Cover-Bild Das Parfüm des Todes
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 483
  • Ersterscheinung: 13.10.2024
  • ISBN: 9783518474433
Katniss Hsiao

Das Parfüm des Todes

Thriller | »Das Parfum« meets »Das Schweigen der Lämmer«
Thomas Wörtche (Herausgeber), Karin Betz (Übersetzer)

Taipeh : Yang Ning ist Tatortreinigerin und hatte früher den absoluten Geruchssinn. Nach dem Tod ihres Bruders ist sie allerdings mit dem partiellen Verlust dieser Gabe gestraft und kann sie nur noch an Orten des Todes und der Verwesung wieder zum Leben erwecken. Als sie zur Wohnung einer verschwundenen Person gerufen wird, wo sie aufräumen soll, merkt sie allerdings zu spät und nachdem die Räume von ihr schon gesäubert worden sind, dass sie in eine Falle gelockt wurde. Diese Wohnung ist ein Tatort, hier ist ein Mord geschehen. Prompt wird sie von der Polizei als Hauptverdächtige betrachtet.

Yang Ning begibt sich auf eine verzweifelte Suche, um sich zu entlasten. Sie folgt der schwer fassbaren Spur, die der Mörder hinterlassen hat – der Duft eines Parfüms namens Madame Rochas ‒, und nimmt dabei die Hilfe des berühmt-berüchtigten Serienmörders und Künstlers Cheng Chunjin in Anspruch, um das Innenleben eines psychopathischen Geistes zu verstehen. Um das Monster zu jagen, muss sie selbst zu einem Monster werden ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2024

Der Geruchssinn wird von Menschen oft unterschätzt. Dieses Buch deckt auf, wie wichtig er sein kann.

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Der Handlungsort dieses Romans ist Taiwan. Eine kleine Insel, 36.197 km², mit einer Bevölkerungszahl um die 23,5 Millionen. Das Besondere daran ist die Lage: 180 km von der chinesischen Küste und 1721 ...

Der Handlungsort dieses Romans ist Taiwan. Eine kleine Insel, 36.197 km², mit einer Bevölkerungszahl um die 23,5 Millionen. Das Besondere daran ist die Lage: 180 km von der chinesischen Küste und 1721 km Fluglinie von Peking entfernt. Das kommunistische China betrachtet Taiwan als Teil Großchinas und die Bedrohung einer Invasion ist ständig da. Im Falle Tibets hat China nicht viel Federlesens gemacht. Am 01. September 1965 annektierte China Tibet einfach, nannte es zum Schein “Autonomes Gebiet Tibet” und das unabhängige Buddhistische Land Tibet war Geschichte. Oder Hongkong: 1997 wurde Hongkong friedlich von den Briten an China übergeben und wurde zur chinesischen Sonderverwaltungszone unter Beibehaltung einer freien Marktwirtschaft und zugesagter innerer Autonomie. Das blieb in der Tat auch so einige Jahre, doch nach und nach begann China die Autonomie zu reduzieren und die Freiheiten zu beschränken, die Schrauben anzuziehen. An den Schulen wird vor allem chinesischer Patriotismus gelehrt, Proteste sind in Hongkong verboten, Andersdenkende werden verhaftet. Die Kommunistische Partei greift hart durch. Und mit diesen Bildern vor Augen leben die Taiwanesen und sind sich bewusst, China kann sie jederzeit überrollen, wenn nicht die USA und Japan sie unterstützen würden.
Und trotzdem, in Katniss Hsiaos Buch spürt man nichts davon. Ich hätte da schon zumindest einen Satz, einen halben Satz erwartet, wie die Menschen mit dieser bedrohlichen Situation fertig werden.
Das Buch ist interessant, mit zwei spannenden Höhepunkten, aber sehr morbide. Weil Yang Ning, von Beruf Tatortreinigerin, der Geruchsinn abhanden gekommen ist, braucht sie den Geruch des Todes, um anschließend mit ihrer sehr feinen Spürnase das Geschehen am Tatort deuten zu können. Das geht so weit, dass sie sich ins Bett neben eine Leiche legt, da, zwischen Maden und Würmern einschläft und erst aufwacht, als die Familie des Opfers und ihre Kollegen vor dem Bett stehen. Mein Kopfkino lief da auf Hochtouren gelaufen, ich hatte Mühe, die Bilder anschließend aus dem Kopf zu kriegen. Ich hoffe, dieses Buch wird nie verfilmt oder wenn doch, dass er in Deutschland nie gezeigt wird.
Yang Ning gelingt es, nacheinander zwei Serienmörder zu stellen. Beide sind rechtschaffene, aufrechte Menschen, von der Gesellschaft geachtet und respektiert. Der eine mordet, weil er sexuell auf kleine Jungs steht, die er anschließend als potentielle Zeugen töten muss, der andere mordet, weil er sich einredet, das wären von der eigenen Mutter ungeliebte Kinder und sie tot besser dran wären. Den ersten Mörder liefert sie der Polizei aus, den zweiten behält sie für sich und ihre ganz persönliche Rache. Denn das ist der Mörder ihres kleinen Bruders. Was für Gefahren sie sich dabei jedes Mal aussetzt und die Blockbuster reifen Szenen dabei sind sehr spannend geschrieben.
Würde die handlung des Buches in Macao oder Singapur spielen, würde ich sagen, guter, gediegener Thriller. Aber Taiwan? Da fehlt mir der Bezug zur immanenten Wirklichkeit. Die Bedrohung durch Peking ist real. Aber im Buch wird sie ausgeklammert. Das Werk erinnert mich an Bücher und tatort-Filme aus der DDR. Da wurde auch die BRD ausgeklammert und die russische Besatzungsmacht wurde komplett ausgeklammert, obwohl sie unübersehbar war. Die Mauer mit den Selbstschussanlagen, Minen und Kontrolltürme kamen auch nicht darin vor. Einfach ausgeklammert, also gab es sie nicht. China gib es in Hsiaos “Das Parfüm des Todes” auch nicht.


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Veröffentlicht am 08.11.2024

Ganz anders

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Das Parfüm des Todes erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen jungen Frau, die nach einem furchtbaren Schicksalsschlag ein Trauma erlitten hat und trotz eines ursprünglich hervorragenden Geruchsinns ...

Das Parfüm des Todes erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen jungen Frau, die nach einem furchtbaren Schicksalsschlag ein Trauma erlitten hat und trotz eines ursprünglich hervorragenden Geruchsinns nichts mehr riechen kann - außer, sie schnuppert den Geruch des Todes.
Das tut sie in einem sehr ungewöhnlichen Beruf als Tatortreinigerin. Eines Tages wird sie auf eine perfide Weise in eine Falle gelockt und muss nun ihre Unschuld beweisen.
Ich hatte zu Beginn Schwierigkeiten, mich in das ungewöhnliche Setting und die befremdlichen Charaktere hineinzuversetzen. Nach und nach wird das Buch jedoch interessanter und besser zu lesen. Die gesamte Geschichte ist ganz anders als andere mir bekannten Bücher. Dadurch, dass es recht speziell st, ist es nicht für jeden etwas, eröffnet allerdings denjenigen, die sich auf die Geschichte einlassen können, neue Welten.

Veröffentlicht am 08.11.2024

Tatortreinigung auf taiwanesisch - große Klasse!

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"Das Parfüm des Todes" von Katniss Hsiao ist als Taschenbuch mit 483 Seiten beim Suhrkamp Verlag erschienen.
Es handelt sich um das Thrillerdebüt der taiwanesischen Autorin, die sich jedoch bereits als ...

"Das Parfüm des Todes" von Katniss Hsiao ist als Taschenbuch mit 483 Seiten beim Suhrkamp Verlag erschienen.
Es handelt sich um das Thrillerdebüt der taiwanesischen Autorin, die sich jedoch bereits als Drehbuchautorin einen Namen gemacht hat.

Yang Ning ist Tatortreinigerin in Taipeh. Durch den tragischen Verlust ihres Bruders hat sie ebenfalls ihren Geruchssinn eingebüßt, der nun nur dann zurückkehrt, wenn sie mit Tod und Verwesung in Berührung kommt. Tragisch, aber so gesehen hat sie ja den perfekten Job, bei dem sie - makaberer- und paradoxerweise - so richtig aufblüht.
Eines Tages wird sie beauftragt, eine Wohnung zu reinigen, und erst danach strellt sich heraus, dass sie den Schauplatz eines Mordes gereinigt hat und in eine Falle getappt ist - denn nun ist sie die Hauptverdächtige! Einzig der vage Hauch eines Parfums ist ihr geblieben, um dem wahren Mörder auf die Schliche zu kommen...

Das Cover und der Klappentext sind absolut gelungen, und auch der Plot ist einfach super und konnte mich sofort fesseln. Zwar sind die asiatischen Namen für europäische Begriffe möglicherweise nicht so leicht auseinanderzuhalten, aber am Ende des Buches gibt es ein sehr hilfreiches Personenverzeichnis - noch hilfreicher wäre es allerdings gewesen, wenn der Verlag dieses vorne im Buch platziert hätte, denn vielen Lesern wird es sicherlich erst am Ende der Lektüre auffallen.

Die Story ist clever konstruiert und außergewöhnlich, zudem wird sie durch wechselnde Erzählperspektiven und überraschende Wendungen ausgesprochen abwechslungsreich und kurzweilig.

Ein besonders ausgeklügelter Schachzug ist es, dass Yang Ning einen Serienmörder um Hilfe bittet, um sich in die Psyche des Täters hineinzudenken und diesen zu überführen.

Für mich ein äußerst gelungener und überzeugender Thriller, den ich gern weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Geruch des Todes

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Meine Meinung und Inhalt

"Die Firma NEXT STOP war auf Tatortreinigung spezialisiert. Wohnung ausräumen, die Leiche abtransportieren, den
Ort so wiederherstellen, dass er den Lebenden übergeben ...

Meine Meinung und Inhalt

"Die Firma NEXT STOP war auf Tatortreinigung spezialisiert. Wohnung ausräumen, die Leiche abtransportieren, den
Ort so wiederherstellen, dass er den Lebenden übergeben werden konnte, in der Hoffnung, dass die Lebenden wie die
Toten dann »das nächste Kapitel aufschlagen konnten«, wie es die Firmenwebseite formulierte. .... Vom Erdgeschoss bis zum vierten Stock residierte das Beerdigungsinstitut Barmherziges Leben, auch das eine Investition ihres Chefs. Das Büro von NEXT STOP lag im Untergeschoss. Sie drückte auf B1, und es dauerte keine fünf Sekunden, bis der Metallkasten sie in eine andere Welt befördert hatte." (ZITAT)


Das Buch spielt in Taipeh, welcher der Hauptort der Insel Taiwan und Hauptstadt sowie Regierungssitz der Republik China (Taiwan) ist.

Yang Ning ist Tatortreinigerin mit Leidenschaft, denn nur bei ihrer Arbeit mit Tod und Verwesung kehrt ihr verlorener Geruchssinn zurück. Doch als sie eines Nachts zu einem neuen Auftrag gerufen wird, entpuppt sich dieser als Falle. Yang bemerkt zu spät, dass sie sich nicht in der Wohnung einer verschwundenen, sondern in der einer ermordeten Person befindet. Weil sie die Räume schon gesäubert hat, wird sie plötzlich selbst zur Hauptverdächtigen im Mordfall.

Um ihre Unschuld zu beweisen, folgt Yang der einzigen Spur des Mörders – dem Duft eines Parfüms. Und sie nimmt die Hilfe eines Serienmörders in Anspruch, um das Innenleben eines psychopathischen Geistes zu verstehen. Denn um das Monster zu jagen, muss Yang selbst zu einem Monster werden.


Das Werk ist wirklich faszinierend, denn die Autorin verwischt die Grenzen zwischen Sinnlichkeit und Dunkelheit. Die Autorin verwebt geschickt eine Geschichte um einen außergewöhnlichen Fall, der sowohl kriminalistische als auch psychologische Elemente enthält und den Leser in eine fast schon hypnotische Erzählweise eintauchen lässt.

Das Buch "Das Parfüm des Todes" nimmt erst im Mittelteil richtig Fahrt auf. Zu Beginn ist das Buch aufgrund der detaillierten Beschreibungen etwas langatmig. Die Autorin gelingt es, eine fesselnde und fast unheimliche Atmosphäre zu erzeugen, in der die Welt der Düfte eine metaphorische Bedeutung bekommt. Der Geruchssinn wird hier nicht nur als eine einfache Wahrnehmung dargestellt, sondern als ein Werkzeug der Manipulation und der Erinnerung. Dieses Werkzeug hat die Protagonistin aufgrund eines traumatischen Schicksalschlages für "sich gewinnen könnnen".


„Parfüm des Todes“ ist ein faszinierender Thriller, der die Sinne auf die Probe stellt und eine einzigartige, spannende Ermittlungsgeschichte bietet. Ich empfehle das Buch für alle, die nicht gegen Leichen, Tatortreiniger und viel Blut haben - also nichts für schwache Nerven.


Katniss Hsiao hat einen BA-Abschluss in Geschichte von der National Taiwan University. Derzeit arbeitet sie für eine Filmproduktionsfirma und schreibt Drehbücher. Das Parfüm des Todes ist ihr Debütroman und kam sofort auf die Shortlist des Taiwan Literature Award und des Taipei Book Fair Award. 2023 erhielt ihr Debüt-Drehbuch, Flare, bei den Golden Harvest Awards den Preis für das beste Drehbuch. Zudem wurde sie mit dem Literary Creation Grant des National Arts Council, dem Youth Creation Grant des Kulturministeriums und dem Taiwan Chinese Original Storytelling Resident Programme ausgezeichnet.




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Veröffentlicht am 20.10.2024

Intensiver und komplexer Thriller

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Die Tatortreinigerin Yang Ning hat das traumatische Ereignis um den Verlust ihres geliebten Bruders zu verkraften. Ihr wurde ein sehr ausgeprägter Geruchssinn mit in die Wiege gelegt, welcher durch die ...

Die Tatortreinigerin Yang Ning hat das traumatische Ereignis um den Verlust ihres geliebten Bruders zu verkraften. Ihr wurde ein sehr ausgeprägter Geruchssinn mit in die Wiege gelegt, welcher durch die traumatische Belastungsstörung nur noch auf den Verwesungsgeruch von Leichen reagiert. Sie ist auch davon besessen, die Hintergründe des Suizids ihres Bruders zu erfahren und denkt nun durch einen bestimmten Geruch dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Dafür muss sie aber Menschen vor den Kopf stoßen und Grenzen überschreiten, was sie nicht nur in Gefahr vor anderen, als auch vor sich selbst bringt. Kann sie eine innere Ruhe finden...

Der Thriller "Das Parfüm des Todes" ist das Debüt der taiwanesichen Autorin Katniss Hsiao und wurd als Miachung aus "Schweigen der Lämmer" und "Das Parfüm" angepriesen. Das hat mein Interesse geweckt, so dass ich mit einer hohen eRwartungshaltung in das Buch gestartet bin. Katniss Hsiao erzählt die Geschichte in einem sehr intensiven und bildreichen Schreibstil, der meine volle Aufmerksamkeit einforderte und dem Thriller so eine Wertigkeit verleiht. Zudem sorgten die sehr ungewohnten Namen für ein wenig Verwirrung, was sich aber mit der Zeit legte. Der Spannungsbogen wird um den ungeklärten Tod von Yang Nings Bruder sehr gut aufgebaut und über die mehr als außergewöhnlichen Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Besonders gut wurde der Aspekt der Geruchssinne in die Geschichte integriert und verleiht dem Ganzen auf diesem Wege eine Sonderstellung in der Masse vieler anderer Thriller. Auch wenn der Verlauf für mich auch einige Längen beinhaltete konnte mich das Buch bis zum Finale mit überraschender Auflösung in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Das Parfüm des Todes" ein harter Thriller, der sicherlich nicht für zartbesaitete Leser geeignet ist, dabei aber auch aus meiner Sicht nie die Grenzen überschreitet. Ein Debüt-Roman, der Lust auf mehr aus der Feder der Autorin macht. Ich empfehle den thriller daher gerne weiter und bewerte ihn mit guten vier von fünf Sternen.

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