Cover-Bild Die vier Winde
(76)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rütten & Loening Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 516
  • Ersterscheinung: 20.09.2021
  • ISBN: 9783352009433
Kristin Hannah

Die vier Winde

Roman
Gabriele Weber-Jarić (Übersetzer)

„Von einer meisterhaften Erzählerin der Roman zur Zeit.“ Delia Owens

Texas, 1934: Seit der Weltwirtschaftskrise sind Hunderttausende arbeitslos, und in den Ebenen der Prärie herrscht Dürre – zu viel wurde gerodet, nach Missernten droht das Land von Sandstürmen davongetragen zu werden. In dieser unsicheren, gefahrvollen Zeit muss Elsa Martinelli eine schwere Entscheidung treffen: Soll sie um das Land kämpfen, das sie liebt und das die Heimat ihrer Familie ist? Oder soll sie mit ihren Kindern wie so viele andere nach Westen ziehen? Irgendwann bleibt Elsa keine Wahl mehr, doch die Flucht nach Kalifornien birgt neue Gefahren in sich. Aber auch die Hoffnung auf ein neues Leben – und eine neue Liebe.

Ein fulminanter Roman, mit dem Weltbestsellerautorin Kristin Hannah an die Dramatik und die erzählerische Kraft von „Die Nachtigall“ anschließt.

„So elektrisierend wie hoffnungsvoll.“ NEW YORK TIMES.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2021

Drama

0

Elsa ist eine besondere Frau, sie würde sich selber als feige bezeichnen denn nichts anderes hat ihre Familie über sie gesagt und das sie unnütz sei. Als Leserin die sie von außen sieht, erlebte ...

Elsa ist eine besondere Frau, sie würde sich selber als feige bezeichnen denn nichts anderes hat ihre Familie über sie gesagt und das sie unnütz sei. Als Leserin die sie von außen sieht, erlebte ich eine ungeheuer mutige Frau mit viel Kraft und Liebe in sich. Es ist in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Weltwirtschaftskrise, Dürre und Hungersnot in Texas USA. Um ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen flieht Elsa mit ihnen nach Kalifornien. Sie kommen in kein Land wo Milch und Honig fließt, wenn möglich ist es noch schlimmer. Keine Arbeit und für die wenige wird weniger wie ein Hungerlohn gezahlt.
Auf Grundlage dieser schrecklichen realen Ereignisse hat die Autorin einen bedrückenden Roman geschrieben. Sie beschreibt die Sandstürme als ob sie selber unter ihnen gelitten hat. Hunger, Angst und Verzweiflung sind spürbar in diesem Buch.
Es ist keine Wohlfühlgeschichte, man kann sagen aus Respekt vor der starken Hauptfigur habe ich das Buch weiter gelesen. Denn die nimmt den Leser mit. Nie aufgeben, keine Schwäche zeigen, das ist ihre Stärke. Die anderen Personen sind einem schon beim Lesen oder in Filmen begegnet.
Aber so eine Frau noch nicht. Denn sie überwindet jeden Tag aufs Neue ihre Minderwertigkeitsgefühle und Ängste die sie von ihren Eltern eingeredet bekommen hat.

Veröffentlicht am 12.09.2021

Bleischwere Hoffnungslosigkeit

0

Kristin Hannahs Romane sind für mich eigentlich immer etwas Besonderes. Ich lese sonst eher andere Genres, aber bei ihr mache ich stets eine Ausnahme.

Auch dieser Roman ist wieder virtuos verfasst und ...

Kristin Hannahs Romane sind für mich eigentlich immer etwas Besonderes. Ich lese sonst eher andere Genres, aber bei ihr mache ich stets eine Ausnahme.

Auch dieser Roman ist wieder virtuos verfasst und bewegend. Allerdings muss ich sagen, hier mutet Hannah ihren Protagonisten so viel zu , dass es nur schwer zu ertragen ist. Einfach alles scheint für Elsa schief zu gehen. Ungeliebt von ihren Eltern, angeblich wegen Unscheinbarkeit und Kränklichkeit, lässt sie sich schwängern und wird nun auch noch verstoßen. Auch wenn die Ehe nicht glücklich wird, findet sie liebevolle Schwiegereltern und Trost in der Liebe zu ihren Kindern Loreda und Anthony. Doch dann bricht 1934 die Weltwirtschaftskrise herein und nicht nur die Farm der Schwiegereltern, sondern ganz Texas wird Teil der sog. Dust Bowl, nicht mehr zu bewirtschaften und von vernichtenden Sandstürmen geplagt. Elsa verlässt die Farm nicht einmal, als ihr Mann plötzlich auf und davon ist. Erst viel später macht sie sich mit ihren Kindern auf nach Kalifornien. Dass dort nicht Milch und Honig für Zugezogene fließen, sondern Ausgrenzung und eine Armut herrschen, die mich selbst beim Lesen bleischwer heruntergezogen hat, müssen die drei schmerzlich erfahren.

Auch in "Liebe und Verderben" ließ Hannah ihre Protagonisten gegen allmächtige Naturgewalten kämpfen. Aber an eine solche Ausweglosigkeit erinnere ich mich dort nicht. Auch wenn Elsa und Loreda eine beeindruckende Entwicklung durchmachen, war der Preis, der hier zum Ende für Zivilcourage und Kampf gegen Ungerechtigkeit gefordert wurde, in meinen Augen zu hoch. Die Hoffnung, die in der Inhaltsangabe beschworen wird, habe ich nicht nachhaltig gespürt.

Ich habe viel über die USA in der Weltwirtschaftskrise gelernt und war stets gefesselt. Dennoch habe ich Kristin Hannahs andere Romane mehr genossen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.07.2021

Berührend

0

Elsa ist eine kränkliche junge Frau, die kaum das elterliche Haus verlässt. Ihr Leben scheint vorherbestimmt, als unverheiratet Tochter des Hauses fällt ihr irgendwann die Haushaltsführung und Pflege ihrer ...

Elsa ist eine kränkliche junge Frau, die kaum das elterliche Haus verlässt. Ihr Leben scheint vorherbestimmt, als unverheiratet Tochter des Hauses fällt ihr irgendwann die Haushaltsführung und Pflege ihrer Eltern zu. Einziger Lichtblick in ihrem Alltag sind die Bücher, in die sie sich flüchtet. Als sie eines Tages einen jungen Italiener kennenlernt beginnt sie sich zu verändern, wird mutiger, traut sich zu leben, doch dieses kurze aufblitzen von Mut hat Konsequenzen, die ihr ganzes Leben verändern.

Schon bei "Liebe und Verderben" konnte ich mich vom einzigartigen Erzähltalent der Autorin überzeugen. Ihre Kraft beim Lesen Bilder zu erzeugen ist enorm, man kann quasi die Hitze auf der Haut spüren, hat das Gefühl den heißen Staub einzuatmen, mit den Fingern durch die Ähren auf den kilometerlangen Feldern zu streifen. Ihre Figuren sind stark, ohne sich dieser Stärke bewusst zu sein, Menschen, die von den äußeren Umständen gezwungen werden über sich hinauszuwachsen.

Der Haupteil der Geschichte umfasst den Zeitraum von 1921 bis 1936. Harte Jahre für die Getreidebauern in Texas, genauso wie für viele andere Amerikaner, eine schwere Dürre bedroht die Ernten, Sandstürme zermürben die Menschen, es herrscht Rezession und viele verlieren ihr Hab und Gut und sogar ihre Heimat. Die Autorin beschreibt diese Zeit sehr authentisch, verbindet geschickt ihre fiktionalen Figuren mit tatsächlichen geschichtlichen Ereignissen, ihre Recherchearbeit ist dem Roman anzumerken. Ihre Geschichte steht stellvertretend für so viele Familien, die damals erleben mussten, was es bedeutet alles zu verlieren, ums Überleben zu kämpfen, Hoffnung zu suchen und nur auf Hass und Ablehnung zu stoßen.

In meinen Augen besitzt das Buch nicht nur einen historischen Hintergrund, sondern ist mit dem Grundtenor der Geschichte auch unglaublich gegenwahrtsbezogen. Der aufmerksame Leser kann durchaus Parallelen ziehen zum aktuellen Umgang mit Flüchtlingen, den Vorurteilen und Ängsten, die ihnen oft begegnen. Auch der Punkt extremer Wetterlagen und die Folgen von jahrzehntelanger Monokultur sind heute bedeutsam.

Die Autorin schafft eine atmosphärisch dichte Familiengeschichte, stellenweise eine Art Roadmovie, aus der Sicht von Elsa's Tochter eine Coming of Age Geschichte, eine Geschichte in der die Liebe einer Mutter zu ihren Kindern eindringlich thematisiert wird. Die verschiedenen Standpunkte der Generationen werden deutlich, in dem sich Mutter und Tochter abwechseln in der Erzählerrolle. Die Mutter erscheint hier als Mahnerin, als Bewahrerin, als Beschützerin von Traditionen und Werten, während die Jugend die Rolle der Rebellion übernimmt. Dadurch entstehen Konflikte und Reibungspunkte. Im Mittelteil des Buches hat die Autorin mich kurzzeitig etwas verloren, weil sie nach meinem Empfinden auf der Stelle getreten ist, Elsa's Selbstzweifel und Lethargie wurde etwas überreizt, mit vielen emotionalen Momenten konnte sie mich dann aber wieder in die Geschichte zurück holen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2021

Ein Roman mit Potential

0

Der Roman von Kristin Hannah spielt in Amerika zur Zeit der Großen Depression und umfasst in etwa die Zeit von 1934 bis 1940. Die Autorin läßt uns an der Geschichte der Protagonisten Elsinore - kurz Elsa ...

Der Roman von Kristin Hannah spielt in Amerika zur Zeit der Großen Depression und umfasst in etwa die Zeit von 1934 bis 1940. Die Autorin läßt uns an der Geschichte der Protagonisten Elsinore - kurz Elsa genannt - teilhaben.
Die Geschichte, die in dem Klappentext schon zu gut einem Drittel beschrieben wird, könnte eigentlich sehr interessant sein. Die Zeit, die politischen Gegebenheiten, die zerstörte Natur mit all ihren Folgen für die Menschen, das Vieh und die Wirtschaft werden detailreich geschildert. Es wird nichts beschönigt und alles in allem ist die Stimmung überwiegend düster. Doch mir hätte eine größere Straffung der Beschreibungen der Naturkatastrophen durchaus genügt, um zu verstehen, was für Auswirkungen es für die Menschen hatte. Die mehrfache, ausufernde Beschreibung der Staubstürme, hat da dann das Lesevergnügen doch getrübt, da es nicht zwingend für die Entwicklung der Personen und ihrer Beziehungen notwendig erschien.
Vom Schreibstil her, weiß die Autorin durchaus mit Worten umzugehen und Bilder in den Köpfen der Leser entstehen zu lassen - dies hätte ich mir für die Darstellung, der wenigen schönen Momente in der Geschichte etwas mehr gewünscht.
Das Ende erscheint mir dann auch zu oberflächlich und zu kurz geraten für die ganze vorherige Düsternis und weitschweifende Beschreibung.
Trotz allem ist es aber ein Buch, das sich für einige nette Stunden gut ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2021

Guter Anfang - Schwaches Ende

0

Kristin Hannah wagt sich mit "Die vier Winde" an eine historische Phase, die noch nicht oft behandelt wurde - schon gar nicht aus dieser Sichtweise. Die große Depression in Amerika aus der Sicht einer ...

Kristin Hannah wagt sich mit "Die vier Winde" an eine historische Phase, die noch nicht oft behandelt wurde - schon gar nicht aus dieser Sichtweise. Die große Depression in Amerika aus der Sicht einer alleinstehenden Mutter aus der Arbeiterschicht, die in Kalifornien ein besseres Leben anfangen möchte.
Anfangs wirkt das Buch sehr verträumt, Elsa möchte die große Liebe finden, wie in all ihren Romanen - erinnert ein bisschen an Serien wie Dallas und Unsere kleine Farm, nur eben mit ein bisschen mehr Kitsch. Doch durch ihre Naivität und Abenteuerlust verliert Elsa ihren Platz in einer hoch angesehen Familie und muss fortan bei einer Bauernfamilie leben und hart arbeiten und allen Komplikationen zum Trotz weiterkämpfen. Ab hier wird der Roman spannender und auch emotional komplexer.
Sprachlich ist der Roman passend zur Zeit und zur Stellung der Protagonist:innen gewählt. Ein sanfter Ton lässt die Leser:innen rasch fortfahren, trotzdem geht der Ernst der Lage nicht verloren und der Roman bleibt informativ, ohne zu belehren.
Am Ende jedoch fehlen dem Roman ein paar Seiten, das Ende kommt zu rasch, zu plötzlich und die Leser:innen bleiben irgendwie unbefriedigt zurück - man hätte sich ein anderes Ende gewünscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere