Eine Leiche zu viel
Obwohl es sich durchaus um einen Lokalkrimi handelt, lässt dieser Einstieg in eine neue Reihe die typischen, oft belustigenden Klischees vermissen und liefert einen spannenden Cold Case im Umfeld des einstigen ...
Obwohl es sich durchaus um einen Lokalkrimi handelt, lässt dieser Einstieg in eine neue Reihe die typischen, oft belustigenden Klischees vermissen und liefert einen spannenden Cold Case im Umfeld des einstigen Bergbaus, wo die Kumpels gnadenlos zusammenhalten und füreinander einstehen - auch noch lange nach dem Ende unter Tage. Mit Elin Akay und Jana Fäller hat der Autor zwei starke Frauenfiguren geschaffen, die einander hervorragend ergänzen und blind vertrauen. Das ist auch nötig, denn Jana, der dieser Fall sehr nahe geht und die durchaus impulsiv handelt, muss sich auf ihre besonnene Freundin und Kollegin verlassen können. Doch es gibt noch eine eine ganze Riege weiterer Personen, die das Ensemble bereichern und dem Roman von Anfang an Tiefe geben und mir das Gefühl, schon lange dabei zu sein und nicht erst am Anfang. Neben starken Charakteren zeichnet sich dieser Roman aber auch durch einen tiefreichenden Einblick in das Leben im Ruhrpott damals wie heute aus und flicht dabei immer wieder geschickt Kapitel aus der Vergangenheit ein, die durch die aktuellen Ermittlungen in der Gegenwart wieder lebendig werden. Da ich die zeitlich wechselnde Erzählweise grundsätzlich sehr mag, ist dieser Krimi für mich ein wahrer Volltreffer.
Fazit: echt, ehrlich und stahlhart präsentiert sich dieser überzeugende Krimi-Auftakt, der Lust auf mehr macht.