Cover-Bild Gretas Erbe
Band 1 der Reihe "Die Winzerin-Reihe"
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11,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 13.04.2022
  • ISBN: 9783423220064
Nora Engel

Gretas Erbe

Roman – Die Winzerin-Reihe 1 | Ein Erbe, ein Geheimnis, ein Versprechen: die mitreißende Familiengeschichte einer Winzerin und ihrer Töchter

Von der Pfalz bis New York, von den 1970ern bis heute

Ein lauer Wind in der Sommerhitze, das unerwartete Lächeln eines Mannes und ein gestohlener Kuss verändern Marias Leben für immer. 17 Jahre später lebt ihre Tochter Greta als Halbwaise bei der Winzerfamilie Hellert. Die meiste Zeit ist es für das zierliche Mädchen in Ordnung, das fünfte Rad am Wagen zu sein, ihre junge Mutter nur von einem Foto und ihren Vater gar nicht zu kennen. Sie arbeitet gern in den Weinbergen und verbringt viel Zeit mit Robert, dem rebellischen Sohn der Hellerts. Je näher sich die beiden kommen und je älter Greta wird, desto klarer spürt sie, dass sie ihren Träumen folgen muss: Sie will lernen, selbstbestimmt leben, Anteil an der neuen Freiheit der Frauen haben. Bis ein überraschendes Erbe alles verändert.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2022

Blut ist dicker als Wein

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Unter dem Pseudonym Nora Engel schreiben zwei Autorinnen an dieser geplanten Trilogie.

Sicher steckt da ganz viel Recherchearbeit drinnen, aber ich bin doch etwas enttäuscht vom ersten Band.

Es ...

Unter dem Pseudonym Nora Engel schreiben zwei Autorinnen an dieser geplanten Trilogie.

Sicher steckt da ganz viel Recherchearbeit drinnen, aber ich bin doch etwas enttäuscht vom ersten Band.

Es ist ohne Frage eine nette Geschichte, aber ich hatte mir doch einen gewissen Tiefgang erwartet. Die handelnden Personen sind sehr klischeehaft und berechenbar, dabei geht ein großer Teil der erwarteten Spannung verloren.

Auch wenn es damals, wie auch heute, Moralapostel gab, und gibt, hätte ich mir mehr Feinheiten und weniger Klischee erwartet.

Die Geschichte hat so gut begonnen, mit Marie, die als 16jährige nach einer kurzen Affäre ein Kind erwartet, nicht damit rechnen darf, dass sich der verheiratete Vater zum Kind bekennt. Die Mutter stirbt bei der Geburt und das Kind "darf" als Ziehkind bei der Familie, die Marie nach der Flucht aufgenommen hat, bleiben. Aber zu welchem Preis.

Harte Arbeit, kaum jemals ein Dankeschön, keine menschliche Wärme, nicht einmal mit ihrem Namen wird Greta angesprochen, immer ist sie das Mädsche, das jederzeit bei Fuß stehen soll. Dabei steckt ein Riesenpotential in der zarten Person, sie ist den Kindern der Familie weit voraus und darf nur deswegen nach der Grundschule aufs Gymnasium, weil die Lehrerin zufällig sieht, wie der Ziehvater aus einem Bordell kommt.

Als die Lehrerin wegzieht, ist es aus mit der Schule und Greta "darf" den Beruf der Winzerin erlernen.

Sie verliebt sich in Robert, den ältesten Sohn der Familie, der sich früh selbständig gemacht hat und weggezogen ist, um sich sein Leben selbst zu gestalten. Er unterstützt sie zwar, aber er kann Greta nicht aus der Familie " heraushelfen ", weil sie völlig abhängig ist.

Nach einem Streit treffen sich Robert und Greta lange nicht mehr und als es dann doch geschieht, hat sich Robert für eine Tournee durch Amerika anheuern lassen und Greta bleibt trauriger als je zuvor alleine zurück. Ihre Bekannten sind grausam zu ihr und ihr Schwager stellt ihr sogar nach.

Doch das Schicksal hat Einsicht und Greta ...

ja, das verrate ich nun aber nicht.



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Veröffentlicht am 16.05.2022

Kann ein Erbe ein Leben verändern

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Die Geschichte spielt in den Siebziger Jahren. Eine Zeit die ich selbst gut miterlebt habe. Greta stammt aus einer einzigen sexuellen Beziehung ihrer Mutter in den Fünfzigern. Ihre Mutter bezahlte die ...

Die Geschichte spielt in den Siebziger Jahren. Eine Zeit die ich selbst gut miterlebt habe. Greta stammt aus einer einzigen sexuellen Beziehung ihrer Mutter in den Fünfzigern. Ihre Mutter bezahlte die Geburt mit ihrem Leben, so kam Greta bei der Winzerfamilie Hellert unter. Sie wird zwar dort akzeptiert hat man doch mit ihr eine kostenlose Hilfe im Haus. Greta will aber nicht ewig die körperliche Arbeit im Haus und den Weinbergen verrichten. Ihr Traum ist es Kinder zu unterrichten und Lehrerin werden. Hellerts wollen das sie Geld verdienen soll. Der rebellische Sohn der Familie verliebt sich in sie und seine Gefühle werden erwidert. Bis ein Wutausbruch des Vaters den Sohn vom Hof wirft.

Da lebt man mit den Nachbarn fast Tür and Tür und weiß nicht welches Geheimnis es gibt. Dann wird Greta zum Notar beordert. Eine plötzliche Erbenermittlung. Der Vater ist wütend fühlt sich betrogen.

Ein verlockendes Angebot für Greta. Es gibt da drin aber eine Bedingung die sehr grotesk ist. Ob sie darauf eingeht und ihre Träume in den Wind schreibt? Geld und Macht kann Menschen verändern.

Die Geschichte wurde glaubhaft dargestellt und besonders der Vater war ja teilweise streng. Dabei ging es allerdings meist nur um Arbeit, das kam aber sehr real rüber. Hat mir gut gefallen, weil die damalige Zeit tatsächlich so war. Ich kenne viele Winzerfamilien aus der Moselgegend, wo ich geboren bin, die Weinberge waren harte Arbeit. Da musste man tun, was einem befohlen wurde. Liebe und Gefühle waren eher sekundär, das spürte auch die Hauptprotagonistin am eigenen Leib. Und auch Robert, der von Greta später weggestoßen wurde. Die Mutter Elfriede, wie immer nur als Köchin und Hausfrau, sie wagte nicht ihrem Mann zu widersprechen. Auch das erinnert mich an früher.

Die Spannung im Buch wurde hoch gehalten, ich konnte es nur schwer aus der Hand legen. Der Schreibstil war sehr emotional die Autorin hat mich auch zum schmunzeln gebracht bei den Songs der damaligen Zeit. Bei einigen hab ich mitgesummt. Die Siebziger Jahre waren auch meine Zeit.

Eine wunderbare Erzählung. Bin gespannt wie es mit der Geschichte weitergeht. Hab schon Vorfreude darauf. Ich vergebe 4 Sterne und eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Ausflug in die 1970er Jahre

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Greta wächst auf dem Weingut ihrer Zieheltern Hellert auf. Ihre ledige Mutter war bei ihrer Geburt verstorben. Nur ein Foto ist die einzige Erinnerung an sie, aber auch wer ihr Vater war, ist unbekannt. ...

Greta wächst auf dem Weingut ihrer Zieheltern Hellert auf. Ihre ledige Mutter war bei ihrer Geburt verstorben. Nur ein Foto ist die einzige Erinnerung an sie, aber auch wer ihr Vater war, ist unbekannt. Bei der Winzerfamilie muss sie schon früh in den Weinbergen mit helfen. Greta hat ein Gespür für den Wein und es macht ihr Freude dort zu arbeiten. Greta und Robert, der aufbegehrende Sohn der Familie Hellert, kommen sich näher. Heimlich treffen sie sich und Greta erkennt für sich, dass sie ein selbstbestimmtes Leben führen möchte. Sie will studieren und Lehrerin werden. Doch kann sie sich ihren Traum erfüllen?

Hinter Nora Engel verbergen sich die Autorinnen Danela Pietrek und Tania Krätschmar. Sie haben mit Greta eine wunderbare Protagonistin erschaffen, die sehr sympathisch ist. Ich habe Greta bei ihrer Arbeit auf dem Weingut begleitet, habe ihr beim Schneiden der Reben über die Schulter geschaut und war an ihrer Seite als die Lese der Trauben erfolgte. Nun genieße ich jedes Glas Wein doppelt, da ich weiß, welche harte Arbeit dahinter steckt.

Aber auch die anderen Charaktere sind erstaunlich gut mit Ecken und Kanten beschrieben. Der Roman hat keine großen Spannungsmomente, denn schon früh habe ich geahnt, wer der Vater von Greta ist.

Das Buch spielt Anfang der 1970er Jahre und der damalige Zeitgeist ist wunderbar eingefangen. Neben historischen Ereignissen, die mit der Geschichte verwoben sind, wird dieses noch mit Musikstücken der damaligen Zeit untermalt, die am Ende in einer Playlist aufgeführt sind. Mir hat dieser Ausflug in die 1970erJahre gefallen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung, da das Buch mit einem Cliffhanger endet.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Die Siebziger aus Sicht eines Waisenmädchens

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1953 lässt sich sehr ein junges Mädchen, das als Magd auf einem kleinen Winzerhof arbeitet, auf eine Stunde der spontanen Lust mit einem viel älteren, verheirateten Mann ein. Das Kind, das daraus entsteht, ...

1953 lässt sich sehr ein junges Mädchen, das als Magd auf einem kleinen Winzerhof arbeitet, auf eine Stunde der spontanen Lust mit einem viel älteren, verheirateten Mann ein. Das Kind, das daraus entsteht, verliert seine Mutter noch bei der Geburt und wird von der Winzerfamilie mit aufgezogen. Die kleine Greta ist brav und arbeitsam, trotzdem wird ihr immer wieder bewusst gemacht, dass sie eben nicht wirklich zur Familie gehört und weniger zählt als sie anderen Kinder. Das wirkt umso befremdlicher, als die Familie sehr von Greta profitiert. Nur mit Georg ist es anders. Er ist der rebellische Hippiesohn und bricht aus nach Berlin, weil er nicht zur Bundeswehr will.
Mir hat die eingefangene Stimmung der Siebziger Jahre sehr gut gefallen. Ich hatte schon ganz vergessen, wie piefig es neben all der Aufbruchstimmung in deutschen Wohnzimmern noch zuging.
Greta ist mir aber viel zu lieb. Sie hat kaum Kanten und will immer den Erwartungen der Anderen genügen. Wahrscheinlich kann man so werden, wenn einem nichts gehört und man sich immer nur geduldet fühlt. Aber es nervt ein bißchen beim Lesen.
Deshalb war ich ganz froh, dass das Mädel ganz am Ende noch die Kurve kriegt und ihr eigenes Ding machen will. Die unerwartete Erbschaft ist allerdings für den Leser wenig überraschend. Dass ihr Vater sich aber all die Jahre nie als zu erkennen gab, bleibt unbegreiflich.
Insgesamt ein gut zu lesender Roman, ohne Überraschungen. Ein Hauch mehr Spannung und Witz hätte gutgetan.
Lebendige Zeitgeschichte ist es allemal.

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Veröffentlicht am 23.04.2022

Wer genießen kann, trinkt keinen Wein mehr, sondern kostet Geheimnisse. (Salvador Dalí)

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70er Jahre in der Pfalz. Schon ihre Mutter Marie hat als Helferin bei der Familie Hellert gearbeitet. Als diese bei ihrer Geburt gestorben starb, wuchs Greta Piontek als Ziehkind auf dem Gut der Winzerfamilie ...

70er Jahre in der Pfalz. Schon ihre Mutter Marie hat als Helferin bei der Familie Hellert gearbeitet. Als diese bei ihrer Geburt gestorben starb, wuchs Greta Piontek als Ziehkind auf dem Gut der Winzerfamilie Hellert auf, denn ihr Vater ist unbekannt. Die 17-jährige Greta geht noch zur Schule, hilft den Hellerts aber nicht nur im Haushalt, sondern auch bei der Arbeit in den Weinbergen, sie hat ein gutes Gespür für die Pflanzen und deren Geschmack. Ihr größter Wunsch wäre allerdings, dass Gymnasium zu besuchen, um dann Lehrerin zu werden. Doch die Hellerts, allen voran Vater Harald haben andere Pläne mit Greta: sie soll nach dem Schulabschluss ganz in der Winzerei mithelfen. Greta fühlt sich oft einsam, vor allem, da die Familie sie oft genug spüren lässt, dass sie eigentlich nicht zu ihnen gehört. Als der älteste Sohn Robert aus Berlin auf das Gut zurückkehrt, ist Greta froh, ihren alten Jugendfreund endlich wieder zu haben. Schon bald verlieben sich die beiden und halten ihre Gefühle geheim, bis die Familie dahinterkommt, und Robert im Streit das Gut verlässt, um sich in der Nachbarstadt niederzulassen. Greta wird dagegen noch mehr zur Arbeit eingespannt. Als der wohlhabende Nachbarwinzer, mit dem die Hellerts seit Jahrzehnten im Streit liegen, bei einem Unfall stirbt, bekommt Greta unverhofft eine Einladung zur Testamentseröffnung…
Das Autorenduo Nora Engel hat mit „Gretas Erbe“ den Auftaktband ihrer Winzerreihe vorgelegt, der nicht nur die vergangenen 70er Jahre wieder aufleben lässt, sondern auch das harte Schicksal der Halbwaise Greta widerspiegelt. Der flüssige, farbenfrohe und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser schnell an Gretas Seite gleiten, um ihr bei ihrem täglichen Leben über die Schulter zu schauen. Als Ziehkind darf sie zwar in einer Familie aufwachsen, doch wirkt sie oft wie ein Fremdkörper, denn richtige Liebe und Zuneigung wird ihr von ihren Ersatzeltern nicht zuteil. Diese erhält sie nur von dem jüngsten Sohn Mathias, der mit seiner feinsinnigen Art selbst wie ein Außenseiter wirkt, und von Robert, der als schwarzes Schaf der Familie gilt. Greta wird als billige Arbeitskraft von den Hellerts regelrecht ausgenutzt, muss von morgens bis abends schuften und hat keine Wünsche zu äußern, sondern muss tun, was Harald und seine Frau Elfriede ihr vorschreiben. Die scheuen auch nicht davor zurück, Greta von der Schule abzumelden und wie eine Gefangene im Haus einzuschließen, um die Beziehung zu Sohn Robert zu unterbinden. Es dauert eine Weile, bis Greta durch ein gut gehütetes Geheimnis erkennt, dass nur sie selbst sich von der Abhängigkeit der Hellerts befreien kann. Während die Autoren die Landschaft mit bildhafter Sprache vor dem Auge des Leser erscheinen lassen, malen sie auch ein recht trauriges Bild von Gretas Leben bei der Familie Hellert, so dass man sich die ganze Zeit wünscht, Greta möge endlich ausbrechen und das Weite suchen.
Die Charaktere sind realistisch ausgestaltet und lebendig in Szene gesetzt worden, ihre glaubwürdigen Ecken und Kanten sind überzeugend und lassen den Leser sich ihnen anschließen. Greta ist eine liebenswerte, fleißige und intelligente junge Frau, die gerne lernt, die Arbeit in den Weinbergen liebt und Träume für die Zukunft hat. Gleichzeitig ist sie einsam und hat bis auf einen Schulfreund keine engere Bezugsperson. Harald und Elfriede sind hart arbeitende Leute, doch Gefühle hegen sie nur für die eigenen vier Kinder. Tochter Renate ist eingebildete und altklug, während Bruder Johannes eher dümmlich wirkt. Robert liebt Musik, seine Gedanken kreisen nur um seine Band, aber auch technisch ist er versiert. Mathias liebt Mode, näht gern, ist feinsinnig und schlägt mit seinem Wesen völlig aus der Art.
„Gretas Erbe“ ist ein unterhaltsamer Roman, der nicht nur die 70er Jahre gesellschaftlich und historisch wunderbar widerspiegelt, sondern auch Gretas hartes Leben bei den Hellerts dem Leser sehr nahe bringt. Verdiente Leseempfehlung mit Vorfreude auf die Fortsetzung!