Schon auf den ersten 50 Seiten bemerkte ich allerdings, dass der Schreibstil von Maria Adolfsson einfach nicht meins ist. Ich mag es nicht, wenn ellenlang die Landschaft, die Kleidung einer Person oder ...
Schon auf den ersten 50 Seiten bemerkte ich allerdings, dass der Schreibstil von Maria Adolfsson einfach nicht meins ist. Ich mag es nicht, wenn ellenlang die Landschaft, die Kleidung einer Person oder auch die Einrichtung einer Wohnung beschrieben wird. Und genau das passiert regelmäßig in diesem Krimi. Dadurch wird die eigentliche Handlung immer wieder ausgebremst und kommt nur schleppend langsam voran. Das hat mich schon sehr gestört, sodass ich irgendwann gnadenlos alle Landschafts- Personen- und Einrichtungsbeschreibungen übersprungen habe. Ich denke, wenn man diese Passagen gekürzt, manche vielleicht ganz weggelassen hätte, hätte man um die 100 Seiten gespart. Aber auch so muss ich leider sagen, dass mich das mich „Doggerland.Fehltritt“ immer nur Passagenweise fesseln konnte, denn die Ermittlungen geraten häufig ins Stocken, ein ständiges Stop-and-go. Auf den letzten 200 Seiten kam die Handlung dann in Schwung und hat mich gänzlich gefesselt.
Die Handlung wird durch zwei Handlungsstränge wiedergegeben, die sich nach und nach wie ein Puzzle zusammenfügen. Der erste Handlungsstrang, der auch deutlich im Mittelpunkt steht, erzählt von den Ermittlungen und auch von einigen Ereignissen in dem Leben von Kommissarin Karen Eiken Hornby, die ein einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat. Der zweite Handlungsstrang schildert Ereignisse aus den 70er Jahren. Es hat ziemlich lange gedauert, bis bei mir der Groschen gefallen ist und sich die Zusammenhänge erklärt haben. Auch das Ende war für mich nicht vorhersehbar und sehr überraschend.
Wer einen spannenden Krimi mit schnellem Erzähltempo sucht, ist mit dem Auftakt der Doggerland-Reihe von Maria Adolfsson nicht gut bedient. Dieser Krimi lebt von den Charakteren, allen voran der sympathischen Ermittlerin Karen Eiken Hornby und der Landschaft von Doggerland.
Alles in allem ist „Doggerland. Fehltritt“ von Maria Adolfsson ein solider Krimi mit flachem Spannungsbogen, einer sympathischen Ermittlerin und interessanter Story. Da mich die letzten 200 Seiten so gefesselt haben und es einige zwischenmenschliche Verbindungen gibt, die ich gerne weiterverfolgen würde, werde ich wohl auch Teil 2 lesen.
www.lesen-lieben.de