie die Zeit des Wiederaufbaus der Frauenkirche nach der Wende werden hingegen sehr detailliert dargestellt.

Aber neben den persönlichen Schicksalen und Liebesgeschichten der 3 Generationen stellt die Autorin noch etwas ganz anderes in den Vordergrund: die Frauenkirche in Dresden. Detailliert und historisch gut recherchiert bringt uns die Autorin die Geschichte dieses Bauwerkes wirklich näher - immer verbunden mit den Schicksalen der Frauen.

Für mich war dieses Buch ein gelungenes Leseerlebnis und bestimmt nicht das letzte Buch der Autorin.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Nachkriegsjahre in Dresden

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Drei Frauen – Großmutter, Mutter und Tochter - stehen im Mittelpunkt dieses historischen Schmökers von Julie Heiland. Ihre Geschichten erzählen von der wechselvollen Historie Deutschlands ab 1945 und den ...

Drei Frauen – Großmutter, Mutter und Tochter - stehen im Mittelpunkt dieses historischen Schmökers von Julie Heiland. Ihre Geschichten erzählen von der wechselvollen Historie Deutschlands ab 1945 und den Schwierigkeiten, mit den Traumata der Vergangenheit umzugehen.

Den größten Raum nimmt Lottes Geschichte ein, die in den Nachkriegsjahren als Trümmerfrau arbeitet und in einer schicksalhaften Nacht den Juden Jakob davon abhält, Suizid zu begehen. Sie gibt ihm ein Zuhause und versucht hartnäckig, ihm wieder Freude am Leben zu vermitteln. Nach und nach entwickeln Lotte und Jakob Gefühle füreinander. Doch auch in der jungen DDR steht zu befürchten, dass es immer noch Antisemitismus gibt.

Lottes Enkelin Hannah arbeitet 1993 beim Wiederaufbau der zerstörten Dresdner Frauenkirche mit. Ihre Großmutter kennt sie nicht, doch ein Foto, das auf den Trümmerbergen der Nachkriegszeit aufgenommen wurde, weckt ihre Aufmerksamkeit. Sie versucht tiefer in ihre Familiengeschichte einzudringen und das bringt letztendlich die tragischen Entwicklungen zutage, die für die Zerwürfnisse in ihrer Familie verantwortlich sind. Denn Hannahs Mutter Marlene hat den Kontakt zu ihrer Mutter Lotte früh abgebrochen und seitdem ruhen die Familiengeheimnisse unter einer dicken Schicht Schutt und Asche…

Julie Heiland setzt in diesem Roman in den Bombennächten im Februar 1945 an, in denen die Dresdner Altstadt völlig zerstört wurde. Sie erzählt von den harten Jahren danach und dem beginnenden Sozialismus, aber auch von der turbulenten Nachwendezeit, in der vieles bunt, aber bei weitem nicht alles gut war.

Das Hauptaugenmerk und der größte Erzählanteil liegt auf Lottes Geschichte. Recht wenig Anteil an der Geschichte hat Marlene, Lottes Tochter, die das Bindeglied zwischen den beiden Zeitebenen darstellt. Ihrer Geschichte werden vergleichsweise wenige Seiten ganz am Ende gewidmet.

Julie Heiland erzählt so packend, dass man jederzeit dranbleibt und mehr über Hannah und Lotte erfahren möchte. Da aber die Figuren so stark im Zentrum des Romans stehen, wird der Rahmen – hier also der Wiederaufbau der Frauenkirche und die Nachwendezeit in Dresden – weniger beleuchtet als ich erwartet hatte. Ich hätte gern noch mehr darüber erfahren, insbesondere über den Wiederaufbau. Das hätte für mich noch mehr mit geschichtlichen Details angereichert sein können, so dass das Buch dann auch wirklich eine Art „Lerneffekt“ gehabt hätte. Dass die Frauenkirche mit Spendengeldern aus aller Welt wieder aufgebaut wurde und hierfür auch die in den Ruinen noch vorhandenen Originalsteine mit verwendet wurden, ist ja allgemein bekannt – viel tiefer geht der Roman hier nicht.

Auch kam bei mir das Lebensgefühl der frühen 1990er Jahre nicht so an. Für viele Menschen war es eine extrem schwierige Zeit, da sämtliche bekannten Strukturen weggebrochen waren und durch ein neues, vielen absolut fremdes System ersetzt wurden. Man schwebte permanent zwischen Aufbruchsstimmung und riesigen Existenzängsten. Vielleicht bin ich in diesen Punkten aber auch überkritisch bzw. habe als Dresdnerin eine zu hohe Erwartungshaltung an den Roman gehabt.

Letztlich ist es trotzdem ein Roman, der sehr gut unterhält und die Verhältnisse insbesondere der Nachkriegszeit plastisch beschreibt. Wer gern Romane auf mehreren Zeitebenen liest, die Familiengeschichten aus mehreren Generationen aufgreifen, ist hier goldrichtig.

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Veröffentlicht am 22.03.2024

Dresden nach dem Krieg

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Schicksalsjahre ist die Geschichte einer jungen Frau , die im zerstörten Dresden ihr Glück sucht. Und gleichzeitig einer anderen jungen Frau die im Jahr 1993 dafür arbeitet das die Frauenkirche wieder ...


Schicksalsjahre ist die Geschichte einer jungen Frau , die im zerstörten Dresden ihr Glück sucht. Und gleichzeitig einer anderen jungen Frau die im Jahr 1993 dafür arbeitet das die Frauenkirche wieder aufgebaut wird.
Die beiden Frauen sind Großmutter und Enkelin. Doch erst durch ein Foto das Hannah in den Überresten der Kirche findet, stößt sie auf die Geschichte ihre Großmutter Lotte.
Ich mag Romane die in verschiedenen Zeitebenen spielen und so ganz verschiedene Perspektiven ermöglichen. Hier kommt dazu das es zwei spannende Zeitpunkte vereint. Die Jahre nach dem Krieg mit Lotte und die Zeit nach der Wende und den Wiederaufbau der Frauenkirche. Natürlich steht im Vordergrund die Geschichte von Lotte, ihrem harten Alltag und ihrer Hoffnung auf ein wenig Glück. Aber auch der Alltag der damaligen Zeit ist authentisch dargestellt. Und auch Hannahs Geschichte ist voller Emotionen.

Schicksalsjahre verbindet zwei Zeitpunkte der Geschichte durch eine emotionale Familiengeschichte

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Veröffentlicht am 21.03.2024

Familiengeheimnisse

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Erst einmal finde ich gut das der Roman auf zwei Zeitebenen spielt.
Es geht um das Leben von Lotte ,die im zerstörten Dresden 1945 lebt und Ihrer verlorenen Liebe Leo hinterher trauert und sie ...

Erst einmal finde ich gut das der Roman auf zwei Zeitebenen spielt.
Es geht um das Leben von Lotte ,die im zerstörten Dresden 1945 lebt und Ihrer verlorenen Liebe Leo hinterher trauert und sie nicht weiß,ob er als Jude den Nazi Terror überlebt hat.Und da ist dann noch Jakob,der aus Verzweiflung Selbstmord begehen wollte da er als Jude den Terror der Nazis zwar überlebt hat aber seine Familie im Konzentrationslager verloren hat.Lotte hat Jakob davon abhalten können sein Leben ein Ende zu setzen.
In der zweiten Zeitebene kommt Hannah ins Spiel.Lottes Enkelin.Sie ist im Jahr 1993 am Wiederaufbau der Dresdener Frauenkirche beteidigt.Ein zufällig gefundenes altes Foto weckt Ihr Interesse da dieses Foto unmittelbar mit Ihrer Oma Lotte zu tun hat.
Der historische Aspekt rund um Dresden und die Frauenkirche haben mir sehr gut gefallen.Der flüssige Schreibstil und die bewegende Familiegeschichte haben mich sehr berührt.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Dresden rund um die zerstörte Frauenkirche

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Das Leben von Lotte Spatz ab 1939 in Dresden steht zunächst im Zentrum des historischen Romans, bis sie sich als Trümmerfrau ab 1947 in der total zerstörten Stadt notdürftig einrichtet. In den Beschreibungen ...

Das Leben von Lotte Spatz ab 1939 in Dresden steht zunächst im Zentrum des historischen Romans, bis sie sich als Trümmerfrau ab 1947 in der total zerstörten Stadt notdürftig einrichtet. In den Beschreibungen ihres mühseligen Alltags eingewoben sind ihre Bemühungen um ihre zwei geliebten Männer Leo und Jakob Sternlieb, beides Juden. Thematisiert werden in der ersten Romanhälfte die Machenschaften zweier Diktaturen, nämlich der Naziterror und das DDR-Regime, beide brutal verknüpft mit antisemitischen Kampagnen. Im weiteren Verlauf kommt mit Hannah, Lotte´s Enkelin, eine weitere Erzählebene hinzu. Ab 1993 hilft sie über mehrere Jahre beim Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche als Denkmalpflegerin mit. Hier finden sich schließlich nicht nur drei Generationen von Frauen einer Familie vereint wieder, sondern nach mehr als fünfzig Jahren auch Lotte´s große Liebe, Jakob Sternlieb. Die Figur von Hanna´s Mutter Marlene Spatz, die Bürgermeisterkandidatin, erfährt im Gesamtkonzept weniger schriftstellerischen Raum. Die Idee einer erfolgreichen Recherchearbeit anhand nur eines zufällig gefundenen Fotos gefällt, ebenso die Einbindung politischer Ereignisse des Zeitraums bis 2005. Die überzeugenden Liebesbekundungen vieler beteiligter Protagonisten verleihen dieser deprimierenden Vergangenheit Deutschlands im Roman ein wenig Leichtigkeit und neue Hoffnung. Interessante Lektüre.

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