Cover-Bild Das Parfüm des Todes
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 483
  • Ersterscheinung: 13.10.2024
  • ISBN: 9783518474433
Katniss Hsiao

Das Parfüm des Todes

Thriller | »Das Parfum« meets »Das Schweigen der Lämmer«
Thomas Wörtche (Herausgeber), Karin Betz (Übersetzer)

Taipeh : Yang Ning ist Tatortreinigerin und hatte früher den absoluten Geruchssinn. Nach dem Tod ihres Bruders ist sie allerdings mit dem partiellen Verlust dieser Gabe gestraft und kann sie nur noch an Orten des Todes und der Verwesung wieder zum Leben erwecken. Als sie zur Wohnung einer verschwundenen Person gerufen wird, wo sie aufräumen soll, merkt sie allerdings zu spät und nachdem die Räume von ihr schon gesäubert worden sind, dass sie in eine Falle gelockt wurde. Diese Wohnung ist ein Tatort, hier ist ein Mord geschehen. Prompt wird sie von der Polizei als Hauptverdächtige betrachtet.

Yang Ning begibt sich auf eine verzweifelte Suche, um sich zu entlasten. Sie folgt der schwer fassbaren Spur, die der Mörder hinterlassen hat – der Duft eines Parfüms namens Madame Rochas ‒, und nimmt dabei die Hilfe des berühmt-berüchtigten Serienmörders und Künstlers Cheng Chunjin in Anspruch, um das Innenleben eines psychopathischen Geistes zu verstehen. Um das Monster zu jagen, muss sie selbst zu einem Monster werden ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2024

Ein beeindruckendes und sehr spannendes Debüt.

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Seit dem Suizid ihres Bruders kann die Tatortreinigerin Yang Ning nichts mehr riechen. Nur der Gestank des Todes aktiviert ihren Geruchssinn, weshalb sie ihre Arbeit liebt. Als sie die Wohnung einer verschwundenen ...

Seit dem Suizid ihres Bruders kann die Tatortreinigerin Yang Ning nichts mehr riechen. Nur der Gestank des Todes aktiviert ihren Geruchssinn, weshalb sie ihre Arbeit liebt. Als sie die Wohnung einer verschwundenen Person säubern soll, merkt sie zu spät, dass hier ein Mord geschehen ist. Da sie durch die Reinigung alle Spuren beseitigt hat, gilt sie bei der Polizei schon bald als Hauptverdächtige.
Um sich zu entlasten, muss Yang Ning den wahren Täter finden. Doch ihr einziger Anhaltspunkt ist der Duft eines Parfüms, den der Mörder hinterlassen hat.
Yang Ning braucht Unterstützung und die erhält sie ausgerechnet von dem berüchtigten Serienmörder Cheng Chunjin...

Meine persönliche Lesermeinung:
Wow... das ist keine leichte Kost. Wir lernen Yang Ning sehr gut kennen. Ihre Trauer, ihre Verzweiflung, ihre Träume, ihre dunkelsten Geheimnisse...
Dieses Buch ist verstörend und abstoßend, zugleich aber auch gefühlvoll und faszinierend. Die Protagonistin versteckt sich nicht vor dem Leser. Sie lässt uns ganz nah ran. Sie steht quasi nackt vor uns. Für manch einen wird dieser ehrliche Blick auf Yang Nings nahezu animalischen Triebe, auf ihre schon fast perverse Menschlichkeit zu viel sein. Ihre Geschichte ist eher für hartgesottene Thriller-Fans zu empfehlen. Wer aber genau hinschaut, erkennt unter dem ganzen Leichengestank Yang Nings Verletzlichkeit. Selten durfte ich eine so vielschichtige Protagonistin kennenlernen. Auch die Danksagung der Autorin hat mich sehr berührt. Sie scheint ihre ganze Seele in dieses Buch gesteckt zu haben.

Kurz: Ein beeindruckendes und sehr spannendes Debüt. Der Leser durchlebt eine ganze Palette ambivalenter Gefühle. Ein Buch das fordert und sicherlich nichts für schwache Nerven ist. Dennoch ein wahrer Lesegenuss.

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Veröffentlicht am 06.11.2024

einer der besten Plots seit langem

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Es ist das erste Buch, dass ich von Katniss Hsiao lese und es ist auch ihr Debut.
Ich kann nicht genug unterstreichen, dass es sich um ein Debut handelt, denn wer dieses Buch liest, wird das kaum für ...

Es ist das erste Buch, dass ich von Katniss Hsiao lese und es ist auch ihr Debut.
Ich kann nicht genug unterstreichen, dass es sich um ein Debut handelt, denn wer dieses Buch liest, wird das kaum für möglich halten.
Dieses Buch ist so ausgeklügelt, fassettenreich und intelligent, dass es mir schwer fällt wirklich zu glauben, dass da nicht noch einige andere Manuskripte bei Katniss in der Schublade liegen müssen, die sie nur einfach nicht veröffentlich hat. Oder aber es liegt daran, dass sie schon lange als Drehbuchautorin tätig ist. Auf der anderen Seite ist ein guter Drehbuch Autor nicht auch automatisch ein guter Buch Autor.

Katniss Hsiao ist auf jeden Fall eine gute Autorin und eine die ich mit Begeisterung weiterverfolgen werde und ich bin dem Suhrkamp Verlag sehr dankbar, dass er sich für diesen Titel entschiede und die Mühe auf sich genommen hat, dieses Werk ins Deutsche zu übersetzen.

Aber nun einmal zum Buch.
Die Idee alleine die hinter der Story steckt ist schon so verrückt, dass ich erst gedacht habe, das kann doch gar nicht sein.
Eine junge Frau die als Tatortreinigerin arbeitet damit sie genug Geld verdient, um ihren Bruder zu sich zu holen, die jedoch ihren Geruchssinn verliert und nur diesen wieder erlagt, solange sie im Kontakt mit dem Geruch des Todes ist. Wie kommt man nur auf so einen irren Gedanken, mag man sich jetzt fragen oder auch denken, das ist aber an den Haaren herangezogen. Ich gebe gerne zu für einen Moment war ich auch versucht zu sagen, ist ja quatsch, aber dann habe ich an meine Grossmutter in Korea gedacht. Sie hatte ihren Geschmackssinn verloren, da sie im Koreakrieg helfen musste Leichen zu begraben und nur wenn sie etwas besonders Scharfes oder intensives geschmeckt hat, kehrte ihr Geschmackssinn zurück. Also warum nicht….

Mich hat die Geschichte von der ersten Seite an gepackt.
Es gibt einen Teil der kursiv gedruckt ist und für einen Moment hatte ich das Gefühl, die Protagonistin spricht selbst, es ist wie eine Rückblende, warum sie zu der Person wurde, die sie wurde, aber dann dachte ich auch wieder Moment, das kann nicht sein. Ich bin also sehr gespannt was andere Leser denken über diese eingeschobenen Teile.

Besonders irre fand ich die Idee der Autorin Yang Ning mit einem Serienkiller zu einem Team zu machen, auch wieder so ein irrer Einfall und dann die Verknüpfung mit Süsskinds "das Parfüm" ich habe mir gleich ein neues Exemplar gekauft, um es noch einmal zu lösen.

Wie immer bei einem Thriller ist es schwer darüber zu schreiben, ohne etwa preiszugeben. Aber die Idee den Geruchssinn als zentrale Sinneswahrnehmung in den Mittelpunkt der Ermittlungen zu stellen, ist einfach super und neu. Ich kann mich an kein Buch erinnern, wo das so vorkam. Und natürlich habe ich gleich recherchiert und habe eine neue Begeisterung für diesen Sinn entdeckt. Ich achte neu viel mehr darauf, was ich rieche, was ich damit verbinde, und ist das nicht das Beste am Lesen, wenn man neue Welten für sich entdecken kann?

Also eine Absolute Leseempfehlung für alle wirklich alle die Thriller lieben!

**** Sterne.

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Veröffentlicht am 23.10.2024

Der Duft des Mörders

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In Taipeh arbeitet Yang Ning als Tatortreinigerin; ein Job, der andere abstößt, ihr aber für kurze Zeit den schmerzlich vermissten Geruchssinn zurückbringt. Und so ist sie geradezu süchtig nach ihrer Arbeit, ...

In Taipeh arbeitet Yang Ning als Tatortreinigerin; ein Job, der andere abstößt, ihr aber für kurze Zeit den schmerzlich vermissten Geruchssinn zurückbringt. Und so ist sie geradezu süchtig nach ihrer Arbeit, oft die Erste am Einsatzort. Das bringt sie eines Tages in die Bredouille, denn sie reinigt einen Tatort noch bevor die Polizei ihn als solchen erfasst hat, und steht so prompt als mögliche Täterin im Fokus der Ermittler.
Ning ist eine etwas unnahbare Figur, man merkt, dass sie sich in ihrem Schneckenhaus verkriechen will und das dann sehr effektiv verteidigt. Gleichzeitig ist ihr mysteriöser Geruchssinn natürlich ein Alleinstellungsmerkmal, was sie als Protagonistin umso interessanter macht. Natürlich denkt man an Grenouille aus Süßkinds Parfüm, die Autorin spielt auch ganz offen darauf an, trotzdem wirkt die Figur oder die Handlung nie abgekupfert oder aufgewärmt. Auch das Verhältnis von Ning und dem Serienmörder Cheng spielt auf einen Thrillerklassiker (Das Schweigen der Lämmer) an, ohne dass man beim Lesen nur noch Starling/Lecter im Kopf hat.
Hsiao schildert brutale und abstoßende Szenen detailreich und plastisch, das wirkt aber gar nicht übertrieben sondern sehr passend zur Geschichte; vertragen muss man das als Leser allerdings schon können. Ihr Stil gefiel mir wirklich gut, denn gleichzeitig kann sie sich Themen wie Trauer und Verlust auch sehr feinfühlig nähern und trifft für beide Extreme immer den Ton. Die Handlung entwickelt sich wirklich spannend, die düstere, z.T. brutale Atmosphäre hat mich komplett gefesselt, und so war der Thriller leider viel zu schnell gelesen. Ein heftiger Thriller, der aber definitiv Lust auf mehr von Katniss Hsiao macht.

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Veröffentlicht am 21.11.2024

toller Thriller und tolle originelle Plot Idee

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Das Parfüm des Todes ist der Debütroman der Autorin Katniss Hsiao.

Die Tatortreinigerin Yang Ning ist eine sehr interessante Hauptprotagonistin, die mit vielen Problemen zu kämpfen hat. Vor allem macht ...

Das Parfüm des Todes ist der Debütroman der Autorin Katniss Hsiao.

Die Tatortreinigerin Yang Ning ist eine sehr interessante Hauptprotagonistin, die mit vielen Problemen zu kämpfen hat. Vor allem macht der Verlust ihres Geruchs ihr das Leben schwer. Doch sobald sie an den Tatorten ankommt, kann sie den Tod und die Verwesung wahrnehmen.

Die Autorin kreiert mit dem bereits gereinigten Tatort einen sehr interessanten und ungewöhnlichen Schauplatz des Mordes. Ihre Beschreibungen sind teils sehr detailliert und bildlich, dieser düstere Schreibstil könnte nicht für jeden geeignet sein.

Neben dem Cover hatte mich vor allem auch der Klappentext überzeugt zu diesem Thriller zu greifen. Gerade, weil Yang Ning selbst viel über Serienmörder herausfinden muss, um den wahren Täter zu ermitteln, entsteht eine sehr interessante Dynamik, da Yang Ning sich selbst sehr stark in einen Serienmörder hineinversetzten muss.

Ich fand die Beschreibungen und die Auflösung richtig klasse. Ich finde auch, dass man merkt, dass die Autorin Drehbücher schreibt, da die vielen Beschreibungen der Umwelt viel dazu beitragen eine schöne und düstere Atmosphäre zu schaffen.

Ich hoffe, dass Katniss Hsiao schon bald weitere Thriller veröffentlichen wird. Mit diesem Buch hat sie auf jeden Fall einen Fan gefunden.

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Der Geruchssinn wird von Menschen oft unterschätzt. Dieses Buch deckt auf, wie wichtig er sein kann.

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Der Handlungsort dieses Romans ist Taiwan. Eine kleine Insel, 36.197 km², mit einer Bevölkerungszahl um die 23,5 Millionen. Das Besondere daran ist die Lage: 180 km von der chinesischen Küste und 1721 ...

Der Handlungsort dieses Romans ist Taiwan. Eine kleine Insel, 36.197 km², mit einer Bevölkerungszahl um die 23,5 Millionen. Das Besondere daran ist die Lage: 180 km von der chinesischen Küste und 1721 km Fluglinie von Peking entfernt. Das kommunistische China betrachtet Taiwan als Teil Großchinas und die Bedrohung einer Invasion ist ständig da. Im Falle Tibets hat China nicht viel Federlesens gemacht. Am 01. September 1965 annektierte China Tibet einfach, nannte es zum Schein “Autonomes Gebiet Tibet” und das unabhängige Buddhistische Land Tibet war Geschichte. Oder Hongkong: 1997 wurde Hongkong friedlich von den Briten an China übergeben und wurde zur chinesischen Sonderverwaltungszone unter Beibehaltung einer freien Marktwirtschaft und zugesagter innerer Autonomie. Das blieb in der Tat auch so einige Jahre, doch nach und nach begann China die Autonomie zu reduzieren und die Freiheiten zu beschränken, die Schrauben anzuziehen. An den Schulen wird vor allem chinesischer Patriotismus gelehrt, Proteste sind in Hongkong verboten, Andersdenkende werden verhaftet. Die Kommunistische Partei greift hart durch. Und mit diesen Bildern vor Augen leben die Taiwanesen und sind sich bewusst, China kann sie jederzeit überrollen, wenn nicht die USA und Japan sie unterstützen würden.
Und trotzdem, in Katniss Hsiaos Buch spürt man nichts davon. Ich hätte da schon zumindest einen Satz, einen halben Satz erwartet, wie die Menschen mit dieser bedrohlichen Situation fertig werden.
Das Buch ist interessant, mit zwei spannenden Höhepunkten, aber sehr morbide. Weil Yang Ning, von Beruf Tatortreinigerin, der Geruchsinn abhanden gekommen ist, braucht sie den Geruch des Todes, um anschließend mit ihrer sehr feinen Spürnase das Geschehen am Tatort deuten zu können. Das geht so weit, dass sie sich ins Bett neben eine Leiche legt, da, zwischen Maden und Würmern einschläft und erst aufwacht, als die Familie des Opfers und ihre Kollegen vor dem Bett stehen. Mein Kopfkino lief da auf Hochtouren gelaufen, ich hatte Mühe, die Bilder anschließend aus dem Kopf zu kriegen. Ich hoffe, dieses Buch wird nie verfilmt oder wenn doch, dass er in Deutschland nie gezeigt wird.
Yang Ning gelingt es, nacheinander zwei Serienmörder zu stellen. Beide sind rechtschaffene, aufrechte Menschen, von der Gesellschaft geachtet und respektiert. Der eine mordet, weil er sexuell auf kleine Jungs steht, die er anschließend als potentielle Zeugen töten muss, der andere mordet, weil er sich einredet, das wären von der eigenen Mutter ungeliebte Kinder und sie tot besser dran wären. Den ersten Mörder liefert sie der Polizei aus, den zweiten behält sie für sich und ihre ganz persönliche Rache. Denn das ist der Mörder ihres kleinen Bruders. Was für Gefahren sie sich dabei jedes Mal aussetzt und die Blockbuster reifen Szenen dabei sind sehr spannend geschrieben.
Würde die handlung des Buches in Macao oder Singapur spielen, würde ich sagen, guter, gediegener Thriller. Aber Taiwan? Da fehlt mir der Bezug zur immanenten Wirklichkeit. Die Bedrohung durch Peking ist real. Aber im Buch wird sie ausgeklammert. Das Werk erinnert mich an Bücher und tatort-Filme aus der DDR. Da wurde auch die BRD ausgeklammert und die russische Besatzungsmacht wurde komplett ausgeklammert, obwohl sie unübersehbar war. Die Mauer mit den Selbstschussanlagen, Minen und Kontrolltürme kamen auch nicht darin vor. Einfach ausgeklammert, also gab es sie nicht. China gib es in Hsiaos “Das Parfüm des Todes” auch nicht.


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