Interessantes Jugendbuch
Seit Jahren programmiert Lydia ihre eigene KI: Henry – schon lange vor dem Tod ihres kleinen Bruders, der ihr Nacht für Nacht Albträume beschert, schon lange, bevor ihr Vater beschlossen hat, sie und ihre ...
Seit Jahren programmiert Lydia ihre eigene KI: Henry – schon lange vor dem Tod ihres kleinen Bruders, der ihr Nacht für Nacht Albträume beschert, schon lange, bevor ihr Vater beschlossen hat, sie und ihre Mutter zu verlassen, und schon lange, bevor ihre beste Freundin zu ihrer schlimmsten Feindin mutierte. Henry ist stark, clever, liebevoll und beängstigend intelligent: Lydia hat sich den besten Freund und Liebhaber in einem erschaffen, gespeichert auf einem Chip, immer und überall verfügbar. Aber was passiert, wenn Henry einen eigenen Willen und einen eigenen Plan entwickelt, und ihn nichts mehr aufhalten kann? Wie weit würde er für Lydia gehen?
Meinung:
Das Cover passt wirklich sehr gut zum Buch, und ist ein echter Hingucker. Trotzdem wollte ich vorher die Leseprobe lesen, weil ich mir nicht sicher war ob das was für mich ist. Schnell war klar, das ich unbedingt wissen musste wie es weitergeht.
Mit Lydia konnte ich mich von Anfang an identifizieren, da ich zu meiner Schulzeit genauso ein Einzelgänger war. Mit dem Kopf immer ganz woanders, weil Kinder wirklich grausam sein können. Was mich am meisten interessiert hat, war ob Henry es schafft einen richtigen Menschen zu ersetzen, bzw. wie sich das ganze weiterentwickelt. Den im Endeffekt ist Henry ja nicht greifbar, weshalb mich der Grundgedanke schon sehr fasziniert hat. Sich jemand zu schaffen der genauso ist wie man ihn gerne hätte. Doch was passiert wenn derjenige anfängt seinen eigenen Kopf zu entwickeln?
Die Handlung ist durchweg spannend, man kommt kaum zum Luft holen. Ich hatte es innerhalb weniger Stunden durch, weil ich es gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Das Buch spricht meiner Meinung nach vor allem ein jüngeres Publikum an, aber auch als „Erwachsener“ hat man ein tolles Lesevergnügen.
Das das Buch nicht ganz realistisch ist, muss ich wohl nicht erwähnen, aber das muss es auch nicht immer sein. Realität und Fiktion wurden sehr gut vermischt. Obwohl ich keine Ahnung von Computerprogrammen habe, kam ich mir nicht komplett fehl am Platz vor. Die Handlung war überhaupt nicht vorhersehbar, was immer gut ist wenn man als Leser überrascht wird.
Spannendes Jugendbuch von der ersten bis zur letzten Seite. 4/5 ⭐️