Eine Liebe gefangen in einer Feindschaft
„Heavy & Light“ ist der Auftaktband der Westell Reihe und erzählt die Geschichte von Helena Weston, die nach vielen Jahren wieder zurück nach New York zieht. Doch kommt sie nicht nur zum Vergnügen zurück. ...
„Heavy & Light“ ist der Auftaktband der Westell Reihe und erzählt die Geschichte von Helena Weston, die nach vielen Jahren wieder zurück nach New York zieht. Doch kommt sie nicht nur zum Vergnügen zurück. Sie möchte unbedingt den Tod ihrer Schwester Valerie und deren Verlobten Adam Coldwell aufklären. Da die Coldwells als Feindesfamilie der Westons gelten war der Tod der beiden der Beginn eines Krieges. Bei ihren Nachforschungen trifft sie auf Jessiah Coldwell, Adams jüngeren Bruder, und trotz der Feindseligkeit scheinen sich Gefühle zu entwickeln, die beide nicht aufhalten können.
Das ist mein erstes Buch von Lena Kiefer. Ihren Schreibstil mochte ich sehr, da er sehr überzeugend und fesselnd wirkte. Auch ihre Liebe zum Detail hat mir sehr gefallen und ich fand, dass das Buch dadurch einen ganz eigenen Charme bekommen hat.
Die ganze Geschichte verläuft eher ruhig und langsam ab, was ich aber sehr bevorzuge. Wir haben einen sinnvollen Verlauf, der keine extremen Situationen beinhaltet, die künstlich und überzogen wirkten. Die Charaktere haben dadurch sehr viel Entwicklungsfreiraum bekommen, was sie sehr persönlich wirken lassen hat. Es wirkte nichts gehetzt oder unüberlegt, was die ganze Geschichte sehr gut darstellte. Trotzdem hatte die Story ihre spannenden Momente, weshalb es nie langweilig wurde.
Das Thema der High-Society verbunden mit einer Romeo und Julia Geschichte war natürlich nichts neues, hat aber trotzdem unheimlich viel Spaß gemacht beim Lesen. Die Verknüpfung der beiden Bereiche fand ich besonders überzeugend. Ich fand es nicht tragisch, dass es Romeo und Julias Geschichte in Modern ist, sondern empfand das als Abwechslung sehr gut gelungen.
Mit Helena haben wir eine starke Protagonistin. Ihre Trauer um ihre Schwester trifft sie sehr und das spürt man auf jeder Seite in diesem Buch. Auf der anderen Seite tritt sie als eine überzeugende Persönlichkeit in der Öffentlichkeit auf, was einen wunderbaren Kontrast zu ihrer eigentlichen Gefühlswelt darstellt. Ihre Entscheidungen waren sehr nachvollziehbar und kamen zu keiner Zeit überdreht rüber.
Jess als Gegenspieler hat sehr viel Spaß gemacht zu verfolgen. Durch seine Abneigung gegenüber der Upper Class bekommt er einen ganz eigenen Charme. Seine Zerrissenheit wirkte sehr überzeugend und hat ihn sehr nahbar gemacht. Seine grenzenlose Aufopferung für seine Liebsten ist wunderschön und herzzerreißend. Auch seine Entscheidungen waren die ganze Zeit über klar und nachvollziehbar, was die ganze Geschichte unterstützt hat. Besonders beeindruckt war ich bei seinen Entscheidungen in kritischen Momenten, vor allem am Ende. Sie wirkten sehr erwachsen und ließen die Geschichte dadurch nicht künstlich und überladen wirken.
Der einzige Kritikpunkt ist, dass die Suche nach Hinweisen für die Aufklärung von Valeries und Adams Toden teilweise doch sehr kurz gekommen ist. Da das ja eigentlich einer der Hauptpunkte des Buches ist, steht es doch sehr im Hintergrund. Diese Tatsache hat der Geschichte nicht geschadet, doch was es trotzdem auffällig. Es wirkte aber als wunderbarer Teaser für die nächsten Bände und umso mehr freue ich mich auf die nächsten beiden Teile der Trilogie, in denen die Aufklärungsarbeit hoffentlich wieder etwas im Vordergrund stehen wird.
Zusammenfassend hat mir „Westwell – Heavy & Light“ sehr gut gefallen. Ein altes Thema wurde in einem neuen und modernen Stil verpackt. Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen und haben mich sehr von sich überzeugt. Es war eine eher ruhige Geschichte, die aber nicht langweilig wurde, sondern man unbedingt wissen wollte wie es weitere geht. Dieser Auftaktband ist sehr empfehlenswert und ich freu mich extremst auf die beiden weiteren Teile.
Insgesamt: 5 Sterne