Hach das Buch ist gut, aber hat mich auch frustriert
"Träume, die ich uns stehle" hat mich sehr im Zwiespalt zurückgelassen. Charaktere, Handlung, Schreibstil, das eine finde ich gut, das andere schwächer. Ich musste auf jeden Fall lange darüber nachdenken, ...
"Träume, die ich uns stehle" hat mich sehr im Zwiespalt zurückgelassen. Charaktere, Handlung, Schreibstil, das eine finde ich gut, das andere schwächer. Ich musste auf jeden Fall lange darüber nachdenken, wie mir das Buch am Ende gefallen hat. Ingesamt kann ich aber schon mal sagen, dass es sich gut in einem Rutsch lesen lässt.
Dieses Mal fange ich mit der Handlung an. Diese hat mir wirklich sehr gut gefallen. Es war einfallsreich, eine interessante Krankheit, die man Schritt für Schritt richtig kennenlernt und die Gefühle, die Situation in denen Lara mit ihr zu Kämpfen hat und ihre Therapie hat die Autorin gut umgesetzt, sodass ich als unwissende, einen guten Überblick bekommen habe. Die Entwicklung der Beziehung zwischen Lara und Thomas fand ich auch gut, man merkt, dass die beiden auf eine besondere Weise aufeinander ansprechen, allerdings hat es mich frustriert, dass ich lange nicht genau wusste, was nun die Wahrheit ist oder ob Laras Gedächtnis sie nicht doch an der Nase herumführt. Das ging mir zu langsam, hat mich frustriert aber auch gleichzeitig neugierig gemacht. Obwohl es mich sehr frustriert hat, musste ich bis zum Schluss am Ball bleiben. Ich wollte unbedingt wissen, wie Lara ihre Krankheit angeht und was mit Thomas passiert. Allerdings hat mir das Ende nicht ganz gefallen. Die letzten wenigen Kapitel waren dann zu schnell, zu wenige Informationen und offene Fragen, die sich bei mir aufdrängten.
Die Charaktere waren mein größtes Problem in der Geschichte. Lara lernen wir durch ihre Krankheit teilweise kennen. Ich sage teilweise, weil wir uns als Leser nie sicher sein konnten, was der Wahrheit entspricht und was sie sich zusammengedichtet hat. Ich konnte mich nicht in Lara und ihre Krankheit hineinversetzen, aber das ist nicht schlimm. Wen man das nicht Selbst erlebt, wird das sicher schwer, aber die Gedanken und Emotionen der Protagonistin hat Lily Oliver mir so nahe gebracht. Lara, deren Letzten zwei Jahre aus ihren Erinnerungen verschwunden sind, lernen wir gemeinsam mit ihr selber kennen aber sympathisch wurde sie mir nicht unbedingt. Ich mochte eher ihre Hartnäckigkeit, mit der sie zu Thomas hält und alles in ihrer Macht stehende für ihn unternimmt.
Mit Thomas wurde ich ebenfalls nicht richtig warm. Wir lernen ihn auch nicht so wirklich kennen. Durch seine verworrenen Kapitel erfahren wir bruchstückhaft, was ihm zugestoßen ist, durch Laras Recherche auf dem Blog erfahren wir etwas über sein Hobby und durch Laras Geschichte erahnen wir seinen Charakter, nur um dann wieder von vorne anfangen zu müssen. Das fand ich sehr ungünstig und sorgte zusätzlich dafür, dass ich ihn nicht richtig greifen konnte.
Ich glaube, die Geschichte, die uns Lily Oliver mit "Träume, die ich uns stehle" erzählt, ist nicht einfach umzusetzen. Wir begleiten Lara auf ihrem Weg, mit ihrer Krankheit zu leben, aber dieser Weg ist steinige und eine emotionale Achterbahnfahrt. Ich fand es spannend und wollte mehr erfahren, wollte herausfinden, was mit Lara los ist, und Thomas Geschichte ergründen aber ich hatte immer das Gefühl, dass es mir zu langsam ging, ich wollte schneller mehr erfahren.
Fazit
Hach das Buch ist gut, aber hat mich auch frustriert. Ich denke, es wird nicht für jeden Leser etwas sein, aber wenn euch die Thematik interessiert, wird euch das Buch schöne Lesestunden bereiten. Mich hat es zwar manchmal frustriert aber trotz allem wurde es schnell gelesen und ich wollte es kaum aus der Hand legen. Es hat nicht ganz für 4 Sterne gereicht, da mich zu viel gestört hat.