„Sternenwinternacht“ ist Karen Swans neuer Winterroman, der im November 2017, als deutsche Erstveröffentlichung im Goldmann Verlag, erschien.
Was könnte schöner, als ein Leben in den Bergen, sein? Für Meg und Mitch ging mit dem Einzug in ihre kleine Berghütte ein langersehnter Wunsch in Erfüllung. Dort sind sie der Natur so nahe, wie niemand anderes sonst. Ihre zwei besten Freunde Lucy und Tuck wohnen, mit einiger Entfernung zu ihnen, unten im Dorf. Dort arbeitet Lucy im Hotel ihrer Mutter, während Tuck und Mitch sich damit beschäftigen ihre eigenen Snowboards zu entwerfen. Gemeinsam Leben sie ein Leben voller Glück, in dem Liebe, Freundschaft und Natur das Wichtigste sind…
Bis zu jener Nacht, in der sie der Natur hilflos ausgesetzt werden und Liebe und Freundschaft zu zerbrechen droht. Diese eine Nacht in der Megs Hilfeschrei eine ganz besondere Person erreicht.
„Wintersternennacht“ ist eine unglaublich emotionale Geschichte, die tiefe Spuren in meinem Herzen hinterließ. Sie hat es geschafft hat noch kurz vor Beginn des neuen Jahres zu meinem persönlichen Jahreshighlight 2017 zu werden.
Schon durch seine äußere Erscheinung, konnte mich das Buch verzaubern, denn es strahlt eine ganz besondere Winterstimmung aus. Was mir am Cover gut gefällt ist, dass ich es der Geschichte sehr gut zuordnen kann. Ich stelle mir vor, dass das Bild, welches der Leser da sieht, die Aussicht darstellt, die Mitch und Meg von ihrem kleinen idyllischen Heim aus genießen können und Meg die Frau im roten Mantel darstellt. Die Geschichte spielt in einem Zeitraum von circa einem Jahr, sodass auch Sommermonate ein Teil der Geschichte sind. Trotzdem handelt es sich um einen Winterroman, denn vor allem dieser und die Ereignisse, welche sich durch ihn ereigneten, stehen im Zentrum der Geschichte. Das Buch umfasst ca. 600 Seiten, doch liefen mir bereits nach den ersten 100 Seiten Tränen die Wange entlang, da mich das Geschehen der Geschichte so mitriss. Immer bewusster nahm ich die Hilflosigkeit der Charaktere war und hatte das Gefühl ihre Emotionen am eigenen Körper zu spüren. Auch im Laufe der Geschichte blieb mir sehr oft der Atem weg, denn ein Höhepunkt jagte den nächsten.
Zwar wird die Geschichte nicht aus der ich-Perspektive erzählt, dennoch hat man das Gefühl, in der Haut von jedem einzelnen Charakter zu stecken. Man kann ihre Gedankenzüge und Gefühlslagen nachvollziehen und doch steht man über den Ereignissen und erkennt wie ein Netz aus subjektiver Wahrnehmungen zu Streitigkeiten unter ihnen führt.
Wie bereits das Cover, vermittelt auch der Schreibstil ein starkes Wintergefühl und lässt von einer winterlichen Fassade träumen. Ich empfinde diesen als besonders sinnlich und doch sehr emotional, denn er transportiert unglaublich viele Gefühle und Emotionen, die sich auch auf den Leser übertragen.
Die Autorin benutz eine Menge schöner Metaphern, was mir besonders gut gefällt. Wichtige Ereignisse werden nicht direkt ausgesprochen und kommen dadurch noch stärker zum Ausdruck. Zudem hat die Autorin eine perfekte Balance zwischen Beschreibungen und der Handlung selbst gefunden, sodass es auf keiner Seite langweilig wird. Mit den Charakteren bin ich in der Geschichte wirklich unglaublich sehr zusammen gewachsen, jedem von ihnen wurde durch diese eine Nacht der gleiche Teil genommen, doch hat dieser unterschiedlichen Auswirkungen auf deren ihr Leben. An manchen Stellen finde ich, dass man sich die Charaktere nicht immer ganz genau vorstellen kann, da ihnen hin und wieder widersprüchliche Beschreibungen zugeordnet werden.
Obwohl ich finde, dass „Wintersternennacht“ eine sehr traurige Geschichte ist, konnte sie mich ebenfalls oft zum Schmunzeln bringen, denn es finden viele süße Gespräche zwischen bestimmten Charakteren statt. Eine Liebe zum Wintersport ziert die Seiten.
„Wintersternenacht“ bekommt von mir fünf von fünf Sternen! Man merkt, dass die Autorin voll und ganz in den Szenen steckte, denn das komplette Szenarium ist sehr durchdacht aufgebaut. Liebend gerne wäre ich genauer auf den Inhalt der Geschichte eigegangen, doch würde ich dadurch jegliche Überraschungsmomente zerstören und zu sehr spoilern. Was ich auf jeden Fall sagen kann ist, dass „Sternenwinternacht“ für mich zu einem absolut fesselnden Wintererlebnis geworden ist, dessen Geschichte mich nicht mehr loslässt und ich im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder lesen möchte.