Cover-Bild Wir werden jung sein
(84)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 07.03.2024
  • ISBN: 9783462003758
Maxim Leo

Wir werden jung sein

Roman

Ihr Leben gerät aus den Fugen, als die Teilnehmer einer Medikamentenstudie an der Berliner Charité plötzlich jünger werden. Jakob ist gerade seiner ersten Liebe begegnet und verliert auf einmal jegliche Lust. Jenny wünscht sich seit vielen Jahren vergeblich ein Kind und wird plötzlich schwanger. Wenger, ein schwerkranker Immobilienpatriarch, verabschiedet sich mit einem rauschenden Fest von der Welt, um kurz darauf – zur Verzweiflung seiner Erben – wieder aufzublühen. Und Verena, die zweifache Olympiasiegerin über 100 Meter Freistil, hat ihre Profizeit längst hinter sich, als sie bei einem Schaukampf der Ex-Stars überraschend neue Rekorde aufstellt. Als die Öffentlichkeit von ihrer Verjüngung erfährt, überschlagen sich die Ereignisse.  

Ein ungeheuer hellsichtiger Roman, der seinen Protagonisten voller Witz und Wärme durch das verrückteste Jahr ihres Lebens folgt. Und der wie nebenbei die großen ethischen und gesellschaftlichen Fragen stellt, die sich ergeben, wenn die weltweit auf Hochtouren laufende Forschung zur biologischen Verjüngung des Menschen Erfolg hat.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2024

Regt zum Nachdenken an

0

Als ein neues Medikament für Herzkranke auf den Markt kommt, wird dieses Mittel an der Berliner Charité an mehreren Probanden ausprobiert. Keiner von ihnen ahnt jedoch, mit welch ungewöhnlichen Nebenwirkungen ...

Als ein neues Medikament für Herzkranke auf den Markt kommt, wird dieses Mittel an der Berliner Charité an mehreren Probanden ausprobiert. Keiner von ihnen ahnt jedoch, mit welch ungewöhnlichen Nebenwirkungen sie zu rechnen haben. Der sechzehnjährige Jakob ist zum ersten Mal verliebt, allerding fehlt ihm jegliche Lust, die Olympiasiegerin im Schwimmen Verena, die aufgrund einer Herzmuskelentzündung zurücktreten musste, siegt unerwartet bei einem Wettkampf. Der reiche Immobilienhau, der aufgrund seiner Krankheit sich bereits von der Familie verabschiedet hat, ist wieder quicklebendig und Jenny, die seit langem verzweifelt versucht schwanger zu werden, wird es plötzlich, allerdings von ihrer Affäre. Als die Presse dann mitbekommt, was bei der Schwimmerin Verena los ist, bricht die Hölle über sie herein, denn eins ist klar, dass neue Mittel wirkt Wunder und verjüngt alle Probanden um Jahre.
Dieses doch extrem spannend klingende Thema machte mich sehr neugierig auf dieses Buch aus der Feder von Maxim Leo. Der Einstieg fällt, dank des sehr leichten und mit einer kleinen Prise Sarkasmus gewürztem Schreibstils wirklich leicht. Was den Aspekt der Wissenschaft betrifft, kam es mir, als in diesem Bereich völlig Unbedarfte, so vor, als hätte der Autor hier sehr gut recherchiert.
Die Perspektiven wechseln zwischen den einzelnen Probanden. Man erfährt, wer sie sind, mit welchen Erkrankungen sie zu kämpfen haben und vor allem, was sich nun in kürzester Zeit bei ihnen geändert hat. Denn das neue Medikament, dass die Zellen des Herzmuskels erneuern sollte, erneuert alle Körperzellen, kurz und knapp: man wird dadurch immer jünger. Was mir an diesen verschiedenen Perspektiven wirklich gut gefallen hat, ist, dass diese absolut vielschichtig angelegt sind. Von Teenager über Frau mit Kinderwunsch, von Leistungssportlerin ohne Leistung bis hin zu einem Mann, der seine letzten Tage gezählt hat, erlebt der Leser hier die Ereignisse. Die Verjüngung, die für den einen wie ein Segen wirkt, ist für den anderen ein regelrechter Fluch. Damit wirft Autor Maxim Leo auch moralische Fragen auf, was wäre, wenn dieses Medikament auf den Markt käme? Wer sollte davon profitieren?
Autor Maxim Leo hat in seiner Geschichte wirklich unheimlich viele Aspekte beleuchtet und an vieles gedacht. Damit erreicht er, dass auch der Leser immer wieder innehält und sich bei der Frage ertappt, wie man selbst handeln würde. Würde man sich verjüngen lassen wollen? Ich könnte es im ersten Moment nicht verneinen. Mit diesem Medikament hätte der Mensch das geschafft, wovon er schon ewig träumt: das ewige Leben, denn durch das Medikament, das jünger macht, kann man ja eigentlich nur noch eines unnatürlichen Todes sterben, oder? Mich konnte der Autor hier auf jeden Fall zum Nachdenken anregen.
Mein Fazit: Insgesamt hat mich Maxim Leo mit seiner Geschichte sehr gut unterhalten, aber nicht nur das, denn er hat mich auch zum Nachdenken animiert. Die Charaktere, die er hier gewählt hat, sind wie aus dem Leben gegriffen, so dass sich einige Leser gleich hier mit den Protagonisten identifizieren können. Von mir gibt es hier eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 29.02.2024

Forever young

0

Forever Young


Für immer jung, das hat sich wohl jeder schon mal vorgestellt. Maxim Leo greift eben diesen Faden auf, und befasst sich nicht nur mit der schönen Seite die solch ein Phänomen mit sich bringen ...

Forever Young


Für immer jung, das hat sich wohl jeder schon mal vorgestellt. Maxim Leo greift eben diesen Faden auf, und befasst sich nicht nur mit der schönen Seite die solch ein Phänomen mit sich bringen würde, sondern auch mit den Schattenseiten.

Die Probanden, die sich eigentlich bereit erklärt haben ein Herzmedikament zu testen, bemerken plötzlich eine Verjüngung. Toll, wow, drei dieser Menschen sind begeistert. Einer springt dem Sense Ann von der Schippe, eine Frau wird endlich schwanger, obwohl sie schon gar nicht mehr daran geglaubt hat, eine weitere im Profisport legt für sie ungeahnte Leistungen an den Tag. Nur für den Jüngsten aus der Gruppe sind direkt die Nachteile da, denn ein Kind, zu dem er sich zurückentwickelt, kann mit der ersten großen Liebe wenig anfangen.

Der Autor stellt die Pros und Contras anhand der Fallbeispiele gegeneinander, zeigt auch die Gefahren auf, wenn die Wissenschaft zu sehr in das menschliche sein so wie es eigentlich ablaufen sollte, eingreift. Was man von dem Roman mitnimmt, bleibt jedem selbst überlassen. Ich für meinen Teil denke, es sollte nicht eingegriffen werden. Maxim Leo sei dank!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.02.2024

Will ich ewig leben?

0

Puh, dieser Roman hat mich etwas sprachlos zurück gelassen. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, aber nicht da.
In dem Buch "Wir werden jung sein" begleiten wir zuerst 5 Hauptpersonen. Wir lernen ...

Puh, dieser Roman hat mich etwas sprachlos zurück gelassen. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, aber nicht da.
In dem Buch "Wir werden jung sein" begleiten wir zuerst 5 Hauptpersonen. Wir lernen sie in unterschiedlichen Kapiteln kennen. Sie haben an einer Medikamentenstudie teilgenommen und werden nun immer jünger.
Ich habe wohl erwartet, dass die Geschichte sich in Richtung Krimi entwickelt und der Lesser erst zum Schluss erfährt, wie es zu allem gekommen ist. Aber eine der Hauptfiguren ist der Professor, der dieses Medikament entwickelt hat. Der Roman geht also eher in Richtung Psychologie und wie die Hauptfiguren mit dem jünger werden umgehen und wie sie sich entwickeln.
Toll finde ich die Zeitsprünge, so dass wir den Figuren auch über einen längeren Zeitraum folgen können.
Einzig der Schluss gefällt mir nicht so richtig. Die Geschichte reißt noch einige Gedanken an, was das immer jünger werden für die Menschheit bedeutet, aber der Teil wird mir nicht genug beleuchtet. Für mich hätte es gereicht, wenn wir die Hauptfiguren weiterhin begleitet hätten und der Bezug auf das Große und Globale nicht gekommen wäre.
Daher vergebe ich 4 Sterne, spreche aber eine absolute Leseempfehlung aus, da mich das Buch sehr zum Nachdenken angeregt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.02.2024

Locker-leichte Zukunftsstudie

0

Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (7. März 2024)
ISBN-13: 978-3462003758
Preis: 24,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Locker-leichte Zukunftsstudie

Inhalt:
Jakob ist ...

Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (7. März 2024)
ISBN-13: 978-3462003758
Preis: 24,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Locker-leichte Zukunftsstudie

Inhalt:
Jakob ist sechzehn und zum ersten Mal verliebt. Verena ist eine Ex-Schwimmerin, die Olympiagold gewonnen hat. Der Geschäftsmann Wenger feiert seinen 80. Geburtstag und verkündet, dass er sich das Leben nehmen will. Die Lehrerin Jenny wünscht sich sehnlich ein Kind, doch sie wird einfach nicht schwanger. Diese vier so unterschiedlichen Menschen haben eins gemeinsam: Ihr Herz ist todkrank, und es kann ihnen auf herkömmliche Art nicht geholfen werden. Deshalb nehmen sie an einer Arzneimittelstudie teil, doch das neue Medikament hat eine enorme Nebenwirkung: Die Probanden verjüngen sich. Ihr Leben wird komplett auf den Kopf gestellt - nicht immer zu ihrem Besten.

Meine Meinung:
Mit seinem locker-leichten Schreibstil vermag Maxim Leo wunderbar zu unterhalten. Dabei ist das Thema ziemlich ernst. Schon immer wünschen sich die Menschen ewiges Leben, Unsterblichkeit. In diesem Roman ist es (fast) so weit. Doch kommt hier auch die Frage auf, ob das wirklich so erstrebenswert ist. Welche Konsequenzen hätte es für die heutige Weltbevölkerung, wenn ab sofort niemand mehr sterben würde? Noch mehr Menschen kann unser Planet wohl kaum verkraften. Und welche Konsequenzen hätte es für die einzelne Person? Hat man nicht irgendwann einfach mal genug vom Leben? Der Autor gibt hier viele Denkanstöße, verpackt in eine berührende und auch spannende Geschichte.

Mir machte es viel Spaß, die vier Probanden und den Studienleiter Martin in ihrem neuen Leben zu beobachten und durch so manche Unwegsamkeit zu begleiten.


★★★★☆

Veröffentlicht am 13.03.2024

Ausführliche ethische Betrachtung eines medizinischen Durchbruchs

0

Maxim Leo macht es sich in seinem aktuellen Roman zur Aufgabe die Frage, wie einzelne Menschen, die Gesellschaft und die Politik auf eine zufällig entdeckten Verjüngungsmedikation reagieren könnten. Das ...

Maxim Leo macht es sich in seinem aktuellen Roman zur Aufgabe die Frage, wie einzelne Menschen, die Gesellschaft und die Politik auf eine zufällig entdeckten Verjüngungsmedikation reagieren könnten. Das ist ein spannendes Gedankenexperiment, welches hier aber auch literarische Schwächen aufweist.

Ein Forscher der Berliner Charité wollte eigentlich Herzinsuffizienzen heilen, indem er ein Medikament entwickelte, welches die DNA der Herzzellen verjüngen und damit eine symptomatische Verbesserung bis hin zu einem vollkommen gesunden Herzen anstoßen sollte. Ein Jahr nach dem Start der Studie an vier Patient:innen sowie zwei weiteren Testobjekten, die außerhalb der Studie stehen, stellt sich allerdings heraus, dass nicht nur das Herzleiden kuriert ist, sondern eine allgemeine Verjüngung des gesamten Organismus stattfindet. An diesem Punkt der Geschichte setzt die Erzählung ein und verfolgt die nicht nur persönlichen sondern auch gesellschaftlichen Entwicklungen, die ein solches Forschungsergebnis nach sich ziehen kann.

Die Geschichte wird durch einzelne Kapitel strukturiert, welche mithilfe der personalen Erzählperspektive immer wieder die Geschehnisse aus der Sicht einer der betroffenen Testpersonen, als auch des Forschers sowie der Leiterin des Deutschen Ethikrates und in Personalunion Beraterin der Bundesregierung in (medizin-)ethischen Fragestellungen vermittelt. Hier gelingt es Leo sehr gut die einzelnen Erzählstimmen authentisch zu erschaffen, die von einem sechzehnjährigen Jugendlichen, über eine Mitte dreißigjährige Ex-Profischwimmerin, eine Frau Ende Dreißig, die verzweifelt eine Fertilisierungsbehandlung nach der nächsten durchläuft, um endlich schwanger zu werden, bis hin zu einem achtzigjährigen Firmenchef, sowie dem Forscher als auch der Ethikerin rangieren. Das ist wirklich sehr gut gemacht.

Während der Plot seinen Lauf nimmt, der mitunter richtig Spannung erzeugt wie bei einem Wissenschaftsthriller, webt Leo alle erdenklichen Vor- und Nachteile eines solchen Verjüngungsmedikaments für die einzelne Person als auch die Gesellschaft, Wirtschaft, Politik ein. Das passiert meines Erachtens aber manchmal etwas zu gewollt, sodass das Buch über weite Strecken recht edukativ wirkt. Da wirklich jeder Aspekt beleuchtet wird, wird aber auch der Leserschaft das selbstständige Denken fast vollständig abgenommen. Zumindest kann man sich nach Abschluss der Lektüre als hervorragend informiert zum Themenbereich fühlen. Maxim Leo hat hier herausragende Recherchearbeit geleistet. Von der ethisch-wissenschaftlichen Seite finde ich das auch durchaus toll, ist es doch als hätte man gerade einen Bericht des Deutschen Ethikrats in Romanform gelesen. Somit wird die Causa niemals trocken oder langweilig vermittelt. So bleibt einem eigentlich zum Schluss nur noch sich selbst einzuordnen mit seiner informierten Meinung zu den Verjüngungsmedikamenten, denn eine abschließende Einschätzung drückt einem der Roman zum Glück nicht auf.

Für mich zeigen sich kleinere Schwachstellen eher in der literarischen Verarbeitung des Stoffs. Zum einen möchte ich als Leserin gern noch ein wenig selbst nachdenken beim Lesen. Zum anderen finde ich den Abschluss des Romans nicht sonderlich gelungen. Er erscheint etwas schnell runtererzählt. Dabei taucht die Figur der Ethikerin einfach gar nicht mehr auf und verschwindet einfach in der Bedeutungslosigkeit, was meines Erachtens ein Kardinalfehler ist, wenn diese Figur doch zu Beginn zu den Hauptcharakteren gehört hat und sogar immer wieder Einzelkapitel zugestanden bekommen hat. Es wirkt, als hätte der Autor sie einfach in seinem etwas hektischem Schluss tatsächlich vergessen. Zum anderen schließt das Buch mit einer Art Epilog, in dem noch einmal blitzlichtartig ein Blick auf die Leben der einzelnen Protagonist:innen geworfen wird. Das erschien mir zu gewollt angepfropft und machte den Roman eher unrund.

Insgesamt halte ich den sehr soliden Roman als definitiv lesenswert, besonders aufgrund der wirklich ausführlichen Betrachtungen zur Debatte. Wenn man den Roman dann eher als leichtgängigen, unterhaltsamen Beitrag sieht und weniger als ausgefeiltes, literarisches Werk, kommt man definitiv auf seine Kosten. Im besten Falle werden viele Menschen durch den Roman von Maxim Leo für die Thematik sensibilisiert und werden dadurch im – nicht ganz unwahrscheinlichen – Falle der realen Entdeckung eines solchen Medikaments zu mündigeren Bürger:innen. Deshalb habe ich mich abschließend doch für ein Aufrunden entscheiden.

3,5/5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere