Stell dir vor: Dein unvergesslicher One-Night-Stand entpuppt sich als dein neuer Boss
Als Judith Humphrey sich aus dem Bett ihres unglaublich guten One-Night-Stands schleicht, ist sie fast ein wenig enttäuscht, dass sie den attraktiven Unbekannten niemals wieder sehen kann. Hat sie doch sein gut gefülltes Portmonnaie mitgehen lassen. Aber Jude läuft dem Mann, der immer noch ihre Gedanken beherrscht, schneller wieder über den Weg, als ihr lieb ist. Denn er ist niemand anderes als Célian Laurent: stadtbekannter Playboy, Erbe eines millionenschweren Medienunternehmens - und Judes neuer Boss ...
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DIRTY HEADLINES
ist eine heiße Enemies-To-Lovers-Romance mit Office-Setting."
LAURELIN PAGE
Bisher haben sich die Bücher von L. J. Shen, meiner Meinung nach, vor allem durch sehr raue und undurchschaubare Charaktere ausgezeichnet und Szenen die zweifellos unter die Haut gehen. Vom ersten Moment ...
Bisher haben sich die Bücher von L. J. Shen, meiner Meinung nach, vor allem durch sehr raue und undurchschaubare Charaktere ausgezeichnet und Szenen die zweifellos unter die Haut gehen. Vom ersten Moment an erschien mir diese Geschichte etwas anders zu sein. So harsch vor allem Shens männlichen Protagonisten auch oft auftreten, so kalt sie sich auch geben wollten, so war doch immer ein unglaubliches Feuer unter der Oberfläche spürbar. Célian, der Protagonist dieser Story, ist hingegen zweifellos sehr unterkühlt und einfach ein Arsch. So erschien mir der Einstieg insgesamt sehr kalt und durchzogen von heftiger Antipathie.
Das Schicksal meinte es nicht gut mit Jude. Nachdem sie bereits ihre Mutter verloren hat, ist nun auch ihr Vater schwer erkrankt, ihr Kerl hat sie betrogen und ihr neuer Chef entpuppt sich als ihr letzter One-Night-Stand, dem sie seinen Geldbeutel geklaut hat. Ihr seht: mieses Karma.
Doch die Zusammenarbeit und damit einhergehende Annäherung zwischen Célian und Jude erschien mir sehr sprunghaft und willkürlich. Durchzogen ist der Plot zweifellos von einer sexy Note, aber Herzflattern oder Schmetterlinge blieben bei mir absolut auf der Strecke. Die Wechsel zwischen heiß und kalt treten immer wieder auf und es kehrt keine Ruhe ein. Ich habe weder zur Protagonistin noch zum Protagonisten eine spürbare Verbindung aufbauen können, sie haben sich mir beide dauerhaft entzogen. Für mich baute sich auch leider nicht genug Spannung auf um begierig an den Zeilen zu hängen, ich habe eher immer wieder unterbrochen. Dies ist nun schon der zweite Einzelroman mit dem die Autorin mich nicht so richtig überzeugen kann. Ihre Buchreihen erscheinen mir fundierter und tiefschürfender als ihre Buch-Quickies. :D Somit konnte dieses Schätzchen nicht so gut bei mir abschneiden, doch ich blicke gespannt den 'Boston Belles' entgegen.
Autor/in: L. J. Shen
Titel: Dirty Headlines
Genre: Liebesroman
Erschienen: April 2021
ISBN: B08M463C9K
Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise ...
Autor/in: L. J. Shen
Titel: Dirty Headlines
Genre: Liebesroman
Erschienen: April 2021
ISBN: B08M463C9K
Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
Klappentext
Stell dir vor: Dein unvergesslicher One-Night-Stand entpuppt sich als dein neuer Boss
Als Judith Humphrey sich aus dem Bett ihres unglaublich guten One-Night-Stands schleicht, ist sie fast ein wenig enttäuscht, dass sie den attraktiven Unbekannten niemals wieder sehen kann. Hat sie doch sein gut gefülltes Portemonnaie mitgehen lassen. Aber Jude läuft dem Mann, der immer noch ihre Gedanken beherrscht, schneller wieder über den Weg, als ihr lieb ist. Denn er ist niemand anderes als Célian Laurent: stadtbekannter Playboy, Erbe eines millionenschweren Medienunternehmens – und Judes neuer Boss ...
Buchtitel und Coverdesign
Das Cover zeigt eine große breite Fensterfront im oberen Bereich, während den unteren Rand ein imposanter schwarzer Glastisch oder auch Schreibtisch einnimmt. Dazwischen ist ein Mann in Anzug, Weste und Krawatte mit dunklen kurzen Haaren zu sehen. Die Hände hat er auf die Tischplatte gestützt, den Blick nach unten gerichtet. Die gesamte Aufmachung wirkt etwas dunkel und düster, denn die dominierenden Farbtöne sind eindeutig Grau und Schwarz.
„Dirty Headlines“ – zu dt. „Schmutzige Schlagzeilen“ – lässt als Titel in Kombination mit dem Klappentext auf eine Geschichte in der Medienbranche schließen. Möglichkeiten zu Klatsch und Tratsch gibt es in diesem Bereich meist schließlich mehr als genug – ich wollte mich, nach all den positiven Rezensionen, überraschen lassen, was mich mit Célian und Judith so erwarten wird.
Charaktere
Judith Humphrey, genannte Jude, lebt gemeinsam mit ihrem kranken Vater in einem kleinen Haus in Brooklyn. Liebevoll kümmert sie sich um ihn und versucht alle Probleme so weit wie möglich von ihm fernzuhalten. Meistens geht Jude zwei Jobs gleichzeitig nach, um den gemeinsamen Lebensunterhalt und die Behandlung ihres Vaters zu finanzieren. Ihre Mutter ist bereits vor Jahren gestorben und so ist ihr Vater der Einzige, der ihr noch bleibt, nachdem sie von ihrem langjährigen Freund Milton betrogen worden ist. Jude hat einen Faible für bunte Chucks, die sie je nach Gemütslage trägt, und liebt Musik über alles. Ihr größter Traum ist es, mit ihrem abgeschlossenen Journalismus-Studium einen großartigen Job in der Nachrichtenbranche zu finden, um endlich ein sorgloses Leben führen zu können.
Célian Laurent ist der stinkreiche Erbe eines millionenschweren Unternehmens und führt einen Kleinkrieg mit seinem Vater. Er ist arrogant, überheblich und hat einen ziemlich großen Gottkomplex. So abstoßend die genannten Eigenschaften auch sein mögen, trotzdem ist Célian gleichzeitig ein intelligenter, schlagfertiger und immer den Überblick behaltender Kerl, der eigentlich mit beiden Beinen fest im Leben steht. Er würde alles für seinen Nachrichtensender geben, der für seine Seriosität bekannt ist. Célian schätzt man als sehr eingebildeten Mann ein, der Frauen nur für eine einzige Nacht behält – und doch beweist er hin und wieder, dass er sein Herz am rechten Fleck sitzen hat.
Schreibstil und Handlung
„Dirty Headlines“ ist durchgehend in der ersten Person, aus abwechselnder Perspektive der beiden Protagonisten, geschrieben. L. J. Shens Schreibstil ist insgesamt sehr flüssig und gut lesbar. Mit vielen ihrer Szenen konnte sie mich fesseln, sodass ich unbedingt am Ball der Geschichte bleiben wollte, an anderen Stellen hat sich die Handlung für mich aber leider etwas gezogen, sodass ich sehr mit mir zu kämpfen hatte. Teils bissige und fetzige Dialoge zwischen Jude und Célian konnte das aber glücklicherweise meist auf humorvolle Art wieder auflockern, was ich an der Stelle positiv hervorheben möchte. Als hätte die Autorin selbst gemerkt, dass in den betreffenden Momenten irgendetwas kommen musste, damit der Leser gewillt ist weiterzulesen.
Ich muss direkt gestehen, dass ich mit der Handlung so meine Probleme hatte, was unter anderem definitiv auch auf die Protagonisten zurückzuführen ist, denn mit ihnen bin ich erst nach und nach so wirklich warm geworden. Kurz gesagt: Mir hat es viel zu lange gedauert. Jude ist eigentlich eine äußerst starke Frau, die schon viel in ihrem Leben meistern musste und immer für sich eingestanden hat – bis sie Célian begegnet. Sie lässt sich von ihm mehrfach wie Dreck behandeln und kehrt doch jedes Mal wieder zu ihm zurück und vergibt Chance um Chance. Das war für mich ein sehr starker Kontrast, der mir negativ aufgestoßen ist. Auch ihre Begründung dafür, warum sie sich die ganzen Jahre eingeredet hat, dass ihr Herz keine Liebe empfinden kann war – sinnlos? Ein anderes Wort fällt mir dafür gar nicht ein. Als kleines Mädchen versteht man öfter mal Dinge falsch, aber sich so daran zu klammern und dann fast schon als „Lebensmotto“ zu nehmen – ohje. Célians Familiengeschichte wirkt düster und trotz seiner hohen Intelligenz hegt er irrsinnige Rachepläne mit denen er sich aktiv sein gesamtes Leben verbaut. Noch so eine Sache, die für mich absolut nicht zusammengepasst hat. Auch war er mir vom Charaktere her meist eine Spur zu herablassend gegenüber seinen Mitmenschen. Dieser Charakterzug hat sich zwar im letzten Drittel gebessert, allerdings waren die vorhergehenden Parts mit ihm eine ziemliche Quälerei. Auch konnte ich keine Beziehung zwischen den beiden Protagonisten sehen, denn es gab unglaublich viele Sexszenen, die so ziemlich den Rest der Handlung vollkommen überschattet haben. Ihre vermeintliche Beziehung basierte größtenteils auf Sex und nichts anderem. Letztendlich ist „Dirty Headlines“ irgendwie eine Mischung aus Enemies-to-Lovers-Geschichte in einem Office-Setting mit einer Prise „Second Chance“, als hätte man sich nicht so ganz entscheiden können, was es denn eigentlich werden soll.
Der Nachrichtensender war gewissermaßen mein kleines persönliches Highlight, denn die Atmosphäre, die dieser beschriebene Ort versprühte, war einfach großartig. Trotzdem hätte ich mir eindeutig mehr Inhalte zu diesem Bereich gewünscht. Vieles ist grob angeschnitten worden, von den Tätigkeiten hin zu einzelnen Beispielen und Vorstandsregelungen, was mir allerdings nicht ausgereicht hat.
Letztendlich lässt mich dieses Buch aber doch insgesamt ein bisschen ratlos zurück. Auch wenn ich so einige Dinge nicht mochte bzw. kritisiert habe, konnte es mich doch fesseln und ich wollte immer weiterlesen. Jude war mir, trotz einiger dummer Aktionen, unglaublich sympathisch und auch Célian mit seiner mürrischen und dominanten Art konnte mich an manchen Stellen richtiggehend für sich einvernehmen. Gepaart mit dem Setting und den immer wiederkehrenden fetzigen Dialogen und der erotischen Stimmung konnten viele Negativaspekte wieder etwas aufgewertet werden.
Fazit
Als Unterhaltung für Zwischendurch war die Geschichte durchaus okay, allerdings hatte ich wesentlich mehr erwartet. „Dirty Headlines“ war nichts Besonders, denn es fehlte leider an Tiefe und Originalität.
Es war eine der nicht ganz so starken, aber schönen Geschichten der Autorin. Jude muss sich um ihren kranken Vater kümmern und nebenbei dafür sorgen, dass sie nicht pleitegeht. Nachdem sie ihren Freund ...
Es war eine der nicht ganz so starken, aber schönen Geschichten der Autorin. Jude muss sich um ihren kranken Vater kümmern und nebenbei dafür sorgen, dass sie nicht pleitegeht. Nachdem sie ihren Freund mit seiner Chefin erwischt, will sie einfach nur vergessen. In einer Bar kennt sie dann Celian kennen, der nicht der ist, der er vorgibt zu sein und so treffen sie sich nachdem sie zusammen im Bett gelandet sind sich bei Judes neuem Job Weiderind ausgerechnet Celian ist ihr Chef. Für ihn war es eine einmalige Sache, daher ist er Jude gegenüber kalt und abweisend, aber irgendwie ist etwas zwischen ihnen. Die Geschichte ist eine Office Romance voller starker Wortwechsel und Humor. Der Schreibstil führt einen flüssig und schön durch die Geschichte. Eine Leseempfehlung, obwohl es meiner Meinung nach an ein paar Stellen ein bisschen zu viel war und die Charaktere sich nicht so nett gegenüber verhalten und geäußert haben. Aber das ist Geschmackssache.
Stell dir vor: Dein unvergesslicher One-Night-Stand entpuppt sich als dein neuer Boss
Als Judith Humphrey sich aus dem Bett ihres unglaublich guten One-Night-Stands ...
Rezension zu Dirty Headlines
Inhalt:
Stell dir vor: Dein unvergesslicher One-Night-Stand entpuppt sich als dein neuer Boss
Als Judith Humphrey sich aus dem Bett ihres unglaublich guten One-Night-Stands schleicht, ist sie fast ein wenig enttäuscht, dass sie den attraktiven Unbekannten niemals wieder sehen kann. Hat sie doch sein gut gefülltes Portmonnaie mitgehen lassen. Aber Jude läuft dem Mann, der immer noch ihre Gedanken beherrscht, schneller wieder über den Weg, als ihr lieb ist. Denn er ist niemand anderes als Célian Laurent: stadtbekannter Playboy, Erbe eines millionenschweren Medienunternehmens - und Judes neuer Boss ...
Meine Meinung:
Cover:
Das Cover könnte direkt meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Man sieht einen Mann in einem Anzug an seinem Schreibtisch lehnen und hinter ihm die bunten Lichter, der Stadt die niemals schläft und wo auch die Geschichte spielt. Der Lyx Verlag schafft es halt immer wieder schöne Cover zu zaubern, auch wenn ich gar nicht erkannt habe, dass das Buch von L. J. Shen war, da ihre Bücher normal eher andere Cover hatten als mit Personen drauf.
Schreibstil:
Die Saints und All Saints Reihe von der Autorin fand ich damals so gut und habe sie richtig gemocht. Die Männer sind in ihren Geschichten bekanntlich eher grob und Alpha Tiere. Hier ist es ähnlich. Jedoch konnte man in den anderen Büchern schneller eine Bindung zu den Charakteren aufbauen. Hier wurde ich nicht wirklich warm mit Célian, da er sehr unnahbar war und niemanden an sich ran ließ. Selbst als er sich in Jude verliebt hatte war er noch kühl und desinteressiert. Dieses Mal fand ich einfach nicht den Draht zu den Charakteren. Dennoch war der Schreibstil an sich wieder sehr gut. Es ließ sich locker und leicht lesen. Die Kapitel waren auch immer abwechselnd aus den Perspektiven von Jude und Célian geschrieben.
Handlung:
Jude wollte einfach ihre Probleme vergessen und begann demnach in einer Nacht einen One Night Stand. Jedoch hätte sie nicht gedacht, dass der junge Mann, den sie beklaut hatte, einen Monat später ihr Chef sein würde. Doch ihr neuer Chef möchte sie unbedingt los werden und behandelt sie auch dementsprechend. Doch trotz allem können die Beiden die Anziehungskraft zwischen sich nicht leugnen. Aber Célians Hass und Wut auf die Welt steht zwischen ihnen und entscheidet, ob ihre Beziehung eine Chance hat oder nicht.
Charaktere:
Wo soll ich da anfangen. Jude ist an sich eine total liebe und nette junge Frau, die es aber auch Faust dick hinter den Ohren hat. Sie gibt gerne Kommentare ab und scheut sich nicht ihre Meinung kund zu geben. Aber wenn es um Célian geht ist sie eine wahr gewordene Katastrophe. Egal was für eine scheisse er getan hat, sie hat es ihm verziehen und ihn immer alles durch gehen lassen, da er ja das "Sagen" hat. Und natürlich musste man jeden Streit mit Sex klären, anstatt mal seine Meinung zu vertreten. Da war sie auf einmal das ganze Gegenteil und sehr schwach.
Célian war unfassbar nervig. Nicht nur, dass er eine Frau wollte, während er verlobt war. Nein er musste auch immer und überall das Sagen haben. Er war ein sehr dominanter Mann, der sich nichts sagen ließ. Er war auch nicht wirklich nett, selbst nicht, als er in irgendeiner schrägen Weise eine Beziehung mit Jude einging. Seine Rache und Wut war einfach der komplette Grund für all die Fehler.
Judes Das war der einzige Charakter den ich von Grund auf toll fand. Er war so ein liebevoller und süßer Vater und Mensch. Ihn mochte ich wirklich am liebsten.
Milton war sehr anstrengend, als Ex von Jude. Er war ein totaler möchte gern Prolet, der dachte, dass er alles haben könnte.
Lilly, Célians Verlobte, war noch schlimmer als Milton. So sehr affektiert und unglaubwürdig. Ich konnte sie gar nicht leiden, besonders da sie einfach keinen Stolz und selbstachtung vor sich hatte.
Von Célians Eltern kaum zu sprechen. Beide einfach schlimme Menschen, die nur sich und das Geld sahen, anstatt ihre Familie.
Camille, Célians Schwester, schien mir durch die Erzählungen die einzige zu sein die vernünftig und liebevoll war.
Kate, Jessica, Phoenix und Brianna waren ganz coole Freunde, die man aber gerne hätte besser kennen lernen können. Die Autorin hat hier viele nette Charaktere versucht rein zu bringen, aber diese hatten kaum Platz sich zu entfalten.
Fazit :
Alles in allem ein solides gutes Buch, was mich aber nicht vom Hocker reißen konnte. Die Autorin hatte schon sehr viel bessere Bücher. Dennoch eine ganz gute Geschichte, aber nicht mit vielen Gefühlen bzw sie ist sehr oberflächlich.
Zuletzt konnte mich Shen mit "Der Verlorene" aus ihrer All Saints High Reihe begeistern. Wer das Buch kennt, weiß um die doch sehr besonderen männlichen Protagonisten von ihr. Vaughn hat damals mein Herz ...
Zuletzt konnte mich Shen mit "Der Verlorene" aus ihrer All Saints High Reihe begeistern. Wer das Buch kennt, weiß um die doch sehr besonderen männlichen Protagonisten von ihr. Vaughn hat damals mein Herz erobert, obwohl er schwierig ist. Célian hingegen ließ mich eher kalt.
Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht, was ich großartig zu dem Buch erzählen soll. Selten hat mich ein Buch mit dermaßen wenig Redebedarf zurückgelassen.
Die Figuren waren ... okay? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich weiß nicht, ob ich Judith in ihrer inkonsequenten Art mag und ich weiß nicht, ob ich Célian mit seiner dominanten und rücksichtslosen Ader noch heiß finde, oder ob es mir schon too much ist. Grundsätzlich mag ich Einflüsse von S/M sehr gerne, aber die Szene waren oft irgendwie eher peinlich als lustvoll und sexy. Judith wollte mir mit ihrer aufmüpfigen Art im Alltag und ihrer devoten, aber trotzdem Widerworte gebenden (man nennt es Brat, actually) Art im Bett irgendwie auch nicht so richtig gefallen.
Genauso wenig wie der Plot - bei dem ich gerade zum Ende nicht mehr wirklich mit kam (hatte sich da eine Logiklücke eingeschlichen, oder habe ich einfach was verpasst?). Das Buch hat sich super lesen lassen und ich liebe es, dass Shen anders schreibt, als die anderen Autor*innen in diesem Genre. Gerade in "Der Verlorene" hat mich das unfassbar gut unterhalten, weil Vaughn wirklich extra ist. Aber irgendwie hatte er etwas, was mich total angesprochen hat und das fehlte Célian. Damit blieb es immer nur bei okay. Die Figuren sind okay, die Handlung ist okay, die Sexszenen sind okay und die Wendungen - naja, die waren zu vorhersehbar und/oder unspektakulär, um noch okay zu sein.
Und während ich mich fühle, als würde ich kein gutes Wort über das Buch lassen, habe ich es trotzdem gerne gelesen. Es hat Spaß gemacht, der Humor ist lustig und gerade Judiths Vater ist ein echtes Goldstück. Aber irgendwie würde ich das Buch trotzdem nicht wirklich empfehlen, weil es in meinen Augen nicht wirklich ein Must-Read ist. Ich glaube, vor allem das Ende ist daran schuld. Bis dato wirkte das Buch wie ein solides 4 Sterne Buch. Aber dann kam eben der Schluss. Und der Epilog. Und der Epilog aus Judith Sicht. Und so viel blablabla, was ich nicht gebraucht hätte, weil ich leider schon gar kein Interesse mehr hatte und mir dachte, dass es so schmalzig enden würde. Emotional konnte mich das Buch nicht erreichen, weil es dafür zu sexuell gehalten wurde. Da hätte ich den Firlefanz am Ende auch nicht mehr gebraucht, weil die Figuren mir nicht ans Herz gewachsen sind. Dafür war - für mich - einfach keine Möglichkeit da.
Trotzdem gebe ich dem Buch 3 Sterne. Es ist wirklich nicht so doof, wie es vielleicht klingen mag, aber es hat mich auch bei Weitem nicht so vom Hocker gerissen, wie ich es bei der Autorin erwartet hatte. Vielleicht bin ich deswegen ein bisschen enttäuscht und gedämpft und will eigentlich gar kein Wort über dieses Buch verlieren und viel lieber tausend Wörter über Vaughn. Ups..