Veränderungen, Selbstfindung und ein bisschen Liebe- leider eine enttäuschende Rom Com der Autorin
Die Lehrerin Roisin, ist seit zehn Jahren mit dem Drehbuchschreiber Joe zusammen. Beide teilen sich seitdem einen Freundeskreis und so haben ihre Freunde auch den stetig wachsenden Erfolg von Joe miterleben ...
Die Lehrerin Roisin, ist seit zehn Jahren mit dem Drehbuchschreiber Joe zusammen. Beide teilen sich seitdem einen Freundeskreis und so haben ihre Freunde auch den stetig wachsenden Erfolg von Joe miterleben dürfen.
Doch nun ist Joe auf seinem beruflichen Zenit, denn seine neue, bald im TV laufende Serie wird nicht nur schon rege beworben, selbst Hollywood hat an die Tür geklopft und will mit ihm arbeiten.
Obwohl Roisin sich sehr freut für ihren Freund, ist ihre Partnerschaft nicht mehr so innig wie früher. Und so soll das kommende Wochenende nicht nur ihre gestörte Beziehung ins Lot bringen, sondern auch die leichte Entfremdung zum Freundeskreis kitten.
Zwei Freunde des Zirkels sind ein Paar und wollen bald heiraten und eine andere hat gleichzeitig Geburtstag. Außerdem läuft die erste Folge von Joes neuer Serie endlich im TV.
Und so wird dieses Wochenende pompös inszeniert. Alle finden sich plötzlich in einem luxuriösen Herrenhaus wieder und zunächst sieht es auch so aus, als ob die gute Stimmung halten könnte.
Leider ist Joe jedoch recht schwierig und sein verletzender Humor sagt nicht allen zu. Sein bevorzugtes Lieblingsziel ist der attraktive Matt, der im Freundeskreis als netter Kerl, aber in Sachen Frauenbekanntschaften, als ziemlich wankelmütig gilt.
Da Roisin Matt jedoch sehr gerne mag, was auch für den übrigen Freundeskreis gilt, ärgert sie sich über Joes verletzendes Verhalten. Und auch ihr gegenüber verhält er sich unterkühlt und distanziert.
Als sie dann auch noch begreift, dass Joe für seine Serie intime Details aus ihrem Leben benutzt hat ohne sie vorher zu fragen, stellt sie ihre Beziehung in Frage. Vor allem aber treibt sie die Frage um, ob Joe ihr all die zehn Jahre etwas vorgespielt hat.
Als ihre Mutter sie um Hilfe im Familienbetrieb bittet- eine Bar auf dem Land, ist Roisin erleichtert, der Szenerie für eine Weile entfliehen zu können. Denn sie muss dringend nachdenken, ob sie weiterhin mit Joe zusammenbleiben möchte.
Matt, der kürzlich gekündigt wurde in seinem Job, hilft ebenfalls in der Bar ihrer Mutter aus und steht ihr mit Rat und Tat zur Seite…
Zunächst vorweg: Ich bin ein großer Fan von Mhairi McFarlanes Romanen und liebe ihren trockenen, englischen Humor, den sie stets in ihre romantischen Komödien einbaut, die ich mir übrigens auch gut verfilmt vorstellen könnte. Bislang konnte mich jedes ihrer Bücher begeistern, doch dieses Mal war etwas anders. Mein größtes Problem waren die Nebenakteure. Klar, das Miteinander der Freunde wirkt lebhaft, sie necken sich, tauschen Insiderwitze miteinander aus (denen man als Leser leider nicht immer folgen kann) und man spürt, dass sie nicht nur eine gemeinsame Zeit miteinander geteilt haben und sich mögen, doch fand ich sie dennoch zu stereotyp beschrieben. Und müssen wirklich immer Promis oder steinreiche Akteure darunter sein? Mir war es einfach too much, vor allem aber der denkwürdige und überflüssige Auftritt von Matts Freundin im Herrenhaus hat mich beim Lesen ziemlich genervt.
Ich verstehe, dass die Autorin das Thema Veränderungen in Beziehungen in den Fokus stellen wollte, doch fand ich die Umsetzung leider nicht so gut gelungen.
Überhaupt wirkt der Roman diesmal schlecht strukturiert. Über weite Teile setzt sich Roisin mit Joe auseinander, ist deswegen am Boden zerstört und plötzlich, Knall auf Fall, hat sie Gefühle für einen anderen?
Dazu dann noch der denkwürdige „Bridget Jones“ Moment, als man erfährt, was zwischen den Kontrahenten um Roisins Liebe wirklich gelaufen ist.
Obwohl Kritik üben an Mhairi McFarlanes Büchern, meckern auf hohem Niveau ist, weil auch dieses Buch besser ist, als die übliche RomCom Lektüre, die man im Handel erwerben kann, war ich diesmal enttäuscht und versucht, zwischenzeitlich vorzublättern, weil sich dazu kleine Längen einschlichen, bzw. die Handlung lange Zeit auf der Stelle trat.
So kann ich schweren Herzens, leider nicht mehr als 3.5 von 5 Punkten für Mhairi McFarlanes neuen Roman vergeben.