Der Funke sprang nicht so richtig über
Ich bin mir noch immer nicht sicher, was ich so genau von Burning Crown halten soll. Die Geschichte an sich klang interessant und die Mischung aus verbotener Liebe und Drachen versprach so einiges an Spannung. ...
Ich bin mir noch immer nicht sicher, was ich so genau von Burning Crown halten soll. Die Geschichte an sich klang interessant und die Mischung aus verbotener Liebe und Drachen versprach so einiges an Spannung. Leider sprang der Funke bei mir aber nicht so richtig über. Woran das genau lag, kann ich aber nur schwer in Worte fassen.
Bereits der Einstieg in das Buch fiel mir nicht besonders leicht und ich brauchte einige Zeit, bis ich mich zu recht gefunden habe. Die Charaktere waren zwar gut beschrieben, aber mir fehlte ein wenig die Tiefe, um mich wirklich in sie hineinversetzen zu können. Die Welt, in der die Geschichte spielt, ist für mich noch immer ein Rätsel. Zwar gibt Autorin Marie Niehoff einige Anhaltspunkte auch, was die Politik betrifft, aber für meinen Geschmack fehlen die Details. Gerade weil es sich nicht um einen Einzelband, sondern um den Auftakt einer Trilogie handelt, hätte ich mir hier mehr erwartet.
Ein zentrales Element und auch der Hauptpunkt, warum ich mich für dieses Buch entschieden habe, waren die Drachen bzw. die Drachenwandler. Leider haben die Drachen für meinen Geschmack nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Natürlich ist Cassim einer der beiden Hauptpersonen, aber den Großteil der Zeit nimmt er diese Rolle in seiner menschlichen Gestalt ein und man vergisst dadurch öfters mal, dass er eigentlich auch ein Drache ist. Auch in seiner Drachengestalt war Cassim für meinen Geschmack zu menschlich.
Das Beziehungen zwischen Drachen und Menschen verboten ist, wird bereits am Anfang des Buches deutlich. Warum dies allerdings der Fall ist, ist mir bis jetzt noch nicht klar. Auch hier fehlen mir wieder einige Details, die die Geschichte für mich lebendiger und auch verständlicher gemacht hätten.
Ich persönlich lese gerne romantische Szenen, aber bin kein großer Fan von allzu expliziten Beschreibungen oder Spice/Smut wie man das neumodern sagt. Leider bestand gerade der letzte Teil des Buches gefühlt nur mehr aus spicy Szenen. Wer es mag, wird seine Freude haben, für mich zog sich das ganze leider ein wenig und ich war froh, als es denn endlich vorbei war.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Yessa und Cassim erzählt. Daher befürworte ich die Entscheidung des Verlages, auch das Hörbuch abwechseln von einer weiblichen und einer männlichen Stimme lesen zu lassen. An sich gefallen mir die Stimmen von Leonie Landa und Sven Macht sehr gut. Die Stimmmelodien sind schön und Betonung und Geschwindigkeit haben auch gepasst. Allerdings fehlte mir auch hier die Emotion.
Burning Crown ist keine komplette Enttäuschung, aber auch absolut kein Highlight für mich. Ich denke nicht, dass ich die weiteren Bände der Trilogie lesen werde.