Cookiebrownie
Normalerweise ist alles in Richtung Krimi/Thriller gar nicht mein Beuteschema, aber kombiniert mit der Highschool-Thematik, jugendlichen Charakteren und einer kleinen Lovestory am Rande, kann man auch ...
Normalerweise ist alles in Richtung Krimi/Thriller gar nicht mein Beuteschema, aber kombiniert mit der Highschool-Thematik, jugendlichen Charakteren und einer kleinen Lovestory am Rande, kann man auch mich überzeugen. Das ganze nimmt der Story aber absolut nichts von der Spannung, die mich schon auf den ersten Seiten gefesselt und nicht mehr losgelassen hat.
Fünf Highschool-Schüler, die zu Unrecht beim Nachsitzen landen und damit in etwas hineingezogen werden, mit dem sie niemals gerechnet hätten.
Mir hat die Idee von Anfang an total gut gefallen und wie ich es auch oft bei anderen Leuten gelesen hab, erinnerte mich das Buch an eine Mischung aus vieler meiner Lieblingsserien - Pretty Little Liars, Gossip Girl, Tote Mädchen lügen nicht. Eine kleine Prise von allem, was dieses Buch für mich umso interessanter gemacht hat.
Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht unserer vier Verdächtigen erzählt: Bronwyn, Addy, Cooper und Nate. Das empfand ich als sehr passend, weil man die Charaktere, bei denen die Autorin durchaus in die Tiefe gegangen ist, besser kennenlernen konnte. Außerdem steigerte es in meinen Augen nochmal die Spannung, weil fast jeder Abschnitt das Augenmerk auf einen neuen Verdächtigen lenkte. Ich war auch voll dabei und habe mich von vielen falschen Spuren immer wieder hinters Licht führen lassen und obwohl ich schon ein ums andere Mal mit meiner Vermutung richtig lag, hat mich das Ende doch ziemlich überrascht.
Auch, wenn ich persönlich mit dem Ende selbst nicht ganz zufrieden war. Die Auflösung war zwar wirklich super durchdacht und ich war ein wenig "mind-blown", aber ich hatte irgendwie einen großen Knall erwartet, der aber in meinen Augen nicht wirklich kam. Das tut der Geschichte aber insgesamt keinen Abbruch und ich kann auch nicht sagen, dass ich enttäuscht war. Ich hatte einfach mit etwas anderem gerechnet.
Besonders begeistert haben mich aber die Charaktere selbst, weil sie von den Protagonisten über sämtliche Nebencharaktere wirklich gut ausgearbeitet waren. Jeder hatte sein Päckchen zu tragen und irgendwann einen Fehler begangen, von dem sie nicht wollten, dass Simon sie damit auf seiner Gossip-Seite bloßstellt. Auch Anwälte, Polizisten und Eltern, wirklich alle beteiligten Personen in der Geschichte, konnte ich mir genau vorstellen und ihre Charakterzüge nachvollziehen. Mein persönliches Highlight war dabei Addy. Ich konnte sie zu Beginn überhaupt nicht einschätzen, aber mit jedem Kapitel in dem es um sie ging, habe ich sie mehr und mehr lieben gelernt. Für mich war sie der Charakter, der mit Abstand die größte Entwicklung hinter sich gebracht hat und wo ich am Anfang über ihr Verhalten nur den Kopf schütteln konnte, habe ich sie am Ende umso mehr bewundert.
Simon, bei dem ich nie wusste ob ich ihn als armes Opfer oder Täter sehen sollte, für all die verletztenden Dinge, die er auf seiner Gossip-Seite gepostet hat, war ein ebenso interessanter Charakter. Durch die Ermittlungen erfährt man immer wieder ein bisschen mehr über sein Leben, das gleich zu Beginn des Buches so ein schreckliches Ende gefunden hatte. Die Dinge, die nach und nach ans Licht kommen, führen einen auf einen Pfad lauter Abzweigungen und ich habe es wirklich geliebt, mitzurätseln, mitzuleiden und irgendwie immer wieder falsch zu liegen, weil für mich fast nichts an dieser Story vorhersehbar war. FAST nichts, weil das nämlich nicht für die kleine Lovestory am Rande gilt und auch die Handlungen, die sich daraus ergeben. Was aber insgesamt nicht schlimm war, denn es passte zu den Charakteren und es hat mir gefallen, dass sich daraus nicht ein super Happy End ergeben hat, sondern es den Umständen entsprechend alles ziemlich aufgewühlt und durcheinander war.
One of us is lying konnte mich wirklich begeistern und hat mir mal wieder frischen Wind in das Lesen gebracht, weil die Story für mein sonstiges Leseverhalten sehr untypisch war. Es war ein fantastisches Gefühl, von Anfang bis Ende mitzurätseln und zu hoffen, dass unter den vier Verdächtigen, die man mit der Zeit alle ziemlich lieb gewinnt, nicht wirklich ein Mörder ist.