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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2017

Freundschaft auf Zerreißprobe

Redgrove Farm – Das neue Fohlen
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Georgia ist völlig aus dem Häuschen. Ihr geliebtes Palomino Lily ist trächtig! Wer mag wohl der Vater sein? Doch bald verdunkeln böse Ereignisse ihr Leben. Ihre Freundin Emma scheint sich von ihr abzuwenden. ...

Georgia ist völlig aus dem Häuschen. Ihr geliebtes Palomino Lily ist trächtig! Wer mag wohl der Vater sein? Doch bald verdunkeln böse Ereignisse ihr Leben. Ihre Freundin Emma scheint sich von ihr abzuwenden. Das neue Mädchen, Lexie, vereinnahmt Georgias beste Freundin und sie kann nichts dagegen tun. Auch ihr Freund Dan hat Probleme: böse Gerüchte zerstören das Geschäft seines Vaters. Wenn er alles verliert wird er auch aus Georgias Leben verschwinden. Geht hier alles mit rechten Dingen zu?

Ich mag diese Pferdebuchreihe, doch der Schreibstil bleibt mir weiterhin zu oberflächlich. Ich habe Probleme in die Geschichte reinzukommen. Der Stil ist viel zu distanziert und weiterhin fehlt mir die Sprache, die zu dem Genre „Pferdebuch“ gehört.

Ich hoffe, dass sich an diesem Punkt im Laufe der Zeit etwas ändert, denn die Geschichte ist wirklich nett! Die Charaktere sind sympathisch, der Plot spannend und das Buch hat genau den richtigen Reiz für pferdebegeisterte Mädchen. Wird Zeit, dass die Sprache mit der restlichen Qualität übereinstimmt. Insofern: Leseempfehlung, doch es bleibt viel ungenutztes Potential!

Veröffentlicht am 18.12.2017

Arme Lilly

Redgrove Farm – Auf vier Hufen ins Glück
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Georgia verbringt jede freie Minute auf der Redgrove Farm bei den Ponys. Stallarbeit, Turnierhelfer, Reiten – sie kann sich nichts Schöneres vorstellen. Doch ihr Zeugnis zerstört die schönen Hoffnungen, ...

Georgia verbringt jede freie Minute auf der Redgrove Farm bei den Ponys. Stallarbeit, Turnierhelfer, Reiten – sie kann sich nichts Schöneres vorstellen. Doch ihr Zeugnis zerstört die schönen Hoffnungen, die sie für die Ferien hatte. Um den Sprung in die nächste Klasse zu schaffen, muss sie in einer Ferienschule den Stoff nachholen. Dort lernt sie nicht nur Daniel kennen, sondern findet auch das völlig verwahrloste Palomino Lilly. Sie muss dem Pony unbedingt helfen, doch Lillys Besitzerin hat ganz andere Pläne.

Ein schöner Auftakt zu einer vielversprechenden neuen Pferdebuchreihe. Die Charaktere sind sympathisch und die Geschichte spannend. Sprachlich bin ich allerdings immer wieder gestolpert. Ich mache ja gerne Zugeständnisse an die Tatsache, dass es ein Kinderbuch ist, aber ein Minimum an Stil erwarte ich auch hier. Außerdem sollte in einem Pferdebuch auch ein angemessenes Vokabular genutzt werden. So war ich doch etwas befremdet als ich las, dass das Pony „mit beiden Füßen nach hinten ausstieß“. „Mit beiden Hufen ausschlug“ habe ich doch eher erwartet. Bei Pferdebüchern ist eine beigelegte, kurze Liste mit Definitionen des Fachvokabulars nicht ungewöhnlich. Das überfordert Kinder nicht. Lesen soll ja den Wortschatz erweitern und ein Gefühl für gut geschriebene Texte vermitteln. So lässt sich in diesem Band durchaus noch einiges korrigieren und glätten.
Trotz meiner Sprachkritik ist das Buch lesenswert. Eine schöne, solide neue Pferdeserie, die zwar derzeit noch originelle Ideen vermissen lässt, aber sehr vielversprechend startet. Ich bin gespannt wie es weitergeht und hoffe, das sprachlich noch einiges getan wird.

Veröffentlicht am 25.11.2017

Schonungslose Wahrheit

Verlorene Welten
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Amerika und seine Indianer – eine Geschichte voller Romantisierung, Politisierung und Vertuschung. Eine objektive geschichtliche Darstellung ist schwierig, da viele Quellen von persönlichen Zielen geprägt ...

Amerika und seine Indianer – eine Geschichte voller Romantisierung, Politisierung und Vertuschung. Eine objektive geschichtliche Darstellung ist schwierig, da viele Quellen von persönlichen Zielen geprägt sind, doch auch in Amerika setzt sich ein differenzierte r Forschungsansatz, der nicht darauf beharrt das Gesicht zu wahren, immer mehr durch. Mit diesem Buch liegt eine schonungslose Darstellung der Geschichte der First Peoples zwischen 1700 und 1900 vor. Schonungslos ist sie in vielerlei Hinsicht. Nicht nur Vertreter der alten Politik, sondern auch diejenigen, die die Indianer romantisieren stoßen hier auf Erkenntnisse, die ihr Weltbild auf den Kopf stellen. Was bleibt ist ein großartiger Einblick in den erbarmungslosen Kampf um einen Kontinent, Kultur und Lebensform, der zur Vernichtung der Indianer führte.

Das Buch nimmt dem Leser den Atem. Er möchte Weinen, er möchte helfen und doch weiß er, dass der große Kampf verloren ist. Dieses Werk ist schonungslos. Fundiert geschrieben wird der Bogen bis in die heutige Zeit gespannt; wie Nordamerika und Kanada mit ihrer Geschichte umgehen und wie sich die Indianerpolitik bis heute auswirkt. Ein brillantes Sachbuch, das nichts für schwache Nerven ist. Informativ und spannend verändert es den Leser und schafft ein völlig neues Welt- und Geschichtsverständnis. Eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 25.11.2017

Spannend wie ein Roman

Die verzweifelte Republik
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Das Ende des Ersten Weltkrieges stürzte nicht nur Deutschland in eine tiefe Krise, auch für Österreich bedeutete es einen steinigen Neubeginn. Spielball und Stiefkind der Alliierten entwickelte Österreich ...

Das Ende des Ersten Weltkrieges stürzte nicht nur Deutschland in eine tiefe Krise, auch für Österreich bedeutete es einen steinigen Neubeginn. Spielball und Stiefkind der Alliierten entwickelte Österreich völlig eigene Vorstellungen von neuen politischen und gesellschaftlichen Strukturen, doch die wirtschaftlichen Nachwehen des Krieges und politischen Ambitionen der Siegermächte ließen nur wenig Spielraum.

Walter Rauscher gibt mit diesem Buch einen tollen Einblick in eine turbulente, schwierige Zeit. Fundiert und sachlich geschrieben liest es sich doch spannend wie ein Roman. In einem ausführlichen Anmerkungsteil werden Zitate belegt und auf weitere Lektüre hingewiesen. Schwarzweißbilder lassen diese schwierigen Jahre lebendig werden. Portraits von Politikern wechseln mit Alltagsbildern von Bahnhöfen voller Flüchtlinge oder Essenschlangen im Nachkriegswinter. Erschütternde Zeugnisse von Not und Elend, aber auch ein Eindruck von Kraft, Enthusiasmus und Hoffnung. Überraschende Fakten lassen auch Ereignisse im Dritten Reich in einem völlig neuen Licht erscheinen.

Eine junge Republik im harten Überlebenskampf einer bitteren Nachkriegszeit geprägt von Verzweiflung und großen Träumen. Dieses Buch liefert einen weiteren Mosaikstein zu einem komplexen Bild der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, die unser Leben so nachhaltig gestaltet haben. Mit diesem Buch liegt viel mehr vor als nur ein Teil der österreichischen Geschichte. Jedem, der an Geschichte interessiert ist, sei dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt!

Veröffentlicht am 25.11.2017

Zeitenwirbel

Heliosphere 2265 - Der Helix-Zyklus 1 - Die andere Seite (Bände 13-15)
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Captain Jayden Cross und die Mannschaft der Hyperion sind in der Zukunft auf der Suche nach einem Weg, den Putsch von Sjöberg und Merian zu verhindern, doch dabei stoßen sie auf weitere Verwicklungen. ...

Captain Jayden Cross und die Mannschaft der Hyperion sind in der Zukunft auf der Suche nach einem Weg, den Putsch von Sjöberg und Merian zu verhindern, doch dabei stoßen sie auf weitere Verwicklungen. In der Gegenwart entsteht währenddessen eine neue Demokratie bedroh von Sjöbergs Intrigen, Merians Doppelspielen und den Zukunftsrebellen. Ein fragiles Netz, das zu bröckeln beginnt.

Der Auftakt zum zweiten Zyklus, der nahtlos die Geschichte des Fraktals fortsetzt. Unverhofft bekommt man Antworten auf längst vergessene Fragen und nicht unerwartet findet man sich in einem neuen Verwirrspiel wieder. Man muss aufpassen, um nicht den Faden zu verlieren, denn jetzt wird nicht aus verschiedenen Perspektiven berichtet, sondern auch aus verschiedenen Zeiten und von Doppelgängern. Dabei verliert der Autor nie den Überblick. Geschickt gibt er dem Leser immer wieder neue Einblicke, konfrontiert ihn mit einem komplexen Geflecht aus vielschichtigen Charakteren und Motivationen. Eine einfache Gut-Böse-Motivation ist hier nicht zu finden, genauso wenig wie schnelle Antworten. Andreas Suchanek schafft es den Leser mit einem großen Berg an Fragen alleine zu lassen, ohne ihn zu frustrieren. Dafür ist die Geschichte viel zu spannend. Lebensechte Charaktere, die einem ans Herz wachsen und ein äußerst komplexer Story-Aufbau lassen einen nicht mehr los. Auch in diesem Sammelband kommt das Sahnehäubchen mit dem letzten Satz. Hier lässt Suchanek wieder eine Bombe platzen, die einem eine Gänsehaut über den Rücken jagt und das Warten auf den nächsten Band zur Hölle werden lässt.

Mit seinem zweiten Zyklus von Heliosphere beweist Andreas Suchanek, dass er sein Pulver noch lange nicht verschossen hat. Diese Science Fiction-Reihe gehört zum Besten, was ich je gelesen habe. Jedem Science Fiction-Fan sei sie wärmstens ans Herz gelegt! Für mich bleibt nur die Frage, wie ich das Warten auf den nächsten Band am besten überstehe.