Cover-Bild Beifang
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Berlin Verlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 04.09.2018
  • ISBN: 9783827013644
Lisa Brennan-Jobs

Beifang

Eine Kindheit wie ein Roman
Bettina Abarbanell (Übersetzer)

»Achtundzwanzig Prozent der männlichen Bevölkerung der USA könnten der Vater sein.«  Das sagte Steve Jobs dem Time Magazine über seine Tochter Lisa. Für die Öffentlichkeit war er da schon ein Halbgott.  Was bedeutet es, einen Vater zu haben, der lange nichts von einem wissen wollte? Behutsam nähert Lisa Brennan-Job sich dieser für sie brennenden Frage und versucht mit ihren Kindheitserinnerungen Antworten zu finden. Aber, anders als von vielen erhofft, ist es keine gehässige Abrechnung mit dem Apple-Guru geworden, sondern ein kluges und berührendes Buch über die Liebe zwischen Eltern und Kindern - allen Widrigkeiten zum Trotz.

Lisa war das Ergebnis einer schon im Ansatz gescheiterten Liebe. Als die Studentin Chrisann Brennan schwanger wurde, hatte Steve Jobs hatte gerade das College geschmissen und schraubte in der berühmten Garage im Silicon Valley komische Kästen zusammen. Chrisann wollte Künstlerin werden und verließ den "Nerd" Steve. Diese Kränkung sollte er ihr - und auch Lisa - lange nicht verzeihen. Der Apple-Gründer bestritt die Vaterschaft, nannte aber gleichzeitig wohl einen seiner Computer nach ihr. Und das kleine Mädchen erlebte eine Kindheit der Extreme: Da war einerseits ihre Hippie-Mutter, die nicht einmal genug Geld für ein Sofa hatte, und andrerseits eben einer der reichsten und berühmtesten Männer der Welt … Herzzerreißend und komisch – eine Kindheit, die man so nie erfinden könnte.

»Ein zauberhaftes, berührend intimes Porträt, eine Geschichte aus der Sicht einer Tochter, deren Vater mit seinen eigenen Wurzeln zu kämpfen hatte - und der doch beinahe zu dem Vater wurde, den sie sich gewünscht hätte.« ―Susan Cheever

 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2019

Ein interessantes Buch über eine schwierige Vater-Tochter Beziehung

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Lisa Brennan-Jobs wuchs in Kalifornien auf. Sie ist die Tochter von Steve Jobs, wurde jedoch von ihrem Vater während ihrer ersten Lebensjahre nicht als seine Tochter anerkannt, bis schließlich ein DNA ...

Lisa Brennan-Jobs wuchs in Kalifornien auf. Sie ist die Tochter von Steve Jobs, wurde jedoch von ihrem Vater während ihrer ersten Lebensjahre nicht als seine Tochter anerkannt, bis schließlich ein DNA Test die Vaterschaft bestätigte. Lisas Eltern waren sehr jung und unverheiratet, ihre Mutter alleinerziehend. Sie wuchs in schwierigen Verhältnissen bei ihrer sie liebenden Mutter auf. Ihre Mutter war Künstlerin und sehr alternativ eingestellt, dementsprechend waren die beiden vor allem in Lisas ersten Lebensjahren häufig auf Wohnungssuche und lebten oft übergangsweise bei Freunden. Mit ca. 7 Jahren begann Jobs schließlich, sich mehr für Lisas Leben zu interessieren und verbrachte ab und zu Zeit mit ihr. Als Teenager lebte sie dann sogar einige Jahre bei ihm und seiner Ehefrau und deren Sohn, ihrem Halbbruder.

Die Beziehung zwischen Lisa und ihren Eltern war immer angespannt. Dies ist eine Geschichte von einem kleinen Mädchen, das immer nur eines wollte – die Liebe ihrer Eltern. Brennan-Jobs kann sehr gut schreiben, weshalb ich das Buch gerne gelesen habe, obwohl ich das Thema irgendwann ein wenig „alt“ fand. Brennan-Jobs hatte definitiv keine leichte Kindheit, und wollte bis zum Schluss vor allem Anerkennung von ihrem Vater, die er ihr jedoch nur selten gab. Sehr schön beschreibt sie die dysfunktionale Beziehung und wie sie bereit war, sogar den Kontakt zu ihrer Mutter (temporär) für ihn aufzugeben. Leider brachten alle Opfer nicht den erhofften Erfolg. Dennoch endet das Buch auf einer versöhnlichen Note.

Ich fand das Buch spannend zu lesen und würde es auch weiterempfehlen, kann jedoch nicht ganz nachvollziehen, dass es als eines der zehn New York Times Books of 2018 gewählt wurde. Ich finde Brennan-Jobs hat trotz eines schwierigen Themas den richtigen Ton getroffen und bin nicht der Meinung, dass das Buch eine Abrechnung mit ihrem Vater ist (wie wohl viele meinen, wenn man die Rezensionen liest).

Veröffentlicht am 24.01.2019

Bewegende Kindheitserinnerungen einer Tochter, auf der Suche nach Geborgenheit und Familie.

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Die Memoiren ihrer Kindheit, werfen ein trauriges Licht auf den berühmten, 2011 verstorbenen Visionär Steve Jobs. Seine Unfähigkeit Gefühle zu zeigen und Geborgenheit zu vermitteln, lassen seine uneheliche ...

Die Memoiren ihrer Kindheit, werfen ein trauriges Licht auf den berühmten, 2011 verstorbenen Visionär Steve Jobs. Seine Unfähigkeit Gefühle zu zeigen und Geborgenheit zu vermitteln, lassen seine uneheliche Tochter Lisa Brennan-Jobs eine lange Zeit leiden. Am Beginn ihres Lebens wurde Lisa von Jobs zuerst einmal völlig verleugnet, für sich persönlich entdeckt er die Tochter erst im Laufe ihres achten Lebensjahres. Doch ihre Beziehung entwickelt sich auch ab da an auch recht unbeständig und distanziert, erst ganz am Ende seines Lebens scheint Jobs zu seinen Gefühlen zu stehen und erkennt seinen Fehler.

Lisas kindliche Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung ist herzzerreißend geschildert und wird von beiden Elternteilen nicht so erfüllt wie sie sich das erträumt! Sie möchte so gerne zu einer Familie gehören, geliebt werden und geborgen sein. Um jedes kleine Stück Aufmerksamkeit kämpft Lisa wie eine Löwin! Sie wird benutzt, von ihrer chaotischen unsteten Mutter oft als Mittel für Versorgung und Geld. Vom Vater dagegen wird sie manipuliert, je nach Laune abserviert, sowie als kostenloses Hausmädchen und Babysitter missbraucht.

Sie enttarnt ihn als Despoten und Alleinherrscher, der die Menschen je nach Lust und Laune beherrscht, begehrt oder benutzt hat. Man merkt den Zeilen von Lisa an, wie sehr sie um ihren Stand im Familienverbund gerungen hat und versucht hat ihre eigene Identität zu finden.

Ein angenehmer Schreibstil, gewollt angelegt aus der Sichtweise eines Kindes, somit nicht wertend und verletzend, dafür aber eindrucksvoll und sehnsüchtig, bringt sie viele Erinnerungen und Begebenheiten an den Tag, die oft nicht chronologisch gegliedert sind, sondern spontan passend zur jeweiligen Stimmung. Dadurch entsteht oft überraschendes und dadurch spannendes Potpourri an Erlebnissen.

Das Buch hat einen, wie ich finde treffenden Titel, mit Bezug auf eine Aussage im Text, unterstützend ein paar private Bilder der Autorin und ein sehr ansprechend gestaltetes Titelbild, sowie hochwertige Seiten/Buchgestaltung mit Lesebändchen, alles hübsch in frischem Grün gehalten.



Mein Fazit: Ein sehr ehrliches und mutiges Buch, dass das Bild des magischen Apple-Entwickler etwas entzaubert und einen Blick hinter die Fassade zeigt. Lisa scheint aber trotz aller Widrigkeiten ihren Weg und auch ihren Frieden mit ihrem Vater gemacht zu haben. Am Ende zeigen sich beide versöhnlich und Lisa geht auch dadurch gestärkt in ihr erwachsenes Leben.

Ein beeindruckendes und sehr persönliches Werk, das mich glänzend unterhalten, erschüttert und bewegt hat.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Die andere Seite von Steve Jobs

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Lisa Brennan-Jobs rechnet ab - mit ihrem narzisstischen Vater, der sie verleugnete und vernachlässigte, den sie hasste und abgöttisch liebte.

Wie "Beifang" fühlte sich Lisa: Als Beifang bezeichnet man ...

Lisa Brennan-Jobs rechnet ab - mit ihrem narzisstischen Vater, der sie verleugnete und vernachlässigte, den sie hasste und abgöttisch liebte.

Wie "Beifang" fühlte sich Lisa: Als Beifang bezeichnet man die Meerestiere, die zu klein, zu unattraktiv usw. sind und meistens ungenutzt wieder im Meer entsorgt werden. "Lisa war das Ergebnis einer im Ansatz gescheiterten Liebe. Als die Studentin Chrisann Brennan schwanger wurde, hatte Steve Jobs gerade das College geschmissen und schraubte in der berühmten Garage im Silicon Valley komische Kästen zusammen. Chrisann wollte Künstlerin werden und verließ den "Nerd" Steve. Diese Kränkung sollte er ihre - und auch Lisa - lange nicht verzeihen. Der Apple-Gründer bestritt die Vaterschaft, nannte aber gleichzeitig wohl einen seiner Computer nach ihr. Und das kleine Mädchen erlebte eine Kindheit der Extreme: Da war einerseits ihre Hippie-Mutter, die nicht einmal genug Geld für ein Sofa hatte, und andererseits eben einer der reichsten und berühmtesten Männer der Welt... " (Klappentext).

Sowohl Laurene Powell, die Mutter von Jobs anderen drei Kindern, und die Schriftstellerin Mona Simpson distanzieren sich von Lisa Brennan-Jobs Darstellung und es hat auch einen gewissen Beigeschmack, wenn mit Toten abgerechnet wird, die sich nicht mehr wehren können. Dennoch funktioniert "Beifang" als autobiografischer Roman und zeigt die Coming-of-Age-Geschichte einer Frau, die ihren Platz im Leben sucht. Auf dem Sterbebett konnte sie sich noch mit ihrem Vater aussöhnen, der leider viel zu spät realisierte, was für eine wunderbare Tochter er hat. Immer wieder sagte er zu ihr "Du hast etwas gut bei mir". Lisa schreibt über diese letzten Tage: "Ich dachte, es ist so spät. Wir hätten Freunde sein können, aber nun ist es so spät."

Ich hoffe, dass sie ihren Platz im Leben gefunden hat und ihre Kindheit und Jugend, zwischen Reichtum und Armut, mit einem mal kumpelhaften, mal tyrannischem Vater, mit einer psychisch labilen und weltfremden Mutter, aufgearbeitet hat und zu einer selbstbewussten Persönlichkeit heranwuchs.

Veröffentlicht am 02.01.2019

Eine Kindheit im Rückblick

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Lisa Brennan-Jobs ist die Tochter von Apple-Gründer Steve Jobs und der Künstlerin Chrisann Brennan. Als diese schwanger wurde, wollte sie Künstlerin werden und suchte eigentlich jemand Besseren als den ...

Lisa Brennan-Jobs ist die Tochter von Apple-Gründer Steve Jobs und der Künstlerin Chrisann Brennan. Als diese schwanger wurde, wollte sie Künstlerin werden und suchte eigentlich jemand Besseren als den nerdigen Jobs. Diese Kränkung verzieh er Mutter und leider auch Tochter lange, was Lisa in ihren Erinnerungen sehr gut beschreibt.

Lisas Erinnerungen sind gut zu lesen und lassen den Leser mehr als einmal fassungslos mit dem Kopf schütteln. Was sowohl Mutter als auch Vater ihrer Tochter antun, ist kaum in Worte zu fassen. Chrisanns Leben ist furchtbar unstrukturiert und sie zerrt ihre Tochter durch ein chaotisches Leben, während Steve Jobs dem Kind immer das Gefühl gibt, nicht gut genug zu sein. Jede Hoffnung der Tochter auf Besserung der Situation macht eigentlich alles immer nur schlimmer. Auch als Lisa als Teenager im Haus ihres Vaters wohnen darf, ist von einer wirklichen Annäherung der beiden nichts zu merken. Mir tat sie eigentlich permanent leid, weil keiner der Erwachsenen ihr ein Gefühl von Liebe vermittelte. Erst am Ende seines Lebens brachte ihr Vater es fertig, sich bei ihr für sein Verhalten zu entschuldigen, aber da war es dann ja leider schon zu spät.

Ich verstehe, dass das Buch in den USA ein riesiger Hit wurde, denn Steve Jobs ist für Apple-Fans ein Gott. Jeder, der auf eine bitterböse Abrechnung Lisas mit ihrem Vater hofft, wird hier enttäuscht, denn Lisa schreibt ihre Erinnerungen immer noch mit einer gewissen Liebe für den Vater auf. Dafür bewundere ich sie, denn verdient hat er das nicht.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Der Urvater aller Nerds

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Unzuverlässig, extrem launisch und kein bisschen berechenbar: ein solcher Eindruck entsteht während der Lektüre dieses Buches von Steve Jobs als Vater.

Lisa Brennan-Jobs ist die Autorin, Jobs' Tochter ...

Unzuverlässig, extrem launisch und kein bisschen berechenbar: ein solcher Eindruck entsteht während der Lektüre dieses Buches von Steve Jobs als Vater.

Lisa Brennan-Jobs ist die Autorin, Jobs' Tochter aus einer Beziehung, die bereits vor ihrer Geburt eine gescheiterte war, zunächst hat er sie nicht einmal offiziell anerkannt.

Und auch, nachdem dies geschehen ist, erleben wir ihn als überaus schwankende Persönlichkeit gerade in dieser Rolle. Aber mal ehrlich: hätte jemand etwas anderes vom Urvater aller Nerds (so sehe ich ihn) erwartet? Für mich ist dieses Buch die Bestätigung eines Klischees.

Und dafür ist es eigentlich ganz gut geworden, denn Lisa Brennan rechnet nicht ab mit ihrem Vater bzw. ihren Eltern. Sie berichtet. Wenn auch alles andere als emotionslos, was bei diesem Thema auch mehr als verständlich ist, ich könnte da auch nicht sachlich (oder was ich dafür halte) bleiben).

Somit ist dies keine warmherzige Familienbiographie geworden, aber auch keine ununterbrochene Auflistung von Missständen. Ob es jemanden interessiert hätte, wenn es hier nicht um Steve Jobs gegangen wäre?

Nun, es wäre sicher kein Bestseller geworden, aber ich hätte es - wenn ich dann überhaupt davon gehört hätte - auch so gern zur Hand genommen, weil ich mich einfach für Kindheitserfahrungen interessiere. Tun aber nicht viele, weswegen die öffentliche Aufmerksamkeit dem Buch sicher versagt geblieben wäre.

In gewisser Weise wird der Leser in seiner Wahrnehmung bestimmter Ereignisse manipuliert. Bspw. hat Steve Jobs jahre- wenn nicht jahrzehntelang behauptet, dass er den Apple Lisa, einen der ersten PCs überhaupt, nicht nach seiner Tochter benannt hat. Nur während eines gemeinsamen Besuchs bei U2-Sänger Bono - Lisa ist längst erwachsen - gibt er es auf dessen Nachfrage endlich zu. Schreibt Lisa Brennan-Jobs. Vielleicht behauptet er es ja auch nur.

Wie bereits erwähnt, ist dies ein sehr persönliches Werk. Eines mit so einigen Längen. Eine unbedingte Empfehlung gibt es von mir nicht, nur so viel: ich bereue die Lektüre nicht und Apple-Fans oder auch Altersgenossen der Autoren lesen das Buch eventuell mit mehr Begeisterung.