Josie hat es geschafft und ist ihrem Traum bei einer Zeitung zu arbeiten endlich nahegekommen, denn sie darf als Volontärin bei der London Lens anfangen. Dass sie allerdings ausgerechnet den Social Media Bereich übernehmen soll, ist für die schüchterne, junge Frau alles andere als beruhigend. Doch sie bekommt unerwartet einen neuen Kollegen, Social Media Star und Influencer Ryan soll den Part vor der Kamera übernehmen. Doch schon ihr erster Beitrag entpuppt sich als Skandal und eskaliert völlig. Josie fällt es allerdings sehr schwer, mit all den Hatekommentaren umzugehen, bekommt aber Hilfe von der Verlagspsychologin und auch Ryan geht ihr mehr unter die Haut als erwartet.
Wie so oft verlocken auch bei diesem Buch die Optik und der Klappentext zum Kauf. Mir gelang auch der Einstieg in diesen wundervoll geschriebenen Roman auf Anhieb, denn Autorin Larissa Schira hat wirklich einen so leichten und mitziehenden Schreibstil, dass man sich gleich mitten in der Story wiederfindet.
Die Geschichte selber hat mir richtig gut gefallen, gerade die Erlebnisse in der Welt des Social Medias fand ich unheimlich gut dargestellt. Schaut man sich in vielen Bereichen die Kommentare unter den Bildern an, stellt man schnell fest, dass hier oft ohne Rücksicht und mit einer schrecklichen Gedankenlosigkeit kommentiert wird, die einen nur den Kopf schütteln lassen. Solch einem Shitstorm werden unsere Protagonisten auch ausgesetzt und gerade für eine so grüblerische, schüchterne Frau wie Josie kann das schnell zum Verhängnis werden. Ich wünschte echt, Menschen würden vorm Kommentieren einfach mal mitdenken oder es einfach sein lassen, wenn es nichts Nettes ist, was sie zu sagen haben. Niemand weiß, wie die Person, die die Kommentare liest, darauf reagiert.
Die Atmosphäre im Verlag, bzw. Magazin und auch das Thema rund um Mental Health haben mir gut gefallen. Hier spürt man, dass die Autorin hier ganz dicht recherchiert und sich passende Hilfe zum Thema geholt hat.
Die beiden Protagonisten Josie und Ryan, aus deren Perspektiven auch erzählt wird, sind ebenfalls sehr authentisch und glaubwürdig. Gerade wenn man, wie Josie, eher introvertiert ist und es schwer fällt auf andere zuzugehen, kann sich mit Josie identifizieren.
Ryan hingegen geht voll und ganz in seiner Rolle als Influencer, aber noch mehr als True Crime Podcaster auf. Zwar wirkt auch eher, vor allem zu Beginn, etwas unnahbar, aber trotzdem auch sympathisch. Seine Rolle als Influencer ist permanent spürbar und man trifft Ryan kaum ohne sein Handy und ohne seine Instagram Stories und auch das bringt zum Nachdenken, denn manchmal fragt man sich einfach, ob man wirklich alles posten muss.
Die Anziehungskraft zwischen den beiden ist zwar schnell da, entwickelt sich aber für mich in einem passenden Tempo.
Mein Fazit: Eine wirklich schöne Geschichte, die ich unheimlich gerne gelesen habe und deren Charaktere mir absolut gut gefallen haben. Mit Stronger than ever erschien der erste Band der London-Hope-Reihe aus der Feder von Larissa Schira. Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterlesen und ich kann das Buch empfehlen.