Militärregime vs. magische Freigeister
In Quill, einem Regime, in welchem Kunst verboten ist und nur der blinde Gehorsam zählt, wird der 13-jährige Alex seinen Eltern und seinem Zwillingsbruder Aaron als Ungewollter entrissen und abtransportiert. ...
In Quill, einem Regime, in welchem Kunst verboten ist und nur der blinde Gehorsam zählt, wird der 13-jährige Alex seinen Eltern und seinem Zwillingsbruder Aaron als Ungewollter entrissen und abtransportiert. Das Ziel der Ungewollten lautet der Tod. Doch unerwartet kommt alles ganz anders und Alex und die anderen abtransportierten erwartet eine gewaltige Überraschung.
Tatsächlich fand ich das Regime, welches auf einer Insel abgeschottet von den Nachbarländern liegt, als ziemlich bedrückend. Alle verfügbaren Mittel werden dem Militär zugeschoben, und selbst das pfeift auf dem letzten Loch. Und trotzdem werden die Kinder regelrecht zu Mitläufern gedrillt, um dem Befehlshaber noch mehr Profit einzubringen. Oder Staatsfeinde anzuschwärzen. Fürchterlich, jedoch auch glaubhaft.
Was die verbannten, totgeglaubten Jugendlichen erleben, nun, da möchte ich nicht vorgreifen, nur so viel: Natürlich sterben sie nicht. Und Magie spielt eine gewichtige Rolle sowie irgendwann ein Kampf gegen das Militärregime. Dass die Zwillinge Alex und Aaron sich irgendwann gegenüber stehen könnten bleibt hierbei nicht aus.
Vor allem die Überraschung für die Ungewollten fand ich sehr gelungen und wie deren Schicksal anschließend aufgebaut ist. Ebenso die bedrückende Regime-Atmosphäre. An mancher Stelle empfand ich die Gut-Böse-Sicht als zu einfach, da hätte mehr aus den Charakteren herausgeholt werden können. Da es sich um den ersten von vier Bänden handelt denke ich jedoch, dass da noch einiges in den Folgebänden kommen wird, was im ersten Band vielleicht den Rahmen gesprengt hätte. Grandios ist die Idee allemal und ich hab besonders bei der späteren Konfrontation regelrecht mitgefiebert. An einigen Stellen handeln die Kinder zwar unüberlegt, das ist jedoch für Kinder völlig in Ordnung. Dieser ständige Kampfgedanke, mit dem alle Kinder aufwachsen, das ständige Intrigieren und/oder Kampftraining, wie man es auch aus anderen kampfbezogenen Romanen kennt, ist schon recht präsent hier und da und ich befürchte, das wird wohl auch in den Folgebänden so bleiben.