Ungewöhnliches Leseerlebnis
Dieses Buch ist haptisch und optisch ein echtes Erlebnis. Es hat eine schwere Qualität, die zur Schwere des Inhalts passt.
Außerdem ist es nicht einfach nur illustriert, sondern schon fast künstlerisch ...
Dieses Buch ist haptisch und optisch ein echtes Erlebnis. Es hat eine schwere Qualität, die zur Schwere des Inhalts passt.
Außerdem ist es nicht einfach nur illustriert, sondern schon fast künstlerisch wertvoll! Das Vorsatzpapier, die Typografie, die bunt gefärbten Blätter im Innenteil und natürlich auch die Bilder ergeben mit den Text ein Gesamtkunstwerk, das man einfach gerne anschaut.
Inhaltlich weiß man ja schon aus dem Klappentext, dass es keine leichte Kost sein wird, da Tonis Mutter verstorben ist. Die Geschichte warum und Tonis Trauer ziehen sich durch das ganze Buch - hier wird Kinder durchaus die Konfrontation mit dem Tabuthema Tod zugetraut.
Gleichzeitig gibt es viele philosophische Passagen, die mich an "Sofies Welt" von J. Gaarder denken ließen, nur hier eben für eine etwas jüngere Zielgruppe.
Und es wird von einem kindlichen Abenteuer berichtet (alleine zelten im Garten), samt verbotenerweise erstandenen Süßigkeiten in Massen. Das ist eine schöne Leichtigkeit, die einen bunten Rahmen um die düstere Thematik zieht.
Sprachlich ist das Buch ebenfalls etwas anders als man es normalerweise gewöhnt ist (aber nicht ganz so exzentrisch, wie Karen Köhlers "Miroloi" für erwachsene Leser:innen!).
Die vielen Wiederholungen von Snackbeschreibungen und Gags fand ich persönlich mitunter etwas anstrengend, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie Kindern Spaß machen.
Fazit: Ein gelungenes Kinder-Jugendbuch, dass zu anspruchsvollen, viellesenden 10jährigen genauso wie zu älteren Kindern/Jugendlichen passt, die vielleicht selbst mit einem Verlust zu kämpfen haben.