Verschenktes Potenzial
Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte wusste ich, dass ich dieses Buch lesen muss.
Ich hatte zuvor noch nie etwas von der Autorin gehört und war deshalb sehr auf ihren Schreibstil gespannt. Dieser ...
Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte wusste ich, dass ich dieses Buch lesen muss.
Ich hatte zuvor noch nie etwas von der Autorin gehört und war deshalb sehr auf ihren Schreibstil gespannt. Dieser war sehr flüssig und leicht zu lesen, ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen und habe es noch nicht einmal bemerkt. Ich mochte das Buch am Anfang wirklich sehr, aber je mehr ich gelesen habe, desto mehr Kritikpunkte hatte ich leider.
Halle mochte ich am Anfang sehr, ich konnte mich irgendwie ein bisschen mit ihr identifizieren, da ich mir selber manchmal auch zu viele Gedanken über alles mache. Aber mit der Zeit konnte ich ihre Beweggründe einfach nicht verstehen. Ich habe einfach nicht verstanden, warum sie Nash weiterhin angelogen hat. Nach einer bestimmten Zeit wurde sie mir leider sogar sehr unsympathisch genauso wie die Autorin selber. Ich will euch nicht spoilern, aber die Einstellung von Halle zu Young Adult Büchern, fand ich gar nicht in Ordnung und als YA Autorin so etwas zu schreiben finde ich ganz ehrlich respektlos. Ich habe ja auch ihr Buch gelesen und bin schon 21 und das sie so etwas in ihrem Buch schreibt bzw. ihre Protagonistin sagen lässt finde ich einfach nicht okay und komisch. Und diese eine bestimmte Diskussion wurde immer wieder geführt, es hat mich mit der Zeit einfach nur genervt und mir das Buch verdorben. Wenn ich ganz ehrlich bin...habe ich mich sogar etwas angegriffen gefühlt. Vielleicht habe ich diese Diskussionen zu ernst genommen, schließlich sind das fiktive Charaktere, aber ich würde behaupten das 30% oder sogar 40% dieses Buches dieser Diskussion verschrieben wurden sind und es dadurch einen großen Teil der Geschichte ausgemacht hat.
Gramps und ihr Bruder Ollie waren meiner Meinung nach hervorragend ausgearbeitet. Ich habe mit den beiden viel mehr mitgefiebert, als mit den anderen Charakteren in diesem Buch, weil diese zwar viel sympathischer als Halle waren, aber trotzdem sehr flach und blass wirkten.
Nash gehörte leider dazu, ich hätte mir mehr Informationen zu ihm gewünscht, vor allem nachdem er und Halle sich in echt kennengelernt haben. Er wurde einfach nicht zu einem richtigen Charakter mit Fehlern und Eigenschaften. Ich mochte ihn eigentlich sehr, nur leider erfahren wir nicht sehr viel über ihn als Leser wie schon erwähnt, was ich wirklich richtig schade fand. Da Halle im allgemeinen mit ihren eigenen Problemen beschäftigt war, hat man auch nicht sehr viel über die Freunde von Nash erfahren können. Alle Freunde sind zwar sehr interessant, jedoch wurden sie nur oberflächlich beschrieben und hatten kaum tiefe.
Das Buch spricht sehr wichtige und viele Themen an nur, werden diese meistens innerhalb kürzester Zeit abgehandelt, was nicht so toll war, dadurch wirkte alles so gehetzt. Was mir aber jedoch sehr gefallen hat war, dass wir durch dieses Buch wichtige Einblicke in das Judentum bekommen. Ich selber bin zwar keine sehr religiöse Person, fand es aber toll das hier viele positiven Seiten gezeigt wurden und nicht wie in den meisten Büchern immer die negativen. Auch die Sexualität von Ollie wird unaufgeregt am Anfang in die Geschichte eingebaut, was wirklich eine willkommene Abwechslung ist.
Das Buch hatte so viel Potenzial was leider kaum ausgeschöpft wurde, es war leider etwas enttäuschend. Ich gebe dem Buch 2,5 Sterne.