Cover-Bild Gold und Schatten
Band 1 der Reihe "Die Bücher der Götter - Dilogie"
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 28.02.2019
  • ISBN: 9783846600801
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Kira Licht

Gold und Schatten

Das erste Buch der Götter

Teil 1 einer spannenden Dilogie rund um die griechische Götterwelt mitten in Paris.
Paris die Stadt der ... Götter!


Gerade erst nach Paris gezogen, verliebt sich die sechzehnjährige Livia Hals über Kopf in Maél. Seine Welt sind die düsteren Katakomben unter den Straßen der Stadt. Die beiden kommen sich schnell näher, doch der draufgängerischen Maél geht immer wieder auf Abstand. Was hat er zu verbergen? Und warum um alles in der Welt kann Livia plötzlich Botschaften hören, die Bäume und Pflanzen zuflüstern? Ist sie dabei, den Verstand zu verlieren? Als es Livia schließlich gelingt, die einzelnen Fäden miteinander zu verknüpfen, kann sie kaum glauben, welches Geheimnis sich ihr offenbart. Denn dass sie Maél kennengelernt hat, war alles andere als ein Zufall...

Band 1 von Kira Lichts neuer magischer Trilogie "Kaleidra" erscheint am 30. Oktober 2020 im ONE-Verlag.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2019

Eine Nymphe & ein Hadessohn = eine unschlagbare Kombi!

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Worum geht's?

„Er pflegte seine Geheimnisse, er hütete die Abgründe, die ihn zu dem machten, der er wirklich war. Und irgendwie hatte all das mit mir zu tun. Die schrecklichen Dinge aus seiner Vergangenheit, ...

Worum geht's?

„Er pflegte seine Geheimnisse, er hütete die Abgründe, die ihn zu dem machten, der er wirklich war. Und irgendwie hatte all das mit mir zu tun. Die schrecklichen Dinge aus seiner Vergangenheit, seine Pläne für die Zukunft, sogar das Hier und Jetzt schienen darauf ausgerichtet, dass ich an seiner Seite war." (S. 327f.)

Livia (16) ist eine Diplomatentochter und gerade erst ein weiteres Mal umgezogen - von Korea nach Paris. Bereits kurz nach ihrer Ankunft lernt sie Maél kennen, der etwas verboten Düsteres an sich hat und sich gern in den Katakomben unter der Stadt herumtreibt. Könnte es sein, dass er Antworten für sie hat? Darauf, warum sie seit ihrem Geburtstag Pflanzen sprechen hören kann? Oder sollte Livia sich besser von ihm fernhalten? Denn irgendwie spürt sie, dass neben der Anziehung, die er auf sie ausübt, auch eine gewisse Gefahr von ihm auszugehen scheint ...

Was mich neugierig gemacht hat:

Ich habe eine Schwäche für griechische Mythologie, besonders wenn es um Romantasy geht. Auch wenn ich finde, dass Paris in Jugendbüchern wirklich sehr häufig als Schauplatz genutzt wird (neben London und New York natürlich), wollte ich daher gern noch einmal eine literarische Reise dorthin unternehmen - denn in der Götterkombi ist es mir bisher tatsächlich noch nicht begegnet.

Wie es mir gefallen hat:

In diesem Buch stecken viele schöne und auch witzige Einfälle, liebenswerte Charaktere, das Flair von Paris und seinen Katakomben und natürlich so einige Gestalten und Geschichten aus der griechischen Götterwelt.
Besonders über Livia als Protagonistin habe ich mich gefreut, denn sie bedient zwar das übliche Schema der Unwissenden mit gerade erst erwachenden Fähigkeiten, die sie zunächst nicht einordnen kann, ist daneben aber definitiv eine authentische und realistische Persönlichkeit - sie ist nicht makellos und unbesiegbar, dafür steht sie mit beiden Füßen auf dem Boden und ist auch nicht auf den Kopf gefallen.
Maél grenzt sich ebenfalls vom typischen Bad Boy ab und hat noch einiges mehr zu bieten als nur seine geheimnisvolle Aura.

Obwohl ich vieles an der Geschichte sehr gelungen finde, sehe ich Luft nach oben.
Ich habe einige Längen wahrgenommen. Die Neckereien zwischen Livia und Maél sind an und für sich süß gemacht, aber insgesamt sehr ausgedehnt. An Stellen, wo sie gekürzt wurden, wird hin und wieder zusammenfassend erzählt, was noch gesagt wurde, was mich persönlich immer etwas aus dem Lesefluss reißt, weil ich das Gefühl habe, in dem Moment von der Ich-Erzählerin auf Abstand gehalten zu werden.
Aufgefallen ist mir zudem, dass Livias Erzählstimme nicht ununterbrochen auf ihre jeweilige Situation abgestimmt wurde - zum Beispiel beschreibt sie in einer Szene, in der sie entsetzliche Schmerzen hat und praktisch um ihr Leben fürchten muss, noch detailliert, wie die Anwesenden aussehen, was sie tragen und worüber sie sprechen.

Als schwierig empfunden habe ich außerdem, dass die Grundstimmung eigentlich eher humorvoll ist. Die „Anpassungen" der griechischen Götter und ihrer Eigenheiten für die moderne Zeit sind originell, nehmen der Handlung aber auch ein Stück weit ihre Ernsthaftigkeit. Ein Stück weit ist es sicherlich Geschmackssache. Mich hat das Nebeneinander von Witz und Spannung ein wenig irritiert. Actionreichere Szenen konnten mich nicht so ganz gefangennehmen, weil für mich keine richtige bedrohliche Gefahr transportiert wurde.

(Für wen) Lohnt es sich?

Diesen Reihenauftakt kann ich Jugendlichen ab ca. 13 Jahren empfehlen, die gern Fantasy mit einem Fokus auf die Liebesgeschichte und auf Humor lesen.

In einem Satz:

„Gold & Schatten - Das erste Buch der Götter" ist ein durchaus unterhaltsamer Auftakt mit einigen bekannten Elementen, Längen und kleineren erzähltechnischen Schwächen aber auch einer ordentlichen Portion Prickeln, Raffinesse und Witz.

Veröffentlicht am 11.04.2019

Traust du dich in die Katakomben unter der Stadt?

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Livia ist gerade erst nach Paris gezogen und verliebt sich just Hals über Kopf in Maél. Seine Welt sind die düsteren Katakomben unter den Straßen der Stadt. Die beiden kommen sich schnell näher, doch Maél ...

Livia ist gerade erst nach Paris gezogen und verliebt sich just Hals über Kopf in Maél. Seine Welt sind die düsteren Katakomben unter den Straßen der Stadt. Die beiden kommen sich schnell näher, doch Maél geht immer wieder auf Abstand. Was verbirgt er? Und was hat es damit auf sich, dass Livia plötzlich Pflanzen sprechen hören und mit ihnen kommunizieren kann? Verliert sie langsam den Verstand? Als es ihr gelingt, die Fäden zu verknüpfen ist das, was sie herausfindet, einfach unglaublich...

Wie so oft ist mir auch hier als erstes das Cover aufgefallen. In der oberen Hälfte ist ein Mädchen zu sehen, jedoch nur zum Teil. Um sie herum ist Gold zu sehen. Im unteren Teil des Covers ist es schwarz, doch nicht ganz, sondern auch grau, die Schatten. Und ebenso ist der Titel aufgeteilt. Oben steht Gold und im unteren Teil Schatten. Mir gefällt das Cover wirklich sehr gut. Auch wenn man das Buch aufschlägt, finden sich bei jedem neuen Kapitel oben kleine Punkte, die, denke ich, Goldpartikel darstellen sollen.

Bei „Gold & Schatten – Das erste Buch der Götter“ handelt es sich um den ersten Teil einer Dilogie, erschienen bei One, zugehörig zum Bastei Lübbe Verlag. Der zweite Teil erscheint bereits im Oktober 2019.

Für mich ist es das erste Buch, das ich von der Autorin lese. Sie hat einen tollen Schreibstil, er ist flüssig zu lesen und ich konnte so schnell in die Geschichte eintauchen. Die Götter, die sie auftauchen lässt, werden kurz erklärt bzw. deren Geschichte kurz erzählt.

Tatsächlich bin ich gleich von Anfang gut in die Geschichte gekommen. Livia war mir von Beginn an sympathisch, eben weil sie nicht so 08/15, sondern irgendwie anders war. Und Maél ist natürlich der geheimnisvolle Typ, den die Autorin durchaus interessant gestaltet hat, so dass ich auch über ihn schnell mehr wissen wollte.

Gut gefallen haben mir auch Gigi und Jemma, die beide ihre ganz eigene Art haben. Die Götter sind natürlich auch nicht zu verachten und sie kommen auch nicht zu kurz, wie ich finde.

Und noch dazu bin ich unsterblich verliebt in Evangeline. Ich möchte bitte auch meine persönliche Evangeline haben. Wer das ist? Lest selbst.

Mir hat das Buch vom Anfang bis zum Ende sehr gut gefallen, auch wenn es einen kleinen Kritikpunkt gibt. Das wären die Kapitellängen. Das 11. Kapitel ist das längste mit 103 Seiten! Liebe Autorin, mehr Kapitel sind sehr viel schöner und angenehmer zu lesen. Denn viele von uns Lesern haben da so diesen „Das Kapitel lese ich noch zuende“-Tick. Und bei über 100 Seiten kann das ein wenig die Stimmung verhageln.

Da mir die Geschichte rund um Livia und die Götter so gut gefallen hat, ziehe ich dafür nichts ab. Und da ich sonst nichts zu kritisieren habe und ich mich schon sehr auf den 2. Band freue, gibt es von mir eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.04.2019

Ein absolutes Jahreshighlight!

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Meine Meinung:
Schon als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, war ich verzaubert davon. Das Cover hat mich sofort in seinen Bahn gezogen. Es strahlt etwas mystisches aus. Vor allem gefällt ...

Meine Meinung:
Schon als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, war ich verzaubert davon. Das Cover hat mich sofort in seinen Bahn gezogen. Es strahlt etwas mystisches aus. Vor allem gefällt mir die Schriftart und die Farben des Titels sehr gut. Das Gold auf dem dunklen Untergrund und die schwarze Schrift auf dem hellen Untergrund heben sich ab und stechen einem somit direkt ins Auge. Zudem passt der Titel sehr gut zu der Geschichte, da die beiden Protagonisten, Livia und Maél, diese beiden Gegensätzer verkörpern. Als ich erfahren habe, worum es in diesem Buch gehen würde, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich liebe Bücher über Götter und war schon sehr gespannt, wie Kira Licht ihre Idee umgesetzt hatte. Der Klappentext umschreibt kurz den Inhalt, lässt einen aber mit einigen Fragen zurück, die einen sehr neugierig auf das gesamte Buch machen. Schon hier wird bereits eine Spannung aufgebaut, die es einem schwer macht das Buch wegzulegen und nicht sofort zu lesen. Die Spannung zieht sich weiter durch. Von Anfang an ist eine Spannung greifbar und lässt die Seiten nur so fliegen. Zum Glück hielt diese Spannung dann auch bis zum Ende hin an, weil man unbedingt wissen wollte wie es weiter geht, denn es hätte alles geschehen können und somit war es unvorhersehbar. Man hat mit den Charakteren im Dunkeln getappt und die ganzen Informationen mit ihnen zusammen herausgefunden. Zudem gefällt mir die Thematik der Götter sehr gern, weshalb ich keinen Bogen um dieses Buch machen konnte, was sich im Ende ausgezahlt hat. Doch besonders gut hat mir die Tatsache gefallen, dass unsere Protagonistin Livia eine Nymphe ist und kein normaler Mensch, wie es in den sonst so typischen Göttergeschichten der Fall ist. Mein Herz ist aus dem Galopp gar nicht mehr heraus gekommen. Es ist in tausend Teile zersprungen, wurde wieder zusammen gesetzt nur um dann wieder in Einzelteile zerlegt zu werden. Man hatte das Gefühl ein Teil der Geschichte zu sein und das Abenteuer mit den Figuren zusammen zu erleben.
Der Schreibstil von Kira Licht ist einfach nur klasse. Er trieft vor Humor und Sarkasmus, zwei Dinge mit denen man mich immer überzeugen kann. Es gab so viele Momente bei denen ich einfach nur lachen, weinen oder schreien wollte. In diesem Zusammenhang gab es einige Momente in denen ich das Buch aus Frust fast aus dem Fenster geworfen hätte. Schon lange hat mich kein Buch mehr so mitgenommen und mich auf eine Gefühlsachterbahn geschickt aus der ich nicht mehr aussteigen wollte. Man konnte nicht anders als mit den Charakteren mitzufiebern und mit ihnen zu leiden. Selten habe ich Charaktere, die mir so ans Herz gewachsen sind. Livia ist eine starke Protaginistin, die sich nicht auf irgendwen verlässt und hilflos durch die Geschichte irrt. Sie besitzt einen tiefgründigen Charakter, der sich sogar traut den Göttern die Stirn zu bieten und sich für die Personen einsetzt, die sie liebt. Auch Maél hat Züge, die ihn sofort sympathisch machen, obwohl er auf den ersten Blick wie der typische Stereotyp eines Badboys wirkt. Auch er versucht jemanden zu helfen, der ihm viel bedeutet und nimmt dafür viel in Kauf. Des Öfteren möchte man ihm einfach gegen das Schienenbein treten, kann ihm aber gleichzeitig nicht lange böse sein. Man verfällt ihm einfach, weil er einen so leicht um den Finger wickeln kann. Auch andere Charaktere sind einem positiv und negativ ans Herz geachsen.

Fazit:
Ein Mix aus Shadowhunters und griechischer Mythologie. Ein absolutes Jahreshighlight für mich und zu 100% an jeden zu empfehlen. Das Buch erhält 4/5⭐.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Witzig, charmant, spannend und originell!

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Livia ist ein Diplomatenkind. Alle 3 Jahre zieht sie in ein neues Land und muss dort von vorne beginnen. Doch bei ihrem Umzug nach Paris, mit 16 Jahre, ist es nicht das Einzige, was ihr passiert. Plötzlich ...

Livia ist ein Diplomatenkind. Alle 3 Jahre zieht sie in ein neues Land und muss dort von vorne beginnen. Doch bei ihrem Umzug nach Paris, mit 16 Jahre, ist es nicht das Einzige, was ihr passiert. Plötzlich wird sie von Pflanzen angesprochen. Nur zu Recht fragt Livia sich, ob sie durchdreht. Dann trifft bei einem Museumsbesuch in den Katakomben noch den geheimnisvollen Maél. Nach diesem Treffen wird ihre Welt so auf den Kopf gestellt, dass Livia sich wünscht, es wären nur die sprechenden Pflanzen, um die sie sich einen Kopf machen muss.
Zuerst: Das Cover. Es ist so schön. Ich bin eigentlich kein Fan davon, wenn „echte“ Menschen auf Covern zu sehen sind, aber hier stört es mich überhaupt nicht. Das Cover ist einfach total schön und stimmig.
Kiras Schreibstil ist sehr flüssig. Sie erzählt die Geschichte einfach gerade raus, ohne viele blumigen Umschreibungen, was sehr gut zu unserer Hauptcharakterin Livia passt. Aus ihrer Sicht ist die Geschichte auch erzählt. Livia, hat nicht nur einen wunderschönen Namen, sie ist auch sehr selbstbewusst, schlagfertig, loyal und stark. Ein sehr sympathisches Mädchen und wenn sie zu mir auf die Schule gekommen wäre, hätte ich auch sofort versucht mich mit ihr anzufreunden.
Auch Maél war mir von Anfang an sympathisch, trotz seiner undurchdringlichen Art, die Livia (und auch mich) manchmal zur Verzweiflung getrieben hat.
Die Verarbeitung der griechischen Mythologie fand ich sehr gut. Man merkt, dass Kira sich damit beschäftigt hat, wie alles zusammenhängt und was die einzelnen Götter ausmacht. Ich habe immer Sorge, dass bei Adaptionen von alten Mythen in unsere Zeit alles etwas überzogen wird, aber hier durfte ich definitiv vom Gegenteil überzeugt werden. Allein die Ideen für de Berufe der Götter, wundervoll!
Es wurde alles mit so viel Charme und Witz erzählt, ohne übertrieben zu wirken.
Auch wenn das Ende nicht ganz unerwartet kam, hat es mich doch total mitgerissen und ich kann es kaum erwarten, den nächsten Teil zu lesen.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Eine prickelnde Mischung aus Sagen der Antike und Urban Romantasy

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Nicht nur das wunderschöne Cover und der spannend klingende Klapptext konnten mich sofort überzeugen, diesen Dilogie-Auftakt zu bestellen sondern auch das Thema. Spätestens seit Rick Riordan liebe ich ...

Nicht nur das wunderschöne Cover und der spannend klingende Klapptext konnten mich sofort überzeugen, diesen Dilogie-Auftakt zu bestellen sondern auch das Thema. Spätestens seit Rick Riordan liebe ich Geschichten über griechische Mythologie über alles und auch Kira Licht hat es meisterhaft geschafft, die vielseitige, spannende Grundlage auf neue Art in Szene zu setzen und in einer rasanten, humorvollen, spritzigen Geschichte zu verarbeiten.


“Pflanzen sprechen zu mir. Und was sagen sie dir? Prophezeien sie den Weltuntergang? […] Nein, die meisten beschweren sich über irgendwas. Der Rest will, dass ich sie gieße."


Schon die Gestaltung ist einfach traumhaft und bringt mich als absoluten Cover-Kritiker immer wieder zum Schwärmen. Nicht nur dass die Glanzoptik der goldenen Lichtpunkte einen wundervollen Kontrapunkt zu den marmorierten Schatten bieten und die ganze Gestaltung dynamisch machen - die starken Kontraste zwischen hellem, weichen Gold und dunklen, schwarzen Schatten passen auch wunderbar zum Thema. Der sanfte Anriss eines Mädchens mit blonden Haaren gibt nur eine zarte Idee von der Protagonistin Livia und nimmt nicht zu viel vorweg. Zusammen mit dem Titel, der durch einen gegensätzlichen Farbverlauf hervorgehoben wird und dem dunklen Lesebändchen wird das Buch zu einem Gesamtkunstwerk.


Erster Satz: "Wasser … bitte!"


Diese Bitte, mit der sich Livia ein paar Wochen nach ihrem Umzug von Seoul nach Paris auf offener Straße konfrontiert wird, scheint auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich zu sein. Doch anstatt von einem der Obdachlosen zu kommen, stammt diese Bitte von einem kleinen, halbvertrockneten Löwenzahn zu ihren Füßen. Eigentlich sind für Livia als Diplomatentochter regelmäßige Umzüge nichts besonderes, doch als sie sich dieses Mal mit der Stadt vertraut macht, fallen ihr immer mehr Dinge auf, die sie an ihrem Verstand zweifeln lassen. Nicht nur das sie seit kurzem auf einmal die Pflanzen in ihrer Umgebung hören und mit ihnen kommunizieren kann, sie wird auch ständig von düsteren Prophezeiungen überrumpelt und sieht Dinge, die eigentlich nicht da sein können. Als sie dann auch noch auf den mysteriösen Maél trifft, beginnt sie Paris endgültig mit anderen Augen zu sehen und entdeckt eine Welt, von deren Existenz sie niemals etwas geahnt hätte: eine Welt der Götter, Halbgötter, magischen Kreaturen und des Schicksals - und sie ist ein Teil davon...


"Jetzt, als der rosarote Nebel sich hob und das Sinne verwirrende Adrenalin in meinem Blut verpuffte, wurde mir eiskalt. Ich zog Maéls Strickjacke enger um meinen Körper. Es war das Gefühl einer dunklen Vorahnung, einer schwarzen Flut, die auf mich zurollte. Ich fröstelte. Eine Flut, die mich einholen würde, egal wie schnell ich davonlief."


Wir steigen relativ ruhig in das Leben der 16jährigen Livia ein, die versucht, sich in ihrem neuen Zuhause zurecht zu finden. Sie besucht die internationale Schule, findet neue Freunde und macht sich mit der Stadt vertraut. Insgesamt ist sie also vor allem mit den ganz normalen Teenager-Problemen konfrontiert - strenge Eltern, "die Neue" sein, selbstständig werden... Als sie sich jedoch die berühmt-berüchtigten Katakomben ansehen will, trifft sie den geheimnisvollen Maél, der sie auf eine geheime Sonderführung durch die abgesperrten Teile der Unterwelt mitnimmt und zudem sie sich sofort hingezogen fühlt. Die Chemie zwischen den beiden stimmt unzweifelhaft, doch je näher sie sich kommen, desto seltsamer benimmt er sich und geht immer wieder auf Abstand. Erst als sie ihn vor ein Ultimatum stellt, rückt er mit der Wahrheit über sich heraus, die Livias Welt auf den Kopf stellt. Er ein Sohn des Unterweltgottes Hades, der seit mehreren Tausend Jahren versucht, die vergoldeten Teile seiner Schwester Agada zu finden und sie wieder aufzuwecken. Um die letzten Teile zu finden braucht er dringend eine Nymphe, die das verfluchte Gold anfassen kann. Was für ein Zufall: Livia ist genau eine der wenigen verbliebenen Wiesennymphen, die ihm bei dieser Aufgabe helfen kann. Da stellt sich nur die Frage: Ist sie nur ein Mittel zum Zweck in seinem jahrtausendalten Plan oder ist da mehr zwischen ihnen? Um mehr über die neue, verborgene Welt und ihre Rolle und Aufgabe als Nymphe herauszufinden, beschließt sie, ihm bei seiner Suche zu helfen und taucht dabei tief in die Welt der Götter ein.


"Eine gewisse Dunkelheit ist nötig, um die Sterne sehen zu können. (…) Für mich war Maél die Dunkelheit, derjenige, neben dem ich einen Blick auf eine komplett neue Welt gewonnen hatte. Ohne den ich vermutlich niemals meine Nymphenkräfte erkannt und genutzt hätte. Ohne den ich niemals nach den Sternen gegriffen hätte."


Die Idee, dass die Götter aus Langeweile ihren Hauptsitz alle paar Jahrhunderte von einer Großstadt zur nächsten verlegen und zur Zeit alle in Paris wohnen, hat mir sehr gut gefallen da wir diese sowieso magische Stadt in einem ganz besonderen Licht dargestellt bekommen. Zusammen mit Livia und Maél besuchen wir die berühmten Sehenswürdigkeiten der Stadt, schlendern durch die romantischen Parks und über die weitläufigen Plätze, sitzen in süßen Cafés und erkunden Museen, wir lernen jedoch auch die Katakomben näher kennen und machen Ausflüge in heruntergekommenere Distrikte der Stadt. So bekommen wir ein wundervoll facettenreiches Porträt der Stadt der Liebe, welches ein spannendes und funkelndes Setting für die Geschichte bildet.


"Die Unvernunft liegt mir im Blut. Das Risiko, das Wagnis und die Gefahr sind alte Freunde. Freunde, die mich zu sich rufen und locken - immerzu. Aber sie sind mein Untergang, und ich bin ein dummer Trottel, weil ich sie immer wieder zu mir einlade."


Dass wir nebenbei noch die Götter, Helden und Sagengestalten der griechischen Mythologie kennenlernen ist dabei natürlich auch ein nettes Plus. Wir treffen Götter wie den Strass-liebenden, immer gestressten Götterboten Hermes, welcher als Chef einer PR-Argentur neben seiner Aufgabe als Pate für verschiedene Halbgötter und als ewiger Streitschlichter zwischen den Göttern viel um die Ohren hat; lernen die wunderschöne aber tieftraurige Aphrodite in der Gestalt der Mode und Make-Up Designerin Adèle P. kennen, welche sich nach ihrer großen Liebe Adonis sehnt, der seit Jahren in der Unterwelt eingesperrt ist; erfahren mehr über den Gott der Schmiede, Hephaistos, welcher sich einen magischen Garten aus Metall geschmiedet hat, sich aber nach lebendigen Weggefährten sehnt und treffen natürlich der Gott der Unterwelt, Hades, höchst persönlich, welcher auf ambivalente Art und Weise den perfekten Antagonisten darstellt. Wichtige Sagengestalten wie Ödipus, Persephone und magische Wesen wie Höllenhunde, Satyrs, Syllektis-Riesenmotten und verzauberte Skelette dürfen natürlich auch nicht fehlen. So entsteigt dem romantischen Setting eine prickelnde Mischung aus Sagen der Antike und Urban Romantasy.


"Nein, ich darf nicht. Nein, mein Fluch bringt sie um. Aber sich liebe sie doch so sehr. Nein, ich liebe sie nicht, damit sie nicht stirbt. Absolut oskarverdächtige Geschichte, kleiner Rabe. Aber weißt du was?" Hades ließ die Hände sinken, sein Grinsen war diabolisch. "Für Monster gibt es kein Happy End. Und wir", er deutete auf sich und seine Söhne, "sind alle Monster."


Zum Leben erweckt wird diese wundersame Mischung aber erst durch Kira Lichts spritzigen, erfrischend humorvollen und lockeren Schreibstil. Sie zieht ihre Geschichte rasant auf und sorgt durch schlagfertige Dialoge, kreative Ideen, skurrile Begegnungen und leise Romantik dafür, dass es während der 544 Seiten niemals langweilig wird. Durch ihren einmaligen Humor, der mich ein wenig an Jennifer L. Armentrout in ihren besten Jahren erinnert hat, bringt sie immer wieder ein wenig Schwung in die Geschichte und hat mich ein ums andere Mal zum Lachen gebracht. Dabei scheint eine leise Ironie die Darstellung der mythologischen Welt zu durchziehen. So liegen die Eingänge des Tartaros in den Rutschen von McDonald´s Filialen, die drei Schicksalsgöttinnen tauchen als drei brummige Cateringsangestellte auf, Ödipus ist ein ungeschlagener Fernseh-Quiz-König und Hermes versucht sein Mündel zu verkuppelt während er mit seiner Handyarmada jongliert. Immer wenn ich sehe, dass eine bestimmte Mythologie der Ausgangspunkt einer Geschichte ist, mache ich mir Sorgen, dass sich die Geschichte zu sehr auf die historischen Vorlagen verlässt, andere Romane zu sehr nacheifert und dabei eine eigene Note vergisst. Das passiert der Autorin hier jedoch keineswegs und mit viel Einfallsreichtum und Kreativität wird ein ganz besonderes Lesegefühl hervorgerufen.


"Etwas mehr Optimismus, kleine Nymphe"
"Nenn mich nicht klein. Ich bin nicht klein."
"Stimmt." Er schob mich immer noch. "Du bist winzig."


Dass man zu Beginn recht langsam in die Geschichte einsteigt hat noch einen weiteren Vorteil: man hat genügend Zeit um die Protagonisten Livia und Maél kennenzulernen. Livia Estelle McKenzie ist eine wundervolle Protagonistin und mit ihrer selbstbewussten, schlagfertigen, zielstrebigen Art, ihrem skurrilen Kleidungsstil und ihrem kurvigen Körper definitiv nicht auswechselbar. Auch wenn es mir die meiste Zeit recht seltsam erschien, dass sie erst sechzehn Jahre alt sein sollte und sie sich manchmal etwas seltsam verhielt, ist sie mir sehr ans Herz gewachsen. Auch Maél, den ich schon im kostenlosen Prequel "Träume und Hoffnung" etwas kennenlernen durfte, mochte ich, auch wenn er mit seiner geheimnisvollen, düsteren Ausstrahlung definitiv dem Klischee eines typischen Book-Boyfriends entsprach. Gutaussehend, rätselhaft und Teil einer verborgenen, magischen Welt - das ist definitiv kein neues Konzept. Besser hätten mir beide definitiv gefallen, wenn Kira Licht auf die typischen YA-Klischees verzichtet hätte. Ich frage mich wirklich warum es immer notwendig ist, dass die Protagonistin teilweise zum naiven, verliebten Mädchen mutiert, während der männliche Love-Interest sich in seiner Bad-Boy Dunkelheit suhlt. Wer mir da definitiv über diese nervende Phase hinweggeholfen hat ist die kleine Evangéline. Die flauschige Riesenmotte bekommt von mir definitiv das Prädikat Buchhaustier des Jahres!


"Geht klar, Partner." (…) Partner. Was für ein blödes Wort. Ich lächelte knapp. Wir waren alles. Lügner, Verzweifelte, Verliebte, Eifersüchtige, Besitzergreifende und Zögernde. Nur Partner, eine reine Zweckgemeinschaft, waren wir garantiert nicht."


Am Ende folgt ein spannender Showdown, der einige Überraschungen und Wendungen bereit hält und in einem miesen Cliffhanger gipfelt. Damit ist natürlich klar, dass diese Geschichte noch lange nicht zu Ende erzählt wurde und noch viele spannende Leseabenteuer auf uns warten. Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf den nächsten Teil!


"Pass auf dich auf, Livia. Wenn man zu lange in den Abgrund blickt, blickt der Abgrund irgendwann zurück."


Fazit:


Eine rasante, humorvolle, spritzige Geschichte mit vielseitigem Setting, schlagfertigen Dialogen, kreativen Ideen, skurrilen Begegnungen und leiser Romantik. Eine prickelnde Mischung aus Sagen der Antike und Urban Romantasy, welche zwar kurzzeitig ins Klischeehafte abrutscht, dennoch Lust auf mehr macht!