Cover-Bild Gleißendes Licht
(20)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rowohlt
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 31.01.2023
  • ISBN: 9783498003142
Marc Sinan

Gleißendes Licht

Türkisch. Deutsch. Armenisch. Eine Familiengeschichte voller Glanz, Tragik und Gewalt.

Als der Berliner Komponist Kaan für einen längeren Aufenthalt nach Istanbul reist, wird er mit Gewalt auf die verschüttete Geschichte seiner Familie gestoßen. Deutlich und unerwartet überkommt ihn das Trauma seiner Großmutter, die durch den Völkermord an den Armeniern zur Waise wurde.

Kaan beginnt, sich zu erinnern: an seine Großeltern, sie Armenierin, er Türke, die in den Jahren der Republik unter Atatürk zu Wohlstand kamen, um am Ende doch alles zu verlieren. An seine Mutter, die ihre türkische Heimat für einen deutschen Mann hinter sich ließ. An seine eigene Kindheit, Besuche bei den Großeltern am Schwarzen Meer, die nach grünen Bohnen und salzigem Fisch schmeckten, nach der Wärme der Bağlama klangen und in den Farben der Wellen leuchteten. Und während Kaan erzählt, erfasst ihn ein Wunsch nach Rache. Und nach Vergebung.

Marc Sinans Romandebüt besticht durch Erfindungskraft, Poesie und fantastische Erzähllust.

 

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2023

Ernster Hintergrund bildgewaltig erzählt

0

Das Cover wäre mir im Buchladen nicht wirklich auffallen, aber der geschichtliche und politische Hintergrund hatte mich sofort neugierig gemacht. Die Beteiligung des Deutschen Kaiserreichs am Völkermord ...

Das Cover wäre mir im Buchladen nicht wirklich auffallen, aber der geschichtliche und politische Hintergrund hatte mich sofort neugierig gemacht. Die Beteiligung des Deutschen Kaiserreichs am Völkermord an den Armeniern ab 1915 ist ein Thema, das gerne verschwiegen wird, über das ich mich aber schon in der Sachliteratur näher informiert hatte.
Als ich den Autor dieses Buches googelte, erfuhr ich , dass er eigentlich Gitarrenvirtuose und Komponist ist: in Gleißendes Licht arbeitet er erstmals literarisch.
Schon die Kombination von verschiedenen literarischen Formen zu Beginn des Romans ließen auf ein besonderes Leseerlebnis schließen.
"Kaan" heißt der Protagonist , ein Junge, der Mitte der 70er-Jahre in einer kleinen bayerischen Gemeinde im Raum München geboren wird und diesen Namen fürchterlich findet. Aber er hat eine resolute und ehrgeizig Mutter, die ALLES für ihren Sohn tut.
Diese Frau trägt denselben Namen wie Marc Sinans echte Mutter. Der Roman trägt starke autobiografische Elemente – darauf weist der Autor auch im Nachwort hin.
Die Handlung springt zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her – sie ist nicht chronologisch erzählt. Da ist es manchmal schwierig , den Erzählsträngen zu folgen , sie zu verbinden , auch wenn es genaue zeitlich Angaben gibt.
Die Familiengeschichte ist eng verbunden mit der Vertreibung der Armenier; Sinans türkischer Großvater Hüseyin war am Schwarzen Meer als Profiteur dieser Vertreibung zu großem Reichtum gekommen.
Und da ist die Großmutter Vahide ,die als kleines Kind armenischer, also christlicher Eltern zurückgelassen und von muslimischen Adoptiveltern aufgezogen wurde.
Der Roman ist kein Sachbuch , vielleicht auch als Abgrenzung dazu , bleibt manches im Verborgenen. Vielleicht auch , weil der Protagonist – evtl. auch der Autor?- sich unschlüssig ist , wie die Episoden zu bewerten sind , geraten diese manchmal ein wenig zu durcheinander.
Aber in jeden Fall ist dem Autor ein sehr persönliches und kreatives Buch gelungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.04.2023

Hat meine Erwartungen nicht erfüllt

0

Der Musiker und Komponist Marc Sinan hat mit "Geißendes Licht" seinen ersten Roman vorgelegt. Das Werk trägt viele autobiographische Züge. Kaan, der Protagonist von Gleißendes Licht, hat ebenso wie Sinan ...

Der Musiker und Komponist Marc Sinan hat mit "Geißendes Licht" seinen ersten Roman vorgelegt. Das Werk trägt viele autobiographische Züge. Kaan, der Protagonist von Gleißendes Licht, hat ebenso wie Sinan türkisch-armenische Wurzeln. Kaan begibt sich auf Spurensuche in der Heimat seiner Familie. Auf poetische (mir an vielen Stellen zu poetisch) Art und Weise wird das Leiden der durch Völkermord traumatisierten Armenier in eine Geschichte gegossen, die durch das häufige Springen in unterschiedliche zeitliche Ebenen für mich oft kaum lesbar war.

Ich hatte mir mehr erhofft von Marc Sinans Buch. Zu oft habe ich den roten Faden der Geschichte verloren. Die Handlung springt nicht nur zwischen den Zeiten, auch durch Kaans häufig wirre Träume wird es nicht leichter der Handlung zu folgen.

Über die Geschichte des Völkermords durch die Türken an den Armeniern erfährt man leider nicht sehr viel. Mich hat Gleißendes Licht leider nciht begeistern können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.02.2023

Hatte mehr erwartet

0

Der Komponist Kaan, als Sohn eines Deutschen und einer Türkin in Deutschland geboren, reist für längere Zeit nach Istanbul. Dort wird er von der Vergangenheit seiner Familie eingeholt, vom Völkermord an ...

Der Komponist Kaan, als Sohn eines Deutschen und einer Türkin in Deutschland geboren, reist für längere Zeit nach Istanbul. Dort wird er von der Vergangenheit seiner Familie eingeholt, vom Völkermord an den Armeniern und der fehlenden Aufarbeitung, die sich nun als Trauma durch die unterschiedlichen Generationen der Familie zieht.
So sehr ich mich auch auf den Roman gefreut hatte, so ernüchtert schlage ich ihn am Ende zu. Was eindringlich und vielversprechend begann, verläuft sich bald in zahlreichen Zeitsprüngen quer durch die Familiengeschichte. Die einzelnen Zeitebenen waren dabei zwar durchaus spannend zu lesen, ich hatte aber einfach das Gefühl, dass sich hier zu viele Fäden ineinander verwirren und am Ende allenfalls ein Knäuel bilden, aus dem lauter lose Enden rausragen. Mit dem Schreibstil hatte ich stellenweise dann auch noch so meine Probleme, weil es häufiger mal vorkommt, dass ein einzelnes Wort mehrmals hintereinander wiederholt wird - nicht tragisch, aber irgendwie überflüssig bis störend in meinen Augen.
Davon abgesehen mochte ich den Stil aber, das ist also ein eher kleinerer Kritikpunkt. Auch, dass mir Kaan fast den ganzen Roman hindurch unsympathisch war, kann ich verkraften, denn ein Buch braucht nicht unbedingt sympathische Charaktere, um gut zu sein, wenn denn der Rest stimmt. Was hier aber leider eher nicht der Fall war. Ich hatte mir mehr zum Thema Völkermord gewünscht, einfach eine tiefergehende Auseinandersetzung damit. Denn ja, das Thema wird mehrmals angesprochen und es wird auch ersichtlich, dass es einen großen Einfluss auf das Leben der Protagonist*innen hat; aber insgesamt war es mir doch zu knapp abgehandelt. Gegen Ende, ca. ab dem letzten Drittel, bin ich während des Lesens dann gedanklich immer häufiger abgeschweift, da hat mich der Roman dann nach und nach verloren.
Das war viel Kritik, durchweg schlecht fand ich den Roman aber trotzdem nicht. Sagen wir einfach, dass er mich dazu motiviert hat, mir an anderer Stelle mehr Informationen zu dem Thema anzulesen, und das ist doch auch schon was!

Veröffentlicht am 18.02.2023

zu viele bizarre und chaotische Episoden

0

Auszug Klappentext:
Als der Berliner Komponist Kaan für einen längeren Aufenthalt nach Istanbul reist, wird er mit Gewalt auf die verschüttete Geschichte seiner Familie gestoßen. Deutlich und unerwartet ...

Auszug Klappentext:
Als der Berliner Komponist Kaan für einen längeren Aufenthalt nach Istanbul reist, wird er mit Gewalt auf die verschüttete Geschichte seiner Familie gestoßen. Deutlich und unerwartet überkommt ihn das Trauma seiner Großmutter, die durch den Völkermord an den Armeniern zur Waise wurde.
Kaan beginnt sich zu erinnern: an seine Großeltern, sie Armenierin, er Türke, die in den Jahren der Republik unter Atatürk zu Wohlstand kamen, um am Ende doch alles zu verlieren. Als er beginnt, seine Familiengeschichte aufzuschreiben, erfasst ihn ein Wunsch nach Rache. Und nach Vergebung.

Mein persönlichen Leseeindrücke
Ich habe dieses Buch ausgesucht, weil mich letztes Jahr Laura Cwiertnias Roman „Auf der Straße hießen wir anders“, in der sie die Geschichte ihrer armenischen Familie erzählt, sehr berührt hatte. Ich wollte mehr erfahren und die Leseprobe machte mich neugierig.
„Gleißendes Licht“ ist der Debütroman des bekannten Gitarristen und Komponisten Marc Sinan und beim Stöbern im Internet erfahre ich, dass er durchaus autobiografisch ist.
Normalerweise stören mich Erzählungen auf mehreren Zeitebenen nicht, ich mag es auch gern verwoben und kompliziert, das fordert mich beim Lesen. Hier aber ist das nicht optimal gelungen und die Geschichte zerfällt ins Unübersichtliche. Es fehlt mir eine Führung, die mich durch die ständig wechselnden Orte und Zeiten begleitet.
Die Erinnerungen an die Großeltern und die Aufzeichnung ihrer Geschichte ist sehr gelungen und ich fühle besonders mit der Großmutter, der das Schicksal hart zugesetzt hatte. Anders sieht es mit dem Icherzähler Kaan aus. Es zeigen sich relativ schnell ungewöhnliche Charakterzüge, die, als die Handlung in der Gegenwart spielt, klare psychotische Symptome annimmt. Ich bin verwirrt – ist das noch reeller Bezug zu Marc Sinans Person oder Fiktion? Was sich immer dahinter verbirgt, mich schreckt das ab, mit geistiger Krankheit habe ich meine Probleme.
Vielleicht hätte ich Kaans Zerrissenheit besser verstehen können, wenn die Handlung geordneter geschrieben stünde. Die Rache ist mit das stärkste und gefährlichste menschliche Gefühle und je kaltblütiger und berechnender sie ausgeführt wird, umso letaler ist ihr Resultat. Dass Kaan dieser schlussendlich nicht verfällt ist durchaus positiv, aber er kann sich von den Dämonen der alten armenischen Sage nicht befreien und bleibt für sich und seine Menschen eine gefährliche Mischung.

Fazit
Der Debütroman „Gleißendes Licht“ von Marc Sinan hätte Potential doch die chaotische Erzählweise und die psychotischen Episoden zerstören den Charme der sehr gelungenen Passagen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.02.2023

Familiengeschichte

0

Kaan lebt als Musiker in München, die Beziehung zu seiner Freundin ist nicht ganz einfach. Zusehr spielt auch seine von Gewalt geprägte Vergangenheit noch heute in sein Leben und Tun mit hinein. ...

Kaan lebt als Musiker in München, die Beziehung zu seiner Freundin ist nicht ganz einfach. Zusehr spielt auch seine von Gewalt geprägte Vergangenheit noch heute in sein Leben und Tun mit hinein. Als seine Anneanne stirbt begibt er sich zusammen mit seiner Freundin in die Heimat. Es kommen Geschichten aus der Vergangenheit zur Sprache und werden angefangen zu verarbeiten. Die Geschichte umfasst die Armenier, Türken und auch sein Leben in Deutschland.

Aufgeteilt in viele Kapitel die in unterschiedlichen Zeiten bis hin in die Zukunft spielen, arbeitet der Autor hier auch Elemente seiner eigenen Geschichte auf und ordnet sie ein. Durch die klare Bezeichnung fällt es leichter zu folgen, dennoch geht es mir zu sehr durcheinander. Der poetische Schreibstil, mit einigen eingestreuten Gedichten ist Geschmackssache. Ich hatte mir jedoch mehr erhofft.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere