Cover-Bild Der Mädchenwald
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 15.12.2020
  • ISBN: 9783499001130
Sam Lloyd

Der Mädchenwald

Katharina Naumann (Übersetzer)

...und auch so bitterkalt.

Auf dem Weg zum Jugendschachturnier wird die 13-jährige Elissa entführt. Als sie erwacht, liegt sie in einem dunklen Keller. Ihre Situation scheint aussichtslos - bis Elijah ihr Verlies entdeckt und sie heimlich zu besuchen beginnt.

Elijah ist ein Einzelgänger, der mit seinen Eltern in einer abgeschiedenen Hütte im Wald lebt. Er kennt keine Handys und kein Internet, aber er weiß, es ist nicht richtig, dass Elissa gefangen gehalten wird; er weiß, er sollte jemandem davon erzählen. Aber er weiß auch, dass sein Leben aus den Fugen geraten wird, wenn die Wahrheit ans Licht kommt. Denn Elissa ist nicht die erste, die in den Mädchenwald gebracht wurde.

Während draußen die Polizistin DI MacCullagh alle Hebel in Bewegung setzt, um das Mädchen zu finden, erkennt Elissa, dass ihr nur mit Elijahs Hilfe die Flucht gelingen kann. Doch der Junge ist sehr viel cleverer, als er zu sein vorgibt. Und er hat längst begonnen, das Spiel nach seinen Regeln zu spielen...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.02.2021

Spannende Idee

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Bereits mit dreizehn Jahren fährt Elissa zu zahlreichen Schachturnieren, doch bei einem von diesen wird sie entführt. In einer dunklen Hütte, mitten in einem Wald gelegen, kommt das Mädchen wieder zu sich. ...

Bereits mit dreizehn Jahren fährt Elissa zu zahlreichen Schachturnieren, doch bei einem von diesen wird sie entführt. In einer dunklen Hütte, mitten in einem Wald gelegen, kommt das Mädchen wieder zu sich. Hier wird sie von Elijah besucht, den sie zunächst für ihre große Chance hält, aus ihrem dunklen Verließ zu entkommen. Bald jedoch muss sie feststellen, dass Elijah viel mehr mit ihren Entführern zu tun hat und sie nicht das erste Mädchen in der Hütte zu sein scheint. All ihre nun folgenden Züge muss sie planen und überdenken und wie beim Schach Zug um Zug spielen, um den Entführern zu entkommen.
Meine Meinung
Das düstere Cover und der Klappentext machten mich unglaublich neugierig auf diesen Thriller. Doch ganz so leicht fiel mir der Einstieg hier erst einmal nicht, denn Sam Lloyd gibt seinem Thriller durch die Perspektiven seiner Protagonisten auch einen ganz eigenen Schreibstil. Wir erleben hier die zunächst die beiden Kinder Elissa und Elijah, die aus ihrer Sicht das Geschehen beschreiben und das merkt man hier auch der Wortwahl des Autors an. Auf der einen Seite fand ich diese Umsetzung absolut passend, versetzt sie den Leser dadurch direkt in die Köpfe der Charaktere, auf der anderen Seite war es aber auch zunächst sehr anstrengend, dem Gelesenen zu folgen, da vor allem auch Elijah etwas “besonderes” ist.
Durch diesen Beginn dauerte es auch eine Weile, bis für mich hier mehr Spannung aufkommen wollte. Zwar konnte der Autor mit der Atmosphäre, die sehr düster und bedrohlich – bedrückend wirkt, punkten, aber wirklich richtig fesseln konnte es mich zunächst nicht. Doch ab einem gewissen Punkt, vielleicht hatte ich mich an die Darstellung dann auch wirklich gewöhnt, schaffte es der Autor, dass ich fast schon fasziniert verfolgte, was sich in dem Wald, aber auch oder gerade vor alle in den Köpfen der Charaktere abspielte. Je tiefer man in den Thriller eindringt, desto mehr spielt Sam Lloydt hier mit den Emotionen seiner Leser.
Geschildert wird das ganze aus unterschiedlichen Perspektiven, bei denen vor allem drei Charaktere im Vordergrund stehen. Elissa, das entführte Mädchen, Elijah, der mit seinen Eltern im Wald lebt und natürlich dadurch im direkten Zusammenhang mit der Entführung steht und Mairéad, die ermittelnde Polizeibeamtin im Entführungsfall.
Jeder einzelne Charaktere ist ausgefeilt dargestellt und man verfolgt hier deren Gedanken und Taten. Während Elissa für ihr Alter ein extrem intelligentes Mädchen ist, dass seinen Verstand sehr geschickt einsetzt, steht Elija schon fast im Gegensatz dazu. Aber auch er erhält eine sehr intensive Darstellung und der Autor lässt den Leser hier intensiv nachspüren, was in Elijah vorgeht und das lässt doch so manch einen Gänsehautmoment zurück. Daneben wirkt die ermittelnde Polizistin zunächst fast schon blass, doch auch ihre Sicht wird hier immer deutlicher.
Mein Fazit
Nachdem ich zu Beginn recht viel Zeit benötigte, um mich auf die ungewöhnlichen Charaktere einzulassen, wurde es dann doch immer intensiver, je mehr man über die einzelnen Figuren erfuhr. Vor allem mit der Atmosphäre und der Darstellung seiner Charaktere machten der Autor das Buch zu etwas eher ungewöhnlichem.

Veröffentlicht am 27.01.2021

Spannend!

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"Der Mädchenwald" nett sich das literarische Debut von Sam Lloyd.

Erzählt wird die Geschichte der 13-jährigen Elissa, die von einem Schach-Turnier entführt und im Keller eines Diensthauses auf einem großen ...

"Der Mädchenwald" nett sich das literarische Debut von Sam Lloyd.

Erzählt wird die Geschichte der 13-jährigen Elissa, die von einem Schach-Turnier entführt und im Keller eines Diensthauses auf einem großen Anwesen festgehalten wird. In ihrem Verlies bekommt sie immer wieder Besuch vom 12-jährigen Elijah, den sie um Hilfe bittet. Doch obwohl Elijah es gut mit ihr meint, verwehrt er ihr ihren Wunsch.

Die Geschichte ist sehr spannend, von Anfang an hat man das Gefühl, dass etwas mit dem Jungen nicht stimmt und im Laufe der Story kristallisiert sich heraus, dass dem tatsächlich so ist. Doch wie genau Elijah in die Entführung verwickelt ist, erfährt man erst am Schluss - die Entwicklungen bis dort hin sind äußerst spannend und originell.

Das Ende selbst war mir persönlich dann etwas zu lang gezogen, das ist jedoch sicher Geschmacksacke.

Sprachlich, erzählerisch, vom Aufbau her ist das Buch hervorragend und definitiv eine Empfehlung wert.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Spannend, aber es bleiben Fragen

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Zum Inhalt:
Elissa wird während der Teilnahme an einem Schachwettbewerb auf dem Parkplatz des Hotels entführt und danach in den Keller einer Hütte im Wald gesperrt, - dem Mädchenwald, wie Elijah ihn nennt. ...

Zum Inhalt:
Elissa wird während der Teilnahme an einem Schachwettbewerb auf dem Parkplatz des Hotels entführt und danach in den Keller einer Hütte im Wald gesperrt, - dem Mädchenwald, wie Elijah ihn nennt. Dort findet er Elissa und versucht ihr - so gut es ihm möglich ist - zu helfen. Elissa ihrerseits möchte Elijah manipulieren, über seine Grenzen zu gehen. Doch das ist nicht so einfach, wie es zuerst scheint, denn auch Elijah hat seine Geheimnisse.

Mein Eindruck:
Sam Lloyd schreibt seine Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven und wirft damit seinen Leser/inne/n gezielt Bröckchen (oder - um im Thema zu bleiben – Brotkrumen) vor die Nase, die diese begierig aufklauben. Denn so erfahren sie nur Stück für Stück, wie sich die Hautbeteiligten (Elissa, Elijah und die mit der Ermittlung beauftragte Polizistin) fühlen, welche Gedanken sie abseits der Entführung hegen und wo ihre Sorgen liegen. Der Autor schafft es trotz fehlender Cliffhanger am Ende seiner Kapitel, dass man wissen möchte, wie es mit der hier behandelten Person weitergeht und erreicht den Wunsch, immer weiter zu lesen. Lloyd macht dabei besonders deutlich, dass das Umfeld, in dem wir uns bewegen, die Handlungen steuert: Elissa ist beispielsweise viel analytischer und taktierender, als ein Mädchen von 13 Jahren im Normalfall wäre, aber ihr Schachspiel hilft dabei. Die Polizistin kämpft gerade gegen eine mögliche Fehlgeburt an und reagiert damit emotionaler als sonst.
Auch sprachlich passt sich das Buch immer wieder der momentan beschriebenen Person an und bewirkt damit, dass sich der Lesende ebenfalls in diese Umlaufbahn begibt.
Inhaltlich baut der Autor einige wirklich überraschende Wendungen ein, bleibt aber zum Schluss doch ein paar Antworten schuldig. Leider, denn sonst gäbe es an der fesselnden Geschichte nichts zu mäkeln.

Mein Fazit:
Ein spannender Thriller mit Überraschungen und viel Gefühl

Veröffentlicht am 17.01.2021

Große Spannung, durchbrochen von Längen

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Während eines Schachturniers wird die 13-jährige Elissa entführt und wacht angekettet in einem Verlies auf. Neben ihrem Entführer bekommt sie auch Besuch vom jungen Elijah, der allerdings nicht empfänglich ...

Während eines Schachturniers wird die 13-jährige Elissa entführt und wacht angekettet in einem Verlies auf. Neben ihrem Entführer bekommt sie auch Besuch vom jungen Elijah, der allerdings nicht empfänglich für ihr Leid ist, sondern sich eher über Gesellschaft freut. Während die Polizei und Elissas Mutter alles versuchen, um sie zu finden, schmiedet das Mädchen einen eigenen Plan.

Das Buch macht rundum von Cover bis Zusammenfassung einen sehr guten ersten Eindruck, was sich auf den ersten Seiten der Lektüre bestätigt. Es gibt einige kreative Zeitsprünge, gerade am Anfang des Romans, und geschickte Perspektivwechsel zwischen Elijah, Elissa und der Ermittlerin Mairéad. Als ambige und besonders originelle Figur stiehlt Elijah Elissa ein wenig die Show. Die Mischung in seinem Charakter zwischen kindlich und "hochbegabt" führte zu einer interessanten Dynamik zwischen ihm und Elissa. Sie dagegen, die nur von ihrer Obsession mit Schach definiert wird, fand ich fast schon langweilig. Die Einblicke in das Privatleben der Ermittlerin habe ich wiederum als störend empfunden. Auch wenn krampfhaft versucht wurde, den Fall mit ihren persönlichen Problemen zu verknüpfen, hat das nur zu vermeidbaren Längen geführt, die die Spannung durchbrochen haben. Verglichen damit fällt auch die eigentliche Ermittlungsarbeit eher dürftig aus. Mehr noch, da Mairéad einfach nicht weiß, wann Schluss ist und durch ihre Verbissenheit nicht nur ihr eigenes Leben aufs Spiel setzt, kann man bei dem, was sie durchlebt, auch wenig Mitgefühl empfindet, während man bei Elissa natürlich hofft, dass sie das Ganze gut übersteht. Dass Elijahs Kapitel in der 1. Person erzählt werden und daher maximal subjektiv sind, trägt aber sicher auch dazu bei, dass sie die spannendsten sind. Die anderen beiden Perspektiven werden in der 3. Person erzählt, wodurch man etwas mehr Distanz zu Elissa und Mairéad hat. Das durchgängig verwendete Präsens transportiert sehr gut die Dringlichkeit des Falls, da Elissa Schreckliches durchleben muss, wobei aber die Intentionen der/s Entführer(s) undurchsichtig sind. Das macht die Geschichte originell.

Die eingestreuten Märchenelemente, die schon im Titel angedeutet werden und sich z.B. auch dadurch äußern, dass Elijah und Elissa sich gegenseitig Hänsel und Gretel nennen, hätte ich nicht gebraucht, denn dafür war die Metaphorik nicht gut genug ausgearbeitet. Dafür, wie komplex der Fall gestrickt ist, wird außerdem das eigentliche Ende - nachdem sich der Showdown über unnötige Massen an Seiten gezogen hat - viel zu knapp abgehandelt. Mir fehlten hier mehr Informationen über das Schicksal der Beteiligten und die Motive des Täters, da letztere doch eher unkonventionell sind und weiterer Erläuterung bedurft hätten, um glaubwürdig zu sein.

Trotz allem ein sehr spannender Thriller, den man durchaus an einem Stück verschlingen kann und der düstere Einblicke in die Leben von auf verschiedenste Weise verstörten Menschen gewährt. Empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 14.01.2021

Gruselig, verstörend, unerklärlich bis zum bitteren Ende!

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Elissa ist dreizehn und spielt leidenschaftlich gerne Schach. Während eines Turniers geschieht das Unfassbare: Elissa wird verschleppt und bleibt unauffindbar. Lösegeldforderungen bleiben aus, aber auf ...

Elissa ist dreizehn und spielt leidenschaftlich gerne Schach. Während eines Turniers geschieht das Unfassbare: Elissa wird verschleppt und bleibt unauffindbar. Lösegeldforderungen bleiben aus, aber auf YouTube erscheint ein Film… während Elissa das wahre Grauen erlebt. Wird sie einen Ausweg finden?
Sam Lloyd hat einen wirklich beängstigenden Grusel-Thriller geschrieben. Perfide erdacht, menschenverachtend erzählt, lässt er den Leser in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele schauen. Und ihn vorher an den Details verzweifeln. Selbst mit den gestreuten Indizien kann man nur erahnen, welchen Gefahren Elissa ausgesetzt ist. Man ängstigt sich mit und fühlt mit ihr, muss aber hilflos einsehen, dass alle Hoffnungen wie Glas zersplittern. Überraschende Wendungen lassen mittendrin auch kurz aufatmen, aber es gibt bis zum Schluss keinen wirklich konkreten Hinweis auf den/die Täter und dessen/deren Absicht. Wer gruseligen Schauer liebt, dem sei dieser Thriller ans Herz gelegt. Mir war er leider etwas zu heftig und verstörend.

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