Unknown Island ist das Paradies schlechthin, eine einsame Insel mit wunderschönen Stränden, türkises Meer, Luxusunterkünften und dann soll auch noch alles umsonst sein. Doch nicht jeder hat Zutritt zur wunderschönen Luxusdomäne, denn um hier Zutritt zu erhalten, muss man unter einundzwanzig sein und ein erfolgreicher Influencer auf Social Media Seiten. Als zehn junge Influencer zu einer Woche Traumurlaub eingeladen werden, kann keiner von ihnen widerstehen. Aber als sie auf der Insel ankommen, ist alles anders als auf der Webseite und es scheint, als wüsste dort jemand mehr über die Vergangenheit jedes einzelnen. Nur wer steckt dahinter? Und woher weiß derjenige all das?
Aufmerksam wurde ich auf dieses wunderschöne Cover und da ich zwischendurch sehr gerne Jugendthriller lese, war ich sehr neugierig auf Never coming home.
Der Einstieg fällt sehr leicht, zu Beginn erhält der Leser einen Überblick der Teilnehmer und wo sie mit wievielen Followern zu finden sind. Der Schreibstil der Autorin Kate Williams liest sich leicht und flüssig und auch absolut passend für die Zielgruppe. Gerade auch was den Inhalt betrifft und das Leben rund um Social Media. Man erhält auch hier zu jedem Teilnehmer eine kleine Zusammenfassung darüber wer sie genau sind und was sie sich von Unknown Island wünschen. Zugegeben, das zog sich ein wenig, doch recht schnell auf der Insel geht es auch schon los. Die Teilnehmer merken, dass sie alleine sind und völlig von der Aussenwelt abgeschnitten zu sein scheinen. Weder Internet noch Telefon scheinen zu funktionieren. Als dann aber ein kryptischer Post von Unknown Island auf Instagram auftaucht, werden die Teilnehmer misstrauisch. Dann geht es los, einer nach dem anderen stirbt, frei nach dem Motto “zehn kleine Influencer”. Das ging dann doch alles ziemlich schnell und die Reaktionen der übrigen Teilnehmer fand ich zu Beginn schon ein wenig merkwürdig. Gerade nachdem der erste Teilnehmer stirbt, bleiben die meisten von ihnen eher ruhig, fast schon unbeteiligt. Doch dann steigert es sich und man spürt schon die Angst, mit der alle zu kämpfen haben. Misstrauen und auch Paranoia werden immer deutlicher, verständlicherweise und ab da merkt man nur zu gut, zu was Menschen, wenn sie bedrängt werden, fähig sind.
Es geht hier in erster Linie darum, dass jeder der Teilnehmer ein Geheimnis hütet und diese Geheimnisse haben es ganz schön in sich. Wer hier allerdings warum Rache an den jungen Influencern nehmen will, bleibt doch für eine lange Zeit im Verborgenen. Dadurch bleibt auch die Spannungskurve durchweg erhalten und es fällt nicht allzu schwer, am Ball zu bleiben.
Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und so gut wie jeder der Influencer steht hier mal im Mittelpunkt. Das brachte die einzelnen Charaktere dem Leser allerdings nicht näher, denn dafür waren es einfach zu viele. Ein wenig stachen hier Frankie, die mit Abstand erfolgreichste der Zehn und Manny aus der Masse heraus, da sie versuchen, hier etwas in die Hand zu nehmen. Insgesamt bleiben die Charaktere aber so oberflächlich, wie ihr Leben, das sie überall mit allen teilen.
Was mir aber am besten gefallen hat, ist die eigentliche Kernaussage hinter dem Geschehen, denn man sollte sich doch genau überlegen, inwieweit man sein Leben öffentlich präsentieren möchte.
Optisch ist das Buch definitiv ein Highlight und auch inhaltlich hat es mich gut unterhalten. Die Geschichten der einzelnen Charaktere kamen zwar etwas kurz, würden hier aber auch defintiv den Rahmen sprengen. Der Spannungsbogen konnte fast durchweg gehalten werden, wer hinter Unknown Island und den Ereigenissen steckt, lässt den Leser miträtseln. Passend für die Zielgruppe, aber auch für erwachsene Leser. Gute Unterhaltung für zwischendurch.