Verwickelter Fall, sehr ruhig erzählt
Mir gefällt das Cover sehr gut - das pastellige Petrol-Türkis als Grund und das verwischt wirkende Foto einer Brücke über den Fluss mit romantischen Laternen, ein schlossähnliches Gebäude im Hintergrund, ...
Mir gefällt das Cover sehr gut - das pastellige Petrol-Türkis als Grund und das verwischt wirkende Foto einer Brücke über den Fluss mit romantischen Laternen, ein schlossähnliches Gebäude im Hintergrund, Schiffe, ein Bus, wenige Menschen - das alles suggeriert eine geheimnisvolle Stimmung, Nebel, Dämmerung... Der Sticker stört mich nicht so sehr, ich finde ihn aber unnötig.
Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass es da Vorgängerbände gibt, die ich noch nicht kenne, auch wenn einiges aus der Vergangenheit der Personen erzählt und reflektiert wird. Aber es scheint tatsächlich der erste Band über / mit Josephine Tey zu sein.
Sehr viele Personen tauchen sehr schnell - das fand ich das ganze Buch durch anstrengend, ich kam immer mal wieder ins Schleudern und dachte "Wer war das jetzt noch mal?"
Ein Personenregister hätte ich da hilfreich gefunden.
Den Anfang mit der Szene im Zug fand ich sehr spannend und lebendig, danach fließt die Handlung bis zum letzten Teil relativ ruhig vor sich hin, teils ganz wohltuend, teils auch ein bisschen ZU ruhig, wie ich finde.
Mir hat die Auflösung des Falles gut gefallen, ich habe es so nicht erwartet.Gut aufgedröselt wurde das Ganze, ich konnte folgen - aber insgesamt wieder mit hoher Konzentration.
Am liebsten würde ich das Buch noch einmal von vorne lesen, um manches zu "überprüfen" bzw. um noch ein paar mir fehlende oder überlesene Details zu finden. Aber es warten andere vielversprechende Bücher auf mich...
Fazit: angenehmer ruhiger Erzählstil, sehr verwickelte Handlung, für einen Krimi weniger durchgehende Spannung als erwartet, sehr interessante Einblicke in die Theaterwelt vor 100 Jahren.