Eine Kreuzfahrt, die sich etwas zieht
Meret und Dres sind Mitte 30 haben zwei gesunde Kinder und leben in guten Verhältnissen in Zürich. Als sie Urlaub in Italien machen trifft Meret auf Jan und ist sofort fasziniert. Jan ist auch mit seiner ...
Meret und Dres sind Mitte 30 haben zwei gesunde Kinder und leben in guten Verhältnissen in Zürich. Als sie Urlaub in Italien machen trifft Meret auf Jan und ist sofort fasziniert. Jan ist auch mit seiner Frau und seinen zwei Kindern im Urlaub. Schnell kommen sie ins Gespräch. Eine erotische Anziehung ist bei beiden sofort da, dennoch treffen sie sich in Zukunft immer mit ihrer ganzen Familie. Zurück in Zürich geht die Freundschaft weiter, denn auch Jan und Romy leben in Zürich und ziehen dann sogar in das gleiche Haus wie Meret und Dres. Außer Dres, über den man sehr wenig erfährt, scheinen alle unglücklich mit ihrem Leben zu sein. Meret erträgt ihr Hausfrauensein nicht, Jan scheint nur in seinem Job oder beim Sport glüchlich zu sein und Romy ist eine Getriebene, die immer schnell umziehen muss und nie lange an einem Ort verweilen kann.
Das Buch ist ganz aus Merets Sicht geschrieben. Es ist eine Art langer Brief an Jan, dem sie ihre Gefühle schildert. Zu Beginn schien es mir, als ob Meret in ihrer eigenen Fantasie lebt und sich alles nur ausdenkt. Und irgendwie nervte Meret mich auch. Ihr Selbstmitleid war für mich kaum nachvollziehbar. Erst nach der Hälfte des Buches fand ich Zugang zu Meret und die Geschichte wurde umso spannender für mich. Vor allem auch der Charakter Romy, der immer mehr in den Fokus geriet, ist interessant.
Der Schreibstil hat mich im gesamten Buch überzeugt. Keine langen Beschreibungen. Meret erzählt sehr nüchtern ihre Geschichte, was für mich erst einmal gewöhnungsbedürftig war, aber sehr gut zu ihrem Charakter passt. Sympathisch war mir eigentlich keiner der Charakter, aber ich konnte mich nach und nach schließich in sie hineinversetzen. Der Spannungsbogen wird hauptsächlich dadurch gehalten, dass man als Leser herausfinden will, wie die Geschichte in diesem Vierergespann aufgelöst wird und es endet für mich überraschend.
Insgesamt ein Buch was ich am Ende ganz gern gelesen habe, mir aber wahrscheinlich nicht so lange im Gedächtnis bleiben wird.