Queer, authentisch und berührend - ein gelungenes Debüt
Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen. Das Buch spielt in verschiedenen Zeiten und diese sind aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt (Ich - Du - Sie), handeln aber immer von der gleichen Person, ...
Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen. Das Buch spielt in verschiedenen Zeiten und diese sind aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt (Ich - Du - Sie), handeln aber immer von der gleichen Person, nämlich Selah. Das ist clever gelöst und zeigt gleichzeitig die wachsende Entfremdung der Protagonistin.
Das Thema ist sehr interessant und authentisch erzählt. Man kann sich gut in Selah hineinversetzen und ihre Gedanken nachempfinden. Allerdings ist es keine leichte Lektüre aufgrund der Thematik. Es hat mich viel zum Nachdenken gebracht und ich habe immer nur kleinere Abschnitte gelesen und diese dann erstmal nachwirken lassen.
Selah hatte als Kind einige traumatische Erlebnisse, die sie sehr geprägt haben. Ihre Kindheit war nicht leicht, sie hat darin wenig Liebe und Geborgenheit erfahren. Sie versucht sich anzupassen und ihren Mitmenschen, vor allem ihrer Mutter, zu gefallen, um wenigstens ein bisschen Anerkennung und Liebe entgegengebracht zu bekommen. Irgendwann hält sie dieses Leben nicht mehr aus und nimmt sich eine Auszeit, um ganz allein für sich herauszufinden, wie es weitergehen soll.
Mir hat das Buch gut gefallen und es hat mich sehr berührt. Der Inhalt ist zu großen Teilen bedrückend und traurig, kann aber auch Hoffnung schenken. Wichtige Themen werden hier behandelt, die unbedingt Gehör finden sollten. Es handelt sich um einen Debüt-Roman und ich bin sehr gespannt was wir noch von Luca Mael Milsch hören werden. Ich werde auf jeden Fall die Augen offen halten.