Cover-Bild Die Letzten ihrer Art
Band 3 der Reihe "Klimaquartett"
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 640
  • Ersterscheinung: 21.10.2019
  • ISBN: 9783442757909
Maja Lunde

Die Letzten ihrer Art

Roman
Ursel Allenstein (Übersetzer)

Drei Familien, drei Jahrhunderte und der alles entscheidende Kampf gegen das Aussterben der Arten.

Über Mensch und Tier und das Tier im Menschen: Vom St. Petersburg der Zarenzeit über das Deutschland des Zweiten Weltkriegs bis in ein Norwegen der nahen Zukunft erzählt Maja Lunde von drei Familien, dem Schicksal einer seltenen Pferderasse und vom Kampf gegen das Aussterben der Arten. Ein bewegender Roman über Freiheit und Verantwortung, die große Gemeinschaft der Lebewesen und die alles entscheidende Frage: Reicht ein Menschenleben, um die Welt für alle zu verändern?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2020

der Kampf gegen das Aussterben

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Ich gebe ja zu: Ich bin ein Lunde-Fan oder zumindest irgendwas in der Richtung. Im letzten Herbst erschien nun im btb-Verlag der dritte Teil des Klimaquartetts und doch bin ich sehr überrascht. "Die Geschichte ...

Ich gebe ja zu: Ich bin ein Lunde-Fan oder zumindest irgendwas in der Richtung. Im letzten Herbst erschien nun im btb-Verlag der dritte Teil des Klimaquartetts und doch bin ich sehr überrascht. "Die Geschichte der Bienen" war wochen-, gar monatelang in den Bestsellerlisten verzeichnet und viele haben den Bienen ihre Aufmerksamkeit geschenkt. Bei "Die Geschichte des Wassers" wurde es dann bereits etwas ruhiger und von dem dritten Teil "Die letzten ihrer Art" habe ich kaum etwas vernommen. Und gerade das finde ich sehr, sehr schade. Vielleicht sehe ich das nur so, weil für mich die Bienen zwar interessant, aber im Vergleich zu den anderen am schwächsten war. "Die Geschichte des Wassers" war da irgendwie schon aktueller, realistisch vorstellbarer und zeigte viel mehr von der möglichen und nahenden Katastrophenzukunft. Leider war die Geschichte für mich nicht richtig rund bzw. nicht zu Ende erzählt, was ich damals sehr schade fand, aber jetzt mit Beendung des dritten Teils, gerade gut, denn die Tochter Louise taucht wieder auf und erzählt somit auch das abschließende Ende von Teil zwei. Und schon alleine deshalb hat sich dieses Buch für mich gelohnt, aber nicht nur das... es hat die nahende Katastrophe noch einmal von einer etwas anderen Seite gezeigt. Fern ab von Flüchtlingslagern, mit Blick auf die Tierwelt, das Wetter, die Nahrungsmittelknappheit, den eher vorstädtischen Kampf ums Überleben und den Beginn von etwas Neuem. Aber eins nach dem anderen...



In Maja Lundes Roman "Die letzten ihrer Art" gibt es wie immer drei verschiedene Erzählstränge. Mit Michail Alexandrowitsch Kowrows Bericht reisen wir in die Vergangenheit, um genau zu sein ins Jahr 1881. Er ist Zoologe und arbeitet in St.Petersburg in einem Zoo. Die Menschen legten damals noch ein bisschen mehr Wert auf Unterhaltung und Außergewöhnliches. Der einstige Star war Berta, das deutsche Nilpferd... doch irgendwann hatte sich Michail daran satt gesehen. Als ihm dann eines Tages der Schädel eines getöteten mongolischen Wildpferdes gebracht wird, ist er hin und weg von der Idee gerade diese, als ausgestorben geltenden Tiere im Zoo zur Schau zu stellen. Er plant eine Expedition in die Mongolei um weitere Exemplare zu finden und versucht das dafür dringend benötigte Geld zusammenzubekommen. Nach zahlreichen Briefwechseln gewinnt er den Abenteurer Wilhelm Wolff für sich und geht mit ihm auf diese beschwerliche Reise.

Ein Jahrhundert später treffen wir dann in der Mongolei auf die Tierärztin Karin und ihren Sohn Mathias. Gemeinsam versuchen sie eine Herde der beinahe ausgestorbenen Przewalski-Pferde in die freie Wildbahn zu entlassen. Karin lebt für diese seltene Tierart und möchte nun ihr Bestes versuchen um die aus Europa überführten Tiere nach und nach an die Wildnis zu gewöhnen. Doch am Ende ist dies deutlich schwieriger als erwartet und auch die Beziehung zu ihrem Sohn, wird damit ein weiteres Mal auf die Probe gestellt.

Und dann gibt's da natürlich noch den 'Kern' dieses Romans. Wir schreiben das Jahr 2064. Der Klimakollaps ist bereits eingetreten. Die Menschen sind seit Jahren auf der Flucht in den Norden. Trockenheit, Hitze, Regen im Überfluss, das Klima spielt verrückt, die Insekten sind großteils ausgestorben und auch die Tierwelt wurde stark ausgedünnt. Eva und ihre Tochter Isa leben gemeinsam mit ein paar bis dato noch verbliebenen Tieren auf einem kleinen Hof in Norwegen. Während alle anderen um sie herum bereits geflüchtet sind, versuchen sie so lange wie möglich hier die Stellung zu halten. Alles wirkt sehr angespannt, die Situation, die Stimmung zwischen ihnen, aber auch die Beziehung zu den restlichen Bewohnern der kleinen Ortschaft. Als dann eines Tages eine fremde, abgemagerte Frau Zuflucht sucht, stellt es sie vor eine neue Herausforderung. Und als dann auch noch kurze Zeit später die Stromversorgung komplett wegbricht, sind sie so ganz auf sich alleine stellt und auch ihr Kampf ums Überleben beginnt.



Wie man vielleicht nun schon herauslesen kann, ist das verbinde Element die Tierwelt oder besser gesagt die Wildpferde. Die einen versuchen sie zu fangen, die anderen sie auszuwildern oder sie so lange wie möglich zu erhalten. Und gerade das ist unter den jeweils vorherrschenden Umständen eine enorme Herausforderung, aber nicht nur das, denn nach dem Klimakollaps ist die ganze Welt ein nach und nach wegbröckelnder Gletscher, der kaum noch Hoffnung zulässt und für übergeordnete Bedrohungen sorgt.

Dieser Roman eröffnet so ein bisschen den Blick auf die mögliche Katastrophe der Zukunft, aber er ist auch zwischenmenschlich eine Erfahrung. Sie alle sind nicht allein, versuchen mit den Menschen um sich herum klar zu kommen und sich zu entwickeln. Gerade durch diese Erlebnisse finden sie mehr und mehr zueinander. Alle sind in irgend einer Art auf der Suche nach dem großen Glück und finden, wenn überhaupt, eher zurück zum Wesentlichen bzw. Wichtigeren im Leben. Die einen finden etwas mehr, andere verlieren oder nabeln sich ab. Und so prallen hier dann 'auf der zweiten Ebene' auch sehr unterschiedliche Geschichten aufeinander und das macht diesen Roman dann auch sehr faszinierend und bewegend. Ich rede nun bewusst etwas drum herum, denn gerade die jeweiligen Enden machen diesen Roman für mich aus. Gefühlt war es irgendwie so eine unerwartete, thematische Wendung innerhalb dieses doch recht pferdelastigen Schauspiels. Und ich bin ganz gewiss kein Pferdefreund, habe mich zeitweise sogar nur auf die Geschichte Evas fokussiert, um dann im letzten Drittel wieder alle Protagonisten 'neu' zu entdecken und ihren Erlebnissen zu verfolgen. Und dann war ich tatsächlich auch von den Pferden sehr begeistert. Es ist so eine große, vielschichtige Herausforderung, die ihren Ursprung bereits vor Hunderten von Jahren gefunden hat. Manchmal sind es gerade diese schwächeren Arten, die ohne die Hilfe des Menschen, evolutionär vielleicht sogar schon ausgestorben wären oder sich eben einfach weiterentwickelt hätten. Die Pferde, so heißt es, überlebten, weil man sie eben fing und gezielt vermehrte, ein Auge drauf warf und sich die Population erholen konnte. Und gerade das sollten wir Menschen dann auch mehr als Aufgabe unseres Könnens und Handelns betrachten. Schwächeren helfen, egal ob Mensch oder Tier. Gerade dadurch würden wir dann auch wieder mehr an einem Strang ziehen und zusammenwachsen. Vielleicht ist das nun wieder sehr reininterpretiert, aber ich empfinde jede Geschichte so ein bisschen als Zeichen der Hilfsbereitschaft, des Zusammenhalts, aber eben auch als optimistischen Kampf für das Leben und als Zuversicht, eben dass es wieder bessere Zeiten geben wird.

Dieser Roman endet mit einem Abschnitt über Mathias in der Mongolei 2019. Die Geschichte ist noch nicht vorbei und nun hoffe ich wirklich, dass sich dann in Lundes viertem Band alles noch einmal irgendwie zum Besseren wenden wird oder wartet da doch die große Katastrophe? Wir werden es erfahren.... irgendwann.

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Veröffentlicht am 04.11.2019

Die Geschichte des Przewalski-Pferdes

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Gebundene Ausgabe: 638 Seiten
Verlag: btb Verlag (21. Oktober 2019)
ISBN-13: 978-3442757909
Originaltitel: Przewalskis hest
Übersetzung: Ursel Allenstein
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch ...

Gebundene Ausgabe: 638 Seiten
Verlag: btb Verlag (21. Oktober 2019)
ISBN-13: 978-3442757909
Originaltitel: Przewalskis hest
Übersetzung: Ursel Allenstein
Preis: 22,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Die Geschichte des Przewalski-Pferdes

Inhalt:
1883. Der St. Petersburger Zoologe Michail berichtet über eine Expedition mit dem Deutschen Wilhelm Wolff. Die beiden Männer haben einige Przewalski-Pferde aus der Mongolei in den St. Petersburger Tierpark gebracht.

1992. Die deutsche Tierärztin Karin reist in die Mongolei, um in Europa gehaltene Przewalski-Pferde dort wieder auszuwildern.

2064. Die Norwegerin Eva lebt mit ihrer Tochter Isa auf einem Hof, auf dem allerlei seltene Tiere gehalten worden waren. Übrig sind u.a. noch zwei Przewalski-Pferde, deren Fortbestand Eva um jeden Preis sichern möchte. Dabei muss sie täglich um ihr eigenes Überleben und das ihrer Tochter kämpfen.

Meine Meinung:
Dies ist der 3. Band des Klima-Quartetts von Maja Lunde. Auch wenn eine der Figuren aus einem früheren Band bereits bekannt ist, kann dieses Buch vollkommen selbstständig gelesen werden.

Während „Die Geschichte der Bienen“ mich komplett begeistern konnte und „Die Geschichte des Wassers“ etwas zäh war, fesselte mich „Die letzten ihrer Art“ wieder sehr. Trotzdem kommt es für mich an den 1. Teil nicht ganz heran, da die Kernaussage des Romans nicht so deutlich herausgearbeitet ist wie in den Vorgängerbänden. Alles dreht sich hier um das Urpferd, das sogenannte Przewalski-Pferd oder auch Thak, das immer wieder vom Aussterben bedroht ist. Allerdings hat dieses Pferd keinen so direkten Nutzen für den Menschen wie die Biene. Insofern wirken die drei Erzählungen nicht so eindringlich wie die des 1. Bandes.

Trotzdem habe ich sie sehr gerne gelesen. Maja Lunde ist eine begnadete Erzählerin, die in mir sogar Begeisterung für historische Geschichten wecken kann (Historisches finde ich sonst todlangweilig). Mir gefielen hier alle drei Zeitebenen gleichermaßen; jede hat ihre ganz besondere Geschichte zu bieten und enthält viel Gefühl, aber auch Spannung und natürlich eine ganze Menge Gesellschaftskritik, aber ohne erhobenen Zeigefinger.

Auch wenn das Pferd im Mittelpunkt des Romans zu stehen scheint, muss man sich nicht unbedingt dafür interessieren, um dieses Buch genießen zu können. Die Handlung drumherum hat so viele verschiedene Aspekte aufzuweisen, dass es nie langweilig wird.

Der Schreibstil ist der jeweiligen Zeit und dem Ort angemessen. Er ist bildgewaltig und leicht zu lesen. Von den Personen erhält man ein recht klares Bild, und auch die Orte und Landschaften erwachen vor dem inneren Auge zum Leben.

Nun bin ich schon gespannt, was uns im 4. Teil des Klima-Quartetts erwartet, den ich auf jeden Fall lesen will.

Das Klima-Quartett:

1. Die Geschichte der Bienen

2. Die Geschichte des Wassers
3. Die Letzten ihrer Art

★★★★☆

Veröffentlicht am 16.04.2021

Ist lesenswert, wenn auch weniger eingängig in ihrer Botschaft und leider etwas schwächer als die Vorgänger.

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Wir begleiten drei Menschen aus drei verschiedenen Jahrhunderten. Gemeinsam haben sie ihre Leidenschaft für vom Aussterben bedrohte Tierarten - vor allem für Wildpferde. Alle kämpfen sie auf ihre Weise ...

Wir begleiten drei Menschen aus drei verschiedenen Jahrhunderten. Gemeinsam haben sie ihre Leidenschaft für vom Aussterben bedrohte Tierarten - vor allem für Wildpferde. Alle kämpfen sie auf ihre Weise für das Überleben ihrer Art.

Eva lebt mit ihrer Tochter Isa 2068 in Norwegen. Es ist niemand mehr da, ganz Europa wandert. Die Dürre hat sie zur Flucht gezwungen. Zuerst gab es einen Kollaps, darauf folgte ein sieben Jahre anhaltender Krieg. Das Ökosystem ist völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Einige Tierarten überlebten das nicht, andere profitierten davon.

Nun lebt sie abgeschottet auf ihrem Hof, beschützt wilde, beinah ausgestorbene Tiere und hat keinen Kontakt zur Außenwelt, seit die Telefonverbindungen abgebrochen sind. Ihre Tochter möchte sie zum Weggehen bewegen, aber Eva hängt an dem Hof und an ihren Wildpferden.

Als Louise auftaucht und sie sie bei sich aufnehmen, ändert sich die Dynamik. Ich mochte, wie die Autorin zeigt, dass schwere Zeiten das Schlechteste, aber auch das Beste in den Menschen hervorbringt. Louise ergänzt die kleine Familie perfekt.

Karin ist Tierärztin und ihre Geschichte beginnt 1992 in der Mongolei Karin, denn dort startet sie ein Auswilderungsprojekt für Wildpferde. Sie bringt die Takhis zurück in die mongolische Steppe. Es sind die Pferde, die schon auf den Höhlenmalereien der Steinzeit zu sehen waren und sie hat eine ganz besondere Beziehung zu ihnen.

Ich mochte Mathias, Karins Sohn. Er ist so offenherzig und direkt, sehr sympathisch. Die Beziehung zwischen Mutter und Sohn schien durch irgendetwas erschüttert und ich bin nicht dahintergekommen, warum sie Karin ihm gegenüber so distanziert verhält. Sie ist ihm gegenüber so abweisend. Ich habe die Beziehung der beiden nicht so richtig verstanden. Er hat eine Drogen-Vergangenheit. Die Distanz, die von ihr ausgeht, konnte ich aber trotzdem nicht verstehen. Schuld? Scham? Kann sie sich einfach nicht in die Mutterrolle einfügen? Auch sonst konnte ich nicht viel mit ihr anfangen. Mit Karin bin ich nicht warm geworden. Sie ist so anstrengend. Ich habe ständig über sie die Augen gerollt. Die Versuche ihrer Mitmenschen, mit ihr in Beziehung zu gehen, hat sie allesamt abgeschmettert. Sie lebt scheinbar nur für ihre Tiere. Und die Geschichte der Auswilderung der Pferde habe ich mit Begeisterung verfolgt. Mit eine:r sympathischeren Protagonist:in hätte es aber noch mehr Spaß gemacht ^^

Zuletzt ist da noch Michail. Er lebt 1883 in St Petersburg und auch er interessiert sich für Wildpferde. Er hat eine hohe Stellung in einem Zoo und möchte ein paar Exemplare als Attraktion herholen.

Auch wenn seine Geschichte eigentlich ziemlich spannend war, hat sie sehr lange gebraucht, bis sie mich packen konnte. Er und Wilhelm planten eine Reise in die Mongolei, um Wildpferde einzufangen. Bis sie endlich aufgebrochen sind war die Hälfte des Buches vorbei und es ist nichts Nennenswertes passiert. Dafür mochte ich die beiden Figuren in dieser Geschichte am liebsten. Michail und Wilhelm sind beide ganz besonders. Liebenswert und brennen für ihre Leidenschaft. Ich dachte die ganze Zeit, es würde vielleicht zwischen den beiden knistern. Ich habe mich mit den beiden sehr wohlgefühlt.

Ich mag Maja Lundes Art zu erzählen. Es sind zunächst immer drei Geschichten von verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Zeiten. Erst hat man gar nicht das Gefühl, dass die Geschichten etwas miteinander zu tun haben, aber am Ende erkennt man die losen Fäden und dass zwar jede Geschichte für sich steht, aber alles auch irgendwie zusammenhängt.

Außerdem hab ich mich sehr gefreut, eine der Geschichten aus dem letzten Buch in diesem hier weiterlesen zu dürfen. Es war eine Geschichte, die mich damals schon sehr betroffen gemacht und sehr interessiert hat und sie hat in diesem Buch noch einen Abschluss bekommen.

Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen. Es gab allerdings viele Längen und mit einigen Figuren hatte ich meine Probleme. Es war schwächer als die beiden Vorgänger, aber die warnende Botschaft, die dahintersteckt ist einfach lesenswert. Ich bin schon gespannt auf den Abschlussband.

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Veröffentlicht am 04.11.2019

Die letzten ihrer Art

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Nachdem mich die Autorin mit ihren letzten beiden Werken sehr positiv überraschen konnte, wollte ich "Die letzten ihrer Art" natürlich auch unbedingt lesen. Auch dieses Mal gibt es wieder drei Handlungsstränge, ...

Nachdem mich die Autorin mit ihren letzten beiden Werken sehr positiv überraschen konnte, wollte ich "Die letzten ihrer Art" natürlich auch unbedingt lesen. Auch dieses Mal gibt es wieder drei Handlungsstränge, die den Leser zu unterschiedlichen Schauplätzen und Zeiten führen.

Zum einen begleitet man Zoologe Michail Alexandrowitsch Komorow im Jahre 1883, der sich auf eine Expedition in die Mongolei begibt um Wildpferde einzufangen und nach Petersburg zu bringen. Diese Abschnitte erlebt man als eine Art Rückblende und für mich hat es sich angefühlt, als würde man das Tagebuch von Michail lesen.
Im zweiten Erzählstrang, der 1992 spielt geht es um Karin. Die Wildpferde sind inzwischen in der Mongolei ausgestorben und daher setzt Karin alles daran sie dort wieder anzusiedeln.
Der letzte Handlungsstrang führt uns in Stück weit in die Zukunft in das Jahr 2064 nach Norwegen. Dort lebt Eva gemeinsam mit ihrer Tochter Isa auf einem Hof, zusammen mit ein paar Kühen, Hühnern und Thakis. Das Leben ist hart und karg und die Umgebung um sie herum nahezu verlassen. Verzweifelt versucht Eva die letzten Wildpferde durchzubringen und ihre Art vor dem Aussterben zu retten.

Obwohl jede dieser Geschichten, jedes Schicksal für sich selbst steht, so sind sie doch auch alle miteinander verbunden. Dieses Mal ist die Botschaft allerdings nicht so klar formuliert, wie man es sonst von der Autorin gewohnt ist. Man muss auf die kleinen Details achten und vor allem zwischen den Zeilen lesen, um das Anliegen von Maja Lunde in seiner Gesamtheit zu erfassen.

Der Abschnitt über Eva und Isa hat mir hierbei mit deutlichem Abstand am besten gefallen. Aufgeregt und gespannt habe ich den Überlebenskampf der beiden starken Frauen verfolgt und hätte sie gerne noch weiter begleitet.
Michael war ebenfalls eine interessante Figur für mich, auch wenn es hier die ein oder andere unnötige Ausschweifung gab. Gar nicht warm geworden bin ich mit Karin und ihrem Versuch die Pferde wieder auszuwildern. Es verlief sehr schleppend und diese Szenen konnten mich so gar nicht fesseln. Ich muss auch gestehen, dass ich hier ein paar Seiten überblättert habe, da es einfach zu langweilig war.

"Die letzten ihrer Art" zeigt den Klimawandel und die daraus resultierenden Probleme von einer ganz neuen Seite und während der Mensch die Welt um sich herum und die eigenen Existenz mehr und mehr zerstört, gibt es da diese Pferde, die einfach immer weiter machen, als würde die Welt um sie herum still stehen.

Veröffentlicht am 15.05.2020

Drei Geschichten um die Przewalski-Pferde

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Maja Lunde bleibt ihrer Linie treu. Auch diesmal lautet das Motto "Drei Geschichten - ein Thema". Das Thema sind nach den Bienen und dem Wasser nun die Wildpferde.

1992 versucht die Tierärztin Karin ...

Maja Lunde bleibt ihrer Linie treu. Auch diesmal lautet das Motto "Drei Geschichten - ein Thema". Das Thema sind nach den Bienen und dem Wasser nun die Wildpferde.

1992 versucht die Tierärztin Karin mit ihrem Sohn Mathias Wildpferde in der Mongolei auszuwildern. Dabei geht es nicht nur um die Schwierigkeiten des Pferdeprojekts sondern auch darum Mathias, der seit Jahren drogenabhängig ist, wieder auf den rechten Weg zu verhelfen. Unterstützt wird sie dabei durch den Einheimischen Jochi.

1883 macht sich der Petersburger Michail Alexandrowitsch Kowrow mit dem deutschen Tierfänger Wilhelm Wolff auf den Weg in die Mongolei, um dort die seltenen Wildpferde zu fangen und in den St. Petersburger Zoo zu bringen. Von seiner Reise berichtet er in Form eines Reiseberichtes.

2064 kämpfen Eva und ihre Tochter Isa ums Überleben. Das Leben in Norwegen ist mittlerweile sehr schwer geworden. Die meisten Menschen sind bereits fortgezogen. Der ehemalige Tierpark ihrer Familie besteht nur noch aus wenigen Tieren. Darunter sind auch zwei Wilfpferde.

Maja Lunde erzählt die drei Geschichten im Wechsel. Auch wenn das Grundthema das selbe ist, sind die Geschichten doch sehr unterschiedlich. Am besten hat mir dabei die Erzählung aus der Zukunft gefallen. So richtige Freude beim Lesen ist diesmal jedoch leider nicht aufgekommen.

Die Covergestaltung kann ich nicht so recht nachvollziehen. Nachdem die ersten beiden Bücher ein einheitliches Layout haben, wurde diesmal plötzlich die Schriftart und Schriftgröße geändert.

Insgesamt gebe ich dem Buch 3 von 5 Sterne.