Cover-Bild Kopfgeld
Band 3 der Reihe "Edith - Eine Frau geht ihren Weg"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 14.11.2023
  • ISBN: 9783746640624
Sabine Hofmann

Kopfgeld

Roman

Die Gefahren einer neuen Zeit.

Juni 1948 im Ruhrgebiet. Das neue Geld soll kommen – die D-Mark. Auch Edith Marheinecke macht sich auf zur Ausgabestelle. Sie ist nun Journalistin und fotografiert die wartenden Menschen, von denen einige in Streit geraten. Einer der Streitenden ist wenig später tot. Konrad Garthner wird vor eine Straßenbahn gestoßen. Als Edith ihre Fotos auswerten will, erlebt sie eine böse Überraschung. Man hat ihr die Kamera gestohlen. Und dann taucht auch noch ein Ex-Geliebter von ihr auf – und interessiert sich sehr für den toten Garthner.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2024

Die Einführung der D-Mark

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Der Juni 1948 war ein besonderer Monat in Deutschland. Die D-Mark wurde eingeführt. Mitten in dieser neuen Epoche wir ein Mann in einem Streit vor eine Straßenbahn gestoßen. Gleichzeitig wird der Zeitzeugin ...

Der Juni 1948 war ein besonderer Monat in Deutschland. Die D-Mark wurde eingeführt. Mitten in dieser neuen Epoche wir ein Mann in einem Streit vor eine Straßenbahn gestoßen. Gleichzeitig wird der Zeitzeugin Edith die Kamera gestohlen. Besteht ein Zusammenhang zwischen dem Tod des Mannes und dem Diebstahl oder ist es nur Zufall?

Edith hat sich charakterlich weiterentwickelt. Sie arbeitet nun für eine Zeitung und muss sich dabei den Kommentaren der männlichen Kollegen erwehren, welche nichts von der journalistischen Arbeit einer Frau halten. Edith bleibt aber willensstark und versucht sich beruflich weiterzuentwickeln. Als weitere interessante Charaktere der Story können Helmut Garthner, der Bruder des Mordopfers, der Ex von Edith, Leo Mantler sowie die Geschwister Max und Selma Winterstein genannt werden. Auch die junge Hella aus den früheren Romanen hat ein paar Cameo(auftritte) was mir gut gefallen hat. Dabei sorgen gerade Leo Mantler sowie Helmut Garthner mit ihrem Verhalten für interessante Wendungen in der Geschichte.

Die Handlung ist in Bochum im Sommer des Jahres 1948 angelegt und damit zeitlich gut einordbar. Der Schreibstil der Autorin ist sehr lebendig und dem damaligen Zeitgeschehen gut angepasst. Sehr atmosphärisch schafft sie es die Zeit nach Kriegsende sehr gut darzustellen. Den Menschen in Deutschland geht es noch nicht gut, aber die Einführung der „Einführungsprämie“ einer neuen Währung, das sogenannte Kopfgeld sorgt für leichte Aufbruchstimmung bei den Protagonisten, welche gut durch die Erzählung transportiert wird. Interessante Wendungen ab der Mitte der Erzählung sorgen für ein gutes Spannungstempo und sorgen für ein stetig spannendes Leseerlebnis. Das Thema Antisemitismus, welches nach dem Krieg eher erst mal etwas negativ behaftet, wird in diesem Roman gut in die Geschichte integriert. Auch das Ende des Kriminalromans ist interessant. Lediglich Ediths Verhalten in Bezug auf ihre Männerbekanntschaften hatte mir am Ende nicht zu einhundert Prozent gefallen. Dies ist aber nur eine kleine Kritik an dem ansonsten sehr spannenden und interessant geschriebenen historischen Kriminalroman. Eine klare Leseempfehlung: ein historischer Nachkriegsroman mit sehr interessanten Charakteren.

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Veröffentlicht am 13.02.2024

Nachkriegsgeschichte, spannend erzählt

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Juni 1948, und überall herrscht hektische Betriebsamkeit, denn ein großes Ereignis, auf das die Menschen hinfiebern, wirft seine Schatten voraus. Der Währungsschnitt ist angekündigt, Grund genug, dass ...

Juni 1948, und überall herrscht hektische Betriebsamkeit, denn ein großes Ereignis, auf das die Menschen hinfiebern, wirft seine Schatten voraus. Der Währungsschnitt ist angekündigt, Grund genug, dass alle, die noch alte Reichsmark im Geldbeutel haben, bemüht sind, diese schnellstens unter die Leute zu bringen, weil sie ihre Gültigkeit verlieren. Das ist aber gar nicht so einfach, denn jede/r, der etwas zu verkaufen hat, hält seine Waren zurück, will am 20. Juni 1948, dem Tag der Währungsreform, mit der neu eingeführten Deutschen Mark Geschäfte machen, um ein Stück von der Umtauschprämie, 40 DM für 40 Reichsmark pro Kopf, zu bekommen.

Vor den Ausgabestellen gibt es am 20. Juni lange Schlangen, unter der Menschenmenge auch Edith Marheinecke, mittlerweile als Journalistin tätig. Sie wurde von ihrem Chef aushilfsweise zum Fotografieren abgestellt, soll die Stimmung mit der Kamera einfangen. Keine leichte Aufgabe, ist das Gedränge doch groß. Eine Situation, die sich auch zwielichtige Gestalten zunutze machen. Unter ihnen nicht nur Taschendiebe sondern auch ein kaltblütiger Mörder…

Natürlich ist der Roman, den man, wie in meinem Fall, ohne Kenntnis der Vorgänger lesen kann, auf die Protagonistin fokussiert, die von ihren männlichen Kollegen in der Redaktion misstrauisch beäugt wird und tagtäglich gegen deren Vorurteile kämpfen muss. Und natürlich bleibt uns auch der Blick auf Ediths Liebesleben nicht erspart, was für den Fortgang der Handlung, die auf den 19. bis 28. Juni festgelegt ist, nicht notwendig gewesen wäre. Die Unterteilung in kurze Kapitel, in denen die Schicksale der Personen vertieft werden, die zum Umfeld des Toten und zum Kreis der Verdächtigen gehören, sorgt für Tempo und hält das Leserinteresse hoch, da die Autorin auch Themen der Zeitgeschichte anspricht, die auch heute noch gerne verdrängt werden, wie beispielsweise das Wegschauen der Nachbarn in der Kristallnacht, die Zwangsverkäufe bzw. Enteignung jüdischer Geschäftsleute, ihre Deportation in die Konzentrationslager, aber auch die Schergen und Mitläufer, die nach Kriegsende einen leichten Klaps auf die Finger bekamen und mittlerweile als angesehenes Mitglied der Gesellschaft wieder fest im Sattel sitzen.

„Trümmerland“, „Totenwinter“ und nun „Kopfgeld“, so die Einzeltitel der historischen Romanreihe, in der wir Edith Marheinecke in den ersten Jahren nach Ende des Zweiten Weltkriegs begleiten. Aber wer hat sich bloß das Marketing-Label / Untertitel „Edith – Eine Frau geht ihren Weg“ für den Verkauf bei den online-Buchhändlern ausgedacht? Nicht gut, zumindest mir drängt sich damit als erste Assoziation „Oh je, ein Lore-Roman“ auf.

Aber das sind diese historischen Romane beileibe nicht, und es wäre schade, wenn man sich davon abschrecken und einen großen Bogen um die Reihe machen würde, die neben jeder Menge gut recherchiertem und anschaulich beschriebenem Zeitkolorit auch noch spannende Kriminalfälle zu bieten hat.

Veröffentlicht am 11.02.2024

Ein historischer Kriminalroman der zum Miträseln einlädt

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Bochum,19. Juni 1948. Kurz vor der Währungsreform, versuchen die Menschen die bald wertlose Reichsmark loszuwerden.
Am darauffolgenden Tag begibt sich die Journalistin Edith Marheinecke zur Ausgabestelle, ...

Bochum,19. Juni 1948. Kurz vor der Währungsreform, versuchen die Menschen die bald wertlose Reichsmark loszuwerden.
Am darauffolgenden Tag begibt sich die Journalistin Edith Marheinecke zur Ausgabestelle, um über die Geldausgabe einen Bericht zu schreiben. Dabei macht sie auch Fotos von den Wartenden. Plötzlich wird ein Passant vor die Straßenbahn gestoßen. Auf dem Weg zurück zur Redaktion, stiehlt jemand Edith die Kamera.

"Kopfgeld" ist ein historischer Kriminalroman, der mich nach und nach immer mehr fesseln konnte. Es ist der dritte Teil aus der Reihe "Edith - Eine Frau geht ihren Weg". Ich habe das Buch ohne Vorkenntnissen gelesen. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum mich zu Beginn die Vielzahl der Protagonisten etwas gestört haben. Mit der Zeit stellte dies jedoch überhaupt kein Problem mehr da. Ich war schnell mit den einzelnen Charakteren vertraut. Kurze Kapitel und ein gut zu lesender Schreibstil, konnten mich neben dem Inhalt der Geschichte begeistern. Wer hat Konrad Garthner vor die Bahn gestoßen? Ich habe spekuliert und wurde von dem Ausgang überrascht. Zusätzlich sind
die jüdischen Geschwister Max und Selma Winterstein auf der Suche nach Informationen über den Verbleib ihrer Eltern. Die Berichte über die grausamen Taten der Nazis sind wie immer schockierend.
Die Autorin Sabine Hofmann hat in ihrem historischen Roman deutsche Geschichte gelungen verknüpft. Zudem spiegelt die genaue Schilderung das Leben der Menschen in der damaligen Zeit wieder.
Gerne empfehle ich "Kopfgeld" weiter. Ein historischer Kriminalroman, der zum Miträtseln einläd.

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Veröffentlicht am 07.01.2024

Interessanter historischer Hintergrund

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Als im Juni 1948 die D-Mark kommt, bedeutet dies für viele Menschen ein Neuanfang. Auch die junge Journalistin Edith Marheinecke macht sich auf zur Ausgabestelle. Da sie gerne fotografiert und mit ihren ...

Als im Juni 1948 die D-Mark kommt, bedeutet dies für viele Menschen ein Neuanfang. Auch die junge Journalistin Edith Marheinecke macht sich auf zur Ausgabestelle. Da sie gerne fotografiert und mit ihren Fotos hin und wieder ein kleines Zubrot verdient, fotografiert sie die in der Schlange vor der Ausgabestelle wartenden Menschen. Dabei fotografiert sie zufällig auch einen Streit, und nur kurze Zeit später wird einer der Streithähne, Konrad Garthner, vor eine Straßenbahn gestoßen. Doch dann wird Edith Marheinecke ihre Kamera gestohlen und sie macht sich auf die Suche nach dem Dieb.
Dabeitrifft sie immer wieder auf Oberinspektor Dietrichs, der, eher unfreiwillig, mit Edith zusammen den Mörder Konrad Garthners sucht.
Die Krimihandlung wirkt etwas konstruiert und nur mäßig spannend. Interessant ist allerdings der historische Hintergrund, der im alltäglichen Leben der Protagonisten sehr anschaulich beschrieben wird.