Die Leseprobe hat so viele Gefühle und Themen in mir aufgewühlt, dass ich nicht weiß wo ich anfangen soll. Das Cover ist wunderschön gestaltet; ich liebe die sanften Farben, die Zeichnung der beiden und wie sie einander zugewandt sind. Zweitens, sprechen wir das Offensichtliche an, die Bisexualität. Ich liebe es, wie gezeigt wird, dass die Bisexualität oft invalidiert wird, weil man immer noch in dem altmodischen Denken steckt, dass man entweder hetero- oder homosexuell ist und dass man Erfahrung braucht, um diese Dinge zu wissen. Das stimmt nicht, in keinem der beiden Fälle, denn Sexualität wie auch das Geschlecht sind ein Spektrum und verschiedene Menschen befinden sich auf verschiedenen Seiten und Stellen dieses Spektrums. Ich finde es auch wirklich gut dargestellt, wie Migrant/innen Erwartungen von Eltern aufgestellt bekommen, da die Eltern so viel ausgegeben haben, damit die Kinder ein besseres Leben haben. Aber dadurch wurde den Kindern auch eine Bürde auferlegt und Erwartungen, die sie oft nicht treffen können. Oder nur wenn sie sich selber aufgeben. Auch die Schwierigkeiten, die eigene Kultur und die eigenen Bräuche erklären zu müssen, wurden hier, in dieser kurzen Leseprobe, wirklich gut dargestellt. Subtil aber trotzdem besonders. Innerhalb von knappen 50 Seiten hat es mich hineinversetzt in Rollen, die ich teilweise verstehe, aber auch die teilweise für mich neu sind. Es hat mir Verständnis eingeflößt und mich gleichzeitig auch dazu eingeladen mehr zu lesen, um mehr über die Figuren, Kulturen und die Entwicklung herauszufinden. die beiden Hauptfiguren sind beide komplex und zeigen verschiedene Probleme auf, denn während Ishu Familienprobleme hat, mit den Erwartungen, die sie von ihren Eltern gestellt bekommt, und dem stillen Konkurrenzkampf mit ihrer Schwester, hat Hani Probleme damit ihre eigene Person inmitten von ihrem so genannten Freundinnen zu sein und sich akzeptiert zu fühlen, weshalb sie dadurch sich selber unterdrückt. Hanis Eltern zeigen eine immense Portion an Verständnis und Empathie und ich denke, dass das vor allem Menschen, die außerhalb der Kultur und Religion aufwachsen, zeigen kann, wie breit gefächert und vielfältig all das ist. Ich bin der Meinung, dass das Buch wirklich bedeutend ist, denn mlm (men loving men)-Beziehungen bekommen sehr viel Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit in allerlei Medien, wobei es bei wlw (women loving women) und vor allem bei poc-wlw-Beziehungen nicht der Fall ist. Es ist wichtig, denn es repräsentiert eine Gruppe von Menschen, die überhaupt nicht viel Sichtbarkeit bekommt. Vom Inhalt erwarte ich weiterhin das, was die Leseprobe schon darbot, aber auch Entwicklung der Selbstakzeptanz bei Ishu, wie auch bei ihren Eltern, da diese in alte Denkmuster zu verfallen scheinen und ein anders Schicksal für ihre Töchter wollen, als sie es selbst hatten. Genau das wünsche ich mir auch für Hani und natürlich hoffe ich auf eine süße Beziehung zwischen den beiden.