Die Nanny im Hightec - Gruselhaus
Das Buch beginnt mit einem Brief an einen Rechtsanwalt, den Rowan Caine aus dem Gefängnis schreibt und in dem sie behauptet unschuldig des Mordes an einem Kind angeklagt worden zu sein.
Rückwirkend wird ...
Das Buch beginnt mit einem Brief an einen Rechtsanwalt, den Rowan Caine aus dem Gefängnis schreibt und in dem sie behauptet unschuldig des Mordes an einem Kind angeklagt worden zu sein.
Rückwirkend wird dann aus ihrer Sicht erzählt wie aus einem Traumjob als Nanny in einem Herrenhaus in Schottland ein Alptraum wurde.
Die Autorin lässt sich sehr viel Zeit, die Charaktere einzuführen, den Alltag als Nanny zu schildern und das Anwesen zu beschreiben. Das Haus ist auf der einen Seite ein altes, viktorianisches Herrenhaus, dass mit viel Stahl und Glas umgebaut wurde und fast wie amputiert wirkt. Besonders stolz ist das Architektenehepaar auf die ganze Technik, wie Kameras, Touchpannel zum Öffnen der Türen, Schließen der Vorhänge, Bedienen der Lichtschalter usw. , alles steuerbar durch eine App und das natürlich auch von außerhalb des Hauses.
So glücklich Rowan ist, als sie tatsächlich die Zusage für diesen gut bezahlten Job bekommt, umso größer ist ihr Schock als ihr Hausherrin Sandra eröffnet, dass sie und ihr Mann direkt auf Dienstreise gehen müssten, so dass sie sofort die volle Verantwortung für Baby Petra, die 5 jährige Ellie und ihre ältere Schwester Maddie übernehmen solle. Die 14 jährige Rhiannon würde sie in der Woche Abwesenheit gar nicht zu Gesicht bekommen, da diese sich in einem Internat befände. Für die beiden Hunde wäre Fahrer und Hausmeister Jack verantwortlich, der in einer separaten Dienstwohnung auf dem Grundstück wohne.
Die Gruseleffekte, die Ruth Ware sich für die vermeintliche Supernanny Rowan ausgedacht hat, nachdem man sie ins kalte Wasser geworfen hat und die Eltern abgereist sind, fand ich schon gut. Man kann auch wunderbar miträtseln, wer für den Spuk ( Schritte auf dem Dachboden in der Nacht und Ähnliches) wohl verantwortlich ist. Mysteriöse Vorbesitzer und ein verbotener Giftgarten setzten dem Kindermädchen ebenfalls zu. Warum will man sie unbedingt wieder loswerden?
Der Knackpunkt bei diesem Thriller war das Ende. Nur ein paar Seiten vor der endgültigen Auflösung gibt es noch einen Doppeltwist, überraschend ja, gut nein. Es wird viel erklärt und wenig gezeigt. Die Auflösung fand ich nach dem gemächlichen Erzähltempo vorher nahezu hektisch.
Schade! Trotzdem habe ich das Buch, dass eher ein Spannungsroman als ein Thriller war gerne und recht schnell gelesen und fühlte mich gut unterhalten.