Eine atemlose Flucht durch eine Megacity. Und Millionen schauen zu.
»Meine Zuschauer lieben die Gefahr. Zumindest, wenn ich sie erlebe und sie durch meine Augen dabei zuschauen dürfen.«
Emilios Welt ist geteilt. Auf der einen Seite das reiche Asaria. Auf der anderen Seite Cainstorm Island, überbevölkert, arm und von Gewalt zerfressen. Dort kämpft der 17-Jährige, umgeben von brutalen Gangs, gegen die Schulden seiner Familie. Eines Tages spricht ihn ein Mitarbeiter von Eyevision an und bietet Emilio einen Deal. Emilio willigt ein, sich einen Chip in den Kopf implantieren zu lassen. Dieser Chip ist an seinen Sehnerv angeschlossen und überträgt jeden Tag eine halbe Stunde lang, was Emilio sieht. Seine Videos, waghalsige Kletter- und Trainsurf-Aktionen, kommen an, die Zuschauerzahlen steigen langsam. Bis sein Leben eine unvorhergesehene Wendung nimmt: Emilio gerät in das Gebiet einer Gang und tötet einen der Anführer in Notwehr. Live und auf Sendung. Das Video verbreitet sich rasend schnell und Emilio wird zum Gejagten. Und zwar nicht nur von der Gang, sondern auch von Eyevision, die sehr eigene Pläne mit Emilio haben.
„Die ganze Szenerie erinnert mich an Kirchengemälde, in denen die Teufel aus der Hölle kommen, um ihre Opfer zu martern und zu verschleppen.“ [82]
„Cainstorm Island – Der Gejagte“ von Marie Golien ist ...
„Die ganze Szenerie erinnert mich an Kirchengemälde, in denen die Teufel aus der Hölle kommen, um ihre Opfer zu martern und zu verschleppen.“ [82]
„Cainstorm Island – Der Gejagte“ von Marie Golien ist der erste Band der Reihe "Cainstorm Island". Was für ein fulminanter, temporeicher und spannender Auftakt.
Der Protagonist Emilio hat sich einen Chip in den Kopf implantieren lassen, der an seinen Sehnerv angeschlossen ist. So können Zuschauerinnen durch Emilios Augen sehen. Und ganz nebenbei verdient er sich damit bitter benötigtes Geld.
Was am Anfang relativ harmlos anfängt wendet sich sehr schnell, denn jeder Akteur hat seine eigenen Interessen. Mir gefällt vor allem der dystopische Blick in die Zukunft. Dabei werden die aktuellen Themen, ein Leben in Reichturm und Überfluss – dem gegenüber steht ein Leben in ärmlichen Verhältnissen -, ein übermächtiger Konzern, Ausbeutung und die Kontrolle des Staates, aufgegriffen. Wunderbar greifen die Themen ineinander und ergeben eine sehr spannende Geschichte.
„Und was sie wollen, ist das perfekte Volk ohne Straftäter, ohne Abhängige, ohne Verrückte, ohne Behinderte.“ [190]
Ähnlich wie der Protagonist ist auch die Frequenz beim Lesen gesteigert. Man fliegt förmlich durch die Seiten. Dies liegt auch am guten Schreibstil. Den Leserinnen geht es wie den Eyevision-Kunden. Man ist neugierig, will wissen wie es weitergeht. Und bei diesem fulminanten Ende mit einem bösen Cliffhanger heißt es zum Glück: „Das hier ist nicht das Ende“ [151]. Band 2 wartet.
Auf den ersten Blick eine wunderbare Landkarte, die mich sehr begeistert hat...
In diesem Buch geht es um Emilio. Er lebt dabei in geteilten Welten, welche wirklich sehr unterschiedlich sind. ...
Auf den ersten Blick eine wunderbare Landkarte, die mich sehr begeistert hat...
In diesem Buch geht es um Emilio. Er lebt dabei in geteilten Welten, welche wirklich sehr unterschiedlich sind. In seinem Land selber sind nicht so gute Verhältnisse. Emilio hat dabei sehr viel zu kämpfen.
Wie lange dauert sein Kampf??? Wie wird es ausgehen???
Ich habe mir dieses Buch in Ruhe durchgelesen und es hat mich dabei auch sehr begeistert.
In meinen Augen ist es dabei auch ein sehr spannendes Buch, was ich daher auch an jeden sehr weiterempfehlen kann.
Jede Stelle in diesem Exemplar ist dabei auch sehr lesenswert. Ich konnte dieses Buch daher auch nicht mehr aus der Hand legen. So gut ist es in Wahrheit.
Eine Welt in der Zukunft, wo eine Seemauer die beiden Kontinente Asaria und Cainstorm trennt. In Asaria soll alles so perfekt wie möglich sein, es herrscht großer Reichtum, es wird aber auch jeder abgeschoben, ...
Eine Welt in der Zukunft, wo eine Seemauer die beiden Kontinente Asaria und Cainstorm trennt. In Asaria soll alles so perfekt wie möglich sein, es herrscht großer Reichtum, es wird aber auch jeder abgeschoben, dieder nicht den jeweiligen Normen entspricht. In Cainstorm herrscht hingegen äußerste Armut und das Leben ist vom Kampf ums Überleben geprägt. Hier lebt auch der junge Emilio, der den Lebensunterhalt für sich und seine Familie dadurch verdient, dass er durch einen Chip, den er sich hat implantieren lassen, eine halbe Stunde pro Tag das filmt, was er sieht und dies online stellen lässt.
Was als einfaches halbstündiges Filmen beginnt entwickelt sich zu einer actionreichen Jagd auf den Jungen, als er in Notwehr den Bruder eines Clanchefs tötet und von Seiten der Betreiberfirma wird alles getan, um die Einschaltquoten zu erhöhen, koste es was es wolle.
Bei Cainstorm Island handelt es sich zwar auf den ersten Blick um einen Zukunftsroman, die Geschichte lässt aber stark auch an aktuelle Realitysoaps denken, wo der Sensationsgier der Zuschauerinnen jegliche Form von Menschlichkeit geopfert wird und Einschaltquoten alles bedeuten.
Der Autorin ist ein überaus spannendes Buch gelungen was die Leserinnen nachdenklich und teilweise auch wütend / traurig zurück lässt, aber auch mit der Frage, welchen Wert humaner Umgang untereinander für eine_n selber hat. Ein sehr lesenswertes Buch was ich nur von Herzen empfehlen kann.
Das Buchcover hat mir gefallen. Das leuchtende Gelb ist auffällig und spricht einen an. Zu dem auch schön anzufassen.
Die Geschichte von Emilio hat mich total ...
Rasanter temporeicher Thriller
Das Buchcover hat mir gefallen. Das leuchtende Gelb ist auffällig und spricht einen an. Zu dem auch schön anzufassen.
Die Geschichte von Emilio hat mich total gefesselt und zwischen der Spannung hatte man kaum Zeit um Luft zu holen. Hoch spannend mit viel Aktion, wie eine wilde Achterbahmfahrt.
Marie Golien schafft es den Leser von Anfang bis Ende zu fesseln. In einem rasend schnellen Tempo fiebert man mit Emilio und seinen Freunden mit. Der Charakter Emilio ist in meinen Augen sehr gut gelungen. Authentisch, echt und ehrlich wie er sich der ungewollten Gefahr stellt. Notgedrungen stellt.
Neben der nonstop Spannung ist es auch ein Buch zum Nachdenken. Was könnte nicht alles passieren, wenn man in Armut und Hilflosigkeit lebt? Wenn man sich selbst gewissermaßen verkauft? Wie weit würden die Reichen der Reichen gehen? Wie viel Mitgefühl und Empathie hätten diese Menschen noch?
Alles Fragen, die sich der Leser in diesem Thriller stellen kann.
„Vom Jäger zum Gejagten“, diese Formulierung trifft es so ziemlich auf den Punkt.
Manchmal ging es mir fast ein bisschen zu schnell, was der Story aber in keiner Weise geschadet hat, da alles gut durchdacht ist.
Es ist kein typischer Thriller im Sinne von „am Ende ist alles geklärt und die Bösen sind gefasst“. Viel eher eine Mischung aus den gesellschaftlichen Unterschieden, Aktion und ein stückweit futuristisch.
Besonders gut hat mir der Charakter Bradley gefallen. Dieser gefühlslose, kalte Mann. Toll dargestellt, dass man am liebsten ins Buch kriechen möchte und… na ihr wisst schon.
Fazit: Ein Buch für Liebhaber eines action- und temporeichen Thrillers, gepaart mit Blut, Rache und Dramatik. Ein sehr gelungenes Debüt von Marie Golien und daher von mir 4 ½ von 5 Sternen.
Der 17-jährige Parkour-Sportler Emilio lebt mit seiner hoch verschuldeten Familie auf einem armen Kontinent, der von der Welt der Reichen durch eine unüberwindbare ...
Spoilerfreie Rezension!
Inhalt
Der 17-jährige Parkour-Sportler Emilio lebt mit seiner hoch verschuldeten Familie auf einem armen Kontinent, der von der Welt der Reichen durch eine unüberwindbare Barriere getrennt ist. Eines Tages erhält er ein unwiderstehliches Angebot: Ihm wird ein Chip ins Gehirn gepflanzt, der jeden Tag live überträgt, was er mit seinen Augen sieht; dafür wird er gut bezahlt. Am Anfang läuft es gut – bis Emilio live auf Sendung aus Notwehr den Anführer einer Gang tötet. Gleichzeitig wird er zum Video-Star und Gejagten…
Übersicht
Einzelband oder Reihe: Band #1 von (aktuell) 2
Erzählweise: Ich-Erzähler, Präsens
Perspektive: männliche Perspektive
Kapitellänge: kurz
Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: ---
Warum dieses Buch?
Ich habe vor der Lektüre nur Gutes über dieses Buch gehört. Außerdem ist „Cainstorm Island“ eine deutsche Dystopie, was mich zusätzlich neugierig gemacht hat!
Kurzrezension
Das hat mir gefallen…
+ der anschauliche, flüssige, angenehm lesbare (und für Jugendliche perfekt passende) Schreibstil, durch den sich das Buch schnell weglesen lässt.
+ die vielversprechende, interessante, spannende Grundidee (Junge tötet im Livestream in Notwehr einen Ganganführer und schwebt daraufhin in Lebensgefahr).
+ den sympathischen Protagonisten, den ich mochte und mit dem ich mitfiebern konnte.
+ die überraschenden Wendungen, der actionreiche Plot und das Spannungslevel, das konstant hochgehalten wird.
+ der Feminismus. Es gibt in diesem dystopischen Jugendthriller viele intelligente, mächtige und (körperlich) starke Frauen und keine gegenderten Beleidigungen, und den Bechdel-Test besteht er auch. Ein Punkt wird für die vereinzelt vorkommenden Geschlechterstereotype und uncoole Aussagen (z. B. die, dass eine Frau „schon fast zu muskulös“ sei) abgezogen.
„Mord und Totschlag ziehen bei ihnen [den Zuschauer·innen] immer. Inzwischen kenne ich sie gut. Für ein paar blutige Geschichten an einem langweiligen Donnerstagnachmittag sind sie immer zu haben. Echtes Drama aus sicherer Entfernung.“ E-Book, Position 29
Das lässt mich zwiegespalten zurück…
~ die dystopische Welt, die schon okay war, aber leider nicht viel Neues bietet.
~ die Atmosphäre, die an manchen Stellen noch dichter hätte sein können.
~ die interessanten Themen (Armut, Familie, Zusammenhalt, Freundschaft, Selbstfindung), bei deren Behandlung mir allerdings oft Tiefe fehlte.
~ die Figuren. Einige Charaktere fand ich gut gelungen, andere bleiben leider blass und austauschbar. In mein Gedächtnis gebrannt hat sich leider keiner davon, ich werde sie wohl alle schnell wieder vergessen haben…
„Sie hat Prinzipien, aber sie ist eine Killerin mit blutbespritzter Hose, einem Messer, das in ihrem Gummistiefel steckt, und einer Pistole.“ E-Book, Position 2306
Das hat mir nicht gefallen…
- der Mangel an Emotionen. Es gibt Action und Wendungen im Überfluss, aber die Gefühle bleiben dabei leider auf der Strecke. Das Buch konnte mich emotional nicht wirklich erreichen.
- das Drama, das ich in manchen Momenten wirklich übertrieben fand.
Mein Fazit
„Cainstorm Island“ eignet sich perfekt als actionreicher, spannender, recht feministischer Jugendbuch-Snack für zwischendurch – große Gefühle oder zu viel Tiefe sollte man hier aber nicht erwarten. Kurz: Kann man lesen – wer es nicht tut, verpasst aber auch nichts Weltbewegendes.