Erschreckend real.
Inhalt:
Vor genau 10 Jahren war der Hochbunker auf dem Westberg Schauplatz einer Geiselnahme, die ein unfassbares Medieninteresse hervorgerufen hat. Unterdessen gehört der Turm der jüdischen Gemeinde, ...
Inhalt:
Vor genau 10 Jahren war der Hochbunker auf dem Westberg Schauplatz einer Geiselnahme, die ein unfassbares Medieninteresse hervorgerufen hat. Unterdessen gehört der Turm der jüdischen Gemeinde, die dort einen Kindergarten eingerichtet hat. Trotz Hochsicherheitsmaßnahmen gelingt es zwei Neonazis dort einzudringen. Ihr Ziel: alle anwesenden Personen zu vernichten. Doch ihr Vorhaben läuft nicht ganz nach Plan und plötzlich erinnert vieles an damals.....
Leseeindruck:
"Turmgold" ist der 2. Band der Turm-Reihe. Anfangs werden die Figuren vorgestellt und man erfährt etwas über die Vorgeschichte. Deshalb würde ich jedem raten, der den Vorgänger "Turmschatten" noch lesen möchte, unbedingt auch mit Band 1 zu beginnen. Es gibt nämlich in der Fortsetzung etliche Spoiler. Gleichzeitig wird umrissen was damals nach der Geiselnahme bis zum aktuellen Tag noch alles geschah. Das hat mir gut gefallen, da ich mich so langsam in die neue Geschichte einfinden konnte. Peter Grandl gibt seinen Protagonisten allesamt einen Hintergrund. Dabei kommt z.B. deren politische Gesinnung ausführlich zur Sprache. In der Form hätte ich es nicht unbedingt gebraucht, da es mich vom eigentlichen Plot abgelenkt hat und ich versucht war diese Passagen nur zu überfliegen. Dies hätte mir in einer kürzeren Ausführung vollkommen gereicht. Die Geschichte wechselt immer wieder die Schauplätze und Personen. Auch die Zeit springt des öfteren hin und her. Ein bisschen Konzentration muss man beim Lesen deshalb mitbringen. Ein Thema, das ich in Büchern normalerweise nicht lesen möchte, ist Corona. Geschickt hat der Autor dies jedoch integriert und so einen funktionierenden Plot geschaffen, dass sogar mich das nicht gestört hat. Ab der Mitte wird der Thriller immer spannender und die Hauptkonzentration liegt auf den Geschehnissen im Turm. Eine kleine Warnung. Allzu zimperlich sollte man nicht sein. Ab hier wird es dann langsam aber sicher spannender und es fiel mir schwer das Buch aus der Hand zu legen.
Fazit:
"Turmgold" ist ein erschreckend realer Thriller, der mich überzeugen konnte. Der Autor schafft es durch gut ausgearbeitete Hintergründe seiner Figuren, diese lebendig werden zu lassen. Mir persönlich war es in der Anfangsphase zu politisch. Mir hätte auch gereicht zu wissen in welcher Partei oder Gruppierung die Protagonisten sind und in welche Richtung sie denken. Das ist jedoch Geschmackssache. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.