Alma Oberkofler, Hauptkommissarin mit Hang zur Gerechtigkeit, hat es nicht leicht. Frisch nach Wien versetzt, bekommt sie es gleich mit einem Fall zu tun, der sogar im skandalerprobten Österreich für Schlagzeilen sorgt: Ein Minister hat in seiner Penthouse-Wohnung das Zeitliche gesegnet allem Anschein nach eher unfreiwillig. Das illustre Umfeld des Toten gibt sich charmant, aber wenig auskunftsfreudig. Kein Wunder, denn ob Kaffeehaus oder Kanzleramt: In der Hauptstadt der Freunderlwirtschaft scheint jeder jedem einen Gefallen zu schulden.
Bei der Wahrheitsfindung helfen Alma eine blitzgescheite Buchhändlerin, ein eventuell vertrauenswürdiger Verfassungsschützer und manchmal auch ein Achtel Veltliner.
Liebesgrüße aus Wien: Charmant, lässig und mit feinem Humor erzählt Petra Hartlieb einen Kriminalfall, der fast so originell ist wie die Realität.
Petra Hartlieb ist eine deutschösterreichische Schriftstellerin.
Ihr Krimi Freunderlwirtschaft besticht schon mit dem hellblauen Cover mit der weissen Schrift und dem angerissenen Berg. Schlicht und ...
Petra Hartlieb ist eine deutschösterreichische Schriftstellerin.
Ihr Krimi Freunderlwirtschaft besticht schon mit dem hellblauen Cover mit der weissen Schrift und dem angerissenen Berg. Schlicht und schön.
Dieser Krimi spielt in Wien mit der Kommissarin Alma Oberkofler.
Der Politiker Max Langwieser wird tot aufgefunden. Seine Verlobte Jessica ist verschwunden.
Alma Ermittlungen werden gut umrissen.
Von Jessica erfährt man einiges über die Politiker. Jetzt hat sie Angst um ihr Leben. Deshalb flieht sie und macht sich verdächtig.
Jessicas und Almas Erlebnisse werden abwechselnd erzählt.
Dieser Krimi fängt langsam an, aber dann wird er immer spannender, so möchte ich ihn gerne weiter empfehlen.
Ein toter Minister - genau das, was Alma Oberkofler, die Polizistin geworden ist, weil ihre ältere Schwester verschwunden ist, als sie selbst 12 Jahre alt war, in ihrer ersten Arbeitswoche als Leiterin ...
Ein toter Minister - genau das, was Alma Oberkofler, die Polizistin geworden ist, weil ihre ältere Schwester verschwunden ist, als sie selbst 12 Jahre alt war, in ihrer ersten Arbeitswoche als Leiterin der Abteilung Leib und Leben am Wiener Landeskriminalamt nicht braucht.
War der Tod von Max Langwieser, dem jungen Bundesminister für Landwirtschaft, Generationen und Tourismus, der mit aufgeschlagenem Schädel (an seinem Designer-Glastisch) nun tot in seiner glamourösen Wiener Wohnung liegt, nur ein Unfall? Oder doch Mord?
Wo ist seine Verlobte Jessica Pollauer - und warum kann niemand sie erreichen?
Wo ist Max Langwiesers Arbeitslaptop, auf dem sensible Daten gespeichert sind?
Und warum bekommt Alma den Verfassungsschutz zur Seite gestellt, der aufpasst, dass eigentlich nicht ermittelt wird, weil es ja offensichtlich ein Unfall war? Was soll vertuscht werden?
Fragen über Fragen, die in einer - gerade für Österreicher/innen - sehr unterhaltsamen Geschichte nach und nach aufgedeckt werden.
Es wird das Portrait einer jungen Politik-Generation gezeichnet, die sich alle aus ihrer Jungend im Burgenland kennen, und die mit viel Elan euphorisch die starren Strukturen der österreichischen Politik verändern wollten. Doch wie so oft an Macht und Gier gescheitert sind.
Denn, wie es so ist ist in der (nicht nur österreichischen) Politik: wenn einer einen kennt, der wen kennt, kann man Geld machen. In einem einfachen Wort ausgedrückt: Freunderlwirtschaft. Das trifft es ganz genau, leider auch in der Realität, wie man immer wieder präsentiert bekommt und auch sehr gut aus der Vergangenheit kennt- wenn nämlich die schlauen Herren doch nicht so schlau waren und aufgeflogen sind. Diese sogenannten Saubermänner - allesamt mit Dreck am Stecken. Gut, ich hört schon wieder auf zu lästern, so genau will man da eigentlich eh nicht drüber nachdenken.
Und auch wenn die Autorin betont, dass die gesamte Geschichte von ihr frei erfunden ist, erkennt man doch sehr vieles aus dem echten Leben aus der Vergangenheit von Österreichs Politik wieder. ;)
Etwas unglaubwürdig fand ich Jessicas Flucht, wo sie gelandet ist, und dass sie genau dort auf eine Österreicherin trifft, die sie ganz selbstlos bei sich aufnimmt und ihr beim Ermitteln hilft.
Auch Almas Vorgeschichte hätte es eigentlich nicht gebraucht, denn aufgelöst wurde es nicht.
Und obwohl ich es normalerweise lieber mag, wenn alles aufgeklärt wird, bin ich mit dem (halb-)offenen Ende hier doch zufrieden, denn man kann sich selbst ausmalen, was passieren wird (oder eher nicht), denn es entspricht (leider) der Realität. Und ändern wird sich sowieso nix.
Fazit:
Ein unterhaltsamer, sehr realitätsgetreuer Politkrimi über den Tod eines Ministers, infolge dessen die skandalösen Vorgänge in Österreichs Politik aufgedeckt werden.
Gerne würde ich mehr von Alma Oberkofler lesen!
Die Handlung beginnt im Jahr 1992 als die ältere Schwester der damals 12-Jährigen Alma Oberkofler verschwindet. Vier Jahre später beschließt sie, Polizistin zu werden, entgegen der Meinung der Eltern.
Im ...
Die Handlung beginnt im Jahr 1992 als die ältere Schwester der damals 12-Jährigen Alma Oberkofler verschwindet. Vier Jahre später beschließt sie, Polizistin zu werden, entgegen der Meinung der Eltern.
Im Hier und Jetzt ist sie Hauptkommissarin der Mordkommission in Wien. Sie hat gerade die Stelle angetreten, da bekommt sie auch den ersten Fall. Der Tourismus- und Landwirtschaftsminister Max Langwieser wird tot in seiner Wohnung aufgefunden. Seine Verlobte Jessica Pollauer, die spurlos mitsamt Max´Laptops verschwunden ist, wird schnell zur Hauptverdächtigen. Alma Oberkofler glaubt nicht an eine Beziehungstat, ermittelt weiter und findet viele Ungereimtheiten, die sich nicht nur in Max´ Umfeld bewegen.
Das Cover ist sehr schlicht gehalten, auf den ersten Blick hätte ich es nicht sofort einem Krimi zugeordnet. Es ist kein Krimi, der blutig oder unheimlich ausfällt, vielmehr wird hier ein mir eher unbekannteres Thema erschlossen: die "Freunderlwirtschaft" in den höchsten Kreisen der Politik. Dass es nicht immer gerecht und konform in der Politik zugeht, ist wahrscheinlich jedem klar, aber was in diesem fiktiven Krimi alles ans Tageslicht kommt, lässt einen sprachlos zurück.
Alma Oberkofler steht im Zentrum der Ermittlungen: eine selbstbewusste junge Frau, die sich durchbeißt in einer männerdominierten Branche. Sie lässt nicht locker und möchte jeden Fall, auch aufgrund des Verschwindens ihrer Schwester damals, aufdecken. Sie lässt sich nicht abschrecken durch Stolpersteine, die ihr bei den Ermittlungen in den Weg gelegt werden. Gemeinsam mit ihrem Team fügt sie Stück für Stück die Wahrheit vom Tos Max Langwiesers zusammen.
Die Handlung ist in übersichtliche Kapitel unterteilt. Man erfährt als Außenstehender abwechselnd die Geschehnisse rund um Alma und der Verlobten Jessica. Ebenso wird in Rückblenden erzählt, wie Jessica und Max sich kennengelernt haben, auch der Grund für die Versetzung Almas von Linz nach Wien wird thematisiert.
Der Erzählstil ist immer gut zu verstehen, auch die Kapitellängen sind genau richtig. An manchen Stellen zieht sich die Geschichte für meinen Geschmack etwas in die Länge, als Leser bekommt man Hinweise auf die Tat nur langsam und spärlich präsentiert.
Petra Hartlieb ist mit "Freunderlwirtschaft" ein sehr guter und spannender Krimi gelungen. Gerade die Thematik der Politik mit ihren Vertuschungen und Betrügereien gibt dem Ganzen eine interessante Note. Ich empfehle den Buch allen, die einen spannenden und kurzweiligen Krimi suchen, der ein ganz anderes Setting hat als das, was man normalerweise liest.
"Freunderlwirtschaft", das klingt im Österreichischen so viel charmanter als "Klüngel", aber es geht um das gleiche Prinzip in Petra Hartliebs gleichnamigen Wien-Krimi, eigentlich Politkrimi. Gleich der ...
"Freunderlwirtschaft", das klingt im Österreichischen so viel charmanter als "Klüngel", aber es geht um das gleiche Prinzip in Petra Hartliebs gleichnamigen Wien-Krimi, eigentlich Politkrimi. Gleich der ersten Fall der neu ernannten Leiterin der Wiener Mordkommission, Alma Oberkofler, hat es in sich. Es ist nicht die übliche aus den Fugen geratene Streiterei im Milieu oder Beziehungstat, nein, der junge, gutaussehende Landwirtschafts- und Tourismusminister wird tot in seiner schicken Penthousewohnung gefunden.
Ein Unfall, ein eskalierter Streit, eine geplante Tat? Fragen könnte vielleicht die Verlobte des Toten beantworten, als Pressesprecherin der Wirtschaftsministerin selbst Profi im Politikbetrieb. Doch die ist verschwunden und offenbar bewusst abgetaucht, nachdem sie erst das Maximum an Bargeld von einem Geldautomaten abgehoben, ihr Handy zerstört und ihren Wagen auf dem Parklplatz eines Einkaufszentrums stehen gelassen hat.
Manches kommt Alma in diesem Fall, in dem ihr sofort der Staatsschutz zur Seite gestellt wird, merkwürdig vor, angefangen bei den Wohnverhältnissen des Paares, die doch einige Fragen aufwerfen. Dass Jessica als Verlobte des Toten in den Focus gerät, ist zwar nicht merkwürdig, wohl aber, dass jeder gewillt scheint, andere Optionen schnell auszuschließen.
Hartlieb splittet ihren Roman in zwei Handlungsstränge - einmal die aktuellen Ermittlungen in Wien, anderererseits Jessicas Flucht und eigene Recherchen, mit Rückblicken in die Vergangenheit, die die Beziehung zwischen ihr und dem toten Minister einzuordnen helfen. Und wo der Tote der beste Freund des jungen Kanzlers war, wächst auch ganz schnell der Druck auf die Ermittler.
Schnell muss Alma feststellen, dass sie von einer gut vernetzten Journalistin mehr über die Hintergründe des Wiener Politikbetriebs erfährt als auf dem Amtsweg. Dann gibt es einen weiteren Todesfall, der so schnell zum Unfall erklärt und abgeschlossen wird, dass Alma misstrauisch wird. Doch je tiefer sie gräbt, desto größer wird der politische Druck. Um zur Wahrheit vorzudringen, braucht sie Hilfe von ungewöhnlicher Seite.
"Freunderlwirtschaft" ist spannend und unterhaltsam geschrieben und angesichts früherer Skandale um mächtige Männerbünde und ihre Interessen in der Alpenrepublik durchaus glaubwürdig und konsequent. Ein Alleinstellungsmerkmal Österreichs sind solche Zustände allerdings nicht. Mit Alma Oberkofler und ihrem Team wurde eine sympathische, unbestechliche und aufrechte Protagonistin in den Mittelpunkt gestellt. Wer einen Kriminalroman mit einem guten Plot zu schätzen weiß, ist hier gut aufgehoben.
Das neue Buch von Petra Hartlieb habe ich dankenswerter Weise über Lovelybooks bekommen. Ich war schon sehr neugierig auf diesen ganz speziellen Krimi und den Genrewechsel der Autorin. Ich habe bereits ...
Das neue Buch von Petra Hartlieb habe ich dankenswerter Weise über Lovelybooks bekommen. Ich war schon sehr neugierig auf diesen ganz speziellen Krimi und den Genrewechsel der Autorin. Ich habe bereits Hartliebs Jahreszeitenreihe, die unter anderem auch im Hause Schnitzler und im 20. Jahrhundert spielt, sehr gerne gelesen. Ich glaube ich habe nicht alle vier Bände hier rezensiert, aber ich mochte die Reihe wirklich sehr!
Und nun schreibt Petra Hartlieb, eine gebürtige Deutsche, die 2004 in Wien eine ehemalige Buchhandlung übernommen hat, einen Krimi, der sich um die österreichische Politik und der sogenannten Freunderlwirtschaft beschäftigt. Kann sie das wirklich? Und ob!
Hauptkommissarin Anna Oberkofler hat sich von Linz nach Wien versetzen lassen, als bereits in ihrer ersten Woche ein aufsehenerregender Todesfall passiert. Der Landwirtschafts- und Tourismus-Minister Max Langwieser wird in seiner schicken Penthouse-Wohnung tot aufgefunden. Seine Verlobte Jessica Pollauer ist seitdem spurlos verschwunden - genauso wie das Notebook von Max. War es Mord oder ein Unfall?
Anna Oberkofler und ihr neues Team beginnen dem Fall nachzugehen, der von den Politikerfreunden und vom Bundeskanzler persönlich als tragischer Unfall abgetan wird. Max Langwieser war bei allen beliebt und erfolgreich. Niemand würde dem jungen aufsteigenen Politiker Böses wünschen oder gar antun, ist die einhellige Meinung in seinem Umkreis.
Doch warum ist Jessica so plötzlich verschwunden? Hat sie etwas zu verbergen? Oder ist sie auf der Flucht und selbst in Gefahr?
Der Krimi besteht aus zwei Handlungssträngen, die sich abwechseln. Wir begleiten Alma und ihr Team bei den Ermittlungen, bei denen ihnen immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Alma fragt sich, wer hier versucht die Schuld auf Jessica abzuwälzen bzw. alles als Unfall darstellen zu lassen? Als es einen weiteren Toten gibt, ist sie überzeugt, dass dies kein Zufall sein kann. Doch die Hauptkommissarin wird massiv unter Druck gesetzt und hat alle Hände voll zu tun, den Fall doch noch aufzuklären.
Im zweiten Handlungsstrang begleiten wir Jessica auf ihrer abenteuerlichen Flucht. Dabei erfahren wir mehr über ihre frühe Bekanntschaft mit Max während der Schulzeit, private Hintergründe und näheres über den Vorzeigepolitiker, der in Wirklichkeit keine so reine Weste hatte, wie alle dachten. Es geht um Geld, Macht und Privilegien. Dabei ist der Leser dem Ermittlerteam immer eine Spur voraus.
Natürlich sind Parallelen oder Ähnlichkeiten zu realen Personen nicht erkennbar...hüstel. Petra Hartlieb hat mit Humor die österreichische Politik aufs Korn genommen. Dabei hat man des öfteren einige kleine Déjà-vus, auch wenn die Autorin darauf hinweist, dass alles frei erfunden ist. Gewisse Ähnlichkeiten kann man allerdings nicht ganz ausschließen.
Der unblutige Cosy Crime unterhält, hat in der Mitte kleine Längen und nimmt die sogenannte Freunderlwirtschaft bei uns in Österreich aufs Korn. Man sollte den Krimi mit Humor nehmen, denn wer weiß, wie es in Zukunft in diesem Land weitergehen wird...
Fazit:
Ein unblutiger Krimi, der mit der typischen österreichischen Kultur und einiger Gesellschaftskritik aufwartet. Dieser liest sich locker leicht und lässt erahnen, dass die sogenannte Freunderlwirtschaft nicht nur in meinem Heimatland zuhause ist.