Seit ihr Vater Hannes sie und ihre Mutter vor Jahren Hals über Kopf verlassen hat, lässt Nela nur wenige, ausgewählte Menschen in ihre überschaubare Welt. Doch dann bekommt sie ein Paket mit Briefen an ihren Vater, die dessen zweite Ehefrau Ellen kurz vor Hannes‘ Tod an ihn geschrieben hat. Durch sie erfährt Nela, dass das Herz ihres Vaters vor 15 Jahren an einen Teenager gespendet wurde. Die Briefe stellen Nelas Leben auf den Kopf. Vor allem lässt sie der Gedanke an den Jungen, dem Hannes‘ Herz gespendet wurde, nicht los. Sie will herausfinden, wer er ist, und beginnt ihre Suche an der Ostseeküste, nicht ahnend, dass diese Reise ihr Leben verändern wird.
Inhalt:
Eines Tages findet Nela Harolds ein Paket mit alten Briefen vor ihrer Tür. Diese weisen sie an, ans Meer zu reisen und den von Schuldgefühlen geplagten Maximilian zu finden. Doch dieses Abenteuer ...
Inhalt:
Eines Tages findet Nela Harolds ein Paket mit alten Briefen vor ihrer Tür. Diese weisen sie an, ans Meer zu reisen und den von Schuldgefühlen geplagten Maximilian zu finden. Doch dieses Abenteuer ist besonders: Nela reist in die Vergangenheit, denn Maximilian trägt das Herz ihres verstorbenen Vaters in sich, dem sie nie verzeihen konnte, dass er sie als Kind verlassen hat. Bald erkennt Nela, dass die Briefe der Schlüssel sind - der Schlüssel zu Maximilian, seinem Herzen und ihrem Vater selbst.
Meine Meinung:
Das Cover hat mir sofort gut gefallen und mein Interesse geweckt. Auch der Klappentext hat mich neugierig gemacht, weshalb ich das Buch unbedingt lesen musste. Ich wurde nicht enttäuscht und bin sehr froh, es gelesen zu haben. Der Schreibstil ist flüssig, fehlerfrei und meist sehr bildhaft. Man kann sich alle Orte und Figuren von Anfang an ohne Probleme vorstellen. Alle Charaktere sind sympathisch und man baut schnell eine Beziehung zu ihnen auf. Man geht mit ihnen durch Höhen und Tiefen und wird an einem nachvollziehbaren Handungsstrang durchs Buch geführt.
Nur für das Ende muss ich einen Stern abziehen, es werden einfach zu viele Informationen auf wenigen Seiten abgearbeitet. Ein rundes, ausführliches Ende wäre schöner gewesen.
Dass ihr Vater sie und ihre Mutter vor vielen Jahren verlassen und sich nicht wieder gemeldet hat, hinterließ Spuren bei Nela. Sie ist inzwischen erwachsen und lässt nur wenige Menschen in ihr Leben. Dann ...
Dass ihr Vater sie und ihre Mutter vor vielen Jahren verlassen und sich nicht wieder gemeldet hat, hinterließ Spuren bei Nela. Sie ist inzwischen erwachsen und lässt nur wenige Menschen in ihr Leben. Dann passiert etwas. Nelas Vermieter kündigt ihr die Wohnung wegen Eigenbedarf und sie erhält ein Päckchen mit Briefen. Zunächst will Nela sie gar nicht lesen, aber nach einigem Zögern schaut sie doch hinein. Es sind die Briefe, die ihr Ellen, die zweite Frau ihres Vaters, zukommen lässt. So erfährt sie auch, dass ihr Vater, der tödlich verunglückt ist, sein Herz gespendet hat. Ellen bittet sie, sich mit dem Empfänger in Verbindung zu setzen. Nela reist an die Ostsee, um den Mann, der das Herz ihres Vaters in sich trägt, zu finden.
Dies ist mein zweites Buch von Kati Seck und ich bin wieder sehr begeistert. Der Schreibstil der Autorin ist sehr einfühlsam und bildhaft. Wieder einmal spielt das Meer eine wichtige Rolle. Die Charaktere sind ausführlich und sehr authentisch in allen Facetten beschrieben.
Nela leidet noch nach so vielen Jahren unter Verlustängsten. Sie hat ihr Leben geordnet und lässt kaum jemanden hinein. Sie ist eine sympathische Person. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und fand es mutig von ihr, sich auf diese Reise zu machen, um ihre Gefühle in den Griff zu bekommen. Aus den Briefen erfahren wir mit ihr auch viel über ihren Vater. Er hatte mit Ellen ein neues Glück gewonnen. Aber auch Maximilian mochte ich sehr. Er hat als Jugendlicher das Spenderherz erhalten. So etwas muss erst einmal verarbeitet werden und hat sicherlich immer Nachwirkungen. Nun taucht Nela in seinem Leben auf, aber sie hält zunächst zurück, was sie wirklich bewegt.
Es geht in diesem Buch um ein wichtiges Thema, das nachdenklich stimmt: Organspenden. Das aber ist es nicht alleine. Nela hat einen Verlust erlitten, der Wunden hinterlassen hat, die einfach nicht heilen wollen. Durch den Kontakt zu Maximilian und das Eintauchen in die Geschichte ihres Vaters helfen ihr dabei, zu verzeihen und nur durch dieses Verzeihen können auch ihre Wunden heilen.
Das Ende ist abzusehen, auch wenn noch einiges an Dramatik in die Geschichte hineinspielt, die aber nicht unbedingt notwendig ist.
Es ist eine sehr emotionale Geschichte, die mir gut gefallen hat.
In diesem Buch werden wir unter anderem mit dem Thema Organspende konfrontiert.
Eine junge Frau Nela, erhält von ihrer Stiefmutter diverse Briefe über ihren verstorbenen Vater. Viele Fragen, Ungereimtheiten ...
In diesem Buch werden wir unter anderem mit dem Thema Organspende konfrontiert.
Eine junge Frau Nela, erhält von ihrer Stiefmutter diverse Briefe über ihren verstorbenen Vater. Viele Fragen, Ungereimtheiten und Gefühle lösen diese Briefe bei ihr aus und sie beschliesst, sich eine Auszeit im Norden von Deutschland zu gönnen und diesen Unklarheiten auf den Grund zu gehen. Es wird eine Reise werden wo nachher nichts mehr so ist wie es vorher war und Nelas ganzes Leben wird komplett auf den Kopf stellt.
Meine Meinung:
Das Cover ist ein Hingucker und es verleitet, sich mit diesem Buch zu beschäftigen. Der Schreibstil ist sehr detailliert und mich persönlich würde dies sehr stören, wenn es sich um einen Thriller oder einen Krimi handelt. Bei diesem Buch stört es mich nicht so. Es ist ein schwieriges Thema die Organspende und die Autorin hat es hervorragend geschafft, dieses aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Wir lernen die Seite des Organspenders und deren Angehörige kennen, aber auch die Seite des Organempfängers und deren Angehörige. Es ist ein bewegendes Buch über das man sprechen und sich Gedanken machen sollte. Mit der weiblichen Hauptperson wurde ich nicht so recht warm und war nicht grad ein totaler Sympathieträger für mich, was mich persönlich ein bisschen gestört hat.
Ich vergebe 4 Sterne dafür und eine Kaufempfehlung für jeden.
„Ich wusste, alles würde besser werden. Mit dir würde die Welt aufhören, sich rückwärts zu drehen.“
- S. 70
Rezension
{spoilerfrei}
Cover
Das Cover ist mit den Lilatönen ein totaler Blickfang und beschreibt ...
„Ich wusste, alles würde besser werden. Mit dir würde die Welt aufhören, sich rückwärts zu drehen.“
- S. 70
Rezension
{spoilerfrei}
Cover
Das Cover ist mit den Lilatönen ein totaler Blickfang und beschreibt auf gewisse Weise sowohl bildlich, als auch von der Stimmung, den Inhalt des Buches.
5 /5 Sterne
Inhalt
Als LeserIn begleitet man Nela von dem Moment an, indem sie das Paket von Ellen erhält. Es geht dann recht schnell zu ihrer Reise an die Ostküste über.
Nur stückweise werden Geschehnisse der Vergangenheit offenbart, die durch Ellens Briefe zum Vorschein kommen. Diese Briefe machen das Buch spannender, ebenso die Frage, ob und wenn ja, wann, Nela auf den Menschen trifft, der Hannes Herz in sich trägt. Und wie wird diese Begegnung aussehen? Wird Nela ihm direkt alles offenbaren?
Nela war mir auf Anhieb sympathisch und so fieberte ich auch mit ihr und ihrer Entwicklung mit.
Auch wenn manche Wendungen vorhersehbar waren, ist es im ganzen ein toller Plot, der einen zum Nachdenken bringt, zum Mitfiebern und ans Herz geht.
4 /5 Sterne
Schreibstil
Das Buch wird aus Nelas Ich- Perspektive geschrieben und beinhaltet zudem immer wieder Kapitel mit Briefen von Ellen an Hannes.
Die Beschreibungen sind sehr ausführlich, sodass man genaue Vorstellungen von dem kleinen Ort an der Küste hat und gut in Ellens Innenleben hineinschauen kann.
An manchen Stellen hätte ich mir weniger Details und dafür mehr Dialoge gewünscht, andererseits passte genau das zur Story.
Generell erinnerte mich dieser Stil immer wieder an die melancholische Schreibweise von Jojo Moyes (das ist definitiv ein Kompliment, denn so schreiben kann nicht jeder!).
4 /5 Sterne
Fazit
Ein sehr schön geschriebenes Buch, dass von Vergebung, Hoffnung und Schmerz auf eine ganz wundervolle Weise erzählt.
Auch die Thematik der Organspende wird gut eingebracht und deren Wichtigkeit noch einmal betont.
Nela hat sich wunderbar mit ihrem Vater Hannes verstanden, sie beide teilten die Liebe zum Meer. Als sie noch ein Kind war, verlässt er plötzlich sie und ihre Mutter. Kurz darauf verstirbt er bei einem ...
Nela hat sich wunderbar mit ihrem Vater Hannes verstanden, sie beide teilten die Liebe zum Meer. Als sie noch ein Kind war, verlässt er plötzlich sie und ihre Mutter. Kurz darauf verstirbt er bei einem Unfall. Nun, 15 Jahre später führt Nela ein geordnetes und strukturiertes Leben, in dem ihre Arbeit den größten Teil einnimmt und sie kaum Freizeitaktivitäten nachgeht. Ella, die Witwe ihres Vaters, schickt Nela Briefe, die Ella ihm kurz vor seinem Tod geschrieben hat. Somit erfährt Nela, dass die Organe ihres Vaters gespendet wurden. Ella bittet sie, an die Ostsee zu fahren und dort nach dem Empfänger von Hannes‘ Herz zu suchen.
Die Geschichte um Nela und ihrer Suche nach dem Empfänger von Hannes‘ Herz ist gut durchdacht und nimmt eine angenehme Wendung. Nela verlebt trotz der emotionalen Situation eine tolle Zeit an der Ostsee. Dennoch sind wichtige Situationen bei Nelas Suche typisch für Liebesgeschichten und Pilcher-Verfilmungen. Oft ahnte ich, was passieren würde, bevor die dramatische Situation eintraf. Obwohl vieles vorhersehbar war, musste ich doch mitfiebern, da die Autorin das Geschehen sehr intensiv beschreibt.
》Und Worte, das hatte ich über all die Jahre gelernt, waren etwas so Machtvolles. Sie erschufen Kinderfantasien, sie ließen Erwachsenen fliegen, wenn sie längst kein Kind mehr waren, sie formten Gesetze und Ordnung, sie brachten Träume und ganze Leben zu Papier, und manchmal auch Menschen zusammen.《
Nela, S. 28
Kati Secks Schreibstil ist wunderschön und poetisch. Vor allem die Briefe der Künstlerin Ella, die ebenfalls im Buch abgedruckt sind, sind sehr gefühlvoll und mit poetischen Worten verfasst. Während ich sie las, hatte ich oft Tränen in den Augen, weil sie mich so sehr berührt haben. Auch die normale Schilderung des Geschehens trifft durch die bildhafte und tiefgreifende Form sowie den vielen passenden und außergewöhnlichen Vergleichen mitten ins Herz. Aus jedem von Kati Secks Worten sprießen pure Emotionen, die den Leser direkt treffen.
》Ich würde manchmal gern sagen, dass ich dein Geheimnis am liebsten nie erfahren hätte. Aber Liebe, glaube ich, muss auch aushalten, wenn die Masken fallen und offenbaren, was darunterliegt. | Selbst wenn es etwas Hässliches ist.《
Ellen, S. 90
Das Ende eines Buches ist mir enorm wichtig, und dieses sticht besonders unter den gelesenen Geschichten hervor – positiv! Nachdem die Spannung und Dramatik abgeflaut ist, schließt die Geschichte mit einem Ende ab, das nicht typisch Happy End ist, sondern voller Hoffnung in Nelas Zukunft blickt. Vor allem der letzte Absatz hat es mir angetan und Kati Secks letzter Satz zu der Geschichte hat sich direkt in mein Herz geschrieben.
》„Kämpfer fühlen sich nie wie Kämpfer“, sagte Nela, „weil sie nicht mit Fanfaren und Trompeten durch die Straßen ziehen und ihre Siege in die Welt hinausschreien. Wahre Kämpfer sind leise und vernarbt, und die Siege, die sie errungen haben, haben ihnen einen Preis abverlangt."《
S. 274f
Fazit:
„Dein fremdes Herz“ handelt von Nelas Suche nach dem Empfänger des Herzens von ihrem Vater. Am Meer und durch die Briefe in der Vergangenheit gefangen, setzt sie sich auch mit ihrer Beziehung zu ihrem Vater auseinander. Kati Seck beschreibt dies sehr eingehend und bildhaft, wodurch das Geschehen den Leser auch emotional trifft. Obwohl einige Dinge sehr vorhersehbar waren, verhindert der besondere Schreibstil jedoch, dass die Geschichte oberflächlich wurde.