Cover-Bild Der Junge aus dem Trümmerland
(8)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Magellan
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 21.01.2020
  • ISBN: 9783734847233
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Sarah Bergmann

Der Junge aus dem Trümmerland

Berlin 1947: Wenn Paul nicht gerade mit seinen Freunden in den Trümmern Abenteuer erlebt, versucht er, auf dem Schwarzmarkt Lebensmittel zu organisieren. Sein Vater ist im Krieg verschollen, also fühlt Paul sich für seine Mutter verantwortlich. Doch dann erfährt er, dass sie den afroamerikanischen Soldaten Bill heiraten will. Für Paul bricht eine Welt zusammen. Denn er ist fest davon überzeugt, dass sein von ihm als Held verehrter Vater zurückkehren wird. Paul sieht nur eine Lösung: Er muss dafür sorgen, dass Bill aus seiner Familie verschwindet. Koste es, was es wolle.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2021

Sehr emotional und bewegend

0

Heute möchte ich euch ein schönes Kinderbuch vorstellen , was mich sehr beeindruckt und gefesselt hat.
" Der Junge aus dem Trümmerland " von der Autorin : Sarah Bergmann.

Handlung des Buches:
Berlin ...

Heute möchte ich euch ein schönes Kinderbuch vorstellen , was mich sehr beeindruckt und gefesselt hat.
" Der Junge aus dem Trümmerland " von der Autorin : Sarah Bergmann.

Handlung des Buches:
Berlin 1947: Wenn Paul nicht gerade mit seinen Freunden in den Trümmern Abenteuer erlebt, versucht er, auf dem Schwarzmarkt Lebensmittel zu organisieren. Sein Vater ist im Krieg verschollen, also fühlt Paul sich für seine Mutter verantwortlich. Doch dann erfährt er, dass sie den afroamerikanischen Soldaten Bill heiraten will. Für Paul bricht eine Welt zusammen. Denn er ist fest davon überzeugt, dass sein von ihm als Held verehrter Vater zurückkehren wird. Paul sieht nur eine Lösung: Er muss dafür sorgen, dass Bill aus seiner Familie verschwindet. Koste es, was es wolle.

Mein Fazit :
Es ist Berlin 1947. 2 Jahre sind vergangen seit dem Krieg der Millionen Menschen das Leben kostete. Jahre voller schicksalhafter Begegnungen , Hunger und Leid , katastrophaler wohnlicher Zustände und Heimatvertriebener im Kampf ums Überleben. Der 13 jährige Paul lebt mit seiner Mutti in einer kleinen Wohnung und er stromert durch Berlin , um Gegenstände zum Eintauschen auf dem Schwarzmarkt zu finden. Ein Goldkettchen, ein Abzeichen ....im Tausch für Lebensmittel. Das Leben im zerbombten Berlin ist schwierig und das Leben voller Entbehrungen. Erst als sein Vater vermisst wird, ändert sich sein Leben radikal. Jetzt heißt es kämpfen.........

Viele Frauen lassen sich mit Amerikanern ein, um sich das Leben zu erleichtern und um nicht mehr hungern zu müssen.
So auch Pauls Mutti , die Parfüm , Seidenstrümpfe , Kaffee geschenkt bekommt .....und Paul Schokolade.

Paul als Protagonist gefällt mir sehr gut. Er ist mutig, sehr geschickt in seiner Art, setzt sich für schwächere ein und er bewahrt sich seinen Vater in seinem Gedächtnis . Außerdem hat er ihm versprochen auf seine Mutti aufzupassen und das macht er. Also muss der Ami verschwinden. Mit allen Mitteln versucht er die Situation zu retten, denn jeder gilt als Verräter oder Amischlampe......

Spannend erzählt die Autorin , wie sich das Leben nach dem Krieg verändert hat und die Kinder die Väter ersetzen wollen. Schließlich muss ja jemand den männlichen Part übernehmen und so müssen sie schnell erwachsen werden. Keine leichte Aufgabe. Eindrucksvoll ist auch die Geschichte als sein Vater aus Kriegsgefangenschaft zurück kehrt. Der geliebte Vater ist seelisch ein Wrack und er sucht Trost im Alkohol. Wird sich Paul doch noch für den Ami entscheiden oder weiterhin die Beziehung torpedieren? Es bleibt spannend bis zur letzten Seite........

Beim lesen wechseln die Emotionen so schnell , daß man von einem Extrem ins andere fällt. Jedes Thema ist sehr gut recherchiert und eingebunden in die Geschichte. Ob es die Soldatenehre ist, daß Feindbild was den Kindern in den
vereinzelten Gruppierungen z.B. der Hitlerjugend vermittelt bekamen , der tägliche Kampf ums Überleben , verschiedene Dinge , z. B. Pelze , Geschirr , Silberbestecke die auf dem Schwarzmarkt in Lebensmittel eingetauscht wurden, daß Leben der Kinder in der Nachkriegszeit in der Schule und Freizeit und das Schicksal Heimatvertfiebener . Sehr traurig.

Ein sehr bewegendes , zum Teil erschütterndes Epos was zu Herzen geht. Man leidet mit Paul, freut sich mit ihm über kleine Erfolge und sein Schicksal berührt einfach. Er steht stellvertretend für alle Kinder in der Nachkriegszeit und ihr hoffen auf ein besseres Leben.

Kinder - und Jugendroman ab 12 Jahren.

Selbstkauf

Werbung #

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.06.2020

Berührender Jugendroman über die Nachkriegszeit

0

INHALT
Berlin 1947:
Wenn Paul nicht gerade mit seinen Freunden in den Trümmern Abenteuer erlebt, versucht er, auf dem Schwarzmarkt Lebensmittel zu organisieren. Sein Vater ist im Krieg verschollen, also ...

INHALT
Berlin 1947:
Wenn Paul nicht gerade mit seinen Freunden in den Trümmern Abenteuer erlebt, versucht er, auf dem Schwarzmarkt Lebensmittel zu organisieren. Sein Vater ist im Krieg verschollen, also fühlt Paul sich für seine Mutter verantwortlich. Doch dann erfährt er, dass sie den afroamerikanischen Soldaten Bill heiraten will. Für Paul bricht eine Welt zusammen. Denn er ist fest davon überzeugt, dass sein von ihm als Held verehrter Vater zurückkehren wird. Paul sieht nur eine Lösung: Er muss dafür sorgen, dass Bill aus seiner Familie verschwindet. Koste es, was es wolle.

(Quelle: Magellan Verlag – Erscheinungstermin: 21.01.2020 – ISBN: 978-3-7348-4723-3)

MEINE MEINUNG
„Der Junge aus dem Trümmerland“ von der deutschen Autorin Sarah Bergmann ist ein historischer Jugendroman mit einer beeindruckend erzählten und gekonnt für die jugendliche Leserschaft ab 12 Jahren aufbereiteten Geschichte, die zum Nachdenken anregt und auch für Erwachsene interessant zu lesen ist.Sarah Bergemann ist eine spannende und zugleich bewegende Geschichte gelungen, die uns an der Seite des 13-jährigen Protagonisten Paul mit ins Berlin der frühen Nachkriegsjahre nimmt und uns sehr authentische Einblicke in seine Lebenswelt gibt. Auch 2 Jahre nach Kriegsende ist die stark zerstörte Stadt ein „Trümmerland“ voller Häuserruinen, Bombentrichter und Trümmerberge. Für Paul und seine „Bande“ ist es ein willkommener Abenteuerspielplatz und idealer Ort zum Suchen nach „Schätzen“, die man auf dem florierenden Schwarzmarkt gegen etwas Nützliches oder Lebensmittel tauschen kann. Gekonnt versetzt die Autorin den Leser ins Berlin der Nachkriegszeit und vermittelt ein stimmiges, authentisches Bild der damals herrschenden Zustände. Sehr anschaulich zeigt die Autorin auf, wie sehr noch Hunger, Armut, knapper Wohnraum und Kriminalität den Alltag der notleidenden Bevölkerung bestimmen. Durch die sehr bildhaft geschilderten Schauplätze kann man sich Pauls tägliches Lebensumfeld gut vorstellen. Dank des angenehm flüssigen, lebendigen Schreibstils gelingt es schnell in die damalige Zeit abzutauchen.Wie die Autorin in ihrem kurzen Vorwort, erläutert, hat sie ihre Geschichte auch sprachlich der damaligen Zeit angepasst und verwendet einige rassistische Begriffe, die man heutzutage nicht mehr verwenden sollte. Zudem verweist sie auf das Glossar im Anhang, in dem einige nicht so geläufige oder geschichtlich relevante Begriffe verständlich erläutert werden. Man merkt an vielen kleinen Details deutlich, dass die Autorin viel zum Leben in der Nachkriegszeit recherchiert und ausgiebig Zeitzeugenberichte gelesen hat. Einfühlsam und lehrreich reißt Bergmann in ihrem Roman mit dem Schicksal der Kriegskinder und den vielfältigen Folgen des Kriegs auf ihre Psyche auch eine Thematik an, die erst in letzter Zeit zunehmend Beachtung findet. Mit Paul und seiner Bande lernen wir Kinder kennen, der mit der Nazi-Ideologie und Kriegspropaganda groß geworden sind, hautnah die Gräuel des Kriegs, den Bombenterror, Verlust geliebter Familienmitglieder und den harten Überlebenskampf miterlebt haben, davon nachhaltig geprägt und teilweise schwer traumatisiert wurden. Sehr differenziert und nachdrücklich führt die Autorin den Lesern all dies in unterschiedlichen Episoden vor Augen. Geprägt vom nationalsozialistischen Gedankengut und deren Weltanschauung sind nicht nur bei den Erwachsenen sondern auch bei ihnen noch die alten Feindbilder und Wertvorstellungen in ihren Köpfen fest verankert und sorgen für Verunsicherung. So geben sie immer noch die alten Naziparolen wieder, sehen in Pauls Mutter, die mit dem farbigen Besatzungssoldaten Bill befreundet ist, beispielsweise eine „Volksverräterin“ und nennen sie „Amiflittchen“. Die Autorin versteht es, ihre Figuren entsprechend ihrer Rollen in der Geschichte sehr vielschichtig und lebensnah zu zeichnen. Hervorragend hat mir vor allem Pauls Charakter gefallen. Er ist ein liebenswerter, pflichtbewusster Junge, der sich rührend um seine Mutter sorgt und sehnlichst auf die baldige Rückkehr seines verschollenen, als Held verehrten Vaters und auf bessere Zeiten hofft. Die Autorin schildert sehr glaubwürdig seine in ihm tobenden inneren Konflikte, sein grenzenloser Hass auf den „Feind“ Bill, der seinen geliebten Vater verdrängen will und sein daraus resultierendes, sehr fragwürdiges Verhalten. Fesselnd ist neben seinen Gewissenskonflikten aber auch seine persönliche Weiterentwicklung im Laufe der Handlung mitzuerleben - wie es ihm nach und nach gelingt, sein Schwarz-Weiß-Denken und die alten Feindbilder und Wertvorstellungen zu überwinden.Auch wenn einige Verwicklungen natürlich etwas vereinfacht für die jüngere Leserschaft dargestellt werden, nimmt die spannende Handlung immer mehr an Tempo auf und hält so einige überraschende Wendungen für uns bereit. Die nachdenklich stimmende Geschichte endet schließlich mit einem hoffnungsvollen und versöhnlichen Ausklang und ist für dieses beeindruckende Jugendbuch überaus passend gewählt.

FAZIT
Ein berührender, spannend erzählter Jugendroman über die Nachkriegszeit in Berlin. Ein beeindruckender und sehr lesenswerter Roman, der ein wichtiges Thema gut verständlich aufarbeitet und hoffentlich eine breite Leserschaft findet!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2020

Der Junge aus dem Trümmerland - anschaulich, berührend und erschreckend. Absolut lesenswert!

0

"Der Junge aus dem Trümmerland" von Sarah Bergmann ist im Januar 2020 als Hardcover mit 240 Seiten beim Kinder- und Jugendbuchverlag Magellan erschienen.

Der Verlag legt sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit ...

"Der Junge aus dem Trümmerland" von Sarah Bergmann ist im Januar 2020 als Hardcover mit 240 Seiten beim Kinder- und Jugendbuchverlag Magellan erschienen.

Der Verlag legt sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit und das Buch kommt komplett umweltverträglich produziert und mit einem wunderschönen Cover, welches perfekt zum Roman passt, daher.

Hauptcharakter des Buches ist Paul, ein 13-jähriger Junge, der mit seiner Mutter im Berlin der Nachkriegszeit lebt, 1947.

Die Stadt liegt vielerorts in Trümmern, sehr viele Männer, unter ihnen auch Pauls Vater, werden immer noch vermisst. Der Hunger ist groß, die Wohnsituation für viele Menschen schwierig und beengt, die Menschen habes viel Schlimmes erlebt.

Paul glaubt ganz fest daran, dass sein Vater zurückkommen wird! Er trägt stets, wenn er die Wohnung verlässt, Vaters schwarze Lokführer-Ledermütze. Ja, Vater war vor dem Krieg Lokführer, und Paul bewundert ihn sehr und hat sich sogar ein Lokführer-Amarturenbrett nachgebaut aus allen möglichen Dingen, die er in den Trümmern gefunden hat...

Paul trifft sich jeden Nachmittag mit seiner Band, die aus insgesamt 6 Kindern und Jugendlichen besteht. Anführerin ist Falke, die Älteste, die in den letzten Kriegsjahren als Flakhelferin eingesetzt wurde und ganz der alten Garde zu entsprechen scheint.

Paul und seine Bande machen das Trümmerviertel unsicher! Es ist schon erschreckend, wie die Kinder spielen, unbekümmert mit Kriegsgerät und einfach in einsturzgefährdeten Ruinen - aber es war ja nichts anderes da. Folgender Satz hat mich sehr beeindruckt:”Paul gehörte einer Generation an, die es gewohnt war, gefährliche Dinge zu wagen, um zu überleben.”

Noch viel erschreckender finde ich eigentlich, wie versiert sie aus der Not heraus im Kungeln, Verhandeln und ggfs. auch Stehlen sind...

Paul ist der Überzeugung, auf seine Mutter aufpassen zu müssen, weil er nun der “Mann” in der Familie ist, denn der Vater ist ja im Krieg - und nun gibt es Bill ... Bill ist ein Schwarzer, ein GI der Amis, ein Besatzer- zu denen hat Paul ohnehin ein ambivalentes Verhältnis. Die Nachbarn beschimpfen Paul Mutter sogar als "Amiflittchen"!

Paul beschliesst, dass Bill weg muss - notfalls um jeden Preis...

In diesem spannenden und bewegenden Jugendroman werden unterschiedliche wichtige Themen angesprochen, z.B. der Hunger und die Lebensmittelknappheit, die Wohnungsnot, das Fehlen der Männer bzw. die Rückkehr der Kriegsversehrten, diverse Traumata und wie die Geschehnisse verarbeitet und verkraftet werden. Der Leser erfährt, dass definitiv nicht immer alles so ist, wie es zu sein scheint.

Paul und seine Bande machen im Verlauf des Geschehens eine deutliche Entwicklung durch, die Kindheit ist allmählich vorbei, es passiert unheimlich viel.

Der Schreibstil ist detailliert und ausführlich, der Inhalt informativ, packend geschrieben,aber auch sehr bewegend und aufrüttelnd!

Das Buch hebt sich von anderen, die in jener Zeit spielen, ab, weil es aus der Sicht von Kindern und Jugendlichen geschrieben ist, die Dinge ja ganz anders aufnehmen und umsetzen als ältere Generationen.

Mein Fazit: Absolut empfehlenswert, nicht nur für jugerndliche Leser!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2020

Wundervolles Buch!

0

Ich habe schon viele Bücher gelesen, die in der Nachkriegszeit spielen. Hier war es jedoch noch einmal an ganz anderes Leseerlebnis, da die Geschichte aus der Sicht eines Kindes erzählt wird. Man bekommt ...

Ich habe schon viele Bücher gelesen, die in der Nachkriegszeit spielen. Hier war es jedoch noch einmal an ganz anderes Leseerlebnis, da die Geschichte aus der Sicht eines Kindes erzählt wird. Man bekommt einen guten Einblick, welchen Einfluss der Krieg auf die Psyche eines Kindes hat und mit welchen Problemen und Schwierigkeiten die junge Generation zu kämpfen hat. Die Autorin greift dabei eine Handvoll Themen auf, auf die sie in ihrem Roman alle ganz wunderbar eingeht. Zu diesen Themen zählen etwa das Warten auf Soldatenväter, persönliche Krisen und Traumata durch Kriegsgeschehnisse, Lebensmittelknappheit, Nazi-Ideologie und Feinddenken. Ich fand es schön, dass die Autorin jedes dieser Themen in ihre Geschichte miteingebunden und auf jedes so gut eingegangen ist. Der Roman ist natürlich bedrückend, gibt aber auch Hoffnung. Die Perspektive eines jungen Burschen ist ihr dabei gut gelungen , der Schreibstil flüssig und leicht zu lesen.

FAZIT:

Über die traurige Zeit des 2. Weltkrieges und die Zeit danach gibt es viele Geschichten. Selten jedoch aus der Sicht eines Kindes. Sarah Bergmann hat sich an dieses Thema herangewagt und einen wundervollen Roman geschaffen, der wichtige Themen anspricht und mich von vorne bis hinten überzeugen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2020

Bewegend, berührend- unbedingt lesen !

0

1947 - Mitten in den Trümmern von Berlin hat sich eine kleine Bande zusammengetan und erlebt einige Abenteuer. Paul ist einer von ihnen und er versucht tapfer, gegen die Nachwirkungen des Krieges anzukämpfen. ...

1947 - Mitten in den Trümmern von Berlin hat sich eine kleine Bande zusammengetan und erlebt einige Abenteuer. Paul ist einer von ihnen und er versucht tapfer, gegen die Nachwirkungen des Krieges anzukämpfen. Lebensmittel organisiert er meist auf dem Schwarzmarkt und er ist da schon ein richtiger Fuchs, weiß wie man die besten Sachen ertauschen kann. Pauls vermisst seinen Vater, der bisher noch nicht aus dem Krieg heimgekehrt ist, doch Paul gibt die Hoffnung nicht auf, dass der Vater eines Tages doch noch vor der Tür steht. Getragen von dieser Hoffnung muss Paul aber mit der Enttäuschung fertig werden, dass sich seine Mutter mit einem GI tröstet und diesen heiraten möchte. Paul will unter keinen Umständen, dass Bill den Platz seines Vaters einnimmt und deswegen muss Bill verschwinden – um jeden Preis…

„Der Junge aus dem Trümmerland“ erzählt mit sehr lebhaften und eindrücklichen Bildern von der Kindheit zwischen den Trümmern und lässt die schwarzen Gerippe der zerbombten Häuser , die immerzu existierende Staubschicht aus Schutt und Asche für den Leser lebendig werden. Man streift mit Paul und seinen Freunden durch das Nachkriegsberlin und erlebt das ein oder andere aufregende Abenteuer mit. Die Situation, auch zwei Jahre nach Kriegsende, ist immer noch nicht für die Kinder zu begreifen und die Nachwirkungen des Krieges, die Bombennächte und die eigenen Erfahrungen aus den letzten Kriegstagen sind immer noch präsent.
Paul ist hin und hergerissen, denn er möchte um jeden Preis verhindern, dass ausgerechnet ein GI den Platz seines heldenhaften Vaters einnimmt und so setzt er alles daran, Bill loszuwerden. Angestachelt durch Falke, die als Anführerin die Truppe noch mit dem braunen Gedankengut regelmäßig versorgt, schmiedet Paul diverse Pläne, wie man dem Amerikaner am besten zu Leibe rückt.
Als sich eine überraschende Wendung ins Pauls Leben ereignet, ist nichts mehr so, wie es war. Paul muss feststellen, dass sich seine schönsten Träume in Albträume verwandelt haben und er erkennt, dass eine Kindheit ein jähes Ende nimmt.
Sarah Bergmann spricht in ihrem Jugendbuch erstaunlich offen die Kindheit und Jugend in der Nachkriegszeit an und scheut auch nicht davor, Gewalt, Verherrlichung der Nazi-Ideologien und Kriegstraumata zu thematisieren. Einfühlsam und mit leisen Worten schildert sie die Ereignisse und genau diese leisen Töne schleichen sich ins Herz, lassen das Gelesene intensiv nachwirken und mich so an den Schicksalen der Trümmerkinder teilhaben.
Paul ist mir ans Herz gewachsen, auch wenn ich manchmal mit seinem Handeln nicht ganz einverstanden bin. Aus heutiger Sicht nur schwer zu beurteilen, denn wir sind alle Kinder des Friedens und können uns kaum vorstellen wie es ist, umzudenken. Denn was jahrelang als gut und richtig galt, ist von einem Tag auf den anderen falsch und böse. Dass das nicht immer ohne Querelen, Missverständnisse und Zankerei abläuft, ist verständlich.
Die Autorin bringt dem Leser die innere Zerrissenheit und das Aufbegehren von Paul nahe und lässt ihn dadurch zum Kumpel werden, mit dem man durch die Trümmerberge streift.
Pauls Entscheidung zum Ende des Buches zeigt, wie sehr er gereift ist.
Ein Jugendbuch, das man definitiv gelesen haben muss !

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere