Zu simpel
Nach über zwanzig Jahren kehrt Thea aus Portugal zurück in ihre Heimat in Norddeutschland, um mit der Vergangenheit abzuschließen.
Sie zieht auf Bennos Lebenshof für Tiere - und damit zu einem eigenbrötlerischen ...
Nach über zwanzig Jahren kehrt Thea aus Portugal zurück in ihre Heimat in Norddeutschland, um mit der Vergangenheit abzuschließen.
Sie zieht auf Bennos Lebenshof für Tiere - und damit zu einem eigenbrötlerischen Mittfünfziger, der eigentlich keine Menschen mag.
Als dann noch die junge Wanderin Juli dazustößt, entwickelt sich nicht nur eine zarte Freundschaft zwischen den dreien, sondern auch ein Zukunftsplan für den verschuldeten Hof.
Zunächst einmal liebe ich Geschichten, die aus verschiedenen Perspektiven die Lebensgeheimnisse der jeweiligen Personen erzählen. Wenn sie dann noch auf dem Land spielen, bin ich normalerweise restlos begeistert.
Trotzdem konnte mich “Das Licht in den Birken" so gar nicht überzeugen.
Fangen wir mit den Perspektiven an: Thea und Juli sind zwar sehr oberflächliche Charaktere, aber man nimmt sie der Autorin an. Die Figur Benno hingegen ist so gar nicht rund, seine Gedanken und Handlungen waren für mich nicht einfach nur unbegreiflich, sondern wirkten aufgesetzt und unnatürlich.
Die “Geheimnisse” sind allesamt sehr absehbar und bieten somit wenig Potential für Spannung. Genauso wie die komplette Handlung: taucht ein Problem auf, ist es auch schon wieder gelöst, wird sich gestritten, folgt direkt die Versöhnung. Zum Schluss ist alles rosarot und toll.
Aufbau und Komplexität der ganzen Story erinnern eher an eine “Bibi und Tina"-Geschichte, als an den Roman einer Spiegel-Bestseller-Autorin.
Unangenehm aufgestoßen sind mir außerdem die Klischeehaftigkeit sämtlicher Figuren, sowie spirituelle Gedanken und Handlungen, mit denen ich nichts anfangen konnte. Zu guter Letzt hat mich die ständige Erwähnung von pastéis de nata wahnsinnig gemacht. Nur weil jemand in Portugal gelebt hat, muss er diese doch nicht dreimal am Tag backen und verzehren (und falls doch, muss das nicht ständig erwähnt werden).
Insgesamt kann ich den Roman also nicht empfehlen. Für einige mag es eine “Wohlfühlgeschichte” sein, für mich war es selbst als Sommerlektüre viel zu flach. ⭐️2,5/5⭐️