Anders in einer ohnehin gefährlichen Welt!
Warmherzig und mit Hingabe an seine herrlichen Protagonisten verfasst - ein Poem in Prosa!
Der Panther - Chimär Narugar, unerfahren und naiv, muß in einem Käfig hausen und ist auch noch dankbar dafür. ...
Warmherzig und mit Hingabe an seine herrlichen Protagonisten verfasst - ein Poem in Prosa!
Der Panther - Chimär Narugar, unerfahren und naiv, muß in einem Käfig hausen und ist auch noch dankbar dafür. Er ist gerade erst fünfzehn und Teil des Circus Lotus. Er tritt dort als sehr talentierter Artist in der Manege auf. Er wird gefangengehalten, ist sich dessen jedoch offenbar nicht in ganzer Konsequenz bewußt.
Er lernt die gleichaltrige Fürstentochter Kaira kennen. Er entkommt des nachts zusammen mit ihr. Beide dürsten nach Abenteuern und dem Duft der Freiheit der großen, weiten, aber auch gefährlichen Welt. Sie lernen unter anderem alle möglichen anderen Chimären kennen, unter anderem eine Schildkröte und eine witzige Storchenfrau.
Allerlei passiert und natürlich will der Fürst Kaira wieder zurückholen. Deswegen droht Narugar durchaus die Festnahme und Arretierung. Verrat lauert potentiell, aber ebenso Solidarität und Freundschaft blühen wie exotische Blüten, die unvergleichlich riechen, nach Patchouli und Sandelholz.
Wird ihre Flucht vorzeitig gestoppt? Narugar gefangengenommen? Gibt es Hoffnung?
Das Buch hat einen melancholischen Grundton und ist fesselnd. Raphael Lang hat große Empathie mit seinen jugendlichen Helden und es versteht es vielschichtig die Psyche vor allem Narugars, aber nicht nur, wiederzugeben. Narugar ist traurig, hat aber eine immense Energie und Kraft sowie ungebrochenen Humor.
Er ist in jener Welt nicht der einzige Chimär, doch es ist unglaublich kompliziert, anders zu sein als die anderen, sprich: gewöhnlichen Menschen und dann gefangen in einem Käfig, ohne die Chance, draußen in die Welt hineinzuschnuppern und Erfahrungen zu sammeln sowie zu kollektieren wie jeder andere Teenager. Außerdem könnte er wegen seiner zwangsläufigen Naivität benutzt werden.
Kaira ist etwas undurchsichtig, will sie Narugar nur ausnutzen, oder meint sie es real reell? Lest das Buch, um das zu explorieren!
Keiner der Protagonisten ist eindimensional. Schwarzweißmalerei wird tunlichst vermieden. Ich habe meine ( n ) Favoriten, eben Narugar und Kaira. Keiner erhebt sich moralisch über den anderen. Jeder hat seine eigenen Grautöne und Beweggründe.
Es gibt Ungerechtigkeiten in dieser jener Welt, aber das reflektiert nur zu gut geradezu allegorisch unsere Gegenwart. Alles heile heile wäre auch zu öde.
Diese ansprechende Mischung aus Ernst, Humor, Einsicht in die Mentalitäten und Emotionen läßt einen warmen Strom der Sympathie und des Mitgefühls in einem anwachsen sowie Dankbarkeit für exzeptionelle Autoren wie Raphael Lang.
Er hat mit großer Hingabe, Leidenschaft, Vivre und viel Liebe sowie unverbrüchliche Zuneigung all seine unveränderte, grenzenlose schöpferische Kraft ins allerkleinste Element fließen lassen, so daß alles, bis zum kleinsten Atom so authentisch und real wie ein Insiderbericht wirkt, so überhaupt nicht fiktiv! Das spricht für Raphael Langs Premier League - Klasse! Ich kann Band Zwei nicht erwarten!