Ein interessantes Buch über eine schwierige Vater-Tochter Beziehung
Lisa Brennan-Jobs wuchs in Kalifornien auf. Sie ist die Tochter von Steve Jobs, wurde jedoch von ihrem Vater während ihrer ersten Lebensjahre nicht als seine Tochter anerkannt, bis schließlich ein DNA ...
Lisa Brennan-Jobs wuchs in Kalifornien auf. Sie ist die Tochter von Steve Jobs, wurde jedoch von ihrem Vater während ihrer ersten Lebensjahre nicht als seine Tochter anerkannt, bis schließlich ein DNA Test die Vaterschaft bestätigte. Lisas Eltern waren sehr jung und unverheiratet, ihre Mutter alleinerziehend. Sie wuchs in schwierigen Verhältnissen bei ihrer sie liebenden Mutter auf. Ihre Mutter war Künstlerin und sehr alternativ eingestellt, dementsprechend waren die beiden vor allem in Lisas ersten Lebensjahren häufig auf Wohnungssuche und lebten oft übergangsweise bei Freunden. Mit ca. 7 Jahren begann Jobs schließlich, sich mehr für Lisas Leben zu interessieren und verbrachte ab und zu Zeit mit ihr. Als Teenager lebte sie dann sogar einige Jahre bei ihm und seiner Ehefrau und deren Sohn, ihrem Halbbruder.
Die Beziehung zwischen Lisa und ihren Eltern war immer angespannt. Dies ist eine Geschichte von einem kleinen Mädchen, das immer nur eines wollte – die Liebe ihrer Eltern. Brennan-Jobs kann sehr gut schreiben, weshalb ich das Buch gerne gelesen habe, obwohl ich das Thema irgendwann ein wenig „alt“ fand. Brennan-Jobs hatte definitiv keine leichte Kindheit, und wollte bis zum Schluss vor allem Anerkennung von ihrem Vater, die er ihr jedoch nur selten gab. Sehr schön beschreibt sie die dysfunktionale Beziehung und wie sie bereit war, sogar den Kontakt zu ihrer Mutter (temporär) für ihn aufzugeben. Leider brachten alle Opfer nicht den erhofften Erfolg. Dennoch endet das Buch auf einer versöhnlichen Note.
Ich fand das Buch spannend zu lesen und würde es auch weiterempfehlen, kann jedoch nicht ganz nachvollziehen, dass es als eines der zehn New York Times Books of 2018 gewählt wurde. Ich finde Brennan-Jobs hat trotz eines schwierigen Themas den richtigen Ton getroffen und bin nicht der Meinung, dass das Buch eine Abrechnung mit ihrem Vater ist (wie wohl viele meinen, wenn man die Rezensionen liest).