Cover-Bild Nichts weniger als ein Wunder
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Limes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 640
  • Ersterscheinung: 04.02.2019
  • ISBN: 9783809027065
Markus Zusak

Nichts weniger als ein Wunder

Roman
Alexandra Ernst (Übersetzer)

Von Millionen Lesern sehnsüchtig erwartet – der neue große Roman vom preisgekrönten Autor des Weltbestsellers »Die Bücherdiebin«.

Dies ist die Geschichte der fünf Dunbar-Brüder. Nach dem Tod der geliebten Mutter und dem Weggang ihres Vaters leben sie nach ihren ganz eigenen Regeln. Sie trauern, sie lieben, sie hassen, sie hoffen und sie suchen. Nach einem Weg, mit ihrer Vergangenheit klarzukommen, nach der Wahrheit und nach Vergebung. Schließlich ist es Clay – angetrieben von den Erinnerungen an ihren tragischen Verlust –, der beschließt, eine Brücke zu bauen. Eine Brücke, die Vergangenheit zu überwinden und so sich selbst und seine Familie zu retten. Dafür verlangt er sich alles ab, was er geben kann, und mehr: nichts weniger als ein Wunder.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2019

Eine Geschichte von Liebe und Finsternis

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Markus Zusak, der Schöpfer der Bücherdiebin, setzt in "Nichts weniger als ein Wunder" anstelle des Todes einen durchaus irdischen Erzähler ein, nämlich Matthew, den ältesten der fünf Dunbar-Brüder. Um ...

Markus Zusak, der Schöpfer der Bücherdiebin, setzt in "Nichts weniger als ein Wunder" anstelle des Todes einen durchaus irdischen Erzähler ein, nämlich Matthew, den ältesten der fünf Dunbar-Brüder. Um sie geht es in diesem Buch, ebensosehr jedoch um ihre Eltern Penny und Michael.

Penny kam aus Polen - wir Leser lernen es nur als Osteuropa kennen und wird erst in den neuen Welt zu Penny. Aus der alten Welt nimmt sie nur die Liebe zu ihrem Vater und zum Klavierspiel mit, alles andere ist ein Neubeginn, zu dem - allerdings erst nach etlichen Jahren auch die Liebe und die Ehe mit Michael Dunbar gehört, der allerdings eine eigene Geschichte hatte.

Fünf Brüder werden geboren, jeder ein ganz eigener Typ. Aus meiner Sicht pflegt Zusak in diesem Buch seinen aus der Bücherdiebin bekannten, fabel- bzw. märchenhaften Stil noch um einiges stärker, aber es kann auch sein, dass er mir stärker ins Auge fällt, weil die Handlung diesmal eine durchaus irdische ist. Es geht um Liebe, aber auch um Trennung, um Vertrauen und Unterstützung und um eine Brücke, die der Vater der Jungen bauen will. Weit weg von ihnen - er bittet sie um Hilfe, doch sie halten sich fern von dem Vater, den sie jetzt Mörder heißen - warum wohl?

Die Zusammenhänge erfährt der Leser in zig Sprüngen und Rückblenden - mir war es schon bald zu umständlich und zu langatmig.

Aber der große Zusak hat mich trotz kleiner Einbrüche zwischendurch gut am Ball halten, rühren und bewegen können, aber dennoch: ich werde jetzt erstmal eine ganze Weile kein Buch von ihm in die Hand nehmen, da ich sonst ganz schnell von seinem ganz speziellen Stil übersättigt wäre, denn kurz davor bin ich schon. Ein eindringliches Buch, das mich trotz Lesefreude an meine Grenzen brachte - fast jedenfalls.

Wenn es den Begriff naive Schriftstellerei gäbe, würde ich Zusak darunter einordnen. So würde ich sagen, er ist für die Literatur das, was Henri Rousseau für die Malerei ist.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Bruderschmerz

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Er gräbt eine Schlange aus, einen Hund und eine alte Schreibmaschine, Matthew, der älteste der fünf Dunbar-Brüder. Genau auf dieser Schreibmaschine wird er ihre Geschichte niederschreiben und die der Eltern. ...

Er gräbt eine Schlange aus, einen Hund und eine alte Schreibmaschine, Matthew, der älteste der fünf Dunbar-Brüder. Genau auf dieser Schreibmaschine wird er ihre Geschichte niederschreiben und die der Eltern. Ihre geliebte Mutter ist gestorben und ihr Vater hat sie verlassen. Etwas, womit junge Menschen unmöglich klarkommen können. Doch die Dunbar-Brüder halten zusammen. Sie nehmen es als Lebensaufgabe an, sie müssen weiterleben, ihre Mutter hätte es so gewollt. Clay, der zweitjüngste der Fünf, ist es, der sich aufmacht zum Vater, um eine Brücke zu bauen, um die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden.

Nahezu jeder kennt „Die Bücherdiebin“, der herausragende Roman, mit dem der Autor bekannt wurde. Lange galt es auf den nächsten großen Roman zu warten. Und nun ist es soweit, die Geschichte der fünf Dunbar-Brüder ist erschienen. Gespannt blickt man auf das Buch und fragt sich, ob das neue Werk mit dem Vorgänger mithalten kann. Der Anfang ist dabei vielversprechend, man erwartet eine skurrile aber dennoch anrührende Geschichte, in der die Brüder den tragischen Tod ihrer Mutter überwinden müssen. Doch nach dem vielversprechenden Beginn fängt man erstmal an, sich „Die Bücherdiebin“ zurückzuwünschen. Zu sperrig und verworren sind die ersten Seiten des Buches. Man fragt sich, ob die Begeisterung über „Die Bücherdiebin“, die fast in einer Nacht verschlungen war, übertrieben in Erinnerung geblieben ist, ob man das erste Buch nochmal lesen sollte oder ob man das aktuelle Buch wie das Erste lieber auf Englisch lesen sollte, um den Zauber zu empfinden.

Zum Glück lassen sich die verschiedenen Fäden, die die Handlung zusammenhalten, entwirren. Es ergibt sich ein fesselndes und anrührendes Buch über fünf ungewöhnliche Kinder und Jugendliche, die vor der Zeit erwachsen werden müssen und die diese Aufgabe mit dem gebotenen Unperfektionismus meistern. Die Dunbar-Brüder raufen sich im wahrsten Sinne des Wortes, doch sie raufen sich auch zusammen. Ihre Mutter wird immer in ihren Herzen sein, doch die Trauer kann nicht ewig dauern. Der Tod wirft die Jungen in ein Tal, das unendlich tief erscheint. Jedoch auch das tiefste Tal erreicht ein Sonnenstrahl. Das mag ein Hund oder eine Katze sein, vielleicht ein Mädchen. Die Erinnerung bleibt allerdings, an eine Mutter, die ihren Kindern alles gab, insbesondere sich selbst.

Ein Buch, mit dem man sich anfreunden sollte, damit man nichts verpasst.

Veröffentlicht am 13.02.2019

Was für eine Familie

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„Was für eine Familie“
Matthew wohnt zusammen mit seinen 4 Brüdern und verschiedenen Tieren. Die Mutter ist gestorben und der Vater hat die Familie vor lauter Kummer verlassen. Matthew und seine Brüder ...

„Was für eine Familie“
Matthew wohnt zusammen mit seinen 4 Brüdern und verschiedenen Tieren. Die Mutter ist gestorben und der Vater hat die Familie vor lauter Kummer verlassen. Matthew und seine Brüder schlagen sich ganz gut durchs Leben, bis nach vielen Jahren der Vater wieder auftaucht. Doch ihm schlägt eher Feindschaft entgegen, bis auf einen der Söhne: Clay. Und dessen Geschichte erzählt Matthew nun mit der alten Schreibmaschine seiner Mutter…
Der Anfang war schwierig, zu verworren erzählt Zusak da von der Familie, wirft den Leser in eine Handlung in der er alles und doch nichts verrät. Scheinbar zusammenhanglos die ganzen Geschichten, in Vorwegnahmen erzählt und es dauert eine Zeit bis sich alles aufklärt.
Ein Buch über die Liebe, über Familie, den Tod, aber auch die Hoffnung. Dass die Brücke hält. Aber eine schöne Geschichte. Vor allem habe ich mich über das Maultier Achilles amüsiert, das immer die Wohnung entert und sich fast als Familienmitglied fühlt.
Am Anfang sind irgendwie alle da, bis auf Mutter und Vater – und erst nach und nach erzählt Zusak, wie alles zusammenhängt und was in den letzten Jahren passiert ist. Und das ist einiges. Der Tod der Mutter, deren Sterben sich viel zu lange hinzieht, die Liebe von Clay zu Carey und was daraus wird, wie Clay eine Brücke baut. Geschichten aus der Vergangenheit, aber auch in der Gegenwart. Eine Geschichte über eine Familie, aber vor allem über Clay.
Die Schreibweise ist etwas gewöhnungsbedürftig. Kurze Sätze, viele Vorwegnahmen, aber manchmal beinahe poetisch. Das Buch liest sich dank der großen Schrift schnell und flott und wenn man sich einmal eingelesen hat, dann findet man auch den Charme der dieses Buch ausmacht.
Fazit: Wenn ein großer Autor wieder ein Buch schreibt, muss er sich leider immer an seinem größten Erfolg messen. An „Die Bücherdiebin“ kommt „Nichts weniger als ein Wunder“ nicht heran, dennoch ist es ein schönes Buch, das noch länger nachklingt.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Die fünf Söhne der Penny Dunbar

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Sie sind schon ein etwas merkwürdiger Haufen, die fünf Dunbar Brüder Matthew, Rory, Henry, Clayton und Thomas. Ohne ihre Eltern, dafür mit einigen ungewöhnlichen Haustieren, leben sie auf dem Hinterhof ...

Sie sind schon ein etwas merkwürdiger Haufen, die fünf Dunbar Brüder Matthew, Rory, Henry, Clayton und Thomas. Ohne ihre Eltern, dafür mit einigen ungewöhnlichen Haustieren, leben sie auf dem Hinterhof einer Pferderennbahn. Manche bezeichnen sie als Rabauken, was die Sache vielleicht am besten trifft. Dabei stecken hinter der rauen Schale vor allem fünf Jungen, die ihren Vater vermissen, der sie nach dem Tod der Mutter allein gelassen hat. Eines Tages wird es dem vierten Dunbar-Bruder Clay zu viel und er beginnt eine Brücke zu bauen. Physisch und metaphorisch.

Man könnte es sich leicht machen und „Nichts weniger als ein Wunder“ typisch Markus Zusak nennen. Das würde der Geschichte aber nicht gerecht. Schon allein deshalb nicht, weil Zusak selbst sagt mehr als acht Jahre an dem Werk gearbeitet zu haben. Die Erzählung ist geschickt konstruiert. In zehn Abschnitten mit verschiedenen Unterkapiteln setzt sich die Handlung aus verschiedenen Episoden zusammen. Die Erzählerstimme gehört dabei zum ältesten Bruder Matthew, der rückblickend zwei Vergangenheiten erzählt: Zum einen von der Zeit als Clay beschließt eine Brücke zu bauen, zum anderen aus dem Leben der Mutter, bevor sie geheiratet hat.

Tod und Verlust sind (wieder einmal) die zentralen Themen in Markus Zusaks Roman. Demgegenüber stehen Themen wie Familie, Zuhause und Geborgenheit. Der Autor macht deutlich, wie eng die Dunbar-Brüder aufgrund ihrer Erlebnisse miteinander verbunden sind, auch wenn ihr Umgang miteinander oft rau ist. Die Geschichte ist dabei auch stilistisch etwas anspruchsvoller, die Wechsel zwischen den Ereignissen um Clay und der Vorgeschichte der Mutter sind fließend. Die Satzkonstruktionen sorgen vor allem zu Beginn der Erzählung dafür, dass man ein wenig genauer hinschauen muss. Wer sich darauf allerdings einlässt, der wird mit einer einfühlsamen Geschichte belohnt, bei der das eine oder andere auch mal zwischen den Zeilen steht.

Veröffentlicht am 23.03.2019

5 Brüder

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Die 5 Dunbar Brüder leben nach dem Tod ihrer Mutter und dem darauffolgenden Verschwinden ihres Vaters allein in ihrem alten Haus, zusammen mit einem Maultier, einem Hund, einem Kater, einer Taube und einem ...

Die 5 Dunbar Brüder leben nach dem Tod ihrer Mutter und dem darauffolgenden Verschwinden ihres Vaters allein in ihrem alten Haus, zusammen mit einem Maultier, einem Hund, einem Kater, einer Taube und einem Goldfisch. Matthew, der Älteste erzählt in "Nichts weniger als ein Wunder" ihre Geschichte, wie sie versuchen mit dem Verlust der Eltern zurecht zu kommen. Er erversucht, seine 4 Brüder Rory, Henry, Clay und Tommy zusammen zu halten und irgendwie die Vaterrolle zu übernehmen. Dies gelingt ihm mal mehr mal weniger gut, doch am Ende des Tages sind die 5 Brüder ein eingespieltes Team. Bis plötzlich ihr Vater vor der Tür steht und sie bittet ihm beim Bau einer Brücke zu helfen. Nur Clay geht auf das Angebot ein, wodurch es zu einem scheinbaren Bruch unter den Brüdern kommt.

Aufgrund der vielen guten Rezensionen waren meine Erwartungen an das Buch recht hoch, vielleicht zu hoch. Matthew erzählt abwechselnd die Geschichte seiner Eltern und die Geschehnisse der Gegenwart und erklärt so, warum am Ende alles so kommen musste, wie es schließlich auch kam. Der Schreibstil ist gut und auch das Hin- und Her-Springen zwischen der Vergangenheit der Eltern und den Brüdern hat nicht weiter gestört.
Die Geschichte an sich ist furchtbar traurig. Die 5 Brüder sind plötzlich auf sich allein gestellt, in einer Zeit in der sie den Vater als Stütze gebraucht hätten um den Tod und das lange Sterben ihrer Mutter zu verarbeiten. Doch dieser kann den Tod seiner geliebten Frau selbst nicht ertragen und entfernt sich immer weiter von seinen Söhnen, bis er schließlich ganz verschwindet. Wir begleiten die Brüder auf ihrem Weg durch's Leben, sie erleben die erste Liebe, haben Probleme in der Schule und Matthew versucht alles irgendwie zusammen zu halten. Als der Vater wieder auftaucht, wollen Sie ihn eigentlich lieben, können ihm jedoch auch nicht verzeihen, dass er sie damals allein lies. Lediglich Clay hat den Mut, sich seinem Vater zu stellen und ihm wieder näher zu kommen, wodurch auch die anderen Brüder erweichen. Die Geschichte hat wirklich sehr viel Potential, doch leider hatte ich das ganze Buch über das Gefühl, dass eigentlich nichts passiert. Mir ist nach dem Lesen nicht klar, was mir der Autor sagen möchte und leider haben mir die Figuren auch zu wenig Tiefe. Sie blieben mir alle fern und ich konnte mich nicht wirklich in sie hineinversetzen.

Alles in allem eine gute und traurige Geschichte, deren Potential leider nicht voll ausgeschöpft wurde. Die Hälfte der Seiten hätte meiner Meinung nach auch gereicht.