witzig-spritzig
„Wie lautet unsere Geschichte? Wie haben wir uns kennengelernt? Wie hast du mir einen Antrag gemacht? Im wievielten Monat bin ich? Müsste man schon was sehen? Bekommen wir einen Jungen oder ein Mädchen? ...
„Wie lautet unsere Geschichte? Wie haben wir uns kennengelernt? Wie hast du mir einen Antrag gemacht? Im wievielten Monat bin ich? Müsste man schon was sehen? Bekommen wir einen Jungen oder ein Mädchen? Wie heißen die Leute, mit denen wir heute zu Abend essen? Warum um alles in der Welt habe ich diesen gottverdammten Vertrag unterschrieben?“
(Lottie in A not so meet cute)
Worum geht’s?
Milliardär Huxley ist attraktiv, erfolgreich und kann sich kaufen, was er möchte. Nur eines fehlt ihm: eine Verlobte. Und dabei wäre es für seinen neuesten Business Deal so unglaublich wichtig, eine Frau an seiner Seite zu haben. Doch wie soll er das anstellen? Durch Zufall trifft er bei einem Spaziergang auf Lottie. Und es könnte nicht besser laufen: Lottie lässt sich auf seinen Vorschlag ein und schlüpft in die Rolle seiner Fake-Verlobten – mit allem was dazu gehört: Sie wohnen zusammen, gehen auf Dates, spielen das glücklich verliebte Traumpaar, und sie begleitet ihn bei gesellschaftlichen Verpflichtungen. Nur eines ist nicht Bestandteil ihrer Abmachung: sich zu verlieben …
A not so meet cute ist Band 1 der Cane Brothers-Reihe. Die Liebesgeschichte ist in sich geschlossen.
Inhaltliche Hinweise
Die Geschichte wird durch Lottie und Huxley in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.
Meine Meinung
Auch wenn dieses Buch covermäßig zu 100% meinen Geschmack trifft, lief es bei mir total unter dem Radar. Erst durch das sehr begeisterte empfehlen einer Freundin, die den Titel auf Englisch gelesen hat, wurde mein Interesse entfacht. Ich bin nicht der größte Fan von Fake Dating Geschichten, fand es hier allerdings im Kontext mit dem Businessdeal vielversprechend und dachte mir „ let’s give it a try“.
Gleich vorweg muss ich sagen, dass der Humor in diesem Buch nicht immer ganz mein Ding war, man bei der einen oder anderen Szene akute Fremdschamgefühle entwickelt und gleichzeitig hin und wieder denkt, das so erwachsene Charaktere nicht so beschränkt sein können. Aber gerade diese Kombination macht denke ich in vielen Punkten den Reiz der Geschichte aus. Nach einem starken Einstieg, bei dem Lottie endlich ihren Job, der sie so unglücklich gemacht hat, gekündigt hat, steht die Frage im Raum „was nun“ - und aus irgendwelchen Gründen ist Lotties Antwort hierfür, dass sie einen reichen Mann finden möchte. Auf der einen Seite geht der Plan komplett nach hinten los, auf der anderen Seite führt er sie aber mit Huxley zusammen. Huxley ist ein brillanter Geschäftsmann, aber auf der empathischen Ebene fehlen ihm ein paar Nuancen. Das führt dazu, dass ein von ihm sehr begehrter Deal nicht zustande kommt. Aus irgendwelchen Gründen denkt er, dass die Lösung sein könnte, eine schwangere Fake-Verlobte zu präsentieren. Praktisch, dass Lottie gerade einen Job benötigt.
Die Scharade führt beide in unglaublich witzige, teils regelrecht absurde Situationen. Was am Anfang so einfach klingt, wird nämlich zunehmend eine Herausforderung. Nicht nur das Wissen um die vermeintliche Schwangerschaft, die regelmäßigen Treffen mit dem Businesspartner und die Teilnahme an Geburtsvorbereitungskursen treiben beide schnell an den Rand der Verzweiflung – nein, auch das Aufeinanderhocken führt bald schon dazu, das die Frage „ was ist echt, was ist gespielt“ aufkommt.
Die lustige Geschichte voller Humor, Charme und Situationskomik konnte mich in der Gesamtheit doch wirklich sehr begeistern und ich habe das Buch lachend, schmachtend und gelegentlich augenverdrehend regelrecht weg gesuchtet. Die Leichtigkeit der Geschichte lässt einen nur so durch die Seiten fliegen. Natürlich ist es nicht so, dass die Geschichte mit Überraschungen oder größeren Plottwists daher kommt. Aber das empfand ich auch tatsächlich nicht als schlimm, als für mich auch so gepasst hat und Spaß gemacht hat. Die Charaktere sind liebenswert, haben ihre Ecken und Kanten, und auch das Drumherum mit den Brüdern sorgt für viel Unterhaltungsfaktor (und ist zudem schon vielversprechend für Band 2 und 3). Das Buch hat eine angemessene Einbindung von Spicy Szenen, ich hätte mir nur tatsächlich etwas mehr Gefühl und Tiefe in der Beziehungsentwicklung gewünscht. Zwar ergibt sich natürlich vieles aus den Umständen, aber ein paar Spritzer Tiefe hätte es durchaus haben dürfen, um die Geschichte greifbar abzurunden. Ich hatte eindeutig jede Menge Spaß mit diesem Buch und freu mich sehr auf die Fortsetzungen. So funktioniert RomCom!
Mein Fazit
A not so meet cute ist eine wunderbare Geschichte, die zwar komplett vorhersehbar ist, aber durch den Charme und das „sich selbst nicht so ernst nehmen“ einfach mitreißend und witzig ist. Perfekt für Zwischendurch ohne viel Herzschmerz und Drama, aber mit viel Humor.
[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]