Wunderschöne, stimmungsvolle, weihnachtliche Romance mit wichtiger Botschaft, jenseits der Kitschgrenze. Unbedingt lesen!
Die Vorweihnachtszeit ist eine schwierige Zeit für Keeley. Denn seit des tragischen Unfalltodes ihrer Schwester, klafft eine große Lücke innerhalb der Familie. Und auch Keeley, die in diesen Unfall involviert ...
Die Vorweihnachtszeit ist eine schwierige Zeit für Keeley. Denn seit des tragischen Unfalltodes ihrer Schwester, klafft eine große Lücke innerhalb der Familie. Und auch Keeley, die in diesen Unfall involviert war, ist körperlich nicht mehr dieselbe. Ihr musste eine Niere transplantiert werden. Doch sie erholte sich davon und kämpfte sich Stück für Stück wieder ins Leben zurück. Allerdings musste sie ihren Job, ihr Herzensprojekt auf Eis legen und wieder zurück zu den Eltern ziehen, weil sie anfangs noch zu schwach war.
Keeleys Eltern umsorgen sie seitdem, doch mittlerweile stört es die junge Frau sehr, so überbehütet und abgeschirmt zu werden.
Als eine E-Mail der Mutter der Nierenspenderin eintrifft, will Keeleys Mom diese Nachricht vor ihrer Tochter verbergen, doch diese hört zufällig eine Unterhaltung ihrer Eltern mit an und erfährt schließlich, dass sie eine Einladung nach Paris erhalten hat, da die Mutter der Organspenderin sie unbedingt kennen lernen möchte.
Obwohl Keeley ein wenig mulmig bei dem Gedanken ist- denn schließlich sorgte erst der Tod der Spenderin dafür, dass sie überleben durfte, beschließt sie die Reise, zusammen mit ihrer besten Freundin Rach, anzutreten.
Zuvor muss sie sich jedoch von einer anderen, guten Freundin verabschieden, die in einem Hospiz liegt, in dem Keeley seit ihrer Transplantation ehrenamtlich hilft und die ihr das Versprechen abnimmt, die Parisreise zu genießen und die Freude am Leben und an der Liebe zurückzugewinnen. Keeley verspricht ihr ihren Wunsch zu beherzigen und Erica mit vielen Schnappschüssen und Videos aus dem vorweihnachtlichen Paris abzulenken.
Schon wenige Tage später befinden sich Keeley und Rach in der Stadt der Liebe und können in einem der luxuriösesten Hotels in Paris übernachten, denn die Mutter der Organspenderin ist im Besitz einer Hotelkette. Allerdings macht diese sich zunächst rar, so dass die beiden jungen Frauen zunächst auf eigene Faust die Stadt und deren Sehenswürdigkeiten erkunden wollen. Als Keeley einem attraktiven Fremden auf der Straße vor dem Hotel begegnet, der auf der Jagd nach einem entflohenen Pinguin ist, glaubt sie zunächst, er wäre ein Zooangestellter. Beherzt beteiligt sie sich an der Rettung des Tieres, was ihr die Dankbarkeit des Mannes einbringt. Ethan Beauchard ist, was Keeley nicht ahnen kann, jedoch einer der Mitbesitzer der Hotelkette und leidet seit dem Tod seiner Freundin sehr…
Es gibt gewisse Rituale, die ich pflege. So beispielsweise liebe ich es, mich schon im Oktober mit weihnachtlicher Lektüre einzudecken, um mich langsam aber sicher, auf die Weihnachtszeit einzustimmen. Und was ist schöner, als eingemummelt auf der Couch mit heißem Tee und Keksen vor sich auf dem Tisch stehen, stimmungsvolle Romances zu lesen, während es draußen ungemütlich vor sich hinnieselt?
Mandy Baggots Romane gehören, seitdem ich vor Jahren ihren ersten Roman „Winterzauber in Manhattan“ las, dazu. Was mir als kleiner Coverlayoutfan besonders gut gefällt, ist, dass der Verlag die wunderschöne Covergestaltung beibehalten hat. Das festliche Cover wird zusätzlich von Glitzerelementen aufgewertet und die Bücher sind ein schöner Hingucker im Regal! Aber natürlich kann sich auch der Inhalt sehen/lesen lassen! Schließlich sollte man ein Buch ja nicht allein wegen seiner schmucken Optik bewerten.
Normalerweise erzählt Mandy Baggot leichte, süße, weihnachtliche Liebesgeschichten mit Happy End. Doch „Winterzauber an der Seine“ wartet diesmal mit einem ernsteren Grundthema auf und macht darauf aufmerksam, wie wichtig Organspenden sind. Das ist an sich ja schon sehr lobenswert; regt es vielleicht den ein oder anderen Leser zum Nachdenken an, (ohne missionieren zu wollen) doch auch die Story über Keeley, die Überwindung ihrer innerlichen Erstarrung bis hin zur Selbstfindung, konnte mich zu Hundertprozent überzeugen und berühren. Man kann sich gut in die Romanheldin hineindenken, aber auch die wichtigen Menschen in ihrem nahen Umfeld verstehen, die sich um sie sorgen.
Keeley, Rach und Erica besitzen einen schönen trockenen, britischen Humor, der dafür sorgt, dass der Roman trotz tragischer Elemente niemals zu schwermütig wird und die Liebesgeschichte, die die Autorin hier erzählt, wird einfach nur schön, warmherzig und romantisch dargeboten. Was mir ebenfalls gut gefallen hat, war, dass der Romanheld Ethan nicht nur Staffage bleibt, sondern dass Mandy Baggot, dem Leser, auch seine Gedanken- und Gefühlswelt offenbart. Mit „Winterzauber an der Seine“, ist ihr jedenfalls wieder ein großer Wurf gelungen, denn sie beweist, dass es doch noch wunderschöne Weihnachtsromances gibt, die ganz ohne Kitsch und Schmalz auskommen. Und die vielen Geheimtipps bezüglich der Pariser Sehenswürdigkeiten fand ich ebenfalls klasse!